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Gekerbte Spitzblume, Ardisia crenata: Pflege von A-Z

Gekerbte Spitzblume, Ardisia crenata: Pflege von A-Z
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
buschig
Höhe
100 - 150
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Primelgewächse, Primulaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen, Gartenpflanzen, Zierpflanzen
Gartenstil
Ziergarten

Bei der gekerbten Spitzblume handelt es sich um eine beliebte, immergrüne Zimmer- und Gartenpflanze. Für ein gesundes Wachstum und eine lange Lebenszeit ist die richtige Pflege unerlässlich.

Video-Tipp

Standort

Die Gekerbte Spitzblume (Ardisia crenata) benötigt einen Standort, der gewisse Anforderungen verlangt.

gekerbte Spitzblume (Ardisia crenata)
Quelle: Douglas Goldman, ArdisiaCrenata16, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Folgende Anforderungen sollten Sie beachten:

  • hell, sonnig bis halbschattig
  • direkte Mittagssonne und zu hohe Hitze vermeiden
  • zwischen Frühjahr und Herbst Umgebungstemperatur um die 20 °C
  • Luftfeuchtigkeit durchgehend von 60 bis 65 Prozent
  • keine kalte Zugluft und starke Temperaturschwankungen
  • im Sommer gern auch auf Balkon oder Terrasse

Substrat

Damit diese Primelgewächse ihren Nährstoffbedarf decken können und die störungsfreie Nährstoff- sowie Wasseraufnahme funktionieren, sollte das Substrat einige Kriterien erfüllen.

gekerbten Spitzblume (Ardisia crenata) im Topf
Quelle: Yercaud-elango, Ardisia crenata-Anna park-yercaud-salem-India, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Folgende Voraussetzungen:

  • locker und gut wasserdurchlässig
  • handelsübliches Substrat für Grün- und Kübelpflanzen mit Perlite oder ähnlichen Auflockerungsmaterialien
  • humus- und nährstoffreich
  • normale Gartenerde mit Sandanteil
  • Lehmboden mit Sandgehalt
  • auf sauren pH-Wert zwischen 5 und 6 achten
  • kalkarm
  • Drainage zur Vermeidung von Staunässe nicht vergessen

Gießen

Die Korallen- oder Gewürzbeere, wie die Gekerbte Spitzblume auch genannt wird, besitzt einen gleichmäßig hohen Wasserbedarf. Sie sollte nie vollständig austrocknen. Eine Überwässerung provoziert Staunässe, die sie ebenfalls schlecht verträgt. Deshalb sollte sich beim Gießen an verschiedene Details gehalten werden:

  • erst gießen, wenn sich Erdoberfläche weniger als 3 cm mit Daumen eindrücken lässt
  • Häufigkeit: ungefähr einmal wöchentlich; während der Blütezeit gegebenenfalls häufiger
  • dann Erde kräftig durchnässen
  • überschüssiges Wasser muss durch Ablaufloch im Topf abfließen können
  • im Winter Gießhäufigkeit und Wassermenge deutlich reduzieren
  • Luftfeuchtigkeit durch tägliches Besprühen mit kalkarmem Wasser oder Aufstellen von Wasserschalen hoch halten
  • abgestandenes, kalkarmes Wasser mit Zimmertemperatur verwenden

Hinweis: Das direkte Besprühen sollte ausschließlich außerhalb der Blütezeit vorgenommen werden. Ansonsten kommt es zu Störungen bei der späteren Fruchtbildung.

Düngen

Weil die Gekerbte Spitzblume einen mittelmäßig hohen Nährstoffbedarf besitzt, sollte beim Düngen Folgendes beachtet werden:

  • erste Düngung ab April für idealen Wachstumsstart zum Saisonbeginn
  • geeignete Düngerarten: Flüssigdünger für Grün- und/oder Blühpflanzen; Langzeitdünger als Düngerstäbchen oder Pellets
  • Alternative: organischer Dünger
  • Häufigkeit: Frühjahr bis Spätsommer alle 14 Tage; Langzeitdünger je einmal im April und Juli

Schneiden

Ein Schneiden der gekerbten Spitzblume ist aus pflegerischer Sicht gelegentlich erforderlich. Das ist unter anderem der Fall, wenn sich vertrocknete Triebe und Blätter gebildet haben, die es abzutrennen gilt, weil sie unnötig Nährstoffe ziehen. Aber auch andere Gründe können vorliegen:

Auslichtungsschnitt

Verzweigt sich die Korallenbeere zu sehr und wächst deshalb zu dicht, ist ein leichter Auslichtungsschnitt zwischen Frühjahr und Sommer angeraten. Hierbei werden ältere Triebe an ihrer Basis abgetrennt. Dies dient der verbesserten Luft- und Lichtdurchlässigkeit, was ein geringeres Risiko für Schädlingsbefälle und Erkrankungen zur Folge hat.

Formschnitt

Spitzblumen lassen in dekorative Formen schneiden, wobei der Rundschnitt sehr beliebt ist. Aber auch herausragende Triebe wilder Wuchsformen können die Optik stören und sind für ein gepflegteres Gesamtbild einzukürzen. Zu beachten ist, dass das Abschneiden von Blütenansätzen und Blüten die Fruchtbildung mindert. Deshalb sollte der Formschnitt nicht zu umfangreich ausfallen. Am besten erfolgt ein Formschnitt im Herbst, kann aber auch während der Wachstumsperiode erfolgen.

Verjüngungsschnitt

Bei älteren Exemplaren, die länger keinen kräftigeren Rückschnitt erlebten und an dichtem Wachstum verloren haben sowie blühfaul geworden sind, werden durch einen Verjüngungsschnitt zum Wachstum und zur Vitalitätssteigerung angeregt. Obwohl Sträucher im Herbst geschnitten werden sollten, ist hierbei die Gartenschere im zeitigen Frühjahr (März) anzusetzen. Alle Haupttriebe werden um 1/3 gekürzt. Die inneren Triebe sollten länger bleiben, als die Seitentriebe.

Tipp: Die Technik des Verjüngungsschnittes kann auch bei jüngeren, kleineren gekerbten Spitzblumen angewendet werden. Auf diese Weise lässt sich das dichte und schnellere Wachstum ankurbeln.

Umtopfen

Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, damit die Wurzeln besser anwachsen und sich die gekerbten Spitzblumen vom Umtopf-Stress schneller erholen. Es ist darauf zu achten, dass das Umtopfen vor dem Beginn der Vegetationsperiode vorgenommen wird und sich noch keine neuen Blätter gebildet haben. Es würde das Weiterwachstum stören und Neuaustriebe absterben lassen.

Neu gekaufte Exemplare sind häufig in zu kleine Töpfe und minderwertige Erde gepflanzt, sodass diese zügig in frisches, hochwertiges Substrat und einen ausreichend großen Topf umzupflanzen sind. Bevor die ganze Pflanze eingeht, kann das Umtopfen auch während der Vegetationsperiode erfolgen.

Gekerbte Spitzblume im Topf

Adulte gekerbte Spitzblumen werden in der Regel nur alle zwei oder drei Jahre in frisches Substrat umgetopft. Das betrifft auch selbst herangezogene Stecklinge. Allerdings können Gründe bestehen, die ein Umtopfen zu einem früheren Zeitpunkt erforderlich machen:

  • Substrat zusammengesackt
  • vollständige Durchwurzelung des Topfs
  • Wurzeln drängen sich durch Erdoberfläche nach außen
  • Staunässe
  • Schimmelbildung

Hinweis: Die Korallenbeere sollte nach Möglichkeit nicht während der Blütezeit umgetopft werden. Dies stellt eine hohe Belastung für sie dar und kann zu einer verfrühten Blütenwelke mit reduzierter Fruchtbildung führen.

Richtige Vorgehensweise

Damit die Gewürzbeere durch das Umtopfen optimale Lebensbedingungen und frische Lebenskraft erhält, sollte dabei folgendermaßen vorgegangen werden:

  • Pflanze vorsichtig aus dem Pflanzgefäß ziehen (auf Topfwände klopfen lockert Erde und erleichtert die Herausnahme)
  • alte Erde von Wurzeln abschütteln
  • abgestorbene Wurzelteile abschneiden
  • an restlichen Wurzeln Spitzen leicht kürzen
  • in frisches Substrat setzen und kräftig angießen
  • nächsten zwei bis drei Wochen unbedingt direktes Sonnenlicht vermeiden

Überwinterung

Die Gekerbte Spitzblume ist nicht winterhart. Hat sie den Sommer draußen verbracht, zieht sie spätestens ins wärmere Haus, wenn sich die Temperaturen der 12-Grad-Marke nähern.

Das Winterquartier sowie die Pflege während der Winterruhe sollten diesen Ansprüchen gerecht werden:

  • Temperaturen zwischen 10 und 14 °C für Winterruhe
  • Winterruhe von Oktober bis März
  • helle Lichtverhältnisse ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • bei Bedarf Pflanzenlampe mit 1000 bis 1500 Lux verwenden
  • geeignete Standorte, beispielsweise Treppenhäuser oder unbeheizte Wintergärten
  • erst gießen, wenn Erdoberfläche leicht angetrocknet
  • nicht düngen
  • ab März langsam an höhere Temperaturen und mehr Licht gewöhnen
  • ins Freie frühestens ab Mitte Mai

Vermehren

Die Gekerbte Spitzblume ist auf zwei unterschiedliche Weisen zu vermehren.

Samen

Samen können aus den reifen Früchten gewonnen werden. Dazu ist die Schale zu entfernen. Ihre Reife ist meist zwischen November und Januar erreicht – erkennbar an der kräftig roten Fruchtfarbe. Folgend eine Anleitung:

  • Aussaat ganzjährig; ideal Februar/März
  • Substrat: nährstoffarme Anzuchterde
  • Samen leicht in Erde eindrücken und gut mit Erde bedecken (Dunkelkeimer)
  • Keimtemperatur: mindestens 22 °C
  • Keimdauer: circa drei Wochen
  • bei Aussaat in Anzuchtkästen Sämlinge pikieren, sobald drei Blätter ersichtlich sind
  • ab Wuchshöhe von acht bis zehn Zentimeter in geeignetes, nährstoffreiches Substrat umpflanzen

Stecklinge

Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung durch Stecklinge ist im Mai gekommen, wenn sich durch den Vegetationsstart bereits einige neue Blätter gebildet haben.

So geht’s:

  • Achselsteckling vom Seitentrieb abschneiden (hat noch keine Rinde vom Haupttrieb gebildet)
  • Steckling sollte 8 bis 10 cm Länge besitzen
  • falls Blüte oder Knospe vorhanden, abtrennen
  • Steckling mit Schnittstelle 3 cm in nährstoffarmes Substrat stecken
  • Standort: hell, sonnig, warm bei 24 bis 26 °C
  • täglich mit kalkarmen Wasser besprühen
  • Wurzelbildung etwa nach sechs oder acht Wochen
  • nach mehreren Blattbildungen in geeignetes, nährstoffreiches Substrat mit Sandgehalt pflanzen
  • Substrat mäßig feucht halten

Schädlinge und Krankheiten

Die Ardisia crenata gilt als robust, doch ein Schädlingsbefall oder Erkrankung ist nicht gänzlich auszuschließen.

Schmier- und Schildläuse

Liegt ein Schädlingsbefall vor, handelt es sich überwiegend um Schmier- oder Schildläuse, die sich an den Blattunterseiten aufhalten. Schmierläuse bilden weiße, wattenbauschähnliche Gespinste auf den Blättern. Schildläuse verfügen über ein erkennbares gewölbtes Schild auf dem Rumpf und hinterlassen klebrigen Honigtau an den Blättern. Mit einem Befall ist zwischen April und Juni zu rechnen.

Schildläuse (Coccoidea)
Quelle: Dinesh Valke from Thane, India, Scale insects (51065606167), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Typische Schadbilder von Schmier- und Schildläuse:

  • verkrüppelte Blüten und Blätter
  • eingerollte Blätter
  • Blattverfärbungen
  • vermehrter Blattabfall

Bekämpfung:

Die kostengünstigste Bekämpfungsmöglichkeit ist Schmierseifenlauge.

So funktioniert’s:

  • 1 Esslöffel (rund 20 Milliliter) in 1 Liter kaltem Wasser auflösen
  • bei starkem Befall 1/2 Esslöffel Spiritus hinzugeben
  • Pflanze, insbesondere Blattunterseiten, zweimal täglich tropfnass mit Lauge einsprühen
  • Anwendung beenden, wenn keine Parasiten mehr sichtbar

Blattfleckenkrankheit

Die Blattfleckenkrankheit wird durch eine Pilzinfektion ausgelöst, die häufiger bei Zier- und Blühpflanzen auftritt. Sie äußert sich durch braune oder gelbe, längliche Blattflecken mit grauer Mitte.

Bekämpfung

Gegen die Blattfleckenkrankheit ist kein wirksames Hausmittel bekannt, weshalb hier lediglich ein Fungizid der Problemlösung dient. Am besten ist es aber, die Gekerbte Spitzblume optimal zu pflegen, damit der Pilz nicht angezogen wird.

Häufig gestellte Fragen

Warum werden die Blätter meiner gekerbten Spitzblume im Sommer immer gelb?

Das kann an einem Standort mit starken Temperaturschwankungen oder hohen Temperaturen liegen. Kommt es dadurch zu einem Hitzestress, verfärben sich die Blätter gelb und verwelken.

Wie giftig ist die Gekerbte Spitzblume?

Für Menschen gilt die Ardisia crenata als mittelmäßig giftig. Bei Verzehr der Blätter oder Beeren kann es zu Magen- und Darm-Problemen wie Übelkeit und Erbrechen kommen. Bei Tieren ist die Giftigkeit noch nicht ausreichend erforscht, aber es wird ein Zusammenhang mit einigen Todesfällen bei Tieren vermutet. Deshalb sollte die Pflanze grundsätzlich außerhalb der Reichweite von Kindern und Tieren platziert werden.

Kann die Korallenbeere ins Gartenbeet gepflanzt werden?

Theoretisch ja, aber davon ist abzuraten. Sie ist nicht winterhart und müsste zum Herbst wieder ausgegraben werden. Das belastet die Gekerbte Spitzblume immens und sie kann kaum bis keine Energie für die bevorstehende Winterruhe sammeln.

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