Teppichthymian, Thymian minor: Pflege von A-Z
- Blütenfarbe
- rosa, violett
- Standort
- Sonnig
- Blütezeit
- Juni, Juli
- Wuchsform
- flachwüchsig
- Höhe
- bis zu 5 Zentimeter hoch
- Bodenart
- steinig, sandig, kiesig
- Bodenfeuchte
- mäßig trocken
- pH-Wert
- neutral, schwach alkalisch
- Kalkverträglichkeit
- Kalktolerant
- Humus
- k.A.
- Giftig
- Nein
- Pflanzenfamilien
- Lippenblütler, Lamiaceae
- Pflanzenarten
- Duftkräuter, Polsterstauden, Steingartenpflanzen
- Gartenstil
- Grabbepflanzung, Steingarten
Der Teppichthymian ist eine pflegeleichte immergrüne Staude und bildet als solche dichte Matten. Mit ihren aromatisch duftenden Blüten und Blättern belebt sie die Sinne. Im Sommer schieben sich unzählige violettrosa Blüten aus dem grünen Laub.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Der sonnenhungrige Teppichthymian (Thymus praecox ‚Minor‘) fühlt sich an sonnigen und trockenen Plätzen wohl, z.B. in
- Steingärten
- Kiesbeeten
- Kräuterspiralen
- Hanglagen
Aufgrund seiner geringen Größe eignet er sich perfekt zur Bepflanzung von Mauerfugen, Steinritzen und vielen anderen Pflanzkonzepten.
Der Boden sollte durchlässig, eher mager und trocken sein. Staunässe verträgt Thymian minor nicht. Am besten gedeiht er in steinigen und eher sandigen Böden mit leichtem Humusanteil und neutralem bis basischen pH-Wert zwischen 6,5 und 8,0. Wichtig sind hohe Anteile an Sand oder Kies.
Pflanzen
Boden vorbereiten
Ist der Boden im Garten nicht optimal, kann man ihn vor dem Pflanzen entsprechend aufbereiten. Der pH-Wert lässt sich übrigens mit handelsüblichen Teststreifen überprüfen und dementsprechend bearbeiten. So bereiten Sie den Boden für Teppich-Thymian vor:
- zuerst zu bepflanzende Fläche abstecken
- Erde im Pflanzbereich mindestens 20 cm tief ausheben
- wegen langer Pfahlwurzeln, je tiefer, desto besser
- Erdaushub zu gleichen Teilen mit Sand und Kies mischen
- bei schweren Böden zusätzlich Blähton untermischen
- Pflanzbereich mit Substratmischung auffüllen
- alles nochmals gut auflockern
- bei Bedarf etwas Kalk hinzufügen
Tipp:
Durch die Zugabe grober Bestandteile verbessern sich Struktur und Wasserablauf des Bodens, sodass Staunässe vermieden werden kann.
Einpflanzen
Gepflanzt werden kann Thymian minor von Ende März bis Oktober, je nach Wetterlage. Bei sehr jungen oder selbst gezogenen Pflanzen sollte man bis Mitte April oder bis nach den Eisheiligen Mitte Mai warten, denn sie sind frostempfindlicher. Das gilt es beim Pflanzen des Teppich-Thymians zu beachten:
- entsprechend große Pflanzlöcher ausheben
- mehr tief als breit
- Boden in Pflanzlöchern gut auflockern
- Pflanzen mittig einsetzen
- am besten in kleinen Tuffs mit bis zu 10 Stück
- pro Quadratmeter etwa 23 bis 27 Exemplare
- Pflanzabstände von ca. 20 cm empfehlenswert
- mit Erdaushub auffüllen, Erde andrücken und angießen
Bei einer Pflanzung im Kübel muss Thymian so tief eingesetzt werden, wie es die Wurzel erfordert. Wichtig ist auch hier ein lockeres, durchlässiges, mit grobem Sand oder Kies versetztes Substrat und eine gute Drainage am Topfboden. Gut eignet sich beispielsweise handelsübliche Kräutererde.
Gießen
Auch wenn Teppichthymian eher trockenen Boden liebt, kommt er nicht ganz ohne zusätzliche Wassergaben aus. Frisch gepflanzter Thymian muss erst neue Wurzeln bilden und deshalb in den ersten Wochen regelmäßig gegossen werden. Hat er sich an seinem neuen Standort etabliert, ist das nur noch in Ausnahmefällen notwendig, insbesondere bei extremer Hitze und Trockenheit. Durch ihre tief reichenden Pfahlwurzeln können sich ältere Pflanzen sehr gut selbst mit allem Wichtigen versorgen. Nur Exemplare im Topf müssen häufiger gegossen werden, da hier das Substrat wesentlich schneller austrocknet.
Düngen
Auch in puncto Nährstoffbedarf ist Thymian minor sehr genügsam. So gehen Sie beim Düngen vor:
- nur sparsam düngen
- gelegentliche Kompostabgaben verabreichen
- idealerweise zu Beginn der Vegetationsperiode
- auch Brennnesseljauche gut geeignet
- deckt Stickstoffbedarf des Thymians
- Jauche vorher entsprechend verdünnen
- Topfpflanzen alle sechs Wochen schwach dosierten Volldünger verabreichen
- ab Juli Düngen einstellen
Schneiden
Schneiden ist ein wichtiger Teil der Pflege des Thymians und sollte regelmäßig erfolgen, insbesondere zur Eindämmung. Der beste Zeitpunkt ist direkt nach der Blüte. Dabei werden die Triebe eingekürzt, ohne dabei bis ins Alte Holz zu schneiden. Ratsam ist ein solcher Pflegeschnitt vor allem bei älteren Pflanzen, die länger nicht geschnitten wurden. Sie könnte man durch einen Rückschnitt wieder zu neuem Austrieb und vermehrter Blütenbildung anregen.
Allerdings sollte nicht zu spät geschnitten werden, denn das würde die Pflanzen zur Bildung frischer Triebe animieren. Diese könnten bis zum ersten Frost nicht mehr ausreifen und würden erfrieren. Folglich sollte etwa ab Mitte August nicht mehr geschnitten werden.
Tipp:
Wird Thymian bis ins alte Holz zurückgeschnitten, wächst er nur spärlich nach oder geht schlimmstenfalls ein. Dann bringt die beste Pflege nichts mehr.
Überwintern
Teppichthymian verfügt über eine gute Winterhärte, obwohl er zu den mediterranen Pflanzen gehört. Ältere Exemplare sind durch ihr dichtes, immergrünes Laub gut vor Kälte und Frost geschützt. Dagegen sind Jungpflanzen und jene im Kübel wesentlich empfindlicher gegenüber frostigen Temperaturen. Diese Schutzmaßnahmen sollten Sie ergreifen:
- Pflanzen im Beet mit Tannenreisig abdecken
- Topfkulturen an geschützten Platz stellen
- zum Schutz vor Bodenfrost auf Holzpalette oder Styroporplatte stellen
- Kübel mit Gartenvlies umwickeln
- Wurzelbereich zusätzlich mit Stroh oder trockenem Laub abdecken
- sobald keine Fröste mehr zu erwarten sind, Winterschutz entfernen
Tipp:
Steht die Pflanze ohne Schutz an einem sonnigen Platz, kann sie schnell vertrocknen, denn Thymian ist immergrün und betreibt auch im Winter Fotosynthese. Ist der Boden gefroren, kann er kein Wasser mehr aufnehmen und vertrocknet.
Vermehren
Für die Vermehrung von Thymus minor stehen Ihnen prinzipiell vier Methoden zur Auswahl, die wir Ihnen im Folgenden anhand von Kurzanleitungen vorstellen.
Aussaat
Grundsätzlich können die Samen von Teppichthymian etwa ab April direkt ins Beet ausgesät werden. Empfehlenswerter ist jedoch eine Vorkultur im Haus. Die ist zwischen März und Mai möglich. Dazu sollte man wissen, dass die Samen von Thymian zu den Lichtkeimern gehören und extrem fein sind. So gelingt die Aussaat:
- zuerst Anzuchtschale mit Anzuchterde befüllen
- Anzuchtsubstrat mit etwas Sand mischen
- Erde leicht anfeuchten
- Samen gleichmäßig darauf verteilen
- anschließend leicht andrücken
- mit Glas oder Klarsichtfolie abdecken
- bis zur Keimung Substrat gleichmäßig feucht halten
- zu viel Nässe unbedingt vermeiden
- Keimung innerhalb von maximal zwei Wochen
- nach erfolgter Keimung Abdeckung entfernen
Nach etwa vier bis fünf Wochen können die jungen Sämlinge pikiert werden. Dazu setzt man jeweils drei bis vier Pflänzchen in einen Topf. Sind sie mindestens drei bis vier Zentimeter groß und verfügen über mehrere Blattachseln, können sie unter Einhaltung der Pflanzabstände in den Garten gepflanzt werden. Das setzt voraus, dass keine Nachtfröste mehr bevorstehen, also etwa ab Mitte/Ende Mai.
Stecklinge
Wesentlich einfacher gestaltet sich eine Vermehrung über Stecklinge. Der beste Zeitpunkt hierfür ist kurz vor der Blüte zwischen Mai und Juni. Stecklinge sollten nur von gesunden Pflanzen geschnitten werden. Wir zeigen, wie Sie dabei richtig vorgehen:
- etwa 10 bis 15 cm lange Triebe schneiden
- Schnitt leicht schräg ansetzen
- erleichtert Steckling Wasseraufnahme
- untere Blätter komplett entfernen
- kleine Töpfe mit Anzuchterde befüllen
- Stecklinge mittig einsetzen
- jeweils einen Steckling pro Topf
- Substrat leicht andrücken und befeuchten
- nach Erscheinen erster neuer Blätter umtopfen
- Pflege entspricht der erwachsener Pflanzen
Ableger
Auch eine Vermehrung über Ableger ist möglich, denn Triebe, die dicht über dem Boden verlaufen bilden oft von ganz allein Wurzeln. Das kann man sich zunutze machen, indem man direkt neben der Pflanze eine kleine Kuhle in den Boden gräbt und einen Seitentrieb in direkter Nähe sucht. Den biegt man herunter und legt ihn in diese Kuhle.
Dann wird der Trieb mit Erde bedeckt, sodass nur die Triebspitze noch aus der Erde herausschaut. Damit der Trieb auch in der Erde bleibt, kann man ihn mit Heringen oder Steinen fixieren. Bis der Ableger Wurzeln gebildet hat, können etwa drei bis vier Monate vergehen. Dann werden sie von der Mutterpflanze getrennt und an ihrem endgültigen Standort eingepflanzt.
Teilung
Die einfachste Art der Vermehrung ist die Teilung im Frühjahr oder Herbst. Sie wird ohnehin alle zwei bis drei Jahre empfohlen. Das fördert sowohl Wachstum als auch Blühkraft der Pflanzen. Zunächst gräbt man die Pflanze aus, möglichst ohne die Wurzeln zu stark zu beschädigen.
Anschließend entfernt man die lose Erde vom Ballen und teilt ihn mit einem scharfen Messer oder Spaten in zwei oder mehrere Teilstücke. Jedes neu gewonnene Teilstück sollte über Wurzeln verfügen. So können sie direkt an Ort und Stelle wieder eingepflanzt und gründlich gewässert werden. Bis zum Anwachsen ist regelmäßiges Gießen ratsam.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlingen gegenüber ist der Teppichthymian sehr robust. Ein Befall ist in der Regel nicht zu befürchten, sofern Standort und Pflege stimmen. Durch seine ätherischen Inhaltsstoffe und dem damit verbundenen intensiven Duft kann er sich sehr gut selbst gegen Schädlinge zur Wehr setzen.
Häufig gestellte Fragen
Teppichthymian kann vor, während und nach der Blüte geerntet werden, zum Würzen sogar ganzjährig. Am intensivsten ist sein Aroma jedoch vor und während der Blüte.
Bleibt der Schnitt über Jahre aus, führt das dazu, dass die Pflanzen mehr und mehr verholzen, verkahlen, immer weniger frische Triebe bilden und der Ertrag deutlich nachlässt. Darüber hinaus kostet den Pflanzen die Samenbildung viel Kraft, was sie zusätzlich schwächt. Wer also jedes Jahr frischen Thymian ernten möchte oder Wert auf einen dichten, bodendeckenden Wuchs legt, sollte ihn regelmäßig schneiden.
Komplett trittfest ist Thymian minor nicht. Gelegentliches Betreten toleriert er in der Regel.
Um sich einen Vorrat für den Winter anzulegen und Teppichthymian dauerhaft haltbar zu machen, kann man ihn trocknen oder einfrieren. Zudem gibt es die Möglichkeit, ihn in Essig oder Öl einzulegen. Eine Lagerung wird maximal bis zur nächsten Saison empfohlen. Je länger man getrockneten Thymian aufbewahrt, desto mehr verliert er an Wirk- und Würzkraft.