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Abelie, Abelia grandiflora: Pflege von A-Z | Ist sie winterhart?

Großblütige Abelie (Abelia grandiflora)
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Blütenfarbe
rosa, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, Überhängend
Höhe
bis zu 250 cm hoch
Bodenart
steinig, sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
Pflanzenarten
Beetpflanzen, Kübelpflanzen, Heckenpflanzen, Zierpflanzen, Balkonpflanzen
Gartenstil
Ziergarten, Terrassengarten, Wintergarten

Die Abelie oder Abelia grandiflora besticht durch überwiegend ganzjähriges Grün, reichhaltige Blüten und einen betörenden Duft. Als Hecke in die Erde gepflanzt macht sie sich wunderschön, doch ist dies nicht in jeder Region empfehlenswert, wenn es sich um eine frostempfindliche Sorte handelt. An die Pflege stellt sie dabei einige Ansprüche. Hier sind einige Regeln einzuhalten  vor allem beim Überwintern.

Video-Tipp

Standort

Vor allem der Standort trägt enorm dazu bei, wie sich die Abelia grandiflora entwickelt und nimmt großen Einfluss auf die Lebensdauer. In geschlossenen, beheizten Räumen fühlt sie sich weniger wohl. Für Wintergärten eignet sie sich allerdings hervorragend.

Ob eine ganzjährige Beetpflanzung einen optimalen Ort abgibt, hängt dabei auch von der jeweiligen Frostresistenz und/oder kälteschützenden Maßnahmen ab. Richtig in einen Kübel kultiviert, gedeiht sie auch prima auf Terrassen oder Balkonen.

Grundsätzlich stellt sie in jedem Fall folgende Ansprüche an den Standort:

  • sonnig und windgeschützt
  • keine hohe Luftfeuchtigkeit
  • luftig und ohne Zugluft
  • ausreichend Platz zum Ausbreiten
Abelia grandiflora in der Sonne
Auch wenn Halbschatten toleriert wird, mag es die Abelie vor allem sonnig.

Boden

Ein wichtiger Faktor für ein gesundes Wachstum stellt die Bodenbeschaffenheit dar. Der Boden sollte optimale Bedingungen erfüllen, wie sie folgend benannt werden:

  • wasserdurchlässig
  • nährstoff- und sauerstoffreich
  • feuchter Boden, der nur gelegentlich trocken sein darf
  • minimal kalk- und salzhaltige Böden toleriert sie
  • stein- und sandhaltige Erde wird akzeptiert
  • unbedingt auf Torf verzichten
  • Boden darf nicht lehmhaltig sein
  • pH-Wert: zwischen 5,7 und 7,0
  • Substrat für die Kübelpflanzung

Um optimale Bodenverhältnisse in Kübeln zu gewährleisten, sollte auf ein hochwertiges Substrat zurückgegriffen werden, das die Eigenschaften des perfekten Gartenbodens besitzt.

Herkömmliche und vor allem günstige Blumenerde ist dazu meist ungeeignet. Diese neigt zu einer schnellen Verdichtung, sodass das Gießwasser nicht bis in die Wurzelspitzen gelangt und schlimmstenfalls eine Staunässe hervorgerufen wird. Das kann wiederum zur Wurzelfäule und/oder Schimmelbildung führen.

Pflanzen

Beim Einpflanzen oder Eintopfen der Abelia grandiflora ist auf ihre drei Lebensrhythmen zu achten:

  • Beginn des Wachstums
  • Blühphase
  • Spätherbst als Beginn der Winterruhe
Blüte der Abelia grandiflora
Charakteristisch für die Abelie sind ihre weißen oder rosafarbenen Blüten.

Jedes Einpflanzen oder Umtopfen ist dabei eine besondere Belastung für die Abelie. Aus diesem Grund ist der beste Zeitpunkt so gelegen, dass sie sich schnell wieder erholen kann. Dementsprechend ist der optimalste Zeitpunkt vor dem Wachstumsbeginn gegeben. Hier hat sich die Pflanze von der Winterruhe erholt und ab März/April ausreichend Kräfte sammeln können. Allerdings sollte vor den Eisheiligen die frostempfindliche Abelia grandiflora nicht ohne Kälteschutz draußen verbringen. Wer darauf verzichten möchte, sollte mit der Beeteinpflanzung bis nach den Eisheiligen warten, wenn sich die Außentemperaturen konstant über 5 °C bewegen.

Ein- und Umtopfen

Ein Umtopfen der Abelia grandiflora ist einmal im Jahr angeraten, damit sich die Wurzeln in einem größeren Topf frei entfalten können.

Exemplare, die im Wintergarten stehen, sollten dabei zwischen März und Ende April umgetopft werden. Ein späteres Ein- oder Umtopfen im Frühjahr oder Sommer ist möglich, könnte aber einen negativen Einfluss auf das Wachstum und vor allem die Blütenbildung nehmen.

Soll der Zierstrauch aus dem Gartenbeet in frostfreie Räume umziehen, ist ein Umtopfen zügig nach der Welke im Oktober empfehlenswert. Dann hat die Pflanze noch ausreichend Zeit, sich bis zum Start der Winterruhe an das neue Umfeld zu gewöhnen.

Anleitung Pflanzen und Umtopfen

Einpflanzen ins Gartenbeet

  • Abelien zunächst austopfen und den Ballen vollständig in einen wassergefüllten Eimer stellen, bis keine Blasen mehr aufsteigen
  • doppelt so großes Pflanzloch ausheben, wie Wurzelballen Umfang hat
  • Boden mit rund zwei Zentimeter dicken Schicht aus Quarzsand, Kies oder Tonscherben bedecken (Drainage)
  • Pflanze anschließend so einsetzen, wie sie zuvor im Topf stand
  • ausgehobene Erde mit Kompost anreichern und Pflanzloch füllen
  • Erde gut, aber vorsichtig festdrücken (für die Stabilität)
  • abschließend leicht angießen
  • Pflanzabstand zu anderen Pflanzen: 1,50 bis 1,80 Meter
  • Pflanzabstand bei Heckenpflanzung: mindestens 1,50 Meter, höchstens 1,60 Meter

Umtopfen

  • (neuer) Kübel muss mindestens 60 Zentimeter Höhe und 60 Zentimeter Breite aufweisen
  • nur hochwertiges Substrat verwenden
  • Kübelboden zuerst mit Tonscherben, Splitt oder Kies auslegen
  • Pflanze so einsetzen, dass oberer Ballenbereich mindestens fünf Zentimeter mit Erde bedeckt werden kann
  • Abstand zwischen Erdoberfläche und Kübelrand sollte dabei mindestens zwei Zentimeter betragen
  • Erde gut festdrücken
  • abschließend kräftig angießen
Abelia grandiflora und Schmetterling (Papilio xuthus, Japanischer Schwalbenschwanz)
Mit der richtigen Pflege haben Sie (und andere, hier: Japanischer Schwalbenschwanz) lange Zeit Freude an Abelia grandiflora.

Gießen

Ab Frühjahr bis zum Blütenende im Oktober ist die Abelia grandiflora regelmäßig zu gießen. Der Boden sollte dabei immer feucht gehalten werden. Staunässe ist zu vermeiden.

In den Sommermonaten ist der Wasserbedarf insbesondere bei der Kübelpflanzung recht hoch, sodass ein tägliches Gießen beziehungsweise Überprüfen des Feuchtgehalts erforderlich ist. Austrocknen sollte der Boden nicht. Ist der Boden im Garten dennoch einmal ausgetrocknet, sind meist hängende Blätter die Folge und es muss zügig kräftig nachgegossen werden. Einige Eimer Wasser sind erforderlich, damit sich die Pflanze wieder erholt. Bei mehrmaligem Austrocknen besteht allerdings die Gefahr, dass sie vertrocknen könnte. Im Kübel ist das Risiko einer Vertrocknung deutlich höher.

Ist die Abelia grandiflora im Kübel kultiviert, empfiehlt sich ein Unterteller unter den Topf zu stellen, damit überschüssiges Wasser aus dem Topf gelangt und sich keine Staunässe bildet. Der Unterteller sollte nach dem Gießen immer getrocknet werden.

Düngen

Damit Abelien kräftig und gesund gedeihen, benötigen Sie einen geeigneten Dünger ab spätestens Ende April bis Ende September. Beim Düngen sollten Sie sich an folgende Punkte halten:

  • Düngerhythmus: alle 14 Tage
  • Düngemittel: Volldünger für blühende Sträucher aus dem Fachhandel
  • Düngestäbchen ebenso geeignet, wie Flüssigdünger
  • auf wenig bis gar keinen Stickstoff achten, da dieser die Blütenbildung hemmen kann
  • im Gartenbeet kann alternativ auch Kompost oder anderer organischer Dünger verwendet werden

Hinweis: Halten Sie sich bei Flüssigdünger immer an die Dosisempfehlung des Herstellers, um eine Überdosierung zu vermeiden.

Schneiden

Da die Abelie recht dicht wächst und unzählige Verzweigungen bildet, ist ein regelmäßiges Schneiden notwendig. Hierbei ist der Focus auf die Auslichtung zu legen, bei der alte Zweige und vertrocknete Triebe aus dem Strauchinneren in Bodennähe abgeschnitten werden. Des Weiteren sollten Sie folgende Pflege-Regeln beim Schneiden berücksichtigen:

  • Formschnitt, Schnitte zur Größenanpassung und Ausdünnung sollten frühzeitig im Mai vor dem Neuaustrieb erfolgen
  • je mehr abgeschnitten wird, desto höher die Chance, dass die Knospenbildung ausbleibt
  • im Sommer kann eine Schönheitskorrektur vorgenommen werden
  • auf Rückschnitt im Herbst sollte verzichtet werden
Abelia grandiflora 'Sherwood'
Abelia grandiflora ‚Sherwood‘ mit dem sich verfärbenden Laub ist ein echter Farbtupfer im Garten.

Überwintern

Zur optimalen Pflege zählt auch eine passende Überwinterung beziehungsweise Vorbereitung zum Überwintern der Abelie. Nicht alle Sorten sind winterhart, sodass unterschiedliche Maßnahmen zu treffen sind.

Frostfeste Abelie-Sorten

Je nach Sorte kann eine Frostresistenz bis zu -15 °C gegeben sein. Bei diesen Pflanzen sind bei der Freilandhaltung keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Liegt die Frostresistenz jedoch nur knapp unterhalb des Gefrierpunkts, ist bei den immer kälter werdenden Wintern für einen effektiven Kälteschutz zu sorgen. Dieser sollte folgendermaßen aussehen:

  • Wurzelbereich mit Laub, Reisig, Tannennadeln oder Stroh dick abdecken
  • Strauch mit speziellem Vlies, Jute oder Reisig umgeben
  • gegebenenfalls für Windschutz gegen eisige Brisen sorgen
  • Kübelpflanzen sollten prinzipiell abgedeckt werden, da Kälte deutlich mehr Einfluss nimmt
  • Styropor oder ähnlich Isolierendes unter Kübel legen
  • nicht oder nur wenig gießen

Nicht winterharte Abelie-Sorten

Ist Ihre Abelie nicht frostfest oder sind sich darüber nicht sicher, ist sie aus dem Freien in einen frostfreien Bereich zu bringen. Beetpflanzen sind dementsprechend auszupflanzen und einzutopfen. Folgendes sollte für ein optimales Winterquartier beachtet werden:

  • optimale Temperatur: zwischen 5 und 10 °C
  • Licht: hell – nicht in der direkten Sonne
  • unbeheizte Wintergärten eignen sich perfekt als Winterquartier
  • gelegentliches Gießen erforderlich

Tipp: Wenn Sie den Kübel mit der Abelie auf einen rollbaren Untersatz stellen, können Sie die Pflanze im Frühjahr leichter wieder zurück auf die Terrasse schieben.

Abelia grandiflora im Kübel

Jungpflanzen

Junge Abelien sollten in den ersten zwei Jahren den Winter nicht draußen verbringen, sondern ebenfalls in ein geeignetes Winterquartier umgesiedelt werden. Dies ist unabhängig von der Sorte und ob diese frostfest ist. Ab dem dritten Lebensjahr haben sich die winterharten Abelien sich in der Regel so entwickelt, dass sie nun kräftig genug für kalte Temperaturen sind.

Beispiele für winterharte Sorten

  • Abelie „Francis Mason“: bis -15 °C kann sie im Freiland ohne zusätzliche Maßnahmen überwintern, Kälteschutz bei Kübelpflanzung unabdingbar; weiße bis rosafarbige, glockenähnliche, leicht duftende Blüten
  • Abelie „Kaleidoscope“: bis maximal -12 °C frostfest, als Kübelpflanze auch wärmer überwintern; weiße Blüten und gelbliche Blattzeichnungen
  • Abelie „Prostrata“: bis maximal -12 °C mit Kälteschutz lebensfähig, eignet sich gut für die Kübelkultivierung, wobei sie dann besser in einem frostfreien Winterquartier die kalte Jahreszeit verbringen sollte; weiße Blüten

Vermehrung

Die Abelia grandiflora kann durch Stecklinge vermehrt werden. Diese Aufgabe ist ein wenig anspruchsvoll, lässt sich aber mit der folgenden Anleitung problemlos ausführen:

  • beste Zeit zur Vermehrung:  zwischen Mai und Juli oder nach der Blüte
  • zuerst 10 cm langen Trieb abschneiden (von der Triebspitze gemessen)
  • alle Blätter bis auf obere vier entfernen
  • kleinen Topf mit Gemisch aus Sand und Torf füllen
  • zwei bis drei Stecklinge in Topf stecken
  • Stecklinge müssen bis zum ersten Blattpaar in Bodengemisch gesteckt werden
  • Boden kontinuierlich feucht halten, aber nicht überwässern
  • hell, aber nicht in direkte Sonne stellen
  • ideale Temperaturen: 18 bis 25 °C im Sommer; im Winter 5 bis 10 °C
  • dürfen keinem Frost ausgesetzt werden
  • umgetopft oder eingepflanzt wird frühestens, wenn sich der erste neue Trieb zeigt

Krankheiten

Hand hält Abelia grandiflora

Die Abelie zeigt sich in der Regel recht robust gegenüber Krankheiten, sofern sie eine optimale Pflege erhält. Ist dies aber nicht der Fall, so kann sie zügig erkranken.

Wurzelfäule und Austrocknung

Wird die Abelie zu viel gegossen oder Sie lassen den Boden regelmäßig austrocknen, können Krankheiten in Form von Wurzelfäule und abfallende, abtrocknende Blätter die Folge sein. Aufzuhalten ist das Fortschreiten der Erkrankungen nicht und führt in der Regel immer zum Absterben. Deshalb gilt: Achten Sie immer auf einen optimalen Feuchtgehalt der Erde/des Substrat sind vermeiden Sie Staunässe.

Chlorose

Eine andere Krankheit, die sich ebenfalls an einer Abelia grandiflora zeigen kann, ist die Chlorose. Diese wird auch Bleichsucht genannt, weil die Blätter im Krankheitsverlauf zunehmend ihre grüne Farbe verlieren und bis ins Gelbliche „ausbleichen“. Die Blattadern bleiben dabei jedoch saftig grün. Hervorgerufen wird die Krankheit meist durch einen Chlorophyll- und Nährstoffmangel. Zu Letzterem zählt vor allem Eisen. Eine Behandlung mit speziellem Eisendünger sowie eine Aufbereitung des Bodens mit Kompost kann das Problem allerdings schnell lösen. Bei der Gabe des Eisendüngers, wie zum Beispiel Ferramin, sollte Sie die Dosisangaben des Herstellers einhalten.

Schädlinge

Einige Schädlinge treibt es immer wieder auf die Abelia grandiflora. Eine Bekämpfung ist grundsätzlich angeraten. Zu den Schädlingen gehören insbesondere Blattläuse. Wie Sie sie erkennen und erfolgreich bekämpfen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt.

Wenn sich folgende Symptome zeigen

  • klebrige Blattoberseiten (Honigtau)
  • verkrüppelte und/oder zusammengerollte Blätter
  • abfallende Knospen
  • braune, schwarze oder grünliche etwa zwei Millimeter große Tierchen
  • Koloniebildung bei stärkerem Befall vor allem an den Stielen und Trieben

können Sie das dagegen tun:

Um einem Blattlausbefall bei einer Abelie entgegenzuwirken, steht Ihnen neben speziellen Insektiziden auch ein effektiv wirkendes, umweltfreundliches Hausmittel zur Wahl: Seifenlauge. Zur Herstellung und für die Anwendung sollten Sie so vorgehen:

  • Abelie mit kräftigem Wasserstrahl abspritzen
  • Seife ohne Zusatzstoffe rund 30 Minuten in einem Liter Wasser eintauchen
  • anschließend aufgeweichte Seife im Wasser abstreifen und Rest herausnehmen
  • Seifenlauge in Sprühflasche füllen
  • Pflanze tropfnass von allen Seiten und unter den Blättern einsprühen
  • bei Bedarf Vorgang nach circa zwei oder drei Tagen wiederholen
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