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Honigbeere, Lonicera Kamtschatica: Pflege der Maibeere von A-Z

Honigbeere (Lonicera kamtschatica)
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
April, Mai
Wuchsform
aufrecht, buschig
Höhe
bis zu 150 cm hoch
Bodenart
sandig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
Pflanzenarten
Nutzpflanzen, Kübelpflanzen, Beetpflanzen, Heckensträucher
Gartenstil
Nutzgarten, Ziergarten

Geschmacklich erinnert sie zwar an die Blaubeere, es ist jedoch die Maibeere bzw. Honigbeere, die für ein fruchtiges Vergnügen im eigenen Garten sorgt. Pflegeleicht, dekorativ und Winterhart kommt das freche Früchtchen daher und ist eigentlich ein Muss für Obstliebhaber.

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Herkunft

Lonicera Kamtschatica, auch als Sibirische Blaubeere bezeichnet, stammt tatsächlich aus Sibirien. Mittlerweile hat sie sich auch hierzulande zu einem populären Gartengewächs entwickelt. Sie zeichnet sich durch eine absolute Pflegeleichtigkeit aus, sie hat kaum Ansprüche und ihre Früchte sind äußerst aromatisch.

onigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Die Früchte der Honigbeere machen sich beispielsweise im Frühstücksmüsli sehr gut.

Bedingt durch ihren kalten Herkunftsort kann die Honigbeere problemlos bei hiesigen Temperaturen überwintern. Da die Pflanze äußerst robust ist, sind Pflegefehler nahezu ausgeschlossen. Selbst Laien unter den Gärtnern haben keinerlei Probleme den Strauch in ihrem Garten zu integrieren.

Standort

Lonicera Kamtschatica wächst in ihrer Heimat in den Gebirgen Sibiriens. Auch in Wäldern der Berge ist die Pflanze anzutreffen. Sie hat kaum Standortprobleme, verträgt Sonne und Schatten und ist auch hinsichtlich des Substrats nicht anspruchsvoll. Dennoch gibt es auch für die Honigbeeren den idealen Standort, durch den der Fruchtertrag gesteigert werden kann:

  • sonniger Platz oder Halbschatten optimal
  • leicht feuchter, frischen Boden
  • sandiger Untergrund oder kiesiges Substrat möglich
  • optimaler pH-Wert zwischen dezent sauer und leicht alkalisch

Problematisch ist Staunässe für Honigbeeren. Das Gehölz braucht einen feuchten, durchlässigen Gartenboden, darf aber nicht dauerhafter Nässe ausgesetzt sein. Es drohen sonst Schäden der Wurzel, die auf Dauer der Pflanze schaden.

Lonicera Kamtschatica kann auch im Kübel kultiviert und auf der Terrasse oder dem Balkon positioniert werden. Die Kübelhaltung hat den Vorteil, dass der Standort variabel bestimmt werden kann. Es sind keine Überwinterungsmaßnahmen erforderlich, im Kübel sollten Maibeeren jedoch einen trockenen Platz gebracht innehaben.

Tipp:

Als Standortpartner sind Maiglöckchen empfehlenswert. Es wurde bereits beobachtet, dass eine Verpartnerung der beiden Pflanzenarten den Ertrag der Honigbeeren steigert.

Düngen und Gießen

Honigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Beim Gießen der Honigbeere ist es wichtig, die richtige Balance zu finden.

Trockenheit und überschüssige Nässe sind zwei Problematiken, mit denen die Honigbeere nicht zurecht kommt. Deswegen müssen Sie als Hobbygärtner darauf achten, dass die Wurzelballen nicht austrocknen. Das passiert im Kübel schneller als im Erdreich, wo immer noch eine gewisse Menge Restfeuchtigkeit herrscht.

Wenn die hochsommerliche Trockenzeit ins Haus steht, benötigt der Strauch regelmäßige Wassergaben. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Bodenoberfläche trocken geworden ist.

Der Nährstoffbedarf ist weit geringer als der Wasserbedarf. Eine Düngung im frühen Frühjahr, sowie hin und wieder eine Gabe Kompost reichen aus, um die Nährstoffbedürfnisse des Maibeerenstrauchs zu befriedigen.

Gießen und Düngen in der Übersicht:

  • gleichmäßig feuchthalten
  • Beerendünger im Frühjahr verabreichen
  • bei trockener Erdoberfläche immer gießen
  • Kübelpflanzen brauchen mehr Wasser als Beetpflanzen
  • mehrmals pro Jahr kleine Menge Kompost ausbringen

Sonderfall Kübelpflanze

Besondere Aufmerksamkeit brauchen Maibeeren bei Kübelkultivierung. Da das Platzangebot gering ist, ist der Bedarf an Nährstoffen und Wasser bedeutend höher. Mit Hilfe der Daumenprobe können Sie prüfen, ob die Pflanze wieder Wasser braucht.

Kübelpflanzen sollten alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger behandelt werden, beendet wird die Düngergabe im Juli. Dann kann sich die Maibeere auf die kühlere Jahreszeit einstellen.

Schneiden

Die sibirische  Blaubeere muss zwar nicht zwingend geschnitten werden, es ist jedoch höchst ratsam, einmal pro Jahr einen Pflegeschnitt durchzuführen. Das Ergebnis ist ein reicher Ertrag und eine lange Lebensdauer. Der beste Schnittzeitpunkt ist ein trockener Tag unmittelbar nach der Ernte.

Schnitt-Anleitung für die Maibeere:

  1. zunächst alte Triebe (an Borken erkennbar) bodennah abschneiden
  2. acht bis zehn Triebe nach dem Schnitt ausreichend
  3. nach dem Schnitt werden ca. 3 cm Erde um die Wurzel angehäufelt
  4. Schnittwerkzeug: desinfizierte, frisch geschärfte Gartenschere
  5. bei mehr als 10 Trieben, überschüssige Triebe abschneiden

Vermehren

Frisch geerntete Honigbeeren
Um am Ende des Tages ertragreich zu ernten, empfiehlt sich die Vermehrung der Honigbeere über Absenker oder Stecklinge.

Die Honigbeere lässt sich problemlos vermehren, auch hier zeigt sich ihre Pflegeleichtigkeit. Es gibt mehrere Methoden, wie eine Vermehrung stattfinden kann.

Durch Absenker

Am populärsten ist die Vermehrung durch Absenker:

  1. Biegsamen Trieb der Mutterpflanze suchen und ihn zu Boden ziehen.
  2. Rinne mit dem Spaten ziehen, wenn Mitte des Zweigs den Boden berührt.
  3. Den Zweig entlauben, in die Rinne legen und mit Erde bedecken,
  4. Zweigspitze aus der Erde ragen lassen und an Holzstab befestigen.
  5. Erde und Absenker regelmäßig feuchthalten.

Tipp:

Um eine Bewurzelung voranzutreiben, können Sie den Absenker vor der Bedeckung mit Erde mit einer Rasierklinge leicht einritzen. Das Wundgewebe wandelt sich meist schon binnen eines Jahres in ein solides Wurzelsystem um und ist der Lage den Trieb zu versorgen. Ist der Absenker widerspenstig und will nicht in der Erde verharren, können Sie ihn mit Steinen oder Zeltheringen fixieren.

Durch Stecklinge

Die Vermehrung der Maibeere kann auch über Stecklinge erfolgen. Diese werden im Sommer geschnitten, hierfür werden einjährige Zweige genutzt. Sie dürfen noch nicht komplett verholzt sein, wenn der Schnitt erfolgt. Die Nutzung hygienisch einwandfreien Schneidewerkzeugs ist äußerst wichtig. Der scharfe Schnitt muss etwa 3 bis 5 mm unterhalb eines Auges mit schräger Schnittführung erfolgen. Der Ableger, an dem sich mindestens drei bis vier Knoten befinden, sollte idealerweise zwischen 20 und 30 cm lang sein.

So vermehren Sie die Honigbeere Schritt für Schnitt durch Stecklinge:

  1. Ableger zur Hälfte komplett entlauben, restliches Laub ausdünnen
  2. Erdreich vor Einsetzen der Stecklinge auflockern
  3. Erde mit ausreichend Kompost anreichern
  4. Stecklinge im Boden versenken (10 cm sollten noch hervorschauen)
  5. alternativ Anzuchttöpfe mit Torf-Sand-Substrat nutzen

Während der Bewurzelungsphase ist regelmäßiges Gießen von wichtiger Bedeutung. Je nach Standortbedingungen ist es möglich, dass es mehrere Wochen oder Monate dauert, bis sich eigenständige Pflanzen entwickelt haben. Die Stecklinge sind noch nicht winterhart und müssen deshalb mit einer dicken Strohschicht bedeckt werden. Stecklinge im Topf anschließend in einen hellen, trockenen und kühlen Raum verbringen.

Auspflanzen

Egal ob eigenständig herangezogen oder gekauft, der beste Zeitpunkt um die Honigbeere auszupflanzen ist im Frühjahr. Wahlweise eignet sich auch der Herbst. Um den Ertrag zu steigern ist es empfehlenswert, den Boden einige Tage vor der Einpflanzung mit Kompost anzureichern. Hinzu kommt, dass die Maibeere optimalerweise nicht allein gepflanzt wird, da sie Gesellschaft schätzt und die Befruchtung vorangetrieben wird.

So funktioniert die Auspflanzung:

  1. Boden einige Tage vor Auspflanzung vorbereiten
  2. Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen
  3. Drainage aus Bims anlegen, um Staunässe zu vermeiden
  4. Maibeeren für 30 Minuten in Wassergefäß stellen, um Wurzeln zu wässern
  5. nach 30 Minuten sofort in Erde setzen, auffüllen und angießen

Überwintern

onigbeere Maibeere Lonicera kamtschatica
Aufgrund ihrer Herkunft ist die Honigbeere – wenig überraschend – äußerst winterhart.

Extreme Kälte macht dem Strauch aus Sibirien keine Probleme, selbst bei -45 °C kann die Pflanze überwintern. Das Gehölz ist von Natur aus mit einem Frostpanzer ausgestattet. Bei genauem Hinsehen erkennen Sie auf jedem Trieb hauchfeinen Haarwuchs, die einen effizienten Schutz gegen die Kälte darstellen.

Winterschutz ist daher nicht erforderlich, wenn sich Ihre Honigbeere in einem Beet befindet. Anders sieht es bei Kübelpflanzen aus. Zwar ist auch hier der natürliche Frostschutz vorhanden, allerdings kann der Wurzelballen einfrieren.

Überwintern im Kübel

  • in kühlem, hellem Raum lagern
  • auf isolierende Sockel wie Holzblöcke stellen
  • Kübel mit Luftpolster einschlagen
  • Gießmenge drastisch reduzieren, nur bei Trockenheit gießen

Krankheiten und Schädlinge

Die Honigbeere gilt als äußerst robuste Pflanze. Deshalb sind für sie weder besondere Schädlinge noch Pflanzenkrankheiten relevant. In Ausnahmefällen kann es zu einem Befall mit Mehltau kommen.

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