Baumstrelitzie, Strelitzia nicolai: Pflege
- Blütenfarbe
- orange, weiss, blau
- Standort
- Halbschatten, Absonnig, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- April, Mai, Juni
- Wuchsform
- aufrecht, ausladend
- Höhe
- 150 - 200cm
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Strelitziengewächse, Strelitziaceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen, Kübelpflanzen, Balkonpflanzen, Zierpflanzen, Stauden
- Gartenstil
- Ziergarten, Staudengarten
Die Baumstrelitzie ist eine faszinierende Tropenpflanze, die für ein exotisches Flair sorgt. Damit sie optimal gedeiht, ist bei der Pflege auf einige Details zu achten. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Weil die Baumstrelitzie (Strelitzia nicolai) aus den Tropen stammt, ist es wichtig, dass der Standort ähnliche Verhältnisse bietet. Deshalb sollten bei der Standortwahl einige Aspekte berücksichtigt werden.
- hell bis sehr hell, gern auch pralle Sonneneinstrahlung
- Umgebungstemperatur zwischen 18 und 27 °C
- mindestens 60 Prozent Luftfeuchtigkeit
- ausreichendes Platzangebot für uneingeschränkte Blattausbreitung
- keine Zugluft
- im Sommer gern windgeschützter Freiluft-Platz
Substrat
Das Substrat entscheidet hauptsächlich darüber, wie gut oder schlecht eine Strelitzia nicolai gedeiht. Um ihren Versorgungsansprüchen gerecht zu werden, sollte das Substrat diese Kriterien erfüllen:
- Hochwertigkeit für geringeres Schimmelrisiko
- locker und durchlässig
- gern sandig und lehmhaltig
- nährstoffreich und mäßig hoher Humusgehalt
Tipp:
Wenn Sie zwischen das Substrat Kokosfasern, Perlite oder Ähnliches mischen, erhöht sich der Lockerheitsgrad, wodurch längerfristig eine eventuelle Verdichtung verhindert wird.
Gießen
Am liebsten mag die Baumstrelitzie eine durchgehend leichte Bodenfeuchte, weshalb sie regelmäßig zu gießen ist. Staunässe ist unbedingt zu verhindern. Der beste Zeitpunkt zum Gießen ist gekommen, wenn sich die Erdoberfläche ohne Mühe maximal zwei Zentimeter eindrücken lässt. Zusätzlich sollte die feuchtigkeitsliebende Exotenpflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprüht werden.
Düngen
Die Paradiesvogelblume und Papageienblume, wie diese Strelitzie auch genannt wird, besitzt einen relativ hohen Nährstoffbedarf, den es durch das Düngen zu decken gilt. Hierbei sollte sich an diese Vorgaben gehalten werden:
- von April bis Oktober alle vier Wochen Grünpflanzendünger verabreichen
- alternativ im April und Juli nährstoffreichen Langzeit-Universaldünger anwenden
- empfehlenswert: Flüssigdünger mit Gießwasser verwenden
Schneiden
Baumstrelitzien benötigen keinen Rückschnitt. Das Abschneiden von verwelkten Blüten und vertrockneten, abgestorbenen oder eingerissenen Blättern sowie verdorrten Stielen kann problemlos erfolgen, wenn dies aus optischen Gründen erwünscht ist.
Umtopfen
Bis eine Strelitzie auswachsen ist, sollte sie alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr umgetopft werden, damit für die Wurzeln ausreichend Platz gewährleistet ist. Hat sie ihre Wuchshöhe erreicht, sollte der Topf/Kübel einen Durchmesser von rund 40 Zentimetern aufweisen. Dadurch können sich die Wurzeln dicht aneinander drängen, was förderlich für die Blütenbildung ist. Ein Umtopfen ist für ausgewachsene Exemplare nur noch selten angeraten, weil es die Blüte negativ beeinflusst.
Beim Umtopfen sollten Sie folgende Details beachten:
- auf Kübelwände klopfen, um Substrat zu lockern
- Pflanze vorsichtig aus Erde ziehen, damit Wurzeln nicht abreißen oder brechen
- altes Substrat weitestgehend von Wurzeln entfernen
- für ausgewachsene Pflanzen strukturstabiles Substrat verwenden
- nur gründlich gereinigte Töpfe/Kübel verwenden
- für „junge“ Pflanzen Topf 5 bis 10 cm größer wählen
- auf Boden mindestens 2 cm hohe Drainageschicht aus Blähton, Quarzsand, Splitt oder Kies legen
- Substrat so hoch einfüllen, dass oberer Wurzelbereich einige Zentimeter unterhalb des Kübelrandes liegt
- Pflanze einsetzen und mit Substrat Hohlräume füllen
- Erde leicht festdrücken
- mäßig angießen und kontinuierliche Bodenfeuchte gewährleisten
Hinweis:
Die Baumstrelitzie benötigt lange und ein Mindestwachstum, um erstmals zu blühen. Das kann zwischen drei und sechs Jahre dauern. Ab der ersten Blüte gilt sie als ausgewachsen.
Überwintern
Die Papageienblume kann im mitteleuropäischen Winter nicht im Freien überwintern, weil sie nicht frostfest ist. Wenn sie den Sommer draußen verbracht hat, ist sie spätestens Mitte Oktober an einen wärmeren Ort umzusiedeln.
Sie kann den Winter bei normaler Zimmertemperatur an einem sonnigen Platz verbringen. Hier ist besonders wegen trockener Heizungsluft auf das regelmäßige Besprühen zu achten. Gegossen wird wie gewohnt und das Düngen kann auf alle zwei Monate reduziert werden.
Empfehlenswert ist allerdings, sie in die Winterruhe übergehen zu lassen. Diese ist förderlich für ihre Blütenbildung.
So funktioniert die Winterruhe:
- Umgebungstemperatur zwischen 10 und 15 °C, besser zwischen 12 und 14 °C
- Düngen ab Oktober bis nächstes Frühjahr einstellen
- nur so viel gießen, dass Substrat nicht vollständig austrocknet
- heller und absonniger bis halbschattiger Standort
Vermehren
Das Vermehren der Paradiesvogelblume kann durch zwei verschiedene Methoden erfolgen. Oft sollte die Vermehrung nicht durchgeführt werden, da dies zu einer Störung der Blütenbildung führen kann.
Teilung
Die Teilung lässt sich am einfachsten und erfolgversprechendsten beim Umtopfen durch Wurzelteilung und vollziehen. Damit ist der ideale Zeitpunkt zwischen März und April gelegen.
So geht’s:
- ausgepflanzten Wurzelbereich von Erde befreien
- Nebentriebe mit Wurzeln und mindestens drei Blättern suchen und mit scharfem Messer von Mutterpflanze abtrennen
- alternativ: Wurzelbereich mittig durchtrennen
- Wurzelteile in nährstoffreiches, lockeres Substrat pflanzen und kräftig angießen
- Drainage nicht vergessen
- frühestens sechs Wochen nach Teilung/Einpflanzung düngen
Seitentrieb ohne Wurzeln
Eine weitere Möglichkeit bietet das Abtrennen eines Seitentriebs ohne Wurzel. Diese Methode ist etwas aufwendiger, funktioniert aber gut.
So geht’s:
- gesunden, kräftigen, jungen Seitentrieb mit mindestens drei Blättern direkt an der Basis abschneiden
- sollte keine Blüte besitzen
- in Vase mit kalkfreiem Wasser zur Wurzelbildung an sonnigen, warmen Standort stellen (Blätter dürfen nicht im Wasser liegen)
- jeden zweiten Tag Wasser wechseln
- erste Wurzeln nach circa sieben bis zehn Tagen sichtbar
- ab drei gebildeten Wurzeln in Topf mit nährstoffreichem Substrat pflanzen und angießen
- übliche Pflegemaßnahmen durchführen
Hinweis:
Alle Pflanzenteile der Strelitzia nicolai sind schwach giftig, wenn sie verzehrt werden. Dies kann Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen, weshalb die exotische Pflanze nicht in der Reichweite von Kindern und Haustieren ausgestellt werden sollte.
Krankheiten/Schädlinge
Die Baumstrelitzie gilt in der Regel als eine robuste und unempfindliche Pflanze. Krankheiten und Schädlingsbefälle sind allerdings möglich, die meist auf Pflegefehler zurückzuführen sind.
Wurzelfäule (Pythium)
Wird die Baumstrelitzie zu viel gegossen oder Staunässe entsteht, bildet sich zügig die Wurzelfäule. Diese macht sich durch einen modrigen Geruch bemerkbar, der aus dem Substrat empor steigt. Zudem verliert die Pflanze an Stabilität, Blätter werden gelb, sie trocknet langsam aus und stirbt ab.
Wenn frühzeitig folgendermaßen gehandelt wird, ist die Papageienblume zu retten:
- Pflanze austopfen und Wurzeln bestmöglich von Substrat befreien
- stark aufgeweichte und ggf. mit Pilz belegte Wurzelteile abschneiden
- einige Stunden an der Luft trocknen lassen
- Topf/Kübel gründlich reinigen und desinfizieren
- Pflanze wieder einsetzen
- nicht angießen, sondern erst nach drei Tagen langsam mit dem Gießen beginnen
- Gießverhalten optimieren, um erneute Wurzelfäulnis zu verhindern
Spinnmilben (Tetranychidae)
Erscheint die Strelitzia nicolai geschwächt und auf den Blättern zeigen sich weißlich-gelbe Flecken, kann ein Spinnmilbenbefall vorliegen. Diese Schädlinge saugen den Saft aus dem Laub. Sie kommen besonders bei Lufttrockenheit vor. Beim genauen Hinsehen können etwa 0,25 bis 0,8 Millimeter, blassgrüne bis gelb-grüne, orangefarbene bis rot-braune Tierchen mit länglichem Körper entdeckt werden. Sie siedeln sich hauptsächlich an den Blattunterseiten an und bilden weiße, klebrige Gespinste. Mit einer Sprühbehandlung sind sie zuverlässig loszuwerden.
So geht es:
- 20 Gramm Kern- oder Schmierseife in 1 Liter kochendes Wasser geben und darin auflösen
- 30 Milliliter Spiritus hinzugeben
- nach Abkühlung in Sprühbehältnis füllen
- bei starkem Befall mehrmals täglich Pflanze, insbesondere die Blätter, tropfnass einsprühen, sonst einmal täglich für rund 1 Woche
Schildläuse (Coccoidea)
Auch Schildläuse treibt eine trockene Luftfeuchtigkeit vermehrt auf die Strelitzia nicolai. Sie sind bis zu sechs Millimeter groß, braun, gelblich, schwarz oder rötlich, verteilen einen klebrig-klaren Honigtau auf den Blättern und entziehen der exotischen Pflanze lebenswichtige Nährstoffe. Pockenartige Gebilde an den Blattunterseiten und glänzende Blätter deuten auf einen Befall hin.
Abhilfe ist auf diese Weise zu schaffen:
- bei geringem Befall Schildläuse einfach mit Tuch abwischen und entsorgen
- bei größerem Befall Pflanze mit Neem-, Paraffin- oder Rapsöl einsprühen
- alternative Sprühlösung mit einem Esslöffel Schmier- oder Kernseife in einem Liter Wasser anwenden
- mehrmals täglich Pflanze besprühen, bis keine Schädlinge mehr sichtbar
Häufig gestellte Fragen
Davon ist abzuraten. Die Streilitzia nicolai ist nicht winterhart und müsste zur frostfreien Überwinterung jeden Herbst wieder ausgegraben werden. Das Risiko, dabei Wurzeln zu beschädigen, ist zu groß. Zudem verträgt sie häufiges Umpflanzen nicht. Aber einige Hobbygärtner setzen eine Baumstrelitzie im Kübel ins Gartenbeet. So kann sie samt Topf herausgenommen werden, sodass keine Wurzelschäden zu erwarten sind und der exotischen Pflanze die Belastung erspart bleibt.
Weil die Chance einer Keimung des Samens sehr gering ist und sich der Aufwand deshalb nicht lohnt. Die Samenschale ist verhältnismäßig dick und fest, sodass eine Keimung ohne „Hilfe“ kaum bis gar nicht möglich ist. Ein Anschleifen ist dann hilfreich, aber dadurch steigt allerdings das Risiko einer Samenfäulnis immens. Der einfachste Weg ist deshalb die Teilung oder die Stecklingsvermehrung von Seitentrieben.
Meist liegt ein Pflegefehler vor. Überprüfen Sie Ihre bisherigen Pflegemaßnahmen mit denen im Ratgeber genannten. Es kann an zu viel Wasser oder zu trockener Erde liegen, aber auch an Zugluft. Steht sie zu dunkel, hemmt dies die Blütenbildung besonders. Oder Sie topfen Ihre Baumstrelitzie vielleicht zu häufig um. Halten Sie sich an den Pflege-Ratgeber der Baumstrelitzie, sollte auch Ihr Exemplar bald blühen.