Zinnien säen in 5 Schritten | Aussaat und Pikieren
Einst durften sie in keinem Bauerngarten fehlen; die Zinnien. Heute feiern sie ihr Comeback und beeindrucken mit einer langen Blühdauer von Mai bis in den Oktober hinein und großer Farbenvielfalt.
Auf den Punkt gebracht
- Zinnien (Zinnia) sind einjährige Sommerblumen aus der Familie der Korbblütler
- Sie wachsen aufrecht, unverzweigt bis verzweigt und krautig
- Es gibt hohe- und Zwergsorten mit einfachen oder gefüllten Blüten
- Aussaaten sind in Vorkultur oder als Direktsaat in Beet und Kübel möglich
- Zu dichte Aussaaten pikieren und erst nach dem Frost auspflanzen
Inhaltsverzeichnis
Im Haus vorziehen
Entsprechendes Saatgut ist im Gartenfachhandel erhältlich, wobei dort häufig Samentütchen mit bunten Mischungen angeboten werden. Besitzt man bereits das eine oder andere Exemplar, kann man von diesen zu gegebener Zeit Samen ernten. Generell sollte man sich bezüglich des Aussaattermins an den Empfehlungen des Herstellers orientieren. Für die Anzucht benötigt man kleine, 9 cm-Blumentöpfe, nährstoffarme Aussaaterde, eine Gießkanne mit Sprühaufsatz und natürlich das Saatgut. Besonders gut für Aussaaten eignen sich sogenannte Multitopfplatten aus dem Gartenfachhandel.
- In Vorkultur säen, in der Regel ab Februar/März
- Zunächst Töpfe bis zum Gefäßrand mit Aussaaterde befüllen
- Mehrmals aufklopfen, damit sich die Erde setzt
- Oder Erde mit den Händen leicht andrücken
- Pro Topf drei bis fünf Samenkörner auf dem Substrat aussäen
- Samen nicht zu dicht legen
- Substrat anfeuchten, bestenfalls mittels Sprühflasche
- Anschließend etwas Erde über die Samen rieseln lassen
- Saattiefe entsprechend den Angaben auf der Samentüte
- Substrat nochmals anfeuchten und ab jetzt, gleichmäßig feucht halten
- Töpfe mit Klarsichtfolie oder Glas abdecken
- Dann an einen warmen und hellen, nicht sonnigen Platz stellen
- Abdeckung täglich zum Belüften entfernen
- Optimale Temperaturen zur Keimung konstant bei etwa 18 Grad
- Keimdauer beträgt etwa 14 Tage
Direktaussaat im Beet
Zinnien kann man auch direkt im Beet aussäen, dann allerdings nicht vor den Eisheiligen, also frühestens Mitte/Ende Mai bis Juni. Die Saat sollte auf keinen Fall aufgehen, solange noch Nacht- oder Bodenfröste zu erwarten sind, denn sie ist extrem kälteempfindlich.
- Am besten direkt an Ort und Stelle säen
- Pikieren und Umpflanzen dann meist nicht erforderlich
- Zuerst das Beet für die Saat vorbereiten
- Erde sollte feinkrümelig sein
- Reichlich Kompost unterarbeiten
- Kleinere Sorten in Abständen von ca. 20 Zentimetern aussäen
- Bei größeren, Abstände von 30-40 cm empfehlenswert
- Für die Bildung langer Blütenstiele, dichtere Aussaaten ratsam
- Bei Pflanzung in Reihen, in Abständen von 30 cm aussäen
- Samenkörner etwa drei Zentimeter tief in die Erde drücken
- Das Ganze angießen, ohne die Erde wegzuschwemmen
- Höher wachsende Sorten vorsorglich anbinden
Tipp:
Diese hübschen Sommerblumen säen sich in der Regel auch selbst aus. Wegen ihrer Frostempfindlichkeit ist die Keimung in unseren Breitengraden jedoch alles andere als zuverlässig.
Direktaussaat im Kübel
Natürlich lassen sich diese farbenfrohen Blumen auch direkt in Kübel säen. Der beste Zeitpunkt ist auch hier zwischen Mai und Juni. Der betreffende Topf oder Kübel sollte mit Abzugslöchern und einer guten Drainage ausgestattet sein, damit überschüssiges Gießwasser jederzeit ablaufen kann. Als Substrat eignet sich ganz normale, handelsübliche Blumenerde. Die Samen wie oben beschrieben aussäen, angießen und den Kübel an einen vor starkem Regen geschützten Platz stellen.
Tipp: Während Zinnien im Beet in der Regel ohne Dünger auskommen, müssen Exemplare in Pflanzgefäßen wöchentlich gedüngt werden.
Zinnien pikieren
Auf das Säen folgt das Pikieren, je nachdem, wie dicht oder wie viele Samen pro Topf ausgesät wurden. Sobald die Pflänzchen eine Höhe von etwa zehn Zentimetern erreicht haben, ist es Zeit, sie zu vereinzeln.
- Wurzeln von Zinnien sehr empfindlich
- Demzufolge sehr vorsichtig beim Pikieren vorgehen
- Zunächst Kunststofftöpfe mit Substrat befüllen
- Dann mit einem feinen Strahl aus der Gießkanne angießen
- Nun die kräftigsten Pflanzen auswählen
- Mit einem Pikierholz vorsichtig aus dem Topf heben
- Pikierholz dann zum Anlegen der Pflanzlöcher nutzen
- Pflanzen einzeln und tief in die Pflanzlöcher setzen
- So bekommen sie Halt und bilden Seitenwurzeln
- Erde mit den Händen leicht andrücken
- An einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
Nach dem Pikieren werden die Jungpflanzen bis zum Frühjahr im Topf weiter kultiviert. Während dessen sollte das Substrat immer gleichmäßig feucht gehalten werden aber nicht nass. Wasser in Untersetzern oder Übertöpfen ist regelmäßig zu entfernen. Ab Mitte/Ende Mai kann man sie schließlich in den Garten, an ihren endgültigen Platz pflanzen.
Tipp:
Mit dem Pikieren sollte man nicht zu lange warten, denn je jünger die Pflänzchen sind, desto schneller und zuverlässiger wachsen sie an. Drei bis vier voll entwickelte Blätter sollten sie aber haben.
Auf den richtigen Standort achten
Ist der Zeitpunkt zum Auspflanzen gekommen, sollte man auf einen geeigneten Standort achten. Die Zinnie (Zinnia) ist ein wahrer Sonnenanbeter, dem selbst die pralle Mittagssonne nichts ausmacht. An ihren natürlichen Standorten gedeiht sie in steinigen Steppengebieten und Halbwüsten. Folglich sind sonnige und warme, eher trockene sowie windgeschützte Plätze im Garten optimal.
Der Untergrund kann leicht lehmhaltig oder sandig-lehmig sein. Generell benötigt die Zinnie einen gut durchlässigen, eher mageren und humusarmen Untergrund. Von höchster Relevanz ist ein mäßig trockener Feuchtigkeitsgehalt des Bodens. Nässe würde den Pflanzen stark zusetzen und sie eingehen lassen. Für die Verwendung normaler Blumenerde, beispielsweise bei einer dauerhaften Kübelhaltung, bedeutet das, dass sie mit Sand, Perlite, Lavagranulat oder feinem Kies durchlässiger gemacht werden sollte.
Häufig gestellte Fragen
Beim Auspflanzen sollte auf einen windgeschützten aber dennoch gut belüfteten Platz geachtet werden. Stehen die Pflanzen zu dicht, können sie nicht ausreichend belüftet werden. Das macht sie anfälliger für Pilzkrankheiten wie Mehltau.
Vor allem Schnecken, insbesondere Nacktschnecken, können zu einem großen Problem für Zinnien werden. Diese attraktiven Sommerblumen stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Etwas seltener können Blattläuse und Spinnmilben auftreten.
Auch wenn sie hierzulande nicht winterhart sind, besteht die Möglichkeit, speziell Kübelpflanzen, an einem hellen und kühlen, vor Frost geschützten Ort zu überwintern. Dazu sollte man sie vor dem ersten Frost ins Haus holen, nur wenig gießen und nicht düngen. Für Exemplare im Beet lohnt sich dieser Aufwand in der Regel nicht.
Die Zinnie gehört zu den leicht giftigen Pflanzen. Sie enthalten Alkaloide und andere Substanzen, die bei Hautkontakt Allergien auslösen können. Um das zu vermeiden, sollten empfindliche Personen beim Umgang mit dieser Pflanze Handschuhe tragen.