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Pilzkraut, Rungia klossii: Pflege-Anleitung

Pilzkraut (Rungia klossii)
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Blütenfarbe
violett, blau
Standort
Schatten, Halbschatten, Absonnig
Blütezeit
Januar, September, Oktober, November, Dezember
Wuchsform
aufrecht, mehrjährig, Staude, Überhängend
Höhe
bis zu 50 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Akanthusgewächse, Acanthaceae
Pflanzenarten
Balkonpflanzen, Bodendecker, Gartenpflanzen, Gewürzpflanzen, Kübelpflanzen, Topfpflanzen
Gartenstil
Selbstversorgergarten, Topfgarten, Wintergarten, Bauerngarten

Sowohl als dekorative Zierpflanze für die Wohnung als auch als vitaminreiches und nach Champignons schmeckendes Kraut ist das Pilzkraut in den hiesigen Breitengraden immer beliebter geworden. Wie die ideale Pflege aussieht, wird in der folgenden Anleitung erklärt.

Video-Tipp

Herkunft

Pilzkraut (Rungia klossii) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Akanthusgewächse und wird oftmals auch als „Mushroom Plant“ bezeichnet. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Papua Neuguinea, dort ist sie noch in 2000 Metern Höhe anzutreffen.

Pilzkraut ist hierzulande noch relativ unbekannt

Blüte und Blütezeit

Das nicht frostharte Pilzkraut blüht zwischen September und Januar und hier gerne in einem Topf kultiviert auf einer Fensterbank in der Wohnung. Die blau-violetten Ährenblüten wirken hier gerade im Winter sehr dekorativ.

Bodenbeschaffenheit und Standort

Als Standort bevorzugt das Gewächs eine geschützte und warme Lage im Halbschatten. Ist der gewählte Platz warm genug, dann wird auch Schatten vertragen. Bei der Bodenbeschaffenheit ist darauf zu achten, dass die Pflanze genügend Nährstoffe benötigt:

  • Platz am Fenster
  • Topf in Sommer auf Balkon oder Terrasse
  • Zugluft vermeiden
  • im Gartenbeet windgeschützt und halbschattig
  • vor Mauer oder Hecke
  • Substrat humos und nährstoffreich
  • kalkarm
  • Kübelerde ideal
  • Beeterde mit Kompost und Hornspänen anreichern
Hornspäne
Hornspäne

Ein- und Umtopfen

Die in einem Topf erworbenen Pflanzen sollten sofort nach dem Kauf in einen größeren Topf eingepflanzt werden. Ein regelmäßiges Umtopfen sollte für die ideale Pflege danach etwa alle zwei bis drei Jahre erfolgen. Die verwendeten Gefäße sowohl beim ersten Eintopfen als auch beim späteren Umtopfen sollten gemäß der Anleitung vorbereitet werden:

  • über Abflussloch Drainage anlegen
  • aus Tonscherben oder -kugeln
  • alternativ Kies
  • Pflanzenvlies darüberlegen
  • Hälfte der vorbereiteten Erde einfüllen
  • Pflanze dem Topf entnehmen
  • kurz Wurzelballen wässern
  • einsetzen
  • restliche Erde einfüllen
  • nochmals gießen und Topf abtropfen lassen

Werden die Pflanzen beim Umtopfen gleichzeitig auch geteilt, muss kein größeres Gefäß genommen werden. Allerdings sollte das alte Gefäß vor der Neubepflanzung gut mit Essigwasser gereinigt und immer neues, frisches Substrat eingefüllt werden.

Ernten

Wird das schmackhafte Pilzkraut auf der Fensterbank kultiviert, dann kann es das ganze Jahr über geerntet werden. Hierzu bietet sich die Küchenfensterbank natürlich ganz besonders als Standort an:

  • Triebspitzen ernten
  • bis zu zehn Zentimeter lang
  • mit Haushaltsschere abschneiden
  • Schneidewerkzeug immer vorher säubern und desinfizieren
  • Pflanze kann weiter buschig nachwachsen
Pilzkraut Blätter

Hinweis: Eine Lagerung und Trocknung der Blätter empfehlen sich nicht, daher sollten Sie immer nur so viele Blätter entfernen, wie Sie frisch verarbeiten können.

Gießen und Düngen

Da das Kraut wenig Kalk verträgt ist es wichtig hierauf beim Gießen zu achten. Leitungswasser eignet sich in diesem Fall nur bedingt und sollte abgestanden sein, bevor es für das Gießen genutzt wird. Aufgefangenes Regenwasser ist daher auch die bessere Lösung:

  • regelmäßig gießen
  • Erde zwischendurch immer mal abtrocknen lassen
  • Austrocknen jedoch vermeiden
  • ebenso Staunässe
  • erstes Jahr nach Pflanzung oder Umtopfen nicht düngen
  • danach alle sechs bis acht Wochen
  • Flüssigdünger mit Gießwasser geben
  • für Dosierung auf Herstellerangaben achten

Tipp: Wenn Sie keinen Garten haben, können Sie benötigtes Regenwasser auch auf dem Balkon in einem Gefäß auffangen. Wohnen Sie in einer Dachgeschoßwohnung, dann stellen Sie ein Gefäß einfach unter oder neben einem Fenster aufs Dach.

Krankheiten und Schädlinge

Weder Krankheiten noch Schädlinge sind bei dem recht unempfindlichen Kraut bis jetzt bekannt.

Pflanzen

Im Gartencenter werden die Krautpflanzen in kleinen Töpfen angeboten. Hierin können die Gewächse allerdings nicht verbleiben, weil so dann die Pflege nicht mehr gegeben ist. Denn die verwertete Erde ist meist nicht anspruchsvoll genug und die verwendeten Gefäße sind für die Wurzeln schnell zu klein. Daher sollten die gekauften Exemplare so schnell wie möglich ins Gartenbeet oder einen Topf gepflanzt werden:

  • geeignetes Garten- oder Kräuterbeet vorbereiten
  • auch Hochbeet empfehlenswert
  • Gartenerde einen Monat vorher mit Kompost mischen
  • dieser kann sich zersetzen
  • Nährstoffe stehen sofort bei Pflanzung bereit
  • Pflanzlöcher etwas größer als Wurzelballen ausheben
  • Gewächs aus Topf nehmen
  • kurz in Wasser tauchen
  • einsetzen und Erde wieder einfüllen
  • nochmals kurz angießen
Pilzkraut (Rungia klossii)

Hinweis: Die Pflanzung im Gartenbeet sollten Sie überdenken. Denn nur wenn Sie in einem milden Klimagebiet wohnen, kann das Pilzkraut gemäß der Anleitung unter Punkt „Überwintern“ hier auch wirklich gedeihen. Ansonsten sollte über eine Kübelpflanzung nachgedacht werden.

Schneiden

Ab und zu sollte Rungia klossii zurückgeschnitten werden. So wird ein Verholzen der Pflanze verhindert. Einen kräftigen Rückschnitt verträgt das krautige Gewächs sehr gut und treibt danach wieder dicht aus. Der Schnitt sollte nach der Blüte im Februar oder März erfolgen, damit keine Knospen versehentlich entfernt werden:

  • radikal direkt über Boden schneiden
  • scharfe, saubere und desinfizierte Gartenschere nutzen
  • bei regelmäßiger Ernte kann dieser Schnitt entfallen
  • denn dann werden Triebe regelmäßig geschnitten
  • Pflanze wächst von allein krautig nach

Tipp: Das Pilzkraut wird in seiner ursprünglichen Heimat in der Küche als Gemüse ähnlich unserem Spinat verwertet. Hierzulande wird es jedoch meist zum Würzen von anderen Gemüsesorten sowie Eierspeisen genutzt, ist aber noch relativ neu und unbekannt.

Überwintern

Die Pflege im Winter ist beim Pilzkraut eigentlich die gleiche, wie im Sommer. Denn idealerweise wird Rungia klossii als ganzjährige Topfpflanze auf einer Fensterbank kultiviert. Da die Blüte ebenfalls in den Wintermonaten erfolgt, gibt es auch keine Winterruhe, wie diese sonst von vielen anderen Gewächsen bekannt ist:

  • auch im Winter regelmäßig gießen
  • regelmäßige Düngung ebenfalls empfehlenswert
  • Standort im Winter ebenfalls warm und hell
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • Vorsicht hierbei daher an einem Südfenster
  • West- oder Ostseiten-Fensterbank ist ideal
  • auch ein nach Norden gerichtetes Fenster ist möglich
  • Töpfe können auch im beheizten Wintergarten stehen
  • für Verwertung als Kraut an Küchenfenster
Pilzkraut ist reich an Vitaminen

Wurden die Pflanzen im Gartenbeet gepflanzt, dann müssen diese vor dem Winter bereits bodennah zurückgeschnitten werden, wobei eine Blüte entfällt. Reisigmatten oder Pflanzenvlies schützen die Erde und die Pflanze vor eventuellem Frost. Eine solche Überwinterung ist jedoch eher nicht und nur in warmen Klimazonen zu empfehlen.

Vermehren

Die krautige Pflanze lässt sich ganz einfach über Stecklinge oder Teilung vermehren.

Über Stecklinge

  • etwa 20 Zentimeter lange Triebe schneiden
  • untere Blätter entfernen
  • in einen Topf mit Anzuchterde stecken
  • warm und hell stellen
  • direkte Sonne vermeiden
  • Erde feucht halten
  • nach Bewurzelung in Topf mit Blumenerde umsetzen

Über Teilung

  • beim Umtopfen teilen
  • hierzu die Wurzeln in der Mitte mit Messer teilen
  • einzelne Pflanzen in eigene Töpfe mit Blumenerde setzen
  • gut angießen
  • an geeigneten Standort stellen

Danach werden die so gewonnenen einzelnen Pflanzen jeweils in eigene Töpfe mit Blumenerde gesetzt, gut angegossen und an einen geeigneten Standort gestellt.

Pilzkraut stammt aus Papua Neuginea

Häufig gestellte Fragen

Ist das Pilzkraut immergrün?

Ja, bei Rungia klossii handelt es sich um ein immergrünes Kraut, sofern Sie die Pflanze richtig überwintern. Denn wird es ihr zu kalt und fallen die Temperaturen in die Minusgrade, kann es zum Abwerfen der Blätter kommen.

Was mache ich nach einem Schnitt mit den Blättern?

Wenn Sie die Blätter in der Küche verwenden wollen, das aber nicht sofort, dann gibt es bei dem Pilzkraut die Möglichkeit des Einfrierens. Die Blätter vertragen dies gut und können dann bei Bedarf portionsweise entnommen und in die Speisen gegeben werden.

Sind die Blätter von Rungia klossii nur schmackhaft oder auch gesund?

In der krautigen Pflanze steckt sehr viel mehr, als Sie vielleicht vermuten würden. Denn die Laubblätter, die in der Küche verwertet werden enthalten Eisen, Vitamine und viel Eiweiß.

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