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Sind Hornveilchen essbar? Oder sind sie sogar giftig?

Hornveilchen essbar
Hornveilchen essbar

Die farbenfrohen Hornveilchen mit ihren zarten Blüten von tiefschwarz über königsblau und lila bis weiß und zitronengelb verzaubern jährlich im Frühjahr Balkon, Garten und Friedhöfe. Die beliebten Frühlingsboten werden seit Jahrzehnten zu Dekorationszwecken immer wieder gern verwendet. Die kleine Schwester der Stiefmütterchen ist sehr blühfreudig vom Frühjahr bis teilweise in den Herbst hinein. Aus Gärten sind sie nicht mehr wegzudenken. Mitunter kommt jedoch die Frage auf, ob Hornveilchen vielleicht giftig oder doch essbar sind?

Video-Tipp

Sind Hornveilchen essbar?

Manche Katzen-und Hundebesitzer sind sich mitunter nicht einig, ob das Hornveilchen oder Viola cornuta, wie es auch genannt wird, für ihre Lieblinge giftig ist, wenn sie im Garten damit in Berührung kommen. Dazu kann Folgendes gesagt werden: das Veilchengewächs ist weder für Mensch noch jegliche Tiere giftig. Im Gegenteil die Blüten, sogar Blätter der Hornveilchen sind essbar. Nicht nur das, aufgrund der Inhaltsstoffe sind Hornveilchen auch der Gesundheit förderlich. Sie enthalten unter anderem

  • Vitamine
  • Bitterstoffe
  • ätherische Öle
  • Schleimstoffe (Saponine)

Tipp:

Aus dem Kraut und getrockneten Blütenblättern kann ein Tee aufgegossen werden. Er ist sehr wohlschmeckend und hilft gegen Allergien, entzündlichen Hautbeschwerden, sowie Husten und Halsschmerzen.

Verwendung

Normal ist die gesamte Pflanze essbar, beispielsweise kleingehackt in Salaten oder über Speisen gestreut. Die Blüten der Hornveilchen können nicht nur wegen ihrem aparten Aussehens als dekorative Garnierung für unterschiedliche Speisen genutzt werden. Es gibt hier eine Vielzahl von Rezeptideen. In jedem Fall sind Hornveilchen stets essbar. Aufgrund des leicht süßlichen Geschmacks und herrlichen Dufts kann die Blüte der Viola cornuta roh, gebacken oder auch kandiert verzehrt werden.

Ausgezeichnet eignen sich die Blütenblätter für:

  • kandiert als Süßigkeit
  • für Torten und Kuchen
  • Obstsalate
  • Gemüsesalate
  • Schokolade und Pralinen ebenso für
  • Joghurt- und Quarkspeisen, sowie zur Verfeinerung und Garnierung von Puddings

Kandierte Blüten

Kandierte Blüten und auch Blätter können zur Verfeinerung und Dekoration für alle Süßspeisen genutzt werden oder einfach nur als Nascherei zwischendurch. Jedoch sind die Blätter dabei nicht so dekorativ.

Die Herstellung ist recht einfach:

  • Eiweiß-Wassergemisch herstellen
  • Blüten damit bestreichen
  • Zucker vorsichtig darüber streuen
  • Blüten trocknen lassen

Dafür gibt es verschiedene Methoden

  • Trocknung im Dörrgerät
  • im Backofen bei 50 °C mindestens zwei Stunden oder
  • über Nacht an einen trocknen Ort stellen

Drinks einmal anders

Manche Cocktails entfalten erst ihren Geschmack mit einigen Eiswürfeln. Diese können einfach einmal ganz anders hergestellt werden und zwar mit eingefrorenen Blüten von Hornveilchen. Sie sind nicht nur etwas für das Auge, sondern auch Geschmack.

Dazu wird eine Eiswürfelform

  • halb mit Wasser gefüllt
  • bestens eignet sich hier stilles Mineralwasser
  • Eiswürfel werden so schön klar
  • anschließend Blüte hineinlegen
  • kurz anfrieren lassen
  • dann restliches Wasser auffüllen
  • wieder zurück in den Kühlschrank stellen
  • Blüten bleiben so schön in der Mitte der Eiswürfel

Tipp: Hornveilchenblüten machen aus einem Sekt einen leckeren, spritzigen Aperitif.

Blüten nicht waschen

Die Blütenköpfe sollten immer frisch Verwendung finden und nicht gewaschen werden. Wasser würde den grazilen Blüten die Schönheit nehmen. Allerdings ist eine richtige Säuberung der Blüten dennoch notwendig. Es müssen alle Insekten und kleinen Larven mit der Hand vorsichtig entfernt werden. Kühl gelagert sind sie dann auch einige Tage haltbar.
Tipp: Blüten der Hornveilchen sollten immer erst kurz vor dem Verzehr geerntet werden, dann sind das Aroma und auch der Duft am stärksten.

Vorsicht bei gekauften Blüten

Gekaufte Hornveilchen sollten nicht einfach so unbedacht verspeist werden. In der Regel erfolgt die Aufzucht dieser Pflanzen immer mit Kunstdünger, da sie normalerweise nicht zum Verzehr gedacht sind. Alle Pflanzenteile enthalten chemische Pflanzenschutzmittel wie Pestizide und Fungizide. Sie sind giftig und diese Hornveilchen sind somit nicht essbar. Sollten solche Pflanzen dennoch zum Verzehr bestimmt sein, dann ist mindestens ein Jahr Wartezeit notwendig, bis das Veilchengewächs alle enthaltenen Pflanzenschutz- und Düngemittel auch garantiert abgebaut hat.

Was ist beim Kauf zu beachten?

Hornveilchen
Hornveilchen

Manchmal sind in einer gutsortierten Gemüseabteilung oder auch im Internet frische Blumenblüten, auch von Viola cornuta erhältlich.

Falls nun jedoch eine komplette Pflanze zum Verzehr gekauft werden soll, ist es wichtig auf Folgendes zu achten:

  • Ausschau immer nach unbehandelten Hornveilchen halten
  • alternativ Viola cornuta kaufen, die als „essbar“ ausgezeichnet sind
  • besser noch Pflanzen selber ziehen

Kultur ganz einfach

Wenn Hornveilchen öfters auf dem Speiseplan stehen, ist es mit Sicherheit ratsam, diese selbst zu kultivieren. Dann ist gewiss, dass sie frei von giftigen Stoffen sind und so der Gesundheit zuträglich.

Die Aussaat und auch Kultur setzt nicht viel gärtnerisches Können voraus:

  • Direktaussaat ganzjährig möglich
  • beste Zeitpunkt April bis Juli
  • Töpfe oder Aussaatschalen mit Erde füllen
  • besonders geeignet Aussaaterde
  • Samen darauf streuen und festdrücken
  • nicht mit Erde bedecken
  • Viola cornuta sind Lichtkeimer
  • mit Wasser besprühen
  • anschließend stets feucht, aber nicht nass halten
  • günstig ist ein Platz im Schatten
  • trocknet dort nicht so schnell aus
  • Keimtemperatur 15 bis 18 °C
  • Keimdauer 8 Tage bis 4 Wochen
  • sobald Keimblätter sichtbar einen helleren Platz wählen

Tipp:

Erfolgt die Ernte der Blütenblätter einzeln, können sich Samen in den Samenkapseln bilden und einer Eigenaussaat steht nichts im Wege. So ist nicht immer eine erneute Aussaat notwendig.

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