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Spuckpalme, Euphorbia leuconeura: Pflege von A-Z | Ist sie giftig?

Spuckpalme (Euphorbia leuconeura)
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Blütenfarbe
unscheinbar, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Januar, Februar, November, Dezember
Wuchsform
aufrecht, mehrjährig
Höhe
bis zu 180 cm hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
k.A.
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Wolfsmilchgewächse, Euphorbiaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen, Topfpflanzen
Gartenstil
Topfgarten, Wintergarten

Die Spuckpalme, ebenfalls als Springpalme oder einfach Spuckpflanze bekannt, ist ein Wolfsmilchgewächs, das über eine besondere Art Samen verteilt. Die Pflanze öffnet die Kapselfrüchte und schießt die Samen über eine Reichweite von mehreren Metern, was ihr den Namen Spuckpalme eingebracht hat. Zudem ist die Palme bei vielen Gärtnern beliebt, da sie sich aufgrund ihres tropischen Charakters dekorativ ins Ambiente einfügt. Nur müssen Sie bei der Haltung auf ihre Giftigkeit aufpassen.

Video-Tipp

Vorsicht giftig!

Bei der Spuckpalme handelt es sich um ein giftiges Wolfsmilchgewächs, das über einen toxischen Milchsaft verfügt, der bei Verletzung der Pflanze austritt. Das trifft vor allem auf die Blätter und den Stamm zu, die besonders giftig sind. Die Samen stellen an sich keine Gefahr dar, solange sie nicht verzehrt werden. Im Milchsaft befinden sich die folgenden Inhaltsstoffe, die für die Giftigkeit der Euphorbia leuconeura sorgen:

  • Triterpensaponine
  • Phorbolester
  • Ingenole
  • Diterpenester
Spuckpalme (Euphorbia leuceura)
Schön, aber giftig: die Spuckpalme.

Das Gift entspricht dem anderer Wolfsmilchgewächse und ist damit gefährlich für Mensch, Hund und Katze. Beim Berühren, Verschlucken oder wenn Sie den Milchsaft ins Auge bekommen, können folgende Symptome auftreten:

  • Schleimhautentzündungen
  • Mund und Rachen brennen
  • Erbrechen
  • Bauchkrämpfen
  • Bauchschmerzen
  • Unruhe
  • Delirium
  • Kreislaufstörungen
  • Kollaps; bei Tieren und Kindern bis zum Tod
  • Rötung
  • Schwellung
  • Juckreiz
  • Bindehautentzündunge
  • Hornhautentzündungen
  • Sehvermögen verschlechtert sich deutlich

Sicherer Umgang

Folgen Sie daher bei der Pflege der Euphorbia leuconeura den folgenden Tipps, damit die Pflanze Ihnen nicht gefährlich wird:

  • immer Handschuhe tragen
  • Milchsaft sofort von der Haut abwaschen
  • bei Augenkontakt mit lauwarmem Wasser ausspülen
  • bei Verzehr Wasser oder Tee trinken
  • Aktivkohle anwenden
  • Arzt konsultieren
  • Giftentfernung ratsam

Dadurch reduzieren Sie die Gefahr einer Vergiftung, wenn Sie die Pflanze schneiden und können problemlos das Gewächs im Haus behalten. Ebenfalls sollten Sie das Gewächs so platzieren, dass Kleinkinder und Haustiere, vor allem die eigene Katze, nicht an dieses gelangen, um sich nicht zu vergiften. Die Symptome fallen hierbei noch intensiver aus. Der Mensch weiß im Vergleich zur Katze, dass es sich bei diesem Gewächs um eine Giftpflanze handelt. Jedoch erkunden Katzen ihre Umgebung, indem sie Gewächse anknabbern, da ihr Geruchs- und Geschmackssinn schlecht ausgeprägt sind. Wenn Ihre Haustiere den Milchsaft verzehrt haben, sofort Tierarzt kontaktieren.

Tipp: 

Passen Sie beim Schneiden der Springpalme auf die Dämpfe der Pflanze auf! Diese werden beim Schnitt noch stärker und daher sollte ein Fenster für Frischluft geöffnet sein.

Standort

Spuckpalme am Fenster
Die Spuckpalme steht gerne hell, aber nicht sonnig.

Die Spuckpalme benötigt einen Standort, der ihrer Heimat ähnelt. Dabei kommt es vor allem auf die Lichtmenge und Temperatur an:

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • kann sich dennoch an Mittagssonne gewöhnen
  • Temperatur: 20 bis 24 °C
  • keine Zugluft

Vor allem in den ersten Wochen müssen Sie auf die direkte Mittagssonne verzichten, da die Spuckpalme sonst Sonnenbrand bekommt, was gefährlich für sie sein kann. Ebenso dürfen Sie nicht vergessen, die Springpalme immer wieder im Topf zu drehen. Sie richtet sich nach der Sonne aus und kippt mit der Zeit zur Seite, wenn Sie diese Pflegemaßnahme vergessen. Da Euphorbia leuconeura nicht sehr standorttreu ist, stellt das kein Problem dar. Das macht es einfach für Sie als Mensch, die Pflanze umzustellen, wenn Sie ein Haustier oder Kinder haben, damit diese die Giftpflanze nicht erreichen.

Tipp:

Wählen Sie ruhig einen Standort in der Nähe von anderen Tropenpflanzen oder Artgenossen! Dies wirkt sich positiv auf den Wuchs der Spuckpflanze aus und sorgt dafür, dass sie dicht, hoch und kräftig wächst.

Vorgezogene Topfpflanzen kaufen

Da die Spuckpalme ein äußerst robustes Gewächs ist, müssen Sie sich keine Sorgen über einen Schädlingsbefall machen, wenn Sie ein Exemplar erwerben wollen. Jedoch sollten Sie das Substrat und die Beschaffenheit des Stamms prüfen, denn das Gewächs reagiert empfindlich auf zu viel oder zu wenig Wasser. Die Spuckpalme sollte kräftig und nicht welk sein, dann ist sie in gutem Zustand. Jedoch müssen Sie abwägen, ob Sie versuchen das Gewächs hochzupflegen, denn Euphorbia leuconeura sind selten und werden nicht von vielen Händlern geführt. Vergessen Sie beim Kauf nicht, dass das Wolfsmilchgewächs giftig ist. Daher nur mit Handschuhen überprüfen.

Spuckpalme im Topf
Bei Topfpflanzen ist regelmäßiges Umtopfen ein Muss!

Substrat

Ein wichtiger Teil der Pflege bei der Spuckpalme ist das Substrat. In diesem soll sich die Pflanze wohlfühlen und eine ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung erhalten. Der Vorteil: Euphorbia leuconeura ist nicht wirklich anspruchsvoll an das bereitgestellte Substrat. Es reicht, wenn Sie eines der folgenden bereits fertig angemischten Substrate nutzen:

  • Kakteenerde
  • Palmenerde
  • Erde für Zimmerpflanzen

Tipp:

Achten Sie jedoch bei der Auswahl, dass die Mischung nur wenig bis gar keinen Torf enthält und das es sich um hochwertige Qualität handelt!

Umtopfen

Spuckpalmen müssen im Durchschnitt alle zwei Jahre umgetopft werden, da sie schnell zu groß für ihren Topf werden und daher ein neues Gefäß benötigen. Ihre Wurzeln könnten unter dem Platzmangel leiden. Zudem verdichtet sich die Erde, was schnell dazu führt, dass Feuchtigkeit nicht mehr ausreichend abfließen kann. Ebenfalls sollten Sie erworbene Exemplare auf jeden Fall umtopfen, damit sie frisches Substrat genießen können. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Der beste Zeitpunkt ist der Frühling, direkt nach Ruhepause, die von November bis Ende Februar reicht.
  2. Wählen Sie einen Topf aus, der mindestens eine Nummer größer als der vorherige ist. Dieser sollte über Abzugslöcher und einen Untersetzer verfügen.
  3. Legen Sie Tonscherben auf den Topfboden und darüber verteilen Sie Kies. Nun folgt Substrat.
  4. Entnehmen Sie die Pflanze dem alten Topf. Prüfen Sie die Wurzeln und entfernen Sie verfaulte Wurzeln mit einer scharfen, sauberen Schere, ebenso altes Substrat.
  5. Nun topfen Sie die Pflanze in den neuen Topf und füllen die Erde auf. Reichlich angießen und erst ab April düngen.

Pflege

Sobald Sie die Warnhinweise zur Giftigkeit der Spuckpalme beherzigen und immer Handschuhe bei der Pflege tragen, gestaltet sich diese besonders einfach. Bei dem Wolfsmilchgewächs handelt es sich um ein anspruchsloses Gewächs, das sich sogar rapide von alleine vermehrt, wenn Sie der Natur ihren Lauf lassen.

Gießen

Gießen ist besonders wichtig bei der Pflege der Spuckpalme. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei:

  • zweimal pro Woche gießen
  • an heißen Sommertagen öfter
  • Wurzelballen nie austrocknen lassen
Nasse Spuckpalme
Achten Sie auf ausreichende und regelmäßige Wassergaben!

Kontrollieren Sie nach jedem Gießen den Untersetzer auf überschüssiges Wasser und schütten Sie dieses unverzüglich weg. Lassen Sie niemals Wasser im Untersetzer, denn dies führt zur Wurzelfäule.

Düngen

Gedüngt wird Euphorbia leuconeura nicht im Jahr des Erwerbs. Hier düngen Sie erst im folgende Jahr von April bis September im Rhythmus von vier bis sechs Wochen. Dafür verwenden Sie einen Kakteendünger, der über das Gießwasser verabreicht wird.

Schneiden

Ein Schnitt ist bei der Spuckpalme nicht nötig und nicht empfohlen. Das Gewächs erholt sich nur schwer von jeder Form von Schnittleistung und sollte daher einfach in Ruhe gelassen werden. Ein Schnitt ist nur notwendig, wenn Blätter vertrocknet sind, die Sie vorsichtig von der Pflanze mit einer desinfizierten Schere abschneiden können. Auch hier gilt: Tragen Sie dabei unbedingt Handschuhe, da die Spuckpalme vor allem beim Schneiden stark giftig ist.

Überwintern

Das Überwintern der Euphorbia leuconeura gestaltet sich äußerst einfach, da sie keinen Winterschutz benötigt. Sie legt während der kalten Jahreszeit eine Pause ein, um ihre Blüten erstrahlen zu lassen, die anschließend zu den Kapselfrüchten werden, die die Samen verschießen. Aufgrund der Ruhephase müssen Sie die Pflege etwas anpassen, damit die Spuckpalme den Winter entspannt übersteht:

  • Standort bleibt gleich
  • Temperatur: 12 bis 15 °C
  • weniger gießen
  • nicht düngen

Achten Sie auch hier beim Gießen darauf, dass der Wurzelballen niemals ganz austrocknet. Jedoch benötigen Sie deutlich weniger Wasser, daher ist hier etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Vor allem im Winter können Sie schnell zu viel gießen, da es kühler ist und das Wasser nicht so schnell verdunstet. Besonders aufpassen müssen Sie im Winter auf Zugluft. Das verträgt das Gewächs nicht gut und daher sollte es weit weg von Fenstern und Türen stehen, die immer geöffnet werden müssen.

Tipp:

Wenn das Gewächs über den Winter an einem Blattverlust leidet, müssen Sie sich darüber keine Sorgen machen. Das ist typisch für die Ruhephase der Gewächse und solange die Pflanze an sich nicht schwach wirkt, ist alles in Ordnung.

Vermehren

Die Spuckpalme zu vermehren gelingt problemlos über die Samen, die nach der Blüte im Winter durch die Wohnung geschossen werden. Daher bietet sich diese Methode besonders gut an, da die Samen sehr schnell austreiben in jeder Form von Substrat austreiben. Es kann sogar passieren, dass die Samen in einen Ihrer anderen Blumentöpfe gelangen und dort keimen. Diese Exemplare können Sie dann ab einer Höhe von fünf Zentimetern in frisches Substrat umtopfen und wie eine adulte Pflanze behandeln. Falls Sie jedoch Samen auf dem Boden finden, können Sie diese nach folgender Anleitung keimen lassen:

Samen der Spuckpalme
Die Vermehrung der Spuckpalme erfolgt am besten über die Samen.
  1. Als Substrat für die Anzucht wählen Sie Kakteen-, Anzucht- oder Kräutererde und füllen damit ein Anzuchtgefäß, das tief genug für die Samen sein muss. Wundern Sie sich nicht, die Samen sind nicht klein.
  2. Stecken Sie die Samen nun 5 bis 10 mm tief in die Erde. Sie müssen diese nicht mit Erde bedecken.
  3. Die Temperatur sollte über die Dauer der Keimung mindestens 20 °C betragen. Feuchten Sie das Substrat gut an und verschließen Sie das Anzuchtgefäß mit Klarsichtfolie, denn dadurch wird das Austrocknen des Substrats verhindert. Vergessen Sie nicht, die Klarsichtfolie regelmäßig abzuheben, damit frische Luft an die Samen gelangt.
  4. Die ersten Keimlinge zeigen sich bei konstanten 20 °C nach etwa drei Wochen. Sobald diese eine Höhe von 5 cm erreichen, topfen Sie die Keimlinge um.

Die Spuckpalme ist ein Wunder der Selbstaussaat und häufig finden Sie nach der Blüte Keimlinge im Topf der Palme. Nicht alle Samen werden nämlich verschossen, sondern fallen einfach aus den Kapseln. In vielen Fällen müssen Sie dann einfach nur warten und können sich über weitere Exemplare freuen. Natürlich sollten Sie die Samen aufsammeln, damit diese niemand verzehrt. Alternativ können Sie das Saatgut gegen ein Entgelt Interessierten anbieten, die selbst eine Spuckpalme ziehen wollen.

Tipp:

Theoretisch könnten Sie Euphorbia leuconeura über Stecklinge, die in die gleiche Substratmischung wie für die Samen gesteckt werden, vermehren. Jedoch leidet das Wolfsmilchgewächs unter häufigen Schnittleistungen und daher sollte auf diese Art der Vermehrung verzichtet werden.

Krankheiten

Die Spuckpflanze leidet nicht unter Schädlingen, was sie ideal für die Wohnung macht. Selbst im Winter halten sich Spinnmilben und andere Insekten von dem Wolfsmilchgewächs fern. Die einzigen Probleme können durch falsches Gießen entstehen, was sich durch sofortiges Umtopfen verhindern lässt. In den Wintermonaten kann es zudem zu einem Lichtmangel kommen, dem Sie mit Pflanzenlampen entgegenwirken können. Diese wirken wahre Wunder bei dem afrikanischen Gewächs und sorgen für ein gesundes Wachstum. In vielen Fällen reicht es aus, wenn Sie die Spuckpalme einfach etwas umstellen.

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