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Juckpulver aus Pflanzen selber machen | Hagebutten & Co.

Juckpulver selber machen

Juckpulver – wer kennt es nicht. Es gehört zu den lustigsten und klassischsten Streichen, die einem anderen Menschen gespielt werden können und ist zudem in der Regel ungefährlich. Natürlich muss darauf geachtet werden, dass das „Opfer“ keine Allergie gegen die eingesetzten Mittel aufweist. Ist dies nicht der Fall, können die Bestandteile verschiedener Pflanzen zur Herstellung des Juckpulvers verwendet werden. Wer Juckpulver selber machen will, erfährt hier, wie es geht.

Video-Tipp

Juckpulver ist ein beliebter Scherzartikel. Das Pulver lässt sich aus Pflanzen ganz leicht selber machen. Doch Vorsicht ist bei Allergikern geboten!

Vorsicht – Allergiker

Ein wichtiger Warnhinweis vorweg: Wenn eine Allergie gegen die gewählten Pflanzen besteht, kann aus dem harmlosen Streich eine gefährliche Situation entstehen. Bevor ein Streich mit Juckpulvern durchgeführt wird, sollte daher unauffällig nach eventuell bestehenden Empfindlichkeiten und Allergien gefragt werden.

Wissen die Allergiker selbst noch nicht, dass eine Allergie gegen bestimmte Pflanzenarten besteht, können dennoch immense Reaktion auftreten. Möglich sind unter anderem:

  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Hautausschlag
  • langanhaltender Juckreiz
  • Wundkratzen
  • nässende Stellen
  • Entzündungen
  • Atemnot

Vor der Anwendung des Juckpulvers sollte daher sichergestellt werden, dass die Mittel nicht unverträglich sind. Treten dennoch Symptome auf, muss ein Arzt aufgesucht werden. Denn in schweren Fällen können die allergischen Reaktionen eine Bedrohung für Gesundheit und Leben bedeuten. Das gilt nicht nur für das Opfer des Streichs, sondern auch für denjenigen, der das Juckpulver anfertigt.

juckende Haut

Keinesfalls anwenden dürfen Sie das Juckreiz-auslösende Pulver außerdem bei Personen, die unter den folgenden Krankheiten oder Beschwerden leiden:

  • Hauterkrankungen, wie beispielsweise Neurodermitis
  • Wunden
  • Erkrankungen der Atemwege, wie Asthma aber auch bei Infekten
  • Stoffwechselstörungen
  • Hepatitis

Auch kleinere Kinder sollten verschont werden, um keine Hautreizungen auszulösen.

Juckpulver selber machen

Als Basis des Juckpulvers bieten sich verschiedene Pflanzenarten und andere Mittel an. Darunter beispielsweise:

  • Hagebutte
  • Kekskrümel
  • Pfeffer
  • Samenhülsen des Ahorns

Generell sollte davon abgesehen werden, kranke beziehungsweise beeinträchtigte Personen mit einem solchen Streich zu ärgern.

Hagebutte

Hagebutten sind ein Klassiker unter den Juckpulvern. Die feinen Härchen der Samen verfügen über Widerhaken. Hierdurch ist der Juckreiz besonders intensiv und hält zudem auch lange an. Um aus den Früchten der Rosengewächse ein „Pulver“ herzustellen, ist das folgende Zubehör von Nöten:

  • Hagebutten
  • Latex-Handschuhe
  • ein scharfes, spitzes Messer
  • Teelöffel
  • Schüssel
  • einen Beutel

Als Hagebutte wird die Frucht verschiedener Rosengewächse bezeichnet. Die kleinen, leicht ovalen und roten Früchte enthalten Samen, die auch als „Nüsschen“ bezeichnet werden. An und zwischen den Nüsschen sitzen die feinen Härchen, die sich als Auslöser für Juckreiz verwenden lassen. Um sie zu gewinnen, kann wie folgt vorgegangen werden:

  1. Im Spätsommer die reifen Hagebutten ernten. Sie finden sich unter anderem an Tee oder Kletterrosen.
  2. Die Rosenfrucht mit dem Messer aufschneiden. Erfahrungsgemäß ist es praktischer, die Früchte vertikal von oben nach unten zu durchtrennen. Hierdurch lassen sich die Nüssen besser entfernen.
  3. Mit einem Teelöffel können Sie die Kerne aus den Hälften herauskratzen und in eine Schüssel oder Schale beziehungsweise in ein Glas oder auf einen Teller geben. Wichtig ist lediglich, dass das Gefäß offen ist und Feuchtigkeit problemlos entweichen kann.
  4. Das Gefäß mit den Nüsschen bringen Sie an eine warme, trockene Position. Günstig ist es beispielsweise, es direkt auf eine Heizung zu stellen. Hier können die Samen und Härchen gut abtrocknen.
  5. Nach etwa einem bis zwei Tagen sind die Nüsschen und Härchen so weit abgetrocknet, dass Sie diese in kleineren Dosierung einzeln verpacken können. Ideal sind beispielsweise kleine Tüten aus Plastik oder Papier. Bei dem Verteilen und Verpacken sollten Sie am besten Handschuhe tragen, um einen direkten Hautkontakt mit den Härchen zu vermeiden.

Im getrockneten Zustand können Sie die Nüsschen direkte für Streiche verwenden. Sie können in kleinen Beutelchen verwendet aber auch geschüttelt und somit von den Härchen getrennt werden. Der Einsatz der bloßen Härchen ist deutlich unauffälliger – jedoch auch schwieriger. Allerdings reicht bereits eine sehr kleine Menge aus, um Juckreiz zu erzeugen.

Kekskrümel

Strikt betrachtet handelt es sich bei Kekskrümeln nicht um ein rein pflanzliches Mittel zum Auslösen von Juckreiz. Sie sind allerdings eine wunderbare Alternative, wenn eine Allergie gegen Rosengewächse besteht oder eine Krankheit vorliegt. Die Vorbereitung und der Einsatz sind denkbar einfach.

  1. Keks in eine Plastiktüte geben
  2. Der Keks wird in kleinere Stücke gebrochen. Entweder, indem ein Nudelholz darüber gerollt wird, oder indem der Beutel mehrfach auf die Arbeitsplatte geschlagen wird. Er kann auch mit einem Löffel oder der Hand zerdrückt werden.
  3. Krümel sollten möglichst fein sein, in etwa so, wie Paniermehl beziehungsweise Semmelbrösel

Vorsicht:

Wenn Sie die Kekskrümel ins Bett, direkt auf die Haut oder in Kleidung gegeben, können sie vor allem in der warmen Jahreszeit Insekten anlocken. Eine gründliche Entfernung im Anschluss an den Streich ist daher sehr wichtig.

Pfeffer

Um das Pulver zum Auslösen eines Juckreizes selber zu machen, lässt sich auch Pfeffer verwenden. Ebenso wie bei Keksen ist die Anfertigung ausgesprochen einfach. Sie benötigen lediglich Pfefferkörner, einen Mörser und Stößel oder eine einstellbare Gewürzmühle.

schwarze Pfefferkörner
schwarze Pfefferkörner

Der Pfeffer wird entweder in dem Mörser oder in der Mühle zu groben Stücken gemahlen. In den Nacken gegeben können die gemahlenen Pfefferkörner einen Juckreiz erzeugen. Der Vorteil an diesem Mittel ist, dass in vielen Haushalten bereits Pfeffer vorhanden ist. Sie müssen also nichts sammeln. Auch die Zerkleinerung und Anwendung ist ausgesprochen einfach.

Samenhülsen des Ahorns

Ein weiteres pflanzliches Juckpülverchen lässt sich aus den Samenhülsen des Ahorns herstellen. Diese werden auch als Ahornnasen bezeichnet. Im Herbst kann man sie sammeln und stellen dann die Basis für das Juckmittel dar. Bei der Vorbereitung gehen Sie wie folgt vor:

  1. Samenhülsen des Ahorns sammeln. Da die Juckreiz-auslösende Substanz nur in geringen Mengen auf den Hülsen vorhanden ist, sollten Sie mehrere Dutzend davon sammeln. Um damit nicht selbst in Kontakt zu kommen, helfen wiederum Latex-Handschuhe.
  2. Reiben Sie über einem Blatt Papier oder einer Schale jeweils zwei Ahornsamen aneinander. Die Fasern, die Juckreiz auslösen, reiben sich hierdurch ab und fallen auf die Unterlage.
  3. Aus der Schale oder von dem Blatt Papier können Sie die Fasern nun direkt in einen Beutel umfüllen oder verwenden.

Gegenmittel

Wer einem anderen einen Streich spielen möchte, hat in pflanzlichen Juckpülverchen eine tolle und meist harmlose Lösung gefunden. Doch wenn der Streich vorüber ist, benötigt man entsprechende Gegenmittel.

Die einfachste Variante ist es, die Kleidung zu wechseln und zu duschen. Die Kleidung sollten Sie gründlich waschen und im Idealfall in einem Trockner trocknen. Dadurch lassen sich die Pflanzenfasern aus den Textilien entfernen und lösen keinen Juckreiz mehr aus. Das Duschen spült zudem die Fasern von der Haut ab. Im Anschluss kann man eine Körperlotion verwenden, um die Hautreizung zu lindern. Weitere sinnvolle Mittel und Maßnahmen zur Linderung des Juckreizes sind unter anderem:

  • Eukalyptus
  • Glycerin
  • Kampfer
  • betroffene Bereiche kühlen
  • Mandelöl
  • Menthol
  • Talkum, beispielsweise Babypuder
  • Zinkoxid-Salbe

Hinweis:

Auch bei den Gegenmitteln sollte Vorsicht walten. Denn nicht jeder verträgt beispielsweise Mittel mit Menthol. Daher sollte man zunächst die Kleidung wechseln und  duschen. Erst wenn das keine Linderung bringt, ist der Einsatz von lindernden Präparaten sinnvoll.

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