16 Kakerlaken ähnliche Käfer mit Bild
Kakerlaken ist die Sammelbezeichnung für mehrere Vorratsschädlinge und ähnliche Käfer, die sogar Bakterien und verschiedene Parasiten auf den Menschen übertragen können. Einige Käferarten sehen den Kakerlaken zum Verwechseln ähnlich, sind jedoch völlig ungefährlich.
Auf den Punkt gebracht
- es gibt vorwiegend drei Arten, die unter der Bezeichnung Kakerlaken bekannt sind
- Käfer, die ähnliche Merkmale haben, sind meist keine Vorratsschädlinge
- Käfer mit ähnlichen Merkmalen sind vorwiegend andere Schaben oder Wanzen
- ähnliche Käferarten dringen meist unbeabsichtigt in Wohnräume vor
Inhaltsverzeichnis
- Merkmale der Küchenschaben
- Deutsche Schabe (Blattella germanica)
- Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
- Amerikanische Schabe (Periplaneta americana)
- Weitere Kakerlaken ähnliche Käfer
- Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris)
- Brennnesselwanze (Heterogaster urticae)
- Eichenwanze (Harpocera thoracica)
- Eremocoris fenestratus
- Fichtenzapfenwanze (Gastrodes abietum)
- Glänzende Weichwanze (Deraeocoris lutescens)
- Lappland-Waldschabe (Ectobius lapponicus)
- Lepidargyrus ancorifer
- Nussfarbige Poren-Langwanze (Cymus glandicolor)
- Phytocoris tiliae
- Platanenwanze (Arocatus longiceps)
- Schwarze Bodenwanze (Drymus ryeii)
- Tanger-Waldschabe (Planuncus tingitanus)
- Tappert (Beosus maritimus)
- Unbeständiger Schmalhans (Dicyphus errans)
- Wald-Bodenwanze (Drymus sylvaticus)
- Häufig gestellte Fragen
Merkmale der Küchenschaben
Um tatsächlich eine Kakerlake von ähnlichen Käfern unterscheiden zu können, ist es wichtig die drei Arten zu kennen, die gefährliche Vorratsschädlinge sind.
Deutsche Schabe (Blattella germanica)
- Länge: 12 – 15 mm
- braun
- 2 dunkele Längsstreifen auf der Brust
- Flügeldecken bedecken den gesamten Köper, manchmal sogar etwas Überlänge
Orientalische Schabe (Blatta orientalis)
- Länge: 25 – 30 mm
- dunkelbraun bis schwarz
- verkürzte Flügel
Amerikanische Schabe (Periplaneta americana)
- Länge 28 – 44 mm
- rotbraun
- blassgelb bis orange im vorderen Brustbereich
- gut ausgebildete flugfähige Flügel
Hinweis: Alle Schaben, auch jene, die ungefährlich sind, haben ähnliche Merkmale und dazu gehören die langen gut ausgebildeten Fühler.
Weitere Kakerlaken ähnliche Käfer
Weitere Käfer, die sehr stark aussehen wie die Kakerlake, zeigen wir Ihnen hier.
Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris)
- Länge: 9 – 14 mm
- Aussehen: hellbraunes Hallschild, Halsschild am Rand transparent, Flügel fein gepunktet und durchscheinend, markante nach hinten spitz zulaufende Körperform
- Vorkommen: vorwiegend Südeuropa, seit dem 21. Jahrhundert auch nördlich der Alpen nachgewiesen
- Nahrung: zersetztes Pflanzenmaterial
- Besonderheiten: in warmen und trockenen Sommermonaten gelegentliche Massenvermehrung, wird von Licht angezogen und dringt in Wohnungen ein
Brennnesselwanze (Heterogaster urticae)
- Länge: 6 – 7 mm
- Aussehen: schwarzgraue Grundfarbe, mit weißlichen und rotbräunlichen Flecken, Beine behaart
- Vorkommen: Biotope mit Brennnesseln
- Nahrung: Pflanzensaft der Brennnesseln
- Besonderheiten: Larven ernähren sich ausschließlich vom Saft der Brennnesselsamen
Eichenwanze (Harpocera thoracica)
- Länge: 6 – 6,8 mm
- Aussehen: dunkelbraune bis schwarze Grundfarbe, bräunliches Halsschild, schwarzer dreieckiger Fleck nach Halsschild, schwarz-weiße Flecken an Flügelspitzen
- Vorkommen: sonnige und trockne Wiesen
- Nahrung: männliche Knospen mit Pollen, Blattläuse
- Besonderheiten: rasche Entwicklung vom Jungstadium zum erwachsenen Käfer in nur 2 Wochen
Eremocoris fenestratus
- Länge: 6 – 6,6 mm
- Aussehen: rotbraune bis schwarze Grundfarbe, verdickte Vorderschenkel
- Vorkommen: sonnige und warme Gebiete mit Zypressengewächsen
- Nahrung: Pflanzensaft der Samen von Zypressengewächsen
- Besonderheiten: sehr selten zu finden, da sie an ihre Nahrungspflanzen gebunden ist
Fichtenzapfenwanze (Gastrodes abietum)
- Länge: 7 – 7,5 mm
- Aussehen: braune Grundfarbe, Halsschild schwarz mit anschließendem schwarzem Dreieck, Vorderschenkel verdickt
- Vorkommen: Fichten
- Nahrung: Pflanzensaft der Samen von Fichten
- Besonderheiten: hat einen stark abgeflachten Körper, wodurch sie gut in die Samen kommen
Glänzende Weichwanze (Deraeocoris lutescens)
- Länge: 3,7 – 4,5 mm
- Aussehen: orange-braune Grundfarbe, schwarze Musterung, zwei dunkle Flecken auf dem Nackenschild
- Vorkommen: Laubgehölzen
- Nahrung: leben räuberisch und ernähren sich vorwiegend von Blattläusen oder Blattflöhen
- Besonderheiten: Nützling im Garten
Lappland-Waldschabe (Ectobius lapponicus)
- Länge: 9 – 12 mm
- Aussehen: Männchen flugfähig, Weibchen mit verkürzten Flügeln, dunkler Fleck auf Halsschild, schwarze Punkte auf den Flügeln
- Vorkommen: vorwiegend in Wäldern mit Strauchschicht
- Nahrung: zersetztes Pflanzenmaterial
- Besonderheiten: verirren sich gelegentlich in Innenräumen
Lepidargyrus ancorifer
- Länge: 3 – 4 mm
- Aussehen: schwarz-braune Grundfarbe, hell behaart
- Vorkommen: Streuobstwiesen, Ruderalflächen, Wiesen
- Nahrung: Pflanzensäfte
- Besonderheiten: vorwiegend in klimatisch begünstigen Regionen zu finden
Nussfarbige Poren-Langwanze (Cymus glandicolor)
- Länge: 3,7 – 5 mm
- Aussehen: Flügeldecken hellbraun, Halsschild dunkelbraun
- Vorkommen: Feuchtwiesen, im Winter im Laub entlang von Wäldern
- Nahrung: Pflanzensäfte von Samen wie von Seggen
- Besonderheiten: auch im Garten mit Teich zu finden
Hinweis:
Hat ähnliche Merkmale wie die Deutsche Schabe im jungen Stadium. Unterscheidet sich jedoch deutlich durch die kürzeren Fühler, die am Ende verdickt sind.
Phytocoris tiliae
- Länge: 6 – 7 mm
- Aussehen: graugrün bis schwarz gesprenkelt, auffallend lange Hinterbeine
- Vorkommen: Bäume in Allen, Parks, Gebüsche, Laubwälder
- Nahrung: Pflanzensäfte, kleinere Insekten
- Besonderheiten: versteckt sich meist in Flechten
Platanenwanze (Arocatus longiceps)
- Länge: 5,5 – 6,6 mm
- Aussehen: rot-braune Grundfarbe, Halsschild mit schwarzen Flecken, Flügel mit drei schwarzen Dreiecken, behaart
- Vorkommen: Platanen, gelegentlich auch Linde, Ahorn oder Kastanie
- Nahrung: Pflanzensäfte der Samen der bevorzugten Bäume
- Besonderheiten: ursprünglich aus Asien bzw. Südeuropa zugewandert
Schwarze Bodenwanze (Drymus ryeii)
- Länge: 3,5 – 4,6 mm
- Aussehen: gesamter Körper in schwarzer Grundfarbe mit vereinzelt dunkelbraunen Stellen
- Vorkommen: Wälder
- Nahrung: Pflanzensäfte von Moosen
- Besonderheiten: überwintern in loser Rinde, wodurch sie gerne mit Rindendekomaterial in Wohnungen kommen
Tanger-Waldschabe (Planuncus tingitanus)
- Länge: variabel je nach Unterart
- Aussehen: blass gelbe bis bräunliche Grundfarbe, verkürzte Flügel, gelblicher Mittelfleck mit verdunkeltem Rand
- Vorkommen: Sträucher in Siedlungsräumen, innerstädtische Kleinwälder
- Nahrung: zersetztes Pflanzenmaterial
- Besonderheiten: ursprünglich in südlicheren Regionen beheimatet, Verbreitung begünstig durch Straßenverkehr, werden von Licht angezogen
Tappert (Beosus maritimus)
- Länge: 6 – 7,5 mm
- Aussehen: schwarz-braune Grundfarbe mit weißlichen Flecken
- Vorkommen: Sandböden, lehmige Brachen, Magerrasen, Heiden
- Nahrung: Säfte von Pflanzensamen wie dem Wiesen-Bärenklau
- Besonderheiten: bildet nur eine Generation pro Jahr aus
Unbeständiger Schmalhans (Dicyphus errans)
- Länge: 4,5 – 5,1 mm
- Aussehen: schwarzes erster und zweiter Flügelteil, Hallschild vorwiegend schwarz, dunkelgraue bis bräunliche Flügeldecken
- Vorkommen: bevorzugt offene Lebensräume mit niedriger Krautschicht, auch in Gärten oder Gewächshäusern zu finden
- Nahrung: Pflanzensäfte von diversen Pflanzen wie Storchschnäbel, Greiskräutern, Salbei; saugen ebenfalls an diversen Insekten wie Spinnmilben, Blattläusen oder toten Tieren
- Besonderheiten: erwachsene Tiere überwintern unter den Rosetten von Pflanzen wie Königskerzen, sind bis spät in den Winter aktiv
Wald-Bodenwanze (Drymus sylvaticus)
- Länge: 3,5 – 4,6 mm
- Aussehen: schwarze matte Körperfarbe, am Hinterleib bräunlich
- Vorkommen: Halbtrocken- und Magerrasen
- Nahrung: Pflanzensäfte von Pflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen
- Besonderheiten: Namensgebung ist eher irreführend, da diese Art nicht in Wäldern lebt
Häufig gestellte Fragen
Sind Sie sich nicht sicher, um welchen Käfer es sich handelt, fangen Sie das Insekt vorsichtig ein und geben es in ein Glas mit einem Blatt Papier darüber. So lässt sich das Insekt einfacher bestimmen und von allen Seiten betrachten.
Vermeiden Sie unnötige Lichtquellen am Haus und im Garten. Dadurch werden nicht nur Käfer angezogen, die ähnliche Merkmale wie Kakerlaken haben, sondern generell verschiedene Insekten, die auch in das Haus eindringen.
Handelt es sich um keine Kakerlaken, sollte der Käfer unverzüglich ins Freie gebracht werden. Im Winter ist es empfehlenswert sie in geschützten Bereichen wie etwa unter immergrünen Sträuchern und Bäumen auszusetzen.
Ähnliche Merkmale haben Käfer vor allem mit Kakerlaken im Jungstadium. Später sind ähnliche Käfer meist alleine durch die Größe von den Schädlingen unterscheidbar.