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Japanischer Schneeball, Viburnum plicatum ‚Mariesii‘ – alle Sorten und Pflege

Japanischer Schneeball, Viburnum plicatum ‚Mariesii‘
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Blütenfarbe
weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Mai, Juni
Wuchsform
aufrecht, ausladend
Höhe
bis zu 200 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Moschuskrautgewächse, Adoxaceae
Pflanzenarten
Ziersträucher, Blütensträucher
Gartenstil
Ziergarten, Heidegarten, Naturgarten

Seine großen Blüten in Cremeweiß sind sein besonderes Merkmal. Mit seiner stattlichen Größe von bis zu drei Metern zieht der Japanische Schneeball ‚Mariesii‘ die Blicke des Betrachters an. Wie alle Schneebälle aus der Gattung Viburnum gehört ein Japanischer Schneeball ‚Mariesii‘ zu den attraktivsten Sträuchern im Hausgarten. Selbst im Verblühen ist er herrlich schön. Dann nehmen die Blüten einen leicht rosa Ton und seine Blätter eine dunkelrote Farbe an.

Video-Tipp

Systematik

  • Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
  • Familie: Moschuskrautgewächse
  • Gattung: Viburnum

Japanischer Schneeball, Viburnum plicatum ‚Mariesii‘ mit seinen kleinen weißen Blüten

Pflege

Ein Japanischer Schneeball gehört zu den weltweit etwa 200 Arten der Gattung Viburnum. Ursprünglich waren in Mitteleuropa nur zwei Arten der attraktiven Gewächse dieser Gattung heimisch. Doch auch der Japanische Schneeball findet gute Bedingungen in unseren Breiten. Viburnum plicatum ist ausgesprochen robust und gedeiht mit ein wenig Pflege zu voller Pracht und Größe.

Lediglich lange Phasen von Trockenheit verträgt der Japanische Schneeball nicht. Im Gegensatz zu den anderen Vertretern der Gattung Viburnum trägt der Japanische Schneeball ‚Mariesii‘ kaum Früchte und ist nicht immergrün. Sein Laub wirft er in den Wintermonaten ab.

Standort

Der japanische Schneeball gilt in Bezug auf seinen Standort als relativ anspruchsloses Gewächs. Eigentlich gedeiht er beinahe überall. Soll ein Gewächs jedoch seine volle Schönheit ausbilden, sind das die besten Bedingungen.

  • sonnige und halbschattige Lagen
  • einige Sorten brauchen viel Sonne
  • das Licht fördert bei ihnen üppigere Bildung von Blüten
  • die meisten Gewächse akzeptieren sogar Schatten
  • sie verlieren in diesen Lagen jedoch deutlich an Vitalität

Boden

Bei der Entscheidung für den Boden lohnt es sich, auf die besonderen Ansprüche des Japanischen Schneeballs einzugehen. Für seine gedeihliche Entwicklung braucht er einen frischen und feuchten Boden. Er darf auch leicht sauer sein. Trockenheit über eine lange Zeit tut allen Exemplaren des  Japanischen Schneeballs nicht gut. Umgekehrt nehmen die Sträucher auch bei Staunässe Schaden.

Japanischer Schneeball hat einen breit ausladenden Wuchs

Generell gilt für den Boden:

  • nährstoffreich
  • tiefgründig
  • gut durchlässig
  • frisch
  • bei pH-Wert tolerant

An einem optimalen Platz gedeihen Japanische Schneebälle besonders gut. Optimal macht sich ein Strauch dieser Art an Stellen im Garten, an denen ein zuverlässiger Sichtschutz benötigt wird. Denn die meisten Sträucher dieser Art wachsen sehr dicht und ausreichend hoch.

Beim Pflanzen genügend Platz einplanen

Ein Japanischer Schneeball wächst am besten im Freiland. Beim Einpflanzen eines Schneeballs dieser Art müssen keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Allerdings erreichen einige Sträucher des Japanischen Schneeballs je nach Art und Sorte durchaus beträchtliche Ausmaße. Der Japanische Schneeball Viburnum plicatum ‚Mariesii‘ etwa geht unter optimalen Bedingungen bis zu drei Meter in die Breite.

Ein solcher Strauch sollte am besten als Solitär gepflanzt werden. Auch bei anderen Sorten Japanischer Schneeball sollte sich der Gärtner vor der Pflanzung Gedanken in Bezug auf Pflanzen und Sträucher in der Nachbarschaft machen. Wer Japanische Schneebälle in seinem Garten bewundern möchte, sollte genügend Platz einplanen.

Japanischer Schneeball mit creme-weißen Blüten

Der optimale Abstand zum nächsten Gewächs ist bei jeder Sorte von Viburnum plicatum recht unterschiedlich. Zu bedenken ist, dass der Schneeball unterirdisch Wurzelmasse ausbilden muss. Soll eine kleinwüchsige Sorte des Schneeballs, wie zum Beispiel Japanischer Schneeball Summer Snowflake, in einer Hecke stehen, braucht er noch immer mehr als einen halben Meter Platz zum nächsten Schneeball.

Gießen

Kommt der Japanische Schneeball in voller Sonne zu stehen, muss er intensiver mit Wasser versorgt werden. Im Halbschatten ist übermäßiges Gießen nicht nötig. Dennoch müssen alle Sorten des Japanischen Schneeballs in den warmen und trockenen Monaten des Sommers regelmäßig Wasser bekommen.

  • Boden nie völlig austrocknen lassen
  • äußeren Feinwurzeln sterben bei Trockenheit schnell ab
  • Achtung bei großer Hitze
  • lieber einmal reichlich angießen
  • Wasser erst dann wieder nachgießen, wenn oberste Erdschicht getrocknet ist
  • auf gutes Abfließen des Gießwassers achten
  • Staunässe schadet dem Schneeball

Düngen

Dünger abhängig vom Standort

Wie intensiv die Gabe von Nährstoffen sein sollte, hängt vom Nährstoffgehalt des Bodens ab, in dem der Schneeball steht.

Richtlinien für optimales Düngen:

  • nährstoffarmen Boden in der Saison mit einem organischem Volldünger anreichern
  • an feuchten Standorten Schneebälle mit natürlichem Kompost düngen, der leicht sauer sein darf
  • Mulch um die Wurzeln kann die Gabe von anderen Nährstoffen ersetzen
  • Dünger mit Betonung auf Stickstoff meiden
  • blühende Schneebälle werden durch diesen Dünger blühfaul
  • ergibt Bodenanalyse Bedarf, Stickstoffdünger in einer organischen Form geben
  • wird langsamer abgebaut

Japanischer Schneeball mit elliptischen, dunkelgrünen Blättern

Schneiden

Der Japanische Schneeball braucht in allen seinen Sorten einen expliziten Schnitt gar nicht. Stehen die Gewächse als Solitär an einem guten Standort, müssen sie nicht um jeden Preis geschnitten werden. Mit ausreichen Platz um sich herum kann der Strauch frei wachsen. In diesem Fall werden beim Viburnum plicatum lediglich gebrochene und kranke sowie quer wachsende Äste herausgeschnitten. Das kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Phase des Wachstums geschehen.

Ist der Sandort von Viburnum plicatum so gewählt, dass sich der Schneeball in der Entwicklung und Entfaltung dem vorgegebenen Umfeld anpassen muss, kann er seine Form auch durch einen Schnitt erhalten. Der Gärtner lässt dem Strauch nach seiner Pflanzung jedoch zunächst etwas Zeit, sich zu entwickeln. Ein erster Schnitt wird erst bei einem drei- bis vierjährigen Strauch gesetzt.

Anleitung für den optimalen Schnitt:

  • Schnitt erfolgt im späten Frühjahr
  • optimale ist die Zeit nach der Blüte
  • wichtig: vor Erscheinen von neuen Trieben
  • ältestes Holz immer zuerst schneiden
  • Schnitt am besten nah am Boden ansetzen
  • zum formgebenden Schnitt ansetzen
  • zu lange Triebe kürzen
  • krankes Wachstum entfernen
  • jüngere Triebe am Strauch lassen
  • hier entwickelt sich die nächste Blüte

Ist ein Japanischer Schneeball einmal vollkommen aus seiner Form geraten, kann er ausnahmsweise auch einen radikalen Rückschnitt erhalten. Das Gewächs verträgt diese Maßnahme durchaus ohne Probleme. Allerdings werden sich in der folgenden Saison keine Blüten oder nur sehr wenige davon am Strauch zeigen. Ein solcher radikaler Schnitt und die nachfolgende Ausbildung von einer neuen Blütenpracht kostet die Pflanze viel Kraft. Viburnum plicatum sollte aus diesem Grund nur in einem Abstand von drei und mehr Jahren radikal geschnitten werden.

Überwintern

Japanische Schneebälle sind winterfest. Ohne besondere Probleme kommen sie selbst in rauen Lagen durch die kalten Monate des Winters. Etwas vorsichtiger sollte der Gärtner mit jungen Pflanzen umgehen. Auf sie muss vor allem bei extremen Wetterlagen geachtet werden. Im Winter sollten sie in den ersten Jahren mit einem schützenden Sack aus Leinen oder Jute abgedeckt werden.

Viburnum plicatum ‚Mariesii‘ Strauch mit einem weißen Blütenmeer

Schädlinge

Der Schneeball gilt als Winterwirt für die schwarzen Blattläuse. Auch andere Blattläuse lassen sich mit Vorliebe auf ihm nieder, vor allem in der Phase des Wachstums. Den Befall mit diesen Schädlingen überstehen vor allem gesunde Pflanzen gut. Bekämpft werden müssen die Schädlinge in der Regel nur, wenn sie schwache und junge Pflanzen befallen haben. Meist genügt ein  Abbrausen mit Wasser.

Ein lästiger Schädling ist der Schneeball-Blattkäfer. Die Larven befallen vor allem die Blätter. Im schlimmsten Fall fressen sie schlimmsten Fall den gesamten Strauch kahl. Gegen den Blattkäfer hilft gezielte Prävention. Zeigen sich im Frühjahr erste Anzeichen eines Befalls, müssen alle betroffenen Blätter entfernt werden. Sie dürfen nicht in den Kompost. Am sichersten ist es, die Larven darauf zu vernichten. Gegen den Befall durch Blattkäfer kann der Gärtner außerdem Leimringe kaufen und sie am Stamm befestigen.

Auch Krankheiten setzen dem Japanischen Schneeball zu. Zu den häufig auftretenden Krankheiten beim Japanischen Schneeball zählt der Mehltau. In der Regel richtet die Krankheit keinen großen Schaden an der Pflanze an.

Sorten

Attraktive Gewächse für den heimischen Garten

Den Japanischen Schneeball gibt es in recht unterschiedlichen Varianten. Alle Gehölze der Gattung, die es hierzulande zu kaufen gibt, gedeihen gut und bilden mit ein wenig Pflege über Wochen ihre prächtigen Blüten aus. Sie verlieren im Winter ihr Laub, sind also nicht immergrün.

Japanischer Schneeball wächst bis zu 200 Zentimeter hoch

Japanischer Zwerg-Schneeball ‚Watanabe‘ (Viburnum plicatum ‚Watanabe‘)

Der Japanische Zwerg-Schneeball ‚Watanabe‘ ist ein eher kleinwüchsiger Strauch. Wenn er als Stämmchen gepflanzt wurde, nimmt die Dicke des Stammes im Laufe der Zeit zu. Auch die Krone wird weiter und erreicht einen Durchmesser von bis zu 120 Zentimetern.

  • Wuchs: kompakt, Stamm mit Krone
  • Breite: 1,20 bis 1,50 Meter
  • Höhe: 1,50 bis 2 Meter
  • Wuchsgeschwindigkeit: 10 bis 20 Zentimeter pro Jahr
  • Blütenfarbe: silbrig weiß
  • Blütenform: Dolden
  • Blütezeit: Juli bis August
  • Blatt: frisch grün
  • Herbstfärbung: weinrot
  • Laub: Laubabwerfend
  • Boden: durchlässig, frisch
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Verwendung: Solitär
  • giftig: ja

Japanischer Schneeball ‚Summer Snowflake‘ (Viburnum plicatum ‚Summer Snowflake‘)

Dieser Japanische Schneeball blüht ausgesprochen lange. Seine leuchtend weißen Blüten zeigt er von Mai bis September. In guten Jahren blüht er sogar bis zum November. Mit seinen insgesamt 80 Zentimetern Höhe gehört ‚Summer Snowflake‘ zu den Zwergen unter den Schneebällen. Im Alter können einige Exemplare aber unter guten Bedingungen deutlich größer werden und auf über zwei Meter heranwachsen.

  • Wuchs: so hoch wie breit, kompakt
  • Breite: 60 bis 80 Zentimeter
  • Höhe: 60 bis 100 Zentimeter
  • Blütenfarbe: reines Weiß
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Blatt: frisch-grün
  • Herbstfärbung: Rottöne
  • Laub: laubabwerfend
  • Boden: normal, nährstoffreich, frisch und feucht
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Verwendung: Rabatten, Einzel- und Gruppenstellung

Japanischer Schneeball ‚Pink Beauty‘ (Viburnum plicatum ‚Pink Beauty‘)

Diese Sorte des Japanischen Schneeballs wächst kreisrund und verzweigt sich waagerecht. Im Juni und Juli blüht der Strauch weiß. Später erscheinen die Blüten rosa angehaucht. Nach der Blüte trägt ‚Pink Beauty‘ Früchte in auffallendem Rot.

  • Wuchs: breit, rund verzweigt sich waagerecht
  • Breite: 1,50 bis 2,00 Meter
  • Höhe: 1,50 bis 1,80 Meter
  • Blütenfarbe: weiß rosa
  • Blütezeit: Juni bis Juli
  • Blatt: elliptisch
  • Blattfarbe: mittelgrün
  • Herbstfärbung: ja, verschiedene Rottöne
  • Laub: laubwerfend
  • Boden: frisch, feucht, sauer bis alkalisch
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Verwendung: Rabatte, Zierstrauch

Japanischer Schneeball ‚Lanarth‘ (Viburnum plicatum ‚Lanarth‘)

Dieser recht breit wachsende Strauch bildet attraktive weiße Blütenstände aus. Sie erscheinen in Rispen. Der Blüte folgen rote Früchte, die sich nach ein paar Wochen schwarz einfärben.

  • Wuchs: breit ausladend
  • Breite: 1,50 bis 2 Meter
  • Höhe: 1,70 bis 2 Meter
  • Blüte: weiß
  • Blütenstand: Rispen
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • Laubfarbe: Mittelgrün
  • Herbstfärbung: ja, Rottöne
  • Boden: frisch bis feucht, reich an Nährstoffen
  • Standort: Sonne bis Halbschatten
  • Verwendung: Solitär
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