Strandflieder, Meerlavendel, Limonium – Pflege-Hinweise
- Blütenfarbe
- rosa, violett, weiss
- Standort
- Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Juli, August, September
- Wuchsform
- aufrecht, mehrjährig, horstbildend, Staude
- Höhe
- bis zu 70 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig, kiesig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken
- pH-Wert
- neutral
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Bleiwurzgewächse, Plumbaginaceae
- Pflanzenarten
- Stauden, Zierpflanzen, Mediterrane Pflanzen
- Gartenstil
- Ziergarten, Cottage Garten, Staudengarten
Die artenreiche Familie vom Meerlavendel ist robust und widerstandsfähig. Wie der Name schon vermuten lässt, ähneln die faszinierenden Blüten in Farbe und Form dem Lavendel. Mittlerweile hat die aus dem Mittelmeerraum stammende Pflanze in unseren Breitengraden viele Liebhaber gefunden. Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass sich die Triebe von Limonium für die Vase trocknen lassen. Die Staude ist vielseitig, winterhart und stellt kaum Ansprüche in Bezug auf ihre Pflege.
Standort
Meerlavendel ist eine mehrjährige Staude. Das Gewächs aus der Familie der Bleiwurzgewächse kann man häufig als Dünenpflanze an den Küsten des Mittelmeers und des Atlantiks antreffen. Soll sich der Strandflieder im heimischen Garten wohlfühlen, muss der Standort ein paar relevante Anforderungen erfüllen.
- vollsonniger Platz ist ideal
- heller Pflanzort im Halbschatten wird toleriert
- warm und windgeschützt
Als Dünengewächs ist Limonium latifolium, so der lateinische Name vom Meerlavendel, Wind und Wetter ausgesetzt. Die horstartig wachsende Pflanze bildet lange Pfahlwurzeln aus, mit denen Stürme ihr nichts anhaben können. Strandflieder ist bedingt winterhart. Um die Gewächse sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen, sollte sie im Winter vor eisigen Winden geschützt werden. Eine Ausnahme gilt für milde Regionen.
Pflege
Hier lässt sich das Gewächs auch als Windschutz um Terrassen herum pflanzen. Aufwendige Maßnahmen kann man mit der richtigen Wahl des Standorts umgehen bzw. auf ein Minimum reduzieren. Die Blütenstände vom Meerlavendel können eine beeindruckende Größe von siebzig Zentimetern erreichen. Ungefähr in dieser Breite dehnt sich die mediterrane Pflanze aus.
Dekorativ wirkt Strandflieder in Kombination mit hohen Gräsern als Begleitpflanze oder mit anderen Stauden wie beispielsweise Palmlilien, Königskerzen und Fackellilien. Das Gewächs mit den lavendelähnlichen Blüten dominiert als Vordergrundbepflanzung auf diese Weise Zier- und Hügelbeete gleichermaßen. Sofern der Standort es zulässt, eignet sich der Meerlavendel auch als schöne Staude für Wegränder im Garten.
Wählen Sie einen Pflanzort aus, an dem sich der Strandflieder über einen längeren Zeitraum hinweg ungestört entfalten kann. Die Bleiwurzgewächse reagieren empfindlich auf einen Standortwechsel. Wer der Pflanze im Beet nicht den notwendigen Platz bieten kann, darf auf ein größeres Gefäß zurückgreifen. Die Bedingungen an den Standort und das Substrat sind bei Limonium latifolium im Topf gleich.
Substrat
Strandflieder fühlt sich am wohlsten, wenn die Bedingungen in puncto Pflege und Standort denen seiner ursprünglichen Heimat entsprechen. Das betrifft auch die Bedingung an den Boden. Mit herkömmlicher Blumenerde kommt Meerlavendel nicht zurecht. Ein schwaches Wachstum ist die Folge, zugleich sinken die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Um das zu entgehen, sollten Sie im Garten das Substrat für die mediterrane Schönheit vorbereiten.
Folgende Eigenschaften sollte der Boden erfüllen:
- durchlässig
- mager
- trocken
- kalkhaltig
- warm
Ein lockeres Erdreich sorgt dafür, dass überschüssiges Gieß- und Regenwasser schnell abfließen kann. Gleichzeitig können sich die Wurzeln der Pflanzen frei entfalten. Es lohnt sich, die genauen Eigenschaften seines Gartenbodens zu kennen. Auf diese Weise können Sie die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern.
Stark lehmhaltiges Erdreich sollte mit größeren Mengen Sand vermengt werden. Ein geringer Teil von Torf hebt den Kalkgehalt im Boden an. Hier ist Vorsicht geboten. Nicht alle Gewächse im Beet vertragen dieses Mineral. Bei tropischen Gewächsen setzt sich Kalk in den Wurzeln ab und hemmt die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.
Einer Verdichtung des Bodens können Sie zusätzlich mit kleinen Kieselsteinen umgehen. Diese verhindern langfristig, dass das Substrat „zusammenklebt“. Die Gartenarbeit wird durch Kiesel nicht beeinträchtigt. Sie können weiterhin mulchen, Rasen mähen und andere Aktivitäten rund um die Gartenpflege durchführen. Strandflieder im Kübel braucht ähnliche Bedingungen wie im Beet. Greifen Sie bei Bedarf auf magere Gartenerde zurück, die sie dementsprechend mit Kalk und Sand aufbereiten.
Gießen
Limonium latifolium gehört zu der Sorte von Pflanzen, die gerne sich selbst überlassen bleiben. Sobald sich der Meerlavendel am ausgewählten Standort eingewöhnt und seine Pfahlwurzeln ausgebildet hat, benötigt er auch im Hochsommer keine besondere Zuwendung.
Das Substrat darf kurz abtrocknen, mit geringen Mengen Wasser sollte es danach jedoch wieder leicht angefeuchtet werden. Staunässe über einen längeren Zeitraum hinweg ist absolut tödlich für die Staude. Kultivieren Sie die Staude mit Gewächsen zusammen, die einen ähnlichen Anspruch in Sachen Pflanzort und Pflege haben.
Meerlavendel im Kübel wird ähnlich gegossen wie im Beet. Hier ist die Pflanze nicht in der Lage, mit ihren Pfahlwurzeln die wertvolle Feuchtigkeit aus den tieferen Schichten des Bodens aufzunehmen. Gießen Sie nach, sobald sich das Substrat trocken anfühlt. Wasser im Untersetzer sollten Sie umgehend ausleeren. So bekommt das Gewächs keine „nassen Füße“ und Schlauchpilze, die Wurzelfäule hervorrufen, haben keine Chance sich anzusiedeln. Kalkhaltiges Wasser ist übrigens optimal zum Gießen des mediterranen Exoten.
Düngen
Der Nährstoffbedarf der Pflanze ist gering. Es reicht aus, dem Gewächs im Frühjahr eine kleine Menge von Langzeitdünger zu verabreichen. Das fördert die Blüte. Wenn Sie im Frühjahr die Beete mulchen und Kompost oder Humus ausbringen, sollten Sie dem Meerlavendel eine kleine Handvoll von diesem organischen Material gönnen.
- Kübelgewächse ca. alle 4 bis 6 Wochen Flüssigdünger verabreichen
- 20-g-Blaukorn in den Boden einarbeiten
- ab Ende August das Düngen einstellen
Schneiden
Meerlavendel schneiden
Limonium latifolium ist keine Pflanze, die auf einen regelmäßigen Auslichtungs- bzw. Rückschnitt angewiesen ist. Wenn keine Selbstaussaat vom Strandflieder erwünscht ist, werden die welken Blütenstände zeitnah entfernt. Die vertrockneten Triebe vom Vorjahr sollte man im Frühjahr schneiden. Das bringt den Vorteil mit sich, dass die Wurzeln der Pflanze weniger anfällig für Frost und Minustemperaturen sind. Meerlavendel ist eine beliebte Pflanze für Trockensträuße.
Wer sich in der Vase an der Schönheit der mediterranen Stauden erfreuen will, sollte die Blütenstände vor dem Erblühen geschnitten werden. Zum Trocknen können Sie die Triebe in voller Blüte schneiden und kopfüber aufhängen. Strandflieder ist nicht giftig. Trotzdem ist es sinnvoll, das Werkzeug vor und nach der Arbeit gründlich zu reinigen.
Überwintern
Strandflieder ist robust und gilt als winterhart. Im Freiland kann die Pflanze zweistelligen Minustemperaturen mühelos trotzen. Sofern vorhanden, können Sie bei den Wintervorbereitungen eine dicke Schicht Rindenmulch bzw. Reisig über den Meerlavendel ausbringen. Das Material zersetzt sich langsam und gibt dabei Wärme ab. Dies verhindert das Gefrieren des Bodens, zeitgleich wird das Substrat mit Nährstoffen angereichert. Kübelpflanzen sind nur bedingt winterhart.
- Strandflieder im Topf an einen frostsicheren Ort umstellen
- alternativ das Gefäß mit einem dicken Vlies umwickeln
- Luftpolsterfolie bzw. eine alte Decke haben sich als Alternative bewährt
Vermehren
Vermehren durch Wurzelstecklinge
Pflegeleicht und robust gibt sich die Blütenstaude bei der Vermehrung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Pflanzenschönheit zu vermehren. Eine davon sind Wurzelstecklinge. Die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei der Wurzelteilung größerer Pflanzen.
- graben Sie im Frühjahr eine ältere, große Pflanze aus
- fingerdicke Wurzelstücke in einer Länge von ungefähr 6 – 10 cm schneiden
- nicht mehr als 1/3 der vorhandenen Wurzeln entfernen
Meerlavendel ist nicht giftig, trotzdem sollten Sie eine gut geschärfte Rosenschere verwenden. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass die Wurzelenden unnötig gequetscht werden. Die Wurzelspitze wird mit einem Messer schräg angeschnitten. An dieser Stelle bilden sich die feinen Wurzeln aus.
- füllen Sie Anzuchttöpfe mit magerem Substrat
- Wurzeltriebe senkrecht einpflanzen
- das obere Stück schließt bündig mit der Erde ab
- eine 2 cm dicke Schicht Sand darüber streuen
Warme Temperaturen und ein heller Standort fördern den Austrieb der Stecklinge. Halten Sie das Substrat mäßig feucht. Es sollte keine Staunässe entstehen, die Erde darf aber nicht austrocknen.
Aussaat von Samen
Die Vermehrung durch Wurzelteilung birgt das Risiko, dass der Strandflieder einen irreparablen Schaden erleidet. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf die Anzucht von Samen zurückgreifen. Um das Saatgut zu gewinnen, sollten Sie die welken Blütenstände nicht schneiden.
Entnehmen Sie im Hochsommer die einzelnen Samen aus den Früchten. Die Aussaat erfolgt im März bzw. April des Folgejahres. Bis dahin kann das Saatgut trocknen, die Aufbewahrung erfolgt an einem luftigen Ort. Optimal ist ein luftdicht verschlossenes Behältnis, sobald die Samen nicht mehr feucht sind.
- lassen Sie die Samen für 5 bis 6 Stunden vor der Aussaat im Wasser quellen
- flaches Gefäß mit magerer Erde füllen
- das Saatgut gleichmäßig darin verteilen
- nur leicht mit Substrat bedecken
- mäßig feucht halten
- die Erde darf nicht trocknen, es sollte sich auch keine Staunässe bilden
Bei einer Umgebungstemperatur von ungefähr 19° Grad sollten sich die ersten grünen Triebspitzen nach etwa 2 bis 3 Wochen zeigen. Eine kurzzeitige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit beschleunigt die Keimung.
Um die klimatischen Verhältnisse eines Gewächshauses zu simulieren, kann man das Anzuchtgefäß mit einer durchsichtigen, perforierten Folie überziehen. Bei dieser Maßnahme besteht die Gefahr, dass sich Schimmel auf der Erde bildet. Diese Gefahr kann man umgehen, indem man die Folie für eine halbe Stunde täglich entfernt, sodass die Luftzirkulation gewährleistet ist.
Sonnenlicht führt dazu, dass das Substrat im Gefäß zu schnell austrocknet. Für Keimlinge ist ein heller Standort optimal, der nicht der direkten Sonneneinstrahlung in der Mittagszeit ausgesetzt ist. Das kann beispielsweise eine Fensterbank auf der Ost- bzw. Westseite des Hauses sein. Wenn die Pflanzen zwei Blattpaare ausgebildet haben, können sie in einzelne Töpfe umgesiedelt werden. In den ersten Wochen kann man auf die Zufuhr von Nährstoffen verzichten. Das regt den jungen Strandflieder dazu an, sein Pflanzgefäß stark zu durchwurzeln.
Die Aussaat von Meerlavendel kann auch an Ort und Stelle im Beet vorgenommen werden. Das Beet wird gemulcht und das Saatgut unmittelbar nach der Entnahme gleichmäßig ausgestreut. Wer die Pflanzen auf diese Weise vermehren will, geht ein kleines Risiko ein: Nicht immer keimen die Gewächse zuverlässig nach dem Winter. Zudem sollte man den jungen Strandflieder vor Schnecken und der Überwucherung von Unkraut schützen. Ab einer Größe von ungefähr 10 cm können die Pflanzen im Frühling umgesetzt werden.
Krankheiten
Krankheiten rechtzeitig erkennen
Limonium latifolium ist widerstandsfähig. Verfärbte Blätter und welke Triebe deuten in vielen Fällen eher auf einen Fehler in der Pflege, als auf einen Pilzerreger oder Schädlinge hin. Staunässe ist der größte Feind der exotischen Pflanze. Wurzelfäule ist nicht heilbar. Das Umsetzen in frisches, trockenes Substrat kann dazu beitragen, dass sich der betroffene Meerlavendel von der Krankheit erholt. Ist der Befall zu weit fortgeschritten, führt das unweigerlich zum Tod der Staude.