Waldblumen: 25 Frühlingsblumen im Wald
Im Frühling erwacht die Natur langsam wieder. Vor allem im Wald, wenn noch kaum Blätter auf den Bäumen sind, zeigt sich viele Frühlingsblüher, die eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten sind. Wir stellen 25 Waldblumen aus dem Frühjahr vor.
Auf den Punkt gebracht
- Frühlingsblumen bevorzugen Laubwälder oder Waldränder
- meiste Arten blühen von März bis April
- viele Frühlingsblüher bevorzugen leicht feuchten Boden
- nur wenige früh blühende Waldblumen ungiftig
Inhaltsverzeichnis
- Bärlauch
- Buschwindröschen
- Echter Seidelbast
- Frühlingsknotenblume
- Geflecktes Lungenkraut
- Gelbes Windröschen
- Hohe Schlüsselblume
- Hohler Lerchensporn
- Kleines Immergrün
- Kleines Schneeglöckchen
- Knoblauchsrauke
- Kriechender Günsel
- Leberblümchen
- Pfennigkraut
- Purpurrote Taubnessel
- Scharbockskraut
- Schuppenwurz
- Stinkende Nieswurz
- Sumpfdotterblume
- Vierblättrige Einbeere
- Waldsauerklee
- Wald-Schaumkraut
- Wald-Gelbstern
- Waldmeister
- Zwiebel-Zahnwurz
- Häufig gestellte Fragen
Bärlauch
Der Bärlauch (Allium ursinum) wird gerne im Frühjahr als aromatisches Küchenkraut gesammelt.
- Blüte: weiß, sternförmig, Einzelblüten zu einer Scheindolde zusammengefasst
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: lichte Auwälder
- Boden: frisch, feucht, humos
- Giftigkeit: ungiftig, beim Genuss vieler roher Blätter kann es bei empfindlichen Menschen zu Unverträglichkeiten kommen
Hinweis: Es besteht Verwechslungsfahr mit einigen Giftpflanzen, z.B. Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). Sammeln Sie daher den Bärlauch nur, wenn Sie ihn eindeutig bestimmen können.
Weiteres Wissen über Bärlauch
Buschwindröschen
Das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) ist im Frühjahr eine der wichtigsten Futterpflanzen für Insekten.
- Blüte: weiß, schalenförmig
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: lichte Laubwälder
- Boden: frisch, locker, nährstoffreich, durchlässig
- Giftigkeit: leicht giftig
Echter Seidelbast
Beim Echter Seidelbast (Daphne mezereum) sitzen die Blüten ohne Stiele direkt an den Zweigen.
- Blüte: rosa, trompetenförmig, klein
- Blütezeit: März bis Mai
- Vorkommen: Laubmischwälder mit vielen Buchen
- Boden: anspruchslos, mäßig nährstoffreich
- Giftigkeit: sehr giftig
Frühlingsknotenblume
Die Frühlingsknoten (Leucojum vernum) steht in vielen Regionen bereits unter völligem Naturschutz, wenn es noch natürliche Bestände gibt.
- Blüte: weiß, mit grünen Spitzen, glockenförmig
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: lichte Laubwälder
- Boden: frisch, humos, nährstoffreich
- Giftigkeit: giftig
Hinweis: Diese Waldblume ist auch unter dem Namen „Märzenbecher“ bekannt.
Geflecktes Lungenkraut
Das Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) fällt durch seine unterschiedlich farbigen Blüten auf, die durch eine Veränderung des pH-Wertes in der Pflanze entstehen.
- Blüte: rosa, violett, zu Büscheln zusammengefasst
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: lichte Laubwälder, Waldränder
- Boden: frisch, humos, durchlässig, lehmig
- Giftigkeit: schwach giftig, gehört zur Familie der Raublattgewächse, die alle als leicht giftig eingestuft werden
Gelbes Windröschen
Das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides) kommt wesentlich seltener vor als das Buschwindröschen, gleicht ihm aber optisch, bis auf die Blütenfarbe.
- Blüte: gelb, sternförmig
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: lichte Laubwälder, Waldränder
- Boden: frisch, durchlässig
- Giftigkeit: giftig
Hohe Schlüsselblume
Die Hohe Schlüsselblume (Primula elatior) wird gerne mit der Echten Schlüsselblume (Primula veris) verwechselt, doch bevorzugt sie eher offene Wiesen.
- Blüte: hellgelb, trompetenförmig, zu Büscheln zusammengefasst
- Blütezeit: März bis Mai
- Vorkommen: lichte Laubwälder, Waldränder, Waldwege
- Boden: feucht, nährstoffreich, lehmig
- Giftigkeit: ungiftig bis schwach giftig, vor einem übermäßigen Genuss wird gelegentlich gewarnt
Hohler Lerchensporn
Der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) ist im Frühjahr eine beliebte Futterpflanze für Hummeln.
- Blüte: blassviolett, Blüten mit Sporn, zu Ähren zusammengefasst
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: lichte Wälder, Waldränder, bevorzugt Buchen- oder Eichenwälder
- Boden: frisch, humos
- Giftigkeit: giftig
Kleines Immergrün
Diese Waldblume, wissenschaftlich Vinca minor, ist einer der wenigen Frühjahrsblüher, die auch das ganze Jahr über grüne Blätter haben.
- Blüte: violett, trichterförmig
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: lichte Wälder, Waldränder
- Boden: durchlässig, humos
- Giftigkeit: giftig
Kleines Schneeglöckchen
Das Kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) ist mittlerweile eine beliebte Zierpflanze im Garten und wird gerne in Staudenbeete gepflanzt.
- Blüte: weiß, glockenförmig
- Blütezeit: Dezember bis April
- Vorkommen: lichte Wälder
- Boden: humos, nährstoffreich
- Giftigkeit: giftig
Knoblauchsrauke
Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) hat einen intensiven Geruch nach Knoblauch und gehört zu einer der wichtigsten Futterpflanzen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines).
- Blüte: weiß, klein
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: lichte Wälder, entlang von offenen Waldwegen, Waldränder
- Boden: frisch, humos, stickstoffreich
- Giftigkeit: ungiftig
Kriechender Günsel
Durch seinen aufrechten Blütenstand ist der Kriechende Günsel (Ajuga reptans) im zeitigen Frühjahr ein Blickfang.
- Blüte: blau, kleine Lippenblüten, aufrecht
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: Waldränder, Wegränder, Lichtungen mit mäßiger Vegetation
- Boden: frisch, humos, nährstoffreich, mäßig sauer
- Giftigkeit: ungiftig
Leberblümchen
Das Leberblümchen (Hepatica nobilis) kann in der Blütenfarbe sehr variabel sein.
- Blüte: blau, violett, weiß, rosa, sternförmig, Einzelblüten
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: Waldränder, Wegränder, lichte Laubwälder
- Boden: frisch, humos, durchlässig, kalkhaltig
- Giftigkeit: giftig
Pfennigkraut
Das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) ist ein sehr guter Bodendecker, weshalb es im Garten für halbschattige bis schattige Standorte gerne verwendet wird.
- Blüte: gelb, sternenförmig
- Blütezeit: April bis Juli
- Vorkommen: Waldränder, Wegränder im Wald
- Boden: frisch, feucht, nährstoffreich, lehmig
- Giftigkeit: ungiftig
Purpurrote Taubnessel
Diese Waldblume, wissenschaftlich Lamium purpureum, fällt durch ihren roten Blütenstand auf, der ergänzt von rötlichen Hochblättern wird.
- Blüte: rötlich, rot-violett, Lippenblüten
- Blütezeit: März bis Oktober
- Vorkommen: Waldränder, Wegränder im Wald
- Boden: anspruchslos, frisch, nährstoffreich bevorzugt
- Giftigkeit: ungiftig
Scharbockskraut
Das Scharbockskraut (Ficaria verna) wurde früher aufgrund seines hohen Vitamingehalts dazu verwendet, Skorbut vorzubeugen, ist jedoch nur bis zur Blüte essbar.
- Blüte: gelb, sternenförmig, Einzelblüten
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: Laubwälder, Feuchtstellen
- Boden: frisch, mäßig feucht, humos, durchlässig
- Giftigkeit: ungiftig bis zur Blüte, ab der Bildung der Blüte nicht mehr essbar
Schuppenwurz
Die Schuppenwurz (Lathraea squamaria) wird oft mit einer Lupine verwechselt, da sie einen ähnlichen Blütenstand hat.
- Blüte: blassrosa, selten lila, ährenförmig
- Blütezeit: März bis April
- Vorkommen: Laubwälder, Waldwege
- Boden: als Vollschmarotzer stellt sie keine besonderen Bodenansprüche, benötigt lediglich geeignete Wirtspflanzen wie Buche, Pappel oder Hasel
- Giftigkeit: schwach giftig
Stinkende Nieswurz
Helleborus foetidus, so die wissenschaftliche Bezeichnung dieser Waldblume, ist für die ersten Wildbienen eine wichtige Nahrungsquelle, noch lange vor anderen Frühlingsblühern.
- Blüte: grünlich, glockenförmig
- Blütezeit: November bis April
- Vorkommen: Laubwälder, Waldwege
- Boden: steinig, locker, humos
- Giftigkeit: giftig
Sumpfdotterblume
Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) ist nicht nur in Feuchtwiesen zu finden, sondern auch in feuchten Wäldern.
- Blüte: gelb, sternförmig, variable Anzahl von Einzelblüten
- Blütezeit: März bis Juni
- Vorkommen: feuchte Waldwege, Feuchtstellen im Wald, Waldbäche
- Boden: feucht, humos
- Giftigkeit: giftig
Vierblättrige Einbeere
Die Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia) fällt vor allem durch ihre ungewöhnliche Form, mit den vier erhöhten Blättern auf.
- Blüte: grünlich, strahlenförmig
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: Laubwälder, Waldränder
- Boden: feucht, nährstoffreich, humos
- Giftigkeit: giftig
Waldsauerklee
Im Sommer schützt sich der Waldsauerklee (Oxalis acetosella) vor großer Hitze, indem er die Blattunterseiten zueinander legt.
- Blüte: weiß, violette Adern, schalenförmig
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: Laubwälder, Waldränder, Waldwege
- Boden: frisch, feucht, humos
- Giftigkeit: ungiftig bis schwach giftig, Oxalsäure kann in großen Mengen zu Nierenproblemen führen
Wald-Schaumkraut
Diese Waldblume ist eine unauffällige Pflanze. Am richtigen Standort kann Cardamine flexuosa aber bis zu 50 cm hoch werden.
- Blüte: weiß, klein
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: lichte Wälder, entlang von offenen Waldwegen, Waldränder
- Boden: frisch, feucht, nährstoffreich, kalkarm
- Giftigkeit: ungiftig
Wald-Gelbstern
Die Samen des Wald-Gelbsterns (Gagea lutea) werden mithilfe von Ameisen verbreitet.
- Blüte: gelb, sternenförmig
- Blütezeit: März bis Mai
- Vorkommen: lichte Laubwälder, Waldränder
- Boden: nährstoffreich, frisch, kalkhaltig
- Giftigkeit: giftig
Waldmeister
Der Waldmeister (Galium odoratum) wird aufgrund seines intensiven Geruchs gerne für süße Gerichte verwendet.
- Blüte: weiß, klein, sternförmig
- Blütezeit: April bis Mai
- Vorkommen: lichte Wälder, am Rand von Feuchtstellen
- Boden: frisch, durchlässig, humos
- Giftigkeit: ungiftig, übermäßiger Genuss von Waldmeister kann bei empfindlichen Personen zu Übelkeit oder Kopfschmerzen führen
Tipp: Noch intensiver riecht der Waldmeister, wenn er welk ist. Bevor er verwendet wird, sollte er daher einige Stunden im Halbschatten antrocknen.
Zwiebel-Zahnwurz
Die Besonderheit der Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera) ist, dass sie in den Blattachsen Brutknospen ausbildet.
- Blüte: blassviolett, klein, zu Trauben zusammengefasst
- Blütezeit: April bis Juni
- Vorkommen: lichte Wälder, Waldränder, Wegränder im Wald
- Boden: frisch, nährstoffreich, kalkhaltig
- Giftigkeit: ungiftig
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Häufig gestellte Fragen
Ja, bei manchen Arten ist dies möglich. Was fast alle Frühlingsblüher aus dem Wald gemeinsam haben, ist, dass sie meist blühen, wenn die Bäume noch keine Blätter haben, wodurch sie ausreichend Licht bekommen. Später benötigen sie ein dichtes Laubdach als Schutz vor der prallen Sonne. Im Garten ist daher ein Standort im Bereich von laubabwerfenden Hecken oder Obstbäumen ideal und sie können als Unterpflanzung verwendet werden.
Die Frühlingsblüher bilden im Wald das erste Grün. Durch ihre Giftstoffe vermeiden sie, dass sie von Wildtieren gefressen werden, und sichern dadurch das Überleben ihrer Art.
Die meisten Frühlingsblüher bevorzugen Laubwälder, weil die Bäume zur Blütezeit noch nicht oder nur spärlich belaubt sind. Dadurch bekommen sie ausreichend Sonne während der Blütezeit. Zudem ist der Boden von Nadelwäldern meist deutlich saurer als in Laubwäldern. Die meisten Frühlingsblüher im Wald vertragen zwar einen leicht sauren Boden, der von reinen Nadelwäldern ist jedoch zu sauer.