Maden in Wohnung und Küche bekämpfen: 9 wirksame Hausmittel
Maden sind die Nachkommen von Fliegen. Sie schlüpfen aus den abgelegten Fliegeneiern und werden nach dem Verpuppen zu Fliegen. In der freien Natur sind sie durchaus nützlich, weil sie durch das Zersetzen von Faulendem oder von Exkrementen den fruchtbaren Humus machen. Zudem sind sie eine Nahrungsquelle für Frösche, Eidechsen, Vögel, Spinnen, Wespen, Gottesanbeterinnen oder Spitzmäuse. In Küche und Wohnräumen erregen sie jedoch Ekel, und es stellt sich die Frage, wie man die kleinen, weißen Maden am besten bekämpft.
Inhaltsverzeichnis
Maden
Verhalten von Maden
Maden fressen jedes organische Material, dass eine Spur von Eiweiß enthält. Da ihnen winzige Mengen an Nahrung reichen, können sie schnell zur Plage werden. Zwar haben sie weder Kopf noch Beine, aber das hindert sie nicht daran, sich durch Krümmen fortzubewegen, um nach Nahrung zu suchen. Deshalb können sie an den unmöglichsten Stellen, wie zum Beispiel Decken oder Wänden, auftauchen. In der Regel finden Sie sie aber dort, wo organische Reste oder Abfälle zu finden sind. Dafür kann auch schon ein Saucenspritzer an der Küchenwand reichen.
Hinweis: Fliegenweibchen legen in den Sommermonaten mehrmals einige Hundert Eier ab. Daher kann sich die Anzahl von Maden bei guten Lebensbedingungen explosionsartig vermehren.
Finden Sie Maden an Stellen, wo weit und breit keine Futterquelle in Sicht ist, kann es auch sein, dass die ungebetenen Gäste auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Verpuppung sind. In diesem Fall sollten Sie unbedingt nach möglichen Nahrungsquellen der Maden, also dem Ursprung der Plage, suchen.
Hausmittel
Hausmittel zur Bekämpfung
Haben Sie Maden entdeckt, sollten Sie diese sofort entfernen. Befallene Lebensmittel verpacken Sie am besten in Zeitungspapier und entsorgen das Paket in der Mülltonne. Finden Sie Maden auf dem Boden, ist es am einfachsten, wenn Sie die ekelerregenden Gäste mit dem Kehrbesen einsammeln und mit der Kehrschaufel in den Garten bringen, möglichst weitab von Haus- oder Terrassentür. Wer keinen Garten hat, sammelt die Maden ein und entsorgt sie in der Mülltonne. Sitzen die Maden in schwerzugänglichen Ecken oder Ritzen, dann kommt der Haarfön zum Einsatz. Seine heiße Luft tötet Maden und Eier ab.
Tipp: Damit der Haarfön auch wirkt, stellen Sie ihn auf die heißeste Stufe.
Nachdem die Maden entfernt worden sind, müssen die befallenen Flächen gründlich gereinigt werden. Wem das Einsammeln der Maden mit dem Kehrbesen zu ekelig ist, kann mit Pfeffer- oder Essigwasser die Maden bekämpfen. Mit diesen beiden Hausmitteln werden die Maden getötet und können dann mit dem Staubsauger oder dem Kehrbesen entfernt werden.
Tipp: Tragen Sie Pfeffer- oder Essigwasser großzügig auf, damit auch keine Made entkommt.
Pfefferwasser
Für die Herstellung von Pfefferwasser brauchen Sie weiter nichts als Pfeffer und einen Liter Wasser. Gehen Sie für die „Zubereitung“ wie folgt beschrieben vor.
- Wasser zum Kochen bringen
- einen Esslöffel Pfeffer oder auch mehr hinzugeben
- umrühren
- unter ständigem Rühren das Pfefferwasser abkühlen lassen
- abgekühltes Pfefferwasser in eine Sprühflasche füllen
Für die Bekämpfung sprühen Sie das Pfefferwasser auf die Maden. Nach wenigen Minuten sollten diese dann verendet sein. Nachdem Sie die toten Maden entfernt haben, muss die befallene Fläche bzw. Gegenstände, auf welchen die Maden waren, mit dem restlichen Pfefferwasser gereinigt werden.
Essigwasser
Essigwasser dient der Vernichtung von Maden und hat auch eine vorbeugende Wirkung, da Fliegen und Maden den Geruch von Essig nicht mögen. Für die Herstellung von Essigwasser gehen Sie folgendermaßen vor.
- einige Esslöffel Essigessenz in einen Liter Wasser geben
- umrühren
- in Sprühflasche abfüllen
Besprühen Sie zunächst die Maden mit dem Essigwasser. Um die Wirkung des Hausmittels zu verstärken, verstreuen Sie nach dem Einsprühen Salz über die Maden. Bereits nach wenigen Minuten sind die Maden abgestorben. Entfernen Sie die toten Maden, und reinigen Sie die befallene Fläche und alle Gegenstände gründlich mit dem restlichen Essigwasser.
Tipp: Da Maden den Geruch von Essig nicht mögen, sollten Sie die gereinigten Flächen und Gegenstände nicht trocken wischen, sondern lufttrocknen lassen.
Madenbefall Zimmerpflanzen
Absterbende Teile von Zimmerpflanzen sind aus der Sicht von Fliegen ein guter Platz für die Eiablage. Daher können auch die grünen Mitbewohner zum Madenherd werden. Aber keine Sorge, die befallene Zimmerpflanze muss nicht entsorgt werden, denn auch für diesen Fall gibt es Hausmittel.
- Soda-Schmierseifen-Lösung
Für die Soda-Schmierseifen-Lösung mischen Sie auf einen Liter Wasser:
- 2 Esslöffel Soda
- 15 Milliliter Kernseife
Um die Wirkung der Lösung zu verstärken, geben Sie noch 15 Milliliter Spiritus hinzu. Danach die Zimmerpflanze mit der Lösung besprühen oder die Blätter mit einem Tuch, das mit der Lösung getränkt worden ist, abwischen.
Tipp: Die Soda-Schmierseifen-Lösung darf nur bei Zimmerpflanzen zum Einsatz kommen, die die Lösung auch vertragen.
Urgesteinsmehl
Zimmerpflanzen, die das Besprühen mit der Soda-Schmierseifen-Lösung nicht vertragen, pudern Sie am besten mit Urgesteinsmehl ab. Dieses trocknet die Maden nach kurzer Zeit aus.
Umtopfen
Geht der Madenbefall von Zimmerpflanzen aus, dann ist oft auch das Substrat infiziert. Deshalb muss die Pflanze nach dem Einsprühen bzw. dem Abpudern sogleich in neues Substrat umgetopft werden. Ist kein neuer Topf vorhanden, muss das alte Pflanzgefäß gründlich gereinigt werden. Verwenden Sie dazu am besten heißes Essig- oder Sodawasser.
Tipp: Damit sich auch im neuen Substrat keine Eier befinden, wird empfohlen, die Pflanzenerde bei 150 Grad Celsius im Backofen zu desinfizieren.
Vorbeugung
Damit es gar nicht zu einer Invasion von Fliegenmaden kommt, sollten Sie den Fliegenweibchen erst gar keine Anreize für die Eiablage bieten.
Duft gegen Fliegen
Die Düfte verschiedener Öle und Pflanzen sind einfache Hausmittel, die ohne eine spezielle Zubereitung gegen die ungebetenen Gäste helfen.
Bewährte Duftöle sind:
- Pfefferminz- oder Lavendelöl am Herd oder im kleinen Räucherofen verdampfen lassen
- Lorbeeröl mit Wasser in einem Schälchen oder einer Flasche mit weitem Hals aufstellen
Zimmerpflanzen, deren Duft Fliegen nicht mögen, sind:
- Indischer Weihrauch (Plectranthus coleoides)
- Eucalyptus
Für Balkon, Terrasse oder das Gartenbeet davor eignen sich:
- Geranien (Pelargonien)
- Ringelblumen (Calendula)
- Tomaten
- Stangenbohnen
- Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
- Katzenminze (Nepeta cataria)
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Pfefferminze (Mentha x piperita)
Tipp: Duftsäckchen aus Lavendel sind ein Schutz im Inneren des Hauses.
In der Küche vertreibt ein Topf mit Basilikum Fliegen. Da nicht alle Fliegen mit Duft abgeschreckt werden können, sollten Sie in Küche und Wohnräumen Folgendes vermeiden.
- offen liegende oder nur flüchtig verpackte Lebensmittel wie Fleisch, Obst oder Gemüse
- Speisereste in Mülleimern
- Reste in Futternäpfen
Schutz von Lebensmitteln
Damit Fliegen keine Eier auf Lebensmitteln ablegen, sollten diese besonders an heißen Tagen gut verpackt sein oder geschützt werden. Dabei ist es bei Fleisch, Obst und Gemüse egal, ob diese Lebensmittel frisch oder bereits gegart worden sind, denn das Fliegenweibchen macht da keinen Unterschied.
Obst und Gemüse
Eine Schale mit frischem Obst fördert nicht nur die Gesundheit, sondern ist auch ein herrlicher Anblick. Damit das Obst nicht zur Brutstätte von Maden wird, sollten Sie das Obst bzw. Gemüse wie folgt beschrieben gelagert werden.
- an sehr heißen Tagen in den Kühlschrank geben
- mit einer speziellen Fliegenhaube schützen
- regelmäßig auf beginnende Fäulnisstellen untersuchen
- Obst bzw. Gemüse mit Druck- oder Fäulnisstellen entfernen
Wurde das frische Obst zu Marmelade oder Kompott verarbeitet, reinigen Sie die Arbeitsfläche nach der Zubereitung gründlich. Achten Sie auch darauf, dass Marmelade oder Kompott stets gut verschlossen ist.
Fleisch
Um Fleisch vor Fliegen zu schützen, sollten Sie es nicht unbeaufsichtigt offen herumliegen lassen. Soll es für die Verarbeitung auf Zimmertemperatur gebracht werden, achten Sie darauf, dass es gut verpackt ist.
Speisereste in Mülleimern
Mülleimer mit Speiseresten sind bei Fliegenweibchen besonders beliebt für die Eiablage.
Daher sollten Sie:
- einen verschließbaren Mülleimer verwenden
- den Mülleimer an heißen Tagen alle ein bis zwei Tage leeren
- den Mülleimer nach dem Leeren gründlich reinigen
Tipp: Stellen Sie den Mülleimer nach dem Reinigen auf den Kopf, damit kein Wasser im Eimer bleibt.
Um Flüssigkeit im Mülleimer zu vermeiden, legen Sie einfach eine Schicht Zeitungspapier auf den Boden. Im Biomülleimer empfiehlt es sich, zwischen dem Müll eine Schicht Zeitungspapier zu legen, so kann das Papier die Flüssigkeit besser aufsaugen.
Reste in Futternäpfen
Geben Sie in den Futternapf nur so viel Tiernahrung, wie Ihr Liebling auf einmal frisst. Entfernen Sie den Rest aus dem Futternapf und reinigen Sie diesen anschließend.
Maden im Teppich
Maden im Teppich stammen zumeist nicht von Fliegen, sondern von Kleidermotten. Deshalb sind sie, genau genommen, auch keine Maden, sondern Larven. Im Aussehen ähneln sie jedoch stark den Fliegenmaden und können große Schäden an Teppichen mit Wollanteilen verursachen. Um den Teppich zu retten, muss er sofort gründlich, am besten mehrmals, abgesaugt werden. Im Anschluss daran findet eine gründliche Nassreinigung statt. Zeigen sich danach erneut die Plagegeister, sollte der Teppich entsorgt werden.
Tipp: Kleinere Teppiche können Sie für eine Woche in die Tiefkühltruhe legen. Die Kälte tötet alle Larven.