Alocasia Polly: Pflege-Anleitung
- Blütenfarbe
- weiss
- Standort
- Absonnig
- Wuchsform
- aufrecht, horstbildend
- Höhe
- 100cm
- Bodenart
- sandig, lehmig
- Bodenfeuchte
- mäßig feucht
- pH-Wert
- schwach sauer
- Kalkverträglichkeit
- Kalkintolerant
- Humus
- humusreich
- Giftig
- Ja
- Pflanzenfamilien
- Aronstabgewächse, Araceae
- Pflanzenarten
- Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Topfpflanzen
Ihre Blätter begeistern: 40 cm lang, dunkelgrün, ledrig, pfeilförmig, mit dünnen, welligen Rändern und dazu, als wenn das allein nicht genügt, silberfarbene Blattadern. Jetzt muss nur noch die Pflege der Alocasia „Polly“ stimmen.
Inhaltsverzeichnis
Standort
Die Alocasia, oder auch Alokasie, „Polly“ fühlt sich hierzulande als Zimmerpflanze wohl, kann aber die Sommermonate draußen verbringen. Die Temperaturwerte sollten durchgängig zwischen 18 und 28 °C liegen. Auch im Winter bzw. nachts sollte die Temperatur nicht unter 15 °C fallen. Auch kalte Zugluft schadet ihr. Die Pflanze mit tropischem Ursprung sollte viel Licht bekommen, darf jedoch nicht direkt von der Sonne erreicht werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte mind. 60 % betragen, noch besser sind 70 %.
Tipp:
Ein Standplatz nah an einem Ost- oder Westfenster ist für diese Hybride eine gute Wahl.
Substrat
Die Luft rund um die Wurzeln muss zirkulieren, überschüssiges Wasser zeitnah abfließen. Um das zu erreichen, sollten Sie ein hochwertiges gröberes Substrat kaufen, oder Sphagnum (Torfmoos) mit Blähton und Sand mischen.
Gießen
Auch diese Alokasie liebt Feuchtigkeit, weswegen der Wurzelballen gleichmäßig feucht gehalten werden muss, ansonsten wird ihr wunderschönes Aussehen leiden. Um Staunässe zu vermeiden, gießen Sie erst erneut, wenn die obere Erdschicht, etwa 2 bis 3 cm tief, angetrocknet ist. Die Fingerprobe hilft, den richtigen Zeitpunkt für das Gießen sicher zu bestimmen. Weiter Punkte, die bei der Wasserversorgung wichtig sind:
- etwa ein- bis zweimal pro Woche gießen
- überschüssiges Gießwasser zeitnah weggießen
- zimmerwarmes Wasser nutzen
- es sollte kalkarm sein
- im Winter sparsamer gießen
- bei trockener Zimmerluft Alokasie ab und zu besprühen
Tipp:
Pflanzen Sie die „Polly“ nicht in einen Terrakottatopf, um nicht ständig gießen zu müssen. Denn das speicherfähige Material Ton entzieht der Erde viel Wasser, welches dann über die Außenfläche des Topfs verdunstet.
Düngen
Düngen Sie das Pfeilblatt von April bis September alle zwei Wochen mit einer kleineren Portion Flüssigdünger für Grünpflanzen, die sie über das Gießwasser verabreichen. Alternativ können Sie auch einen Langzeitdünger nutzen. Unmittelbar nach dem Kauf bzw. nach dem Umtopfen sollten Sie eine sechsmonatige Düngepause einlegen, da die frische Erde meist ausreichend mit Nährstoffen gesättigt ist.
Schneiden
Schneiden? Diese schöne Pflanze darf kein Blatt verlieren! Denn jedes einzelne Exemplar ist ein Schmuckstück. Schneiden fördert ohnehin das Wachstum nicht. Lediglich kranke und absterbende Blätter sollten Sie zeitnah von der Pflanze entfernen. So können sie ihr keine Energie mehr entziehen. Und sie bekommt ihre makellose Schönheit wieder! Die Alocasia „Polly“ ist auch in der Lage, weiße Blüten zu bilden. Diese sind sehr unscheinbar und zudem auch giftig. Sie sollten die Blüten schnellstmöglich entfernen, da sie der Pflanze viel Kraft rauben.
Tipp:
Bedecken Sie die offene Schnittstelle mit etwas Holzkohlepulver, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.
Umtopfen
Ein zu kleines Pflanzgefäß und/oder ausgelaugtes Substrat sind ein Signal, die Pflanze im kommenden Frühling, spätestens zum Sommeranfang umzutopfen.
- etwa alle zwei Jahre umtopfen
- einen etwas größeren Topf wählen (3 bis 4 cm mehr Umfang)
- große Abflusslöcher sind jedes Mal Pflicht
- altes Substrat komplett aus dem Wurzelballen abschütteln
- tote und beschädigte Wurzeln abschneiden
- nach dem Umtopfen angießen
Vermehrung
Die Vermehrung der Alocasia „Polly“ gestaltet sich unerwartet einfach. Denn es gibt auch für daheim gleich drei Vermehrungswege, die Sie gehen können. Sie können Knollen nutzen, das Rhizom teilen oder Ableger verwenden. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten Infos für alle drei Methoden.
Pflanzung von Knollen
Diese Vermehrungsmethode bietet sich, wenn Sie eine ältere Alocasia „Polly“ besitzen. Denn es sind die älteren Exemplare, die Knollen ausbilden. Sie finden die gar nicht mal so kleinen, länglichen Knollen zwischen ihren Wurzeln. Deswegen ist das Umtopfen im Frühjahr eine gute Gelegenheit, nach ihnen zu suchen. Sie sollten sich fest anfüllen und nicht allzu feucht sein, dann sind sie für die Vermehrung ideal geeignet. Trennen Sie die Knollen von der Mutterpflanze, um sie in feuchtem Sphagum Moos zu bewurzeln. Wenn sich Austrieb zeigt, können Sie sie richtig einpflanzen.
Teilung des Rhizoms
Auch die Vermehrung durch Teilung eines Rhizoms kann idealerweise im Frühjahr im Zuge des Umtopfens erfolgen. Die Alokasie, die das Rhizom dazu liefert, muss nicht alt sein, sollte aber eine ausreichende Größe erreicht haben. Ziehen Sie Handschuhe an, denn der Pflanzensaft kann bei empfindlichen Menschen zu Hautreizungen führen.
- Pflanze aus Topf holen und von Erde befreien
- ein scharfes Messer desinfizieren
- Rhizom zwischen zwei Blattknoten durchtrennen
- vorbeugend mit Fungizid behandeln
- alternativ Schnittstellen mit Holzkohle bestreuen
- Schnittstellen antrocknen lassen
- dann beide Teile separat einpflanzen
- blattloses Rhizom darf nicht ganz von Erde bedeckt sein
Das blattlose Rhizomstück wird aus schlafenden Augen neu austreiben. Allerdings sollten Sie bis dahin für tropische Verhältnisse sorgen. Durchgehend hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen um 25 °C sind ideal.
Tipp:
Entfernen Sie von der Mutterpflanze gleich nach dem Zurückpflanzen einige Blätter, da das verkleinerte Rhizom nicht mehr die ursprüngliche Versorgungsleistung erbringen kann. Tun Sie das nicht gezielt, wird sie bald von allein einige Blätter abwerfen müssen.
Vermehrung durch Ableger
Aus den Knollen, wenn sie nicht abgetrennt werden, treiben irgendwann kleine Ableger aus. Die Vermehrung mit ihrer Hilfe ist sehr einfach:
- Mutterpflanze austopfen
- idealerweise mit Umtopfen verbinden
- Ableger von Mutterpflanze trennen
- in eigene Töpfe einpflanzen
Die eingepflanzten Ableger werden von Anfang an wie die ausgewachsene Mutterpflanze gepflegt.
Krankheiten
Die Alocasia amazonica „Polly“, wie diese Blattschmuckpflanze häufig im Handel angeboten wird, bekommt selten Krankheiten, eher machen ihr Pflegefehler zu schaffen.
Eine kleine Übersicht:
- gelbe Blätter: kalte Luft oder zu wenig bzw. zu viel Wasser
- hängende Blätter: zu wenig Licht oder geringe Luftfeuchtigkeit
- braune Blattspitzen: Luftfeuchtigkeit gering, unter 60 %; Überdüngung oder Salzablagerung
- faulende Wurzeln: kühle Temperaturen; Staunässe
Schädlinge
Die Alocasia ist bei Schädlingen gar nicht so beleibt. Die trockne Heizungsluft im Winter kann allerdings Spinnmilben anlocken. Werfen Sie Ihrer Zimmerpflanze regelmäßig einen prüfenden Blick zu, dann werden Ihnen die verräterischen Spinnweben nicht entgehen. Bei einem geringen Befall genügt es, wenn Sie das Pfeilblatt unter der Dusche abbrausen. Ansonsten besprühen Sie die Pflanze mit einem Mittel auf Neemölbasis oder einer Mischung aus Wasser, Kernseife und Brennspiritus. Als natürliche Feinde bieten sich Raubmilben an. Gelegentlich können auch Woll- und Schildläuse auftreten, gegen die Sie mit einem der vielen bewährten Hausmittel vorgehen können. Solange die Alocasia „Polly“ nicht zweifelsfrei von allen Schädlinge befreit ist, sollten Sie sie von gesunden Pflanzen isolieren.
Überwintern
Den Winter muss Ihre Alocasia „Polly“ natürlich im Haus verbringen. Sie wird in den Wintermonaten nicht, oder höchstens einmal im Monat, gedüngt. Da sie in der dunkleren Jahreszeit auch nicht so stark wächst bzw. weniger Feuchtigkeit verdunstet, wird sie auch weniger gegossen. Es besteht keine Notwendigkeit, sie kühler zu stellen. Im Gegenteil, es kann ihr schaden. Denn Temperaturen unter 13 °C können zu Blattabwurf führen.
Häufig gestellte Fragen
Ausgewachsene Exemplare dürfen ihren Topf behalten, wenn dieser etwa 20 Liter fasst. Für das ausgelaugte Substrat gilt das jedoch nicht. Das sollten Sie weiterhin regelmäßig im Frühjahr erneuern.
Spülen Sie das Substrat alle 6 Monate für etwa fünf Minuten durch. Dadurch werden viele Salze ausgewaschen und ihre Konzentration in der Erde nimmt deutlich ab.
Vermutlich steht ihre „Polly“ viel zu dunkel und leidet daher unter Lichtmangel. Geben Sie ihr schnellstens einen helleren Standplatz. Achten Sie jedoch darauf, dass sie weiterhin nur indirektes Licht bekommt. Sonnenschein kann bei ihr schnell zu Blattverbrennungen führen.
Ja, die Pflanze ist auch für unsere Haustiere giftig. Da sie dazu aufgrund ihres auffälligen Aussehens bestimmt die Aufmerksamkeit der Tiere erregt, sollten beide besser nicht aufeinandertreffen. Konkret heißt das: Verzichten Sie Ihren Tieren zuliebe ganz auf die Alokasie. Oder, falls es sich anbietet, nehmen Sie sie mit ins Büro.
Auf dem Markt werden Knollen von unterschiedlichen Alocasia Arten angeboten. Die Hybride Polly ist eher nicht darunter zu finden. Womöglich ändert sich das in naher Zukunft.