Kapkörbchen, Osteospermum – Anzucht, Pflege und Vermehren
- Blütenfarbe
- gelb, rosa, violett, weiss, blau
- Standort
- Absonnig, Sonnig
- Blütezeit
- Juni, Juli, August, September, Oktober
- Wuchsform
- einjährig, mehrjährig, Halbstrauch, Staude
- Höhe
- bis zu 50 Zentimeter hoch
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken, frisch
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Korbblütler, Asteraceae
- Pflanzenarten
- Balkonpflanzen, Beetpflanzen
- Gartenstil
- Blumengarten
Einen bunten Blütenteppich verspricht das Kapkörbchen, wenn es richtig gepflegt wird. Die aus Afrika stammende Blume zählt zwar zu den pflegeleichten Pflanzenarten, aber Fehler bei der Pflege, Wahl des Standorts und Art der Bodenbeschaffenheit können fatale Folgen nach sich ziehen. Wie Sie den Ansprüchen der Osteosperumum gerecht werden, ist im Pflanzen-Ratgeber nachzulesen.
Inhaltsverzeichnis
Pflege
Mit einem Blütenmeer aus kräftigen Farben zeigt sich das Kapkörbchen mit dem botanischen Namen Osteospermum, auf Balkonen und in Gärten. Ihre Pflegeansprüche sind gering, doch diese sind dringend einzuhalten, damit die Pflanze kraftvoll und gesund gedeihen sowie durch viele farbintensive Blüten begeistern kann.
Die Profi-Anleitung enthält alle wichtigen Details zur Pflege, Standort, Umtopfen sowie Vermehrung sowie Überwinterung, damit das Kapkörbchen lange Freude bereitet.
Standort
Die Osteospermum ist nicht sehr wählerisch, was ihren Standort angeht. Da sie ihren Ursprung in den warmen Teilen Asiens besitzt, bevorzugt sie einen warmen Platz. Wohl fühlt sich gleichermaßen im Gartenbeet sowie als Gefäßkultur im Kübel oder in einer Ampel auf der Terrasse oder dem Balkon. Weitere Kriterien sollte ein optimaler Standort erfüllen:
- Lichtverhältnisse: sonnig mit viel Sonne (Südseite)
- toleriert halbschattigen Standort mit weniger Sonne (weniger Blüten)
- vor starkem Regen und Wind geschützter Platz
Bodenbeschaffenheit
Die Bodenbeschaffenheit bildet die Basis für ein gesundes und kräftiges Wachstum mit vielen farbintensiven Blüten einer Kapmargerite. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Erde bestimmte Eigenschaften aufweist, wie
- humus-/nährstoffreich
- hohe Durchlässigkeit
- leicht sand- und lehmhaltig
- Bodenfeuchte: mäßig trocken bis frisch
- locker
- optimaler pH-Wert: zwischen 6.0 und 6.2
Substrat
Soll die Osteospermum in einen Topf gepflanzt werden, empfiehlt es sich, ein Substrat zu verwenden, das gleiche Eigenschaften mit sich bringt, wie eine ideale Gartenerde besitzen sollte. Ideal eignet sich ein Substrat, das neben einem Sand- und/oder Lehmgehalt Perlite beinhaltet. Dies verleiht dem Substrat mehr Lockerheit und macht es wasserdurchlässiger. Alternativ kann ein Substrat mit Tongranulat anstatt mit Lehm gewählt werden. Beide Elemente verfügen über eine gute Wasserspeicherfähigkeit.
Von der Verwendung herkömmlicher, günstiger Blumenerde sollte abgesehen werden. Meist verfügen diese über eine mindere Qualität, welche sich vor allem in einer raschen Verdichtung der Erde bemerkbar machen kann. Durch eine Verdichtung nimmt die Wasserdurchlässigkeit ab und das Risiko der Bildung von Staunässe steigt, was wiederum eine Fäulnis zur Folge haben könnte. Setzen Sie deshalb auf hochwertiges Qualitäts-Substrat, um beste Bodenbedingungen für ein optimales Wachstum zu schaffen. Steht dieses nicht zu Verfügung, ist minderwertigere Blumenerde zu einem Viertel mit Splitt zu vermengen, um das Risiko einer Verdichtung zu minimieren.
Beste Pflanzzeit
Theoretisch können Bornholmmageriten von Frühjahr bis Spätsommer gepflanzt werden. Der beste Pflanzzeitpunkt ist aber der Mai nach den Eisheiligen, wenn nicht mehr mit Frost zu rechnen ist. Ab Ende Mai beginnt die Osteospermum bereits mit dem Blütenwachstum.
Manche Arten legen eine Blühpause ein, die meist zwischen Juli und August vorkommt und sich in der Regel über einen Zeitraum von zwei Wochen erstreckt. Es ist ratsam, zu diesem Zeitpunkt keine Einpflanzung vorzunehmen, da diese immer mit einer Belastung für die Kapmargerite bedeutet und sie an Kraft für ein erneutes Aufblühen kostet.
Eine letzte Knospenbildung kann im August erfolgen und bei optimalen Witterungsbedingungen noch bis in den Herbst hinein blühen. Da hier die Temperaturen meist schon abnehmen, sollte spätestens ab Ende August nicht mehr gepflanzt werden, da dies zusätzlich die Blüte negativ beeinflussen könnte. Zudem benötigt diese Margeritenart im Fall einer Überwinterung, ihre gesamte Energie, um gestärkt in den Winter zu kommen.
Pflanzen
- Pflanzabstand: circa 30 Zentimeter
- Pflanzlochtiefe: circa 20 Zentimeter
- Pflanzlochdurchmesser: mindestens doppelt so groß, wie der Pflanzenballen ist
- auf dem Lochboden einen Zentimeter hoch Kies oder Quarzsand auslegen
- einige Zentimeter Erde einfüllen und Pflanze einsetzen
- restliche Erde mit Kompost mischen und Pflanzloch damit schließen
- Erde leicht über dem Wurzelbereich andrücken
- mäßig gießen
Umtopfen
Haben Sie ein Kapkörbchen im Topf gekauft, ist es vor allem dann ratsam, dieses umgehend in frisches Substrat zu pflanzen, wenn es günstig in einem Supermarkt oder Ähnlichem gekauft wurde. Oftmals werden die Pflanzen aus Kostengründen für den Verkauf in einfache Erde gepflanzt, die den Ansprüchen einer Osteospermum nicht gerecht wird. Dadurch kann die Lebensdauer deutlich eingeschränkt werden. Zudem ist vielfach ein zu kleiner Topf vorhanden, der das Wachstum stark behindern kann.
Beim Umtopfen gehen Sie wie unter „Pflanzen“ vor. In Kübeln oder Pflanzkästen bietet es sich auch an, eine Drainage aus Blähton auf den Topfboden zu legen. Der Topfboden sollte über ein Ablaufloch verfügen, damit überschüssiges Wasser auslaufen kann und auf diese Weise das Risiko von Staunässe gesenkt wird.
Tipp: Gönnen Sie der Kapmargerite nach dem Einpflanzen und Umtopfen direkt Sonne, kommt sie mit der Belastung besser zurecht. Aber Vorsicht bei heißer Mittagssonne, denn ist der Boden vom Angießen nass, könnte dies zu Verbrennungen führen.
Gießen
Während andere Pflanzen bei Hitze viel Wasser benötigen, verträgt die Kapmargerite Trockenheit gut, während ihr zu viel Wasser schadet. Ein Gießen sollte dementsprechend nur dann erfolgen, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Mit der Daumenprobe können Sie den optimalen Zeitpunkt einfach ermitteln. Lässt sich der Daumen tiefer als einen Zentimeter in die Erde drücken, sollte nicht gegossen werden. Der optimale Gießzeitpunkt ist, wenn sich die Erdoberschicht nur geringfügig eindrücken lässt.
Ist das Kapkörbchen in einem Pflanzgefäß kultiviert und beim Gießen fließt Wasser am Topfboden aus, haben Sie zu viel gegossen und sollten die Wassermenge beim nächsten Gießen reduzieren. Vergessen Sie nicht ausgelaufenes Wasser von Untertellern zu entfernen, damit dieses keine Staunässe provozieren kann.
Düngen
Die Osteospermum besitzt einen relativ hohen Nährstoffbedarf, weil sie lange blüht. Ist sie frisch eingepflanzt oder umgetopft worden, sollte danach in den ersten sechs bis acht Wochen nicht gedüngt werden. Ansonsten sollte die erste Düngung schon im April beginnen, bevor die Kapmargerite im Mai zu blühen beginnt.
- Düngerhythmus: alle zwei bis drei Wochen
- Düngeart: handelsüblicher Blühdünger
- letzte Düngung: August
Schneiden
Ein Schneiden eines Kapkörbchens regt das Wachstum an und begünstigt die Knospenbildung. Deshalb sollten Sie es im April/Mai vor Beginn der Blühsaison bis auf eine Handhöhe herunter schneiden und regelmäßig verwelkte Blüten sowie eventuell vertrocknete Blätter entfernen. Diese entziehen der Pflanze auch nach dem Absterben noch Nährstoffe, die dann für das Wachstum von Neutrieben fehlen.
Neutriebe bilden sich vor allem in der Zeit, wenn es am heißesten ist. Ein Schneiden sollte deshalb vorher durchgeführt werden. Nach der Hauptblüte tritt vielfach eine Blühpause im Juli/August ein. Hier ist der beste Moment gegeben, der Osteospermum einen Gesamt-Rückschnitt zu unterziehen, damit sie noch einmal austreibt und bis in den Herbst blüht. Dabei werden alle Triebe um circa ein Drittel gekürzt. Handelt es sich um eine Züchtung, die keine Blühpause besitzt, so ist auch bei dieser ein Rückschnitt nach der Hauptblüte vorteilhaft.
Überwintern Kapkörbchen, erfolgt ein erneuter Rückschnitt im Herbst, bevor sie in das Winterquartier umziehen.
Schnitt-Übersicht:
- im April/Mai bis auf eine Handhöhe kürzen
- verwelkte Blüten und abgetrocknete Triebe/Blätter regelmäßig anschneiden
- vor der Hauptblüte im Juli/August Neutriebe entfernen
- nach der Hauptblüte Rückschnitt um ein Drittel
- vor Umzug in das Winterquartier zurückschneiden
Tipp: Beachten Sie beim Schneiden, dass einige Kapkörbchen-Arten giftig sind, wie zum Beispiel die Kapringelblume „Dimorphotheca“. Hier sollten Sie unbedingt beim Schneiden Handschuhe tragen und die Pflanze nicht für Kinder und/oder Haustieren zugänglich machen.
Überwintern
Die Kapmargerite ist nicht winterhart und würde bei frostigen Temperaturen unter fünf Grad Celsius erfrieren. Zudem benötigt sie eine Winterruhe, die langsam nach der letzten Blüte, meist zwischen zwischen Anfang September und Mitte Oktober, eintritt. Deshalb Kapkörbchen dann zum Überwintern an einen frostgeschützten Standort umzustellen, wo sie trotz Winterruhe minimal weiter wächst und bis zu den Eisheiligen im Folgejahr verbleibt.
Werden Sie folgenden Ansprüchen der Bornholmmargeriten an ein Winterquartier gerecht, überstehen sie die kalte Jahreszeit ohne Schäden:
- Lichtverhältnisse: hell
- Temperaturen: zwischen 8 Grad Celsius und 12 Grad Celsius (ideal ist ein Kalthaus)
- Temperatur darf auf keinen Fall unter fünf Grad Celsius fallen
- sparsam gießen, damit die Erde nicht austrocknet
- gelegentlich den Raum lüften
- Zugluft vermeiden
- ab September bis April nicht düngen
- ab April ein oder zwei Stunden draußen in die warme Sonne stellen
- nach den Eisheiligen kann sie ganz ins Freiland gebracht werden
- in den ersten vier Wochen im Freiland nicht direkt in die pralle Sonne stellen
Hinweis: Obwohl Kapkörbchen in der Regel nicht winterhart sind, können die Exemplare in wärmeren Gebieten manchmal auch draußen überwintern. Auf der Insel Bornholm bestätigt sich dies, wo die Temperaturen an windgeschützten Standorten nicht unter fünf Grad sinken, weshalb die Osteospermum auch Bornholmmargerite genannt wird.
Vermehren
Eine Vermehrung von Kapkörbchen kann über zwei verschiedene Arten erfolgen:
Stecklinge
Das Vermehren über Stecklinge ist einfach und erfordert keinen speziellen „grünen Daumen“, wenn Sie sich an folgende Anleitung halten:
- zur Vermehrung eignen sich nur Stecklinge von überwinterten Mutterpflanzen
- im Februar/März einen circa sechs Zentimeter langen Trieb abschneiden
- alle Blätter entfernen
- Topf mit Anzuchterde füllen und Trieb zur Hälfte hinein stecken
- Standort: hell, sonnig
- Temperatur: zwischen 21 und 23 Grad Celsius
- Erde gleichmäßig feucht halten
- nach den Eisheiligen kann der Steckling umgetopft und ins Freiland gepflanzt werden
Hinweis: Wenn Sie den optimalen Zeitpunkt versäumt haben, können Sie auch Stecklinge noch im Sommer vor der Hauptblüte zur Vermehrung nutzen, wenn diese halb verholzt sind.
Aussaat
Kapkörbchen-Samen können Sie im Gartenfachhandel kaufen oder aus einem Ihren Exemplare selbst gewinnen. Die Pflanze muss aus dem Vorjahr stammen. Trocknen Sie die letzten Blüten im September/Oktober, erhalten Sie keimfähige Samen. Diesen sollten Sie trocken und dunkel bis Februar oder März lagern, bevor Sie ihn aussäen können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Pflanzgefäß vorzugsweise mit spezielle erde für die Anzucht füllen
- kleine Mulden in die Erdoberschicht drucken und Samen darin verteilen
- Samen nur leicht mit Erde bedecken
- Erde gut anfeuchten und feucht halten – nicht übernässen!
- Keimtemperatur: 15 Grad Celsius bis 20 Grad Celsius
- Keimdauer: circa 14 Tage
- Pikieren: ab einer Höhe von circa fünf Zentimetern
- gegebenenfalls Pflanze vereinzeln
- nach den Eisheiligen kann die Anzucht ins Freie gestellt/gepflanzt werden
Tipp: Das Pikieren können Sie sich ersparen, wenn Sie die Anzucht im Frühbeet vornehmen. Ab der letzten Aprilwoche kann draußen in dünnen Reihen eingesät werden.
Krankheiten und Schädlinge
Das Kapkörbchen zählt zu den robusten Freilandpflanzen, doch durch bestimmte Umstände können sich Pilzinfektionen zeigen. Begünstigt wird eine Pilzerkrankung durch folgende Umstände:
- zu feucht gehalten
- infiziertes Schneidewerkzeug für den Rückschnitt benutzt
- infizierte Nachbarspflanzen, von denen der Wind Pilze auf die Osteospermum überträgt
Zu den am häufigsten vorkommenden Erregern zählen:
- Botrytis
- Rhizoctonia
- Phytophthora
- Pythium
Pythium debaryanum befällt überwiegend Keime
Typische Merkmale für eine Pilzerkrankung sind
- weiß-gräulicher Pilzteppich
- Blätter verfärben sich gelb
- Blätter trocknen vermehrt aus
- Knospen und Blüten öffnen sich mehr
- Pflanze sackt in sich zusammen
- Blätterabfall
- Blüten, Blattstiele, Stängel und/oder Wurzeln beginnen zu faulen
- je nach Pilzart steigt ein moderiger Geruch aus der Erde hoch
Bekämpfung
Sind erste Anzeichen eines Pilzbefalls zu erkennen, sollten unverzüglich betroffene Pflanzenteile großzügig abgeschnitten werden. Um eine Ausbreitung des Pilzes sowie das Absterben der Pflanze zu verhindern, wird empfohlen, ein Fungizid einzusetzen, mit dem die Pflanze vollständig eingesprüht wird.
Pythium und Phytophthora agieren überwiegend in der Erde und befallen die Wurzeln. Die Pflanze sollte ausgetopft und die Wurzeln direkt mit einem Fungizid besprüht, betroffene Wurzelteile abgeschnitten und die Pflanze zurück in frische, trockene Erde eingepflanzt werden.
Vorsicht ist bei der Anwendung von chemischen Fungiziden angeraten, denn sie können für Mensch und Tier giftig sein.
Schädlinge
Das Kapkörbchen zählt nicht zu den Lieblingsorten vieler Schädlinge. Überwiegend lassen sich aber Blattläuse auf ihr nieder.
Einen Blattlaus-Befall können Sie wie folgt erkennen:
- kleine, grüne, braune oder schwarze Tierchen
- sammeln sich gern an Jungtrieben in Kolonien und in der Nähe von Blüten auf
- sitzen an den Blattunterseiten
- klebriger Honigtau auf den Blättern
- Blätter verkrüppeln und rollen sich zusammen
- im fortgeschrittenen Stadium trocknen die Blätter ab
Bekämpfung
- Geringer Befall: Läuse mit einem Küchenpapier von den Stielen und Blättern abziehen
- Mittlerer Befall: Pflanze mit mittlerem Wasserdruck abspritzen – Blattunterseiten nicht vergessen
- Stärkerer Befall: mit einer Seifenlauge einsprühen
Zur Herstellung einer Seifenlauge sollten Sie Schmierseife ohne Zusatzstoffe verwenden und stark konzentriert in Wasser auflösen. Anschließend in einen Sprühbehälter füllen und das Kapkörbchen tropfnass einsprühen. Bei starkem Befall können Sie den Vorgang alle drei Tage wiederholen, bis keine Blattläuse mehr vorhanden sind.