Christusdorn, Euphorbia milii – Pflege und Vermehren durch Ableger
- Blütenfarbe
- gelb, rot, weiss
- Standort
- Absonnig, Sonnig, Vollsonne
- Blütezeit
- Januar, Februar, März, Oktober, November, Dezember
- Wuchsform
- aufrecht, mehrjährig
- Höhe
- bis zu 50 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- pH-Wert
- neutral, schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Wolfsmilchgewächse, Euphorbiaceae
- Pflanzenarten
- Winterblüher, Zimmerpflanzen
- Gartenstil
- Wintergarten, Wohngarten
Der Christusdorn, botanisch Euphorbia milii, ist eine hübsche und dekorative Pflanze mit roten, weißen oder gelben Blüten. Zudem ist die Pflanze äußerst robust und pflegeleicht und kann auch von Einsteigern problemlos kultiviert werden. Leider ist die arglos aussehende Pflanze sehr giftig und sollte nur mit Handschuhen angefasst werden: also Vorsicht bei der Pflege!
Inhaltsverzeichnis
Standort
Im Gegensatz zu vielen anderen Zimmerpflanzen verträgt der Christusdorn trockene Luft sehr gut. Deshalb kann er auch an Standorten kultiviert werden, die für andere Pflanzen nicht geeignet sind. Der optimale Standort für Euphorbia milii sollte folgende Kriterien erfüllen:
- sehr hell
- sehr warm
- verträgt pralle Sonne
- Temperatur über 18 Grad Celsius
- gerne auch am Südfenster
Die Pflanze verträgt auch einen halbschattigen Standort, dann muss jedoch mit geringerer Blütenpracht gerechnet werden. Ist die Pflanze mit ihrem Plätzchen nicht zufrieden, bekommt sie gelbe Blätter. Dann sollte sie sofort an einem helleren und luftigen Platz umziehen, damit sie sich wieder erholen kann.
Tipp: Der Christusdorn mag keine kalten Füße.
Freiluftsaison
Euphorbia milii kann den Sommer im Freien an einem geschützten Platz verbringen. Draußen sollte die Pflanze nicht zu viel pralle Sonne bekommen. Stellen Sie sie daher am besten in den Schatten eines Baumes. Die Freiluftsaison beginnt im Juni und endet, je nach Witterung, im September, denn die Pflanze verträgt keine Temperaturen unter 15 Grad Celsius.
Tipp: Der Christusdorn eignet sich sehr gut für die Hydrokultur. Allerdings ist ein Wechsel von Erd- zu Hydrokultur nicht zu empfehlen.
Substrat
Der Christusdorn wächst am besten in Kakteenerde. Er gedeiht aber auch in einer anderen lockeren Erdmischung. Eine alternative Substratmischung kann zum Beispiel wie folgt aussehen:
- 1 Teil humoser Erde
- 1 Teil Lehmerde
- 1,5 Teile Quarzsand
- 1,5 Kies, Lavagranulat oder Blähton.
- idealer pH-Wert bei 6,0 bis 6,8
Hydrokultur
Da die Pflanze nur wenig Wasser braucht, sollte sich der Wasserstandsanzeiger bei Hydrokultur im Minimum bewegen. In der Regel muss sie alle drei bis sieben Tage gegossen werden.
Vorgezogene Topfpflanzen kaufen
Euphorbia milii wird heute im Handel nur mehr selten angeboten. Weitaus öfter findet man Hybrid-Sorten der Pflanze (Euphorbia x lomi). Sie haben einen kompakten Wuchs und sind in verschiedenen Blütenfarben erhältlich.
Pflanzen
Wie die anderen Euphorbien enthält auch der Christusdorn einen giftigen Milchsaft, der auch die Haut reizen kann. Daher sollten Sie beim Pflanzen des Christudorns immer Handschuhe tragen, denn die sog. Wolfsmilch tritt schon bei leichtem Druck und winzigen Verletzungen der Pflanze aus. Außerdem sind ihre Hände zugleich vor den Dornen an den Zweigen geschützt.
Tipp: Setzen Sie die Pflanze gleich nach dem Kauf in ein geeignetes Substrat ein.
Pflege
Der Christusdorn ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze. Seine Blütezeit ist von Ende Dezember bis März. Damit die Pflanze prächtig blüht, braucht sie sog. „Kurztage“ vor der Blüte. Damit sind Tage gemeint, die weniger als zehn Stunden Licht pro Tag haben. Um die Kurztage zu simulieren, stülpen Sie ab Ende September einen Karton nach zehn Stunden Licht über die Pflanze.
Da der Christusdorn im Winter blüht, darf es Sie nicht stören, wenn die Blütezeit in die Zeit mit reduzierten Pflegemaßnahmen fällt.
Gießen
Euphorbia milii kommt mit geringen Wassergaben aus. Im Winter sollte die Pflanze mäßig gegossen werden. Zwischen März und September darf der Ballen nicht austrocknen. Vermeiden Sie Staunässe, denn diese kann zu Wurzelfäule und in der Folge zum Absterben der Pflanze führen. Zum Gießen verwenden Sie:
- kalkfreies oder kalkarmes Wasser
- zimmerwarmes Wasser
- am besten Regenwasser
Lassen Sie den Ballen nie vollständig austrocknen. Die nächste Wassergabe erfolgt, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist.
Tipp: Alternativ kann die Pflanze auch mit abgestandenem Leitungswasser gegossen werden, wenn es nicht zu kalkhaltig ist
Bekommt die Pflanze zu wenig Wasser, verliert sie Blätter. Allerdings erholt sich der Christusdorn wieder, wenn Sie einmal das Gießen vergessen. Stellen sie ihn einfach an einem kühleren Ort. Lassen Sie die Pflanze fast austrocknen. In den meisten Fällen bildet sie wieder neue Triebe aus. Erhöhen Sie langsam die Wassergaben, bis sich die Pflanze wieder erholt hat. Dann kann sie wieder regulär weitergepflegt werden.
Düngen
Versorgen Sie den Christusdorn zwischen September und April im Abstand von ein bis zwei Wochen mit Kakteendünger, damit er genügend Nährstoffe erhält.
Tipp: Wird die Pflanze zu viel gedüngt, dann bekommt sie lange, dünne Geiltriebe.
Umtopfen
Da das Hantieren mit der Pflanze gefährlich ist, sollten Sie den Christusdorn nur bei Bedarf umtopfen. Dieser besteht, wenn bereits Wurzeln aus den Abzugslöchern wachsen. Bei jüngeren Pflanzen kann dies jedes Jahr der Fall sein. Ältere Exemplare müssen in der Regel nur alle drei bis vier Jahre umgetopft werden. Achten Sie bei der Wahl des Topfes darauf, dass das Gießwasser gut abfließen kann. Beim Umtopfen gehen Sie wie folgt vor:
- im Frühjahr umtopfen
- Pflanze vorsichtig aus dem Blumentopf heben
- Drainageschicht im neuen Pflanzgefäß anlegen
- darüber Substrat geben
- Pflanze einsetzen
- Topf mit restlichem Substrat auffüllen
- Topf dabei ab und zu stauchen (schließt Hohlräume)
- Erde fest andrücken
- angießen
Tipp: Der neue Topf sollte immer nur eine Spur größer als der alte sein. Ist der Topf zu groß, wachsen nur die Wurzeln, aber nicht die Pflanze selbst.
Der Christusdorn muss nicht geschnitten werden. Allerdings empfiehlt es sich, ältere Pflanzen zu stutzen, vor allem, wenn sie verkahlt sind. Das Zurückschneiden erfolgt am besten im späten Frühjahr. Man kann ihn aber auch das ganze über stutzen. Soll der Christusdorn verjüngt werden, kürzen Sie ihn um rund zwei Drittel ein. Damit er buschiger wächst, stutzen Sie den Mitteltrieb unmittelbar am Ansatz.
Tipp: Da die Dämpfe der austretenden Wolfsmilch giftig sind, sollten Sie die Pflanze nur bei offenen Fenstern zurückschneiden. Lüften Sie den Raum auch im Anschluss an den Schnitt gut. Weiter sollten Sie eine Schutzbrille tragen.
Giftigkeit
Euphorbia milii ist eine pflegeleichte, aber gefährliche Pflanze. Denn ihr giftiger Milchsaft, der auch Wolfsmilch genannt wird, tritt schon bei leichtem Druck auf die Pflanze aus. Die Wolfsmilch reizt die Haut und verätzt bzw. entzündet die Schleimhäute. Auch kann sie erhebliche Schmerzen verursachen. Ist die Milch auf die Haut gekommen, sollte sie sofort abgewaschen werden. Wurden Schleimhäute verätzt, muss ein Arzt aufgesucht werden. Daher ist der Christusdorn keine Zimmerpflanze für Haushalte mit kleinen Kindern oder Haustieren.
Überwintern
Der Christusdorn braucht eine Winter- bzw. Trockenruhe, damit er gut wächst. Dies führt zwar zu einer späteren Blütezeit, aber für die Pflanze ist es das Beste. Da Euphorbia milii in unseren Breiten sich nicht selbst in die Winterruhe begibt, müssen Sie etwas nachhelfen:
- Wassergaben nach und nach reduzieren
- Während der Winterruhe sehr sparsam gießen
- Wurzelballen nicht vollständig austrocknen lassen
- nicht düngen
- Temperatur: um die 15 Grad Celsius (fördert Blütenbildung)
- Die Winterruhe dauert von Oktober bis Februar. Während der Trockenruhe verliert der
- Christusdorn fast alle Blätter. Er treibt aber im Frühjahr wieder aus.
Tipp: Entfällt die Trockenruhe, verkahlt die Pflanze.
Vermehren
Euphorbia milii wird durch Stecklinge vermehrt. Die beste Zeit für das Vermehren ist im Frühjahr. Setzen Sie den Steckling einfach in Anzuchterde und gießen Sie danach die Erde leicht an. Alternativ kann die Pflanze auch in ein Glas mit Wasser gestellt werden. Die Stecklinge wurzeln am besten bei einer Temperatur von 24 Grad Celsius an. Nach vier Wochen sollte der Steckling neue Wurzeln gebildet haben.
- Länge: 8 bis 10 Zentimeter
- heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung
- warme Füße begünstigen die Wurzelbildung
- Substrat leicht feucht halten
Tipp: Lassen Sie die Schnittstelle einige Tage abtrocknen, bevor der Steckling in die Erde kommt. Das kurze Eintauchen in lauwarmes Wasser stoppt den Fluss der Wolfsmilch.
Ableger
Um gleich mehrere angewurzelte Stecklinge zu erhalten, empfiehlt sich das Vermehren mit einem Ableger.
- Ableger mit 8 bis 10 Länge von einer älteren Pflanze abschneiden
- liegend in entsprechendes Substrat einpflanzen
- Pflege und Standort wie bei senkrechten Stecklinge
War das Vermehren erfolgreich, wachsen aus dem Ableger mehrere neue Triebe hervor
Krankheiten und Schädlinge
Mit seinem giftigen Milchsaft ist der Christusdorn sehr gut gegen Schädlinge gerüstet. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann Mehltau auftreten. Weitaus größere Gefahr droht ihm aber von Pflegefehlern:
- Zu viel Wasser führt zu Wurzelfäule.
- Zu wenig Wasser führt zu kompletten Blattverlust.
Leidet die Pflanze an Wurzelfäule, muss sie sofort in ein trockenes Substrat umgetopft werden. Danach sollten Sie die Pflanze eine Zeit lang nicht gießen, bis die Wurzeln gut getrocknet sind. Bekommt die Pflanze gelbe Blätter oder verliert sie Blätter, sollten Sie die Wassergaben schrittweise erhöhen.
Tipp: Sind bereits alle Wurzeln verfault, kann die Pflanze nicht mehr gerettet werden. Sie können aber noch schnell einen Ableger nehmen.