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Berberitzengewächse, Berberidaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Berberitze besitzt sehr spitze Dornen

Bei den Berberitzengewächsen (bot. Berberidaceae), auch bekannt unter dem Namen Sauerdorngewächse, handelt es sich um eine der kleineren Pflanzenfamilien mit bis zu 17 Gattungen, die in etwa 700 Arten unterteilt sind. Erstmals im Jahr 1789 vom französischen Botaniker Antoine Laurent de Jussieu beschrieben, gehört die Familie zur Ordnung der Hahnenfußartigen (bot. Ranunculales) in der Gruppe der Eudikotyledonen. Das Verbreitungsgebiet bezieht sich hauptsächlich auf das nordöstliche Amerika und Ostasien, vor allem in den gemäßigten Breiten. Einzelne Areale in Südamerika und Nordafrika sind ebenfalls zu nennen, doch gibt es nur sehr wenige Arten in Europa, wo sie gerne als Ziergehölz verwendet werden.

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Berberitzengewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die Familie der Berberitzengewächse umfasst eine recht kleine Anzahl Gattungen, was vor allem an ihrem speziellen Standort liegt. Einige Gattungen kommen nur in spezifischen Regionen vor, während andere weiter verbreitet sind, doch ist das Areal in den meisten Fällen eine Disjunktion. Unterteilt wird die Pflanzenfamilie in zwei Unterfamilien.

  • Berberidoideae: etwa 16 Gattungen, bis zu 700 Arten
  • Nandinoideae: 1 Gattung, 1 Art (Himmelsbambus (bot. Nandina domestica))

Bei der Unterfamilie Nandinoideae handelt es sich um eine monotypische Familie, während ersichtlich wird, dass der Großteil der Berberidaceae von den Berberidoideae gebildet wird. Unter diesen finden sich einige spezifische Gattungen, die genannt werden sollten.

  • Fußblätter (bot. Podophyllum): etwa 12 Arten
  • Elfenblumen (bot. Epimedium): 50 – 60 Arten
  • Mahonien (bot. Mahonia): 60 – 70 Arten
  • Berberitzen (bot. Berberis): zwischen 400 – 600 Gattungen

Die Berberitzen stellen die Gattung mit der größten Vielfalt innerhalb der Familie dar. Zugleich handelt es sich bei dieser Gattung um eine der Gehölzgattungen mit dem größten Artenreichtum in der gesamten Pflanzenwelt.

Vegetative Merkmale

In Bezug auf die vegetativen Merkmale unterscheiden sich die einzelnen Gattungen in einigen Aspekten, doch sind die morphologischen Eigenschaften in vielen Punkten übereinstimmend. Aufgrund des einzigartigen Verbreitungsgebiets sind die Gattungen in ihrem Aufbau perfekt an diese angepasst.

Die Merkmale im Überblick:

  • Wuchsform: meist Sträucher, krautig, seltener Bäume, Wüsten-Xerophyten
  • Lebenszyklus: verholzend oder ausdauernd mehrjährig, immergrün, seltener sommergrün, bilden Rhizome oder dicke Wurzeln aus
  • Wuchshöhe: meist klein bleibend bis zu 1 m, wenige Arten erreichen etwa 4 m
  • einige Gattungen verfügen über Dornen und Blattdornen
  • einige Gattungen verfügen über einen gelblichen Farbton an der Innenseite der Rinde und dem Holz selbst
  • einige Gattungen verfügen über eine Behaarung
  • Laubblätter: wechselständig, unpaarig gefiedert, einfach, geteilt, ungestielt, gestielt, grundständig, Blattspreite, seltener geformt wie ein Schirm
  • Blattrand: glatt, gezähnt, dornig, gesägt
  • viele Arten enthalten giftige Inhaltsstoffe
  • Nutzen: Gartengehölze- und Sträucher, Nahrungspflanze, Hecken, Medizin, Heilpflanze, Stimulanzien

Generative Merkmale

Alle Arten der Berberitzengewächse bilden ansprechende und äußerst unterschiedliche Blüten aus, die besonders beliebt als Zierpflanze sind.

Die generativen Merkmale:

  • Blütenstand: einfach, verzweigt, endständig, zusammengesetzt, traubig, rispig, ährig, je nach Art stehen unterschiedlich viele Blüten zusammen
  • Blüte: zwittrig, radiärsymmetrisch, meist dreizählig, seltener vierzählig und zygomorph
  • Blütengröße: bis 5 cm
  • einige Gattungen bilden keine Hochblätter aus
  • Blütenhüllblätter: bis 8
  • Kelchblätter: 3 – 9, manchmal in 3 Kreisen
  • Kronblätter: 6 – 9, manchmal in 1 Kreis
  • Staubblätter: 4 – 18
  • Fruchtblatt mit oberständigem Fruchtknoten wird ausgebildet
  • Farben: gelb, orange, weiß, hellgrün, rosa und weitere
  • Nektarien werden ausgebildet
  • Staubbeutel werden über 2 Klappen geöffnet
  • Frucht: Beerenfrucht, Balgfrüchte, Nüsschen, Kapselfrüchte
  • Samenanzahl: 1 – 50

Arten

  • Indianische Blaubeere (bot. Caulophyllum thalictroides)
  • Schirmblatt (bot. Diphylleia cymosa)
  • Himmelsbambus (bot. Nandina domestica)
  • Himalaya-Maiapfel (bot. Podophyllum hexandrum)
  • Schildförmiges Fußblatt (bot. Podophyllum peltatum)
  • Podophyllum aurantiocaule
  • Gewöhnliche Mahonie (bot. Mahonia aquifolium)
  • Fiederblättrige Mahonie (bot. Mahonia pinnata)
  • Japanische Mahonie (bot. Mahonia japonica)
  • Wagners Mahonie (bot. Mahonia wagneri)
  • Julianes Berberitze (bot. Berberis julianae)
  • Silberne Berberitze (bot. Berberis hypokerina)
  • Linearblättrige Berberitze (bot. Berberis trigona)
  • Schmalblättrige Berberitze (bot. Berberis stenophylla)
  • Franz-Ferdinand-Berberitze (bot. Berberis francisci-ferdinandi)
  • Alpen-Elfenblume (bot. Epimedium alpinum)
  • Ziegenkraut (bot. Epimedium grandiflorum)
  • Ogisu’s Fairy Wings (bot. Epimedium ogisui)
  • Epimedium acuminatum
  • Wushan Fairy Wings (bot. Epimedium wushanense)
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