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Anthurie bekommt gelbe/braune Blätter – was hat die Flamingoblume?

Anthurie bekommt gelbe/braune Blätter - was hat die Flamingoblume?

Die Anthurie, auch bekannt als Flamingoblume, fällt vor allem durch ihre außergewöhnlichen Blütenstände auf. Unter optimalen Bedingungen erscheinen die prächtigen Blüten das ganze Jahr über. Die Bedingungen im heimischen Wohnzimmer sind für ursprünglich tropische Pflanzen nicht immer ideal. Das kann sich u.a. an gelben oder braunen Blättern bei der Anthurie zeigen.

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Ursachen für gelbe/braune Blätter

Anthurien sind nicht die pflegeleichtesten Zimmerpflanzen und in Sachen Licht- und Wasserbedarf, Temperatur und Luftfeuchtigkeit teilweise echte Sensibelchen. Auf Fehler in der Pflege reagiert sie schnell mit Verfärbungen der Blätter. Doch was sind die Gründe dafür?

Anthurie gelbe Blätter

Ungünstige Lichtverhältnisse

In ihrer natürlichen Heimat wächst und gedeiht die Sorten der Anthurie in tropischen Regenwäldern, sowohl am Boden (terrestrisch) als auch als Aufsitzerpflanze (Epiphyt) auf mächtigen Urwaldriesen. Oder sie wächst im lichten Schatten ausgedehnter Wälder. Auch wenn sie in ihrer Heimat Schattenpflanzen sind, fühlen sie sich bei uns weder im Schatten noch in der prallen Sonne wohl, sondern brauchen jederzeit ausreichend Licht.

  • Gelbfärbung oder Verbraunung der Blätter kann auf zu viel Sonnenlicht hindeuten
  • verträgt keine direkte oder pralle Sonne
  • zu dunkler Standort führt zu ähnlichen Verfärbungen
  • dunkler Standort kann auch zu verminderter Blütenbildung führen
  • dennoch benötigt sie ausreichend Licht, um optimal gedeihen zu können
Anthurien mit weißen Blüten

Um braune oder gelbe Blätter bei der Anthurie zu verhindern, ist es ratsam, ihr ein Plätzchen vor einem absonnigen Fenster zu geben und sie bei Sonneneinstrahlung bzw. an sonnigen Tagen zu beschatten. Auch im Winter sollte der Standort hell genug sein. Der gewählte Standort ist optimal, wenn die Blätter der Anthurie glänzen und sie regelmäßig neue Blüten bildet.

Temperaturschwankung

Entsprechen die Lichtverhältnisse den Bedürfnissen der Pflanzen, können ungünstige Temperaturen bzw. Temperaturschwankungen Ursache für gelbe Blattspitzen sein. Die Anthurie liebt harmonische klimatische Bedingungen und sollte möglichst keinen stärkeren Temperaturschwankungen ausgesetzt sein. Konstante Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad sind ideal, und zwar das ganze Jahr über, denn die Flamingoblume kennt keine Jahreszeiten. Davon, sie in den Sommermonaten nach draußen zu stellen, ist auf jeden Fall abzuraten. Kälter als 16 Grad sollten sie nicht stehen. Ungünstig wirken sich auch Zugluft und direkte Heizungsluft aus.

Anthurien mit rosafarbenen Blüten

Tipp: Temperaturen von 16 °C im Winter über einen Zeitraum von 4-6 Wochen werden zur Anregung der Knospenbildung bei Anthurium scherzerianum empfohlen.

Falsches Substrat

Als Aufsitzerpflanze entwickelt die Anthurie kein weitverzweigtes Wurzelwerk wie die meisten anderen Pflanzen. Ähnlich einer Orchidee besitzt sie nur einen Hauptwurzeltrieb mit kleinen Nebenwurzeln. Ihre Wurzeln benötigen Licht und Luft zum Leben. Ist das nicht gegeben, reagiert die Anthurie mit braunen Blättern. Demzufolge sollte das Substrat vor allem locker, licht-, luft- und wasserdurchlässig sowie nährstoffarm sein.

falsches Substrat kann gelbe Blätter bei Anthurien hervorrufen

Von kompakten Pflanzenerden ist demzufolge komplett abzuraten, sie würden die Feuchtigkeit zu lange halten. Sehr gut geeignet ist handelsübliche Orchideenerde oder man mischt hochwertige Blumenerde mit reichlich Styroporkügelchen oder Blähton. Gänzlich ungeeignet sind kalkhaltige Substrate.

Falsches Bewässern

Durch eine unsachgemäße Bewässerung beispielsweise das Gießen mit hartem, kalkhaltigem Wasser werden die Blätter häufig gelb. Gelangt kalkhaltiges Wasser auf die Blätter, reagiert die Anthurie mit braunen Flecken und Blättern, die im weiteren Verlauf zu Vergilbungen des gesamten Blattes führen. Ähnlich verhält es sich, wenn die Wurzeln das kalkhaltige Wasser aufnehmen.

  • demzufolge möglichst nur mit kalkfreiem Regenwasser gießen
  • normales Leitungswasser sollte mindestens 2-3 Tage abgestanden sein
  • auch Staunässe führt zu gelben oder braunen Blättern
  • reagiert sehr empfindlich auf zu viel Nässe
  • sie führt zwangsläufig zu Wurzelfäule
  • geschädigte Wurzeln können kaum noch Wasser aufnehmen
  • die Folge sind braune, vertrocknete Blätter
  • bei Wurzelfäule die betreffende Pflanze schnellstens in frisches Substrat umtopfen
  • dabei sämtliche faulen Wurzelteile abschneiden und das alte Substrat entsorgen
Anthurien sind nicht die pflegeleichtesten Zimmerpflanzen

Um diesem Problem künftig vorzubeugen, sollte man bedeutend weniger gießen. Aber nicht nur zu viel Nässe auch ein dauerhaft zu trockener Wurzelstock führt dazu, dass die Blätter vergilben. Die Wurzeln sollten nie austrocknen, denn aus dem fleischigen Wurzelstock wachsen Blätter und Blütenstiele. Am besten gießt man immer dann, wenn das Substrat bis in wenige Zentimeter Tiefe gut abgetrocknet ist. Überschüssiges Wasser in Übertöpfen und Untersetzern sollte immer zügig entfernt werden, es könnte einen erneuten Befall begünstigen. Wird mit kalkhaltigem Wasser gegossen, ist es ratsam, jährlich in frisches Substrat umzutopfen, denn auch abgestandenes Wasser enthält immer noch einen gewissen Kalkanteil.

Lufttrockenheit

Entsprechend ihrer tropischen Herkunft benötigen Flamingoblumen eine Luftfeuchtigkeit von etwa 60 bis 65 %. Besonders im Winter leiden diese attraktiven Pflanzen an trockener Luft. Braune Blattspitzen können auf zu trockene Luft hindeuten. Abhilfe kann man schaffen, indem man die Luftfeuchtigkeit erhöht. Das kann man tun, indem man Luftbefeuchter aufstellt, die Pflanzen regelmäßig, gegebenenfalls auch täglich mit weichem Wasser besprüht oder handelsübliche Verdunster aufstellt.

Anthurie mit Wasser besprühen

Überdüngung

Beim Düngen von Anthurien ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn sowohl einen Nährstoffmangel als auch einen Überschuss quittieren sie mit Blattverfärbungen. Während sich ein Mangel an braunen Verfärbungen zeigt, führt ein Überschuss zu einer Gelbfärbung der Blätter. Grundsätzlich sind diese Pflanzen, was den Nährstoffbedarf betrifft recht genügsam. Doch ganz ohne Dünger geht es nicht.

Anthurie sollte unter Umständen gar nicht oder wenig gedüngt werden

Man düngt etwa alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Flüssigdünger in halber Konzentration. Dabei ist darauf zu achten, den Dünger niemals auf das trockene Substrat zu geben, das wurde die Wurzeln verbrennen, was wiederum Blattverfärbungen nach sich zieht. Am besten gießt man zunächst sparsam und düngt einige Stunden später. Gut geeignet sind Dünger, die auch für Orchideen verwendet werden, denn beide Arten gedeihen in der Natur in ein- und demselben Lebensraum mit sehr ähnlichen Ansprüchen.

Tipp: Bei dieser Pflanze, die übrigens zu den Schwachzehrern zählt, gilt: Mäßig aber regelmäßig düngen.

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