Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Kräutergarten » Bärlauch » Bärlauch einfrieren: so geht es ganz einfach + Infos zur Haltbarkeit

Bärlauch einfrieren: so geht es ganz einfach + Infos zur Haltbarkeit

Bärlauch einfrieren

Der März ist geprägt von Frühblühern und den ersten Gewürzpflanzen, die Sie in den deutschen Wäldern oder in Ihrem Beet ernten können. Ein Klassiker des Frühlings ist der Bärlauch, der aufgrund seines markanten Aromas in keiner Küche fehlen darf. Das Lauchgewächs eignet sich hervorragend für Kräutermischungen oder frisch in zahlreichen Gerichten, lässt sich aber nur schlecht trocknen. Sie können die Haltbarkeit des Waldknoblauchs aber maximieren, wenn Sie ihn einfrieren.

Video-Tipp

Warum Bärlauch einfrieren?

Bärlauch ist ein klassisches Küchenkraut und wird schon seit Jahrhunderten vom Menschen genutzt. Allium ursinum entfaltet sein größtes Aroma frisch nach der Ernte und sollte aus diesem Grund direkt oder innerhalb weniger Tage verarbeitet werden, doch ist dies aufgrund der gesammelten Menge nicht immer möglich. Allgemein gilt: je früher Sie denn wilden Knoblauch einfrieren, desto länger hält er. Bärlauch kann im Vergleich zu anderen Kräutern nicht getrocknet werden, da er dabei viel zu schnell sein Aroma verliert und am Ende nur noch schwach schmeckt. Aus diesem Grund ist das Tiefkühlen die beste Variante, um die Haltbarkeit des Gewürzkrauts zu verbessern.

Hinweis:

Bitte achten Sie bei der Ernte, spätestens bei der Vorbereitung zum Einfrieren des Bärlauchs darauf, diesen nicht mit anderen giftigen Pflanzen wie den Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen zu verwechseln. Reiben Sie die Blätter zwischen den Fingern um auf Nummer sicher zu gehen, denn der Bärlauch verströmt dabei sein charakteristisches Knoblaucharoma.

Vorbereitung

Bevor Sie die Blätter weiterverarbeiten und tiefkühlen können, müssen Sie diese zuerst vorbereiten. Das gilt vor allem für die Ernte aus Waldbeständen, da es vorkommen kann, dass die Pflanzen von herumstreifenden Wildtieren, allen voran dem Fuchs, markiert werden. Da die Tiere häufig den sogenannten Fuchsbandwurm in sich tragen, können dessen Eier, die durch Ausscheidungen, vor allem Urin, auf die Pflanzen gelangen von Ihnen und Ihrer Familie verzehrt werden. Gehen Sie vorsichtshalber wie folgt vor, um dies zu verhindern.

  • befördern Sie die gesammelten Blätter in ein Sieb
  • waschen Sie alle Blätter gründlich mit heißem Wasser ab
  • achten Sie dabei darauf, die Blätter nicht zu zerdrücken oder zu stark zu zerreiben
  • anschließend vorsichtig abtrocknen

Diese Prozedur hilft dabei, Eier des Bandwurms abzuwaschen, da diese das heiße Wasser nicht vertragen. Danach können Sie sich um die weiteren Schritte kümmern, um Ihre Ernte haltbar zu machen. Achten Sie bitte darauf, dass nur die frischen Blätter wirklich effektiv eingefroren werden können. Liegen diese schon zu lange herum, lohnt es sich nicht mehr, diese einzufrieren, da sie selbst während der Lagerung in der Tiefkühltruhe etwas Aroma verlieren. Frieren Sie Ihre Bärlauch-Ernte also so schnell wie möglich ein.

Tipp:

Damit Sie die Gefahr auf eine Infektion durch den Fuchsbandwurm noch stärker eindämmen können, obwohl dafür das Waschen ausreicht, sollten Sie Ihren Allium ursinum abseits von Wegen und Wildwechseln sammeln. Die Tiere orientieren sich nämlich an den bereits bestehenden Wegen, um schnell ihr Revier zu checken.

Einfrieren

Nachdem Sie den Bärlauch vorbereitet haben, können Sie mit dem Einfrieren der Blätter fortfahren. Da der Waldknoblauch sehr schnell verarbeitet werden sollte, bieten sich eine Vielzahl von Tiefkühlmethoden an, die das Gewürz lange haltbar machen und eine erneute schnelle Verwendung ermöglichen. Erhöhen Sie die Haltbarkeit des sensiblen Gewürzes mit den folgenden Methoden.

  • trocken einfrieren
  • Eiswürfel
  • Püree
  • Butter

Ein Vorteil an den Methoden ist die schonende Verarbeitung der Würzblätter, die so den größten Teil ihres Aromas behalten. Das macht die spätere Nutzung einfacher, da die einzelnen Blätter selbst über einen Zeitraum von mehreren Monaten ihr Aroma nicht wirklich verlieren, dieses nur leicht schwächer wird.

Trocken einfrieren

Wenn Sie diese Methode wählen, nutzen Sie die klassische Variante, um vor allem große Mengen des Bärlauchs schnell und einfach einzufrieren. Dabei ist es besonders wichtig, die Blätter gründlich vorzubereiten und anschließend abzutrocknen, damit keine Wassertropfen innerhalb des Behälters sind, da die Blätter sonst matschig werden könnten oder zusammenkleben. Für das Tiefkühlen der Bärlauch-Blätter eignen sich die folgenden Aufbewahrungsmittel.

  • Gefrier- oder Vakuumierbeutel (letzterer gibt weniger Aroma an die Tiefkühltruhe ab)
  • Einmachgläser
  • Tiefkühlbehälter

Nachdem Sie sich für eine der Aufbewahrungsmöglichkeiten entschieden haben, sollten Sie noch einmal checken, ob Ihre gesammelten Blätter trocken sind. Danach füllen Sie entweder die Gefrierbeutel oder die anderen Behälter mit dem Bärlauch. Dabei müssen Sie nicht auf eine besondere Reihenfolge oder Abstände achten, geben Sie die Blätter einfach hinein. Es empfiehlt sich nicht, für diese Methode den Bärlauch kleinzuschneiden, da er sonst zu schnell an Aroma verlieren würde. Anschließend verschließen Sie den Behälter oder den Beutel. Beim Gefrierbeutel sollte nicht zu viel Luft vorhanden sein. Die Haltbarkeit dieser Methode reicht bis in den Winter hinein.

Tipp:

Wenn Sie neben den Blättern auch die Blüten des Bärlauchs gesammelt haben, können Sie diese auf die gleiche Weise einfrieren. Ein Gefrierbeutel ist hier aber nicht zu empfehlen, setzen Sie lieber auf einen speziellen Tiefkühlbehälter aus Plastik.

Eiswürfel

Kräuter in Eiswürfelformen
Kräuter in Eiswürfelformen

Das Tiefkühlen in der Form von Eiswürfeln ist eine beliebte Methode für eigentlich alle Küchenkräuter, die in einer handlichen Form schnell zu einem Gericht dazu gegeben werden können. Während sich zum Beispiel frische, eingefrorene Blätter besser zum Marinieren von Fleisch oder Fisch anbieten, sind die Bärlauchwürfel für Saucen, Suppen und allgemein zum Andünsten von Gerichten geeignet. Zudem können Sie hier auf das gründliche Abtrocknen der Blätter verzichten, da diese nach dem Waschen klein gehackt eingefroren werden.

Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • wählen Sie eine oder mehrere Eiswürfelformen aus
  • bereiten Sie ein sauberes Messer oder Wiegemesser vor
  • schneiden Sie den Bärlauch so klein wie es geht
  • je kleiner die Stücke, desto mehr Geschmack enthalten die Eiswürfel
  • füllen Sie jede Eiswürfelform mit Bärlauch und Wasser im Verhältnis 2:1 auf
  • verschließen Sie die Würfel mit einem Gefrierbeutel
  • dabei sollten besonders darauf achten, die Mischung nicht zu verschütten

Die Eiswürfel sind mehrere Monate haltbar und können einfach wieder aus der Form gelöst und ohne Bedenken in der Pfanne oder dem Topf benutzt werden. Ein großer Vorteil an dieser Methode ist nicht nur die lange Haltbarkeit des Bärlauchs, sondern der Effekt, dass das Gewürz sein Aroma nicht an die anderen Speisen in der Tiefkühltruhe abgibt. Dadurch behalten die Eiswürfel bis zu 90 Prozent ihres frischen Geschmacks, was besonders mundet.

Püree

Eine wohltuende Alternative zu den Eiswürfeln ist die Herstellung eines Bärlauchpürees. Während die klassische Bärlauchpesto typischerweise nicht eingefroren wird, kann das Püree nach der Herstellung problemlos in der Gefriertruhe aufbewahrt werden. Das Püree gelingt zudem sehr einfach und lässt sich in hoher Quantität herstellen, was für die spätere Nutzung ideal ist.

Das Püree stellen Sie wie folgt her:

  • geben Sie die Blätter (etwa ein Bund) mit 200 – 300 ml geschmacksneutralem Öl in eine Schale
  • 2 – 3 Prisen Salz hinzugeben (kann je nach Geschmack weggelassen werden)
  • nun mit dem Pürierstab oder dem Standmixer pürieren
  • achten Sie darauf, die Masse komplett zu pürieren, damit keine großen Stückchen übrigbleiben
  • geben Sie das Püree nun in eine Tiefkühlschale zum Einfrieren
  • stellen Sie diese in den Gefrierschrank

Bei dieser Variante bleibt der Bärlauch bis zu einem Jahr haltbar und lässt sich problemlos wiederverwenden. Lediglich die Portionierung ist etwas schwierig, da die Masse gefriert. Hier können sich kleinere Schüsseln anbieten oder ebenfalls Eiswürfelformen anbieten.

Butter

Eine Bärlauchbutter ist ein einzigartiger Genuss mit viel natürlichem Aroma. Diese lässt sich sehr einfach herstellen und hat eine Haltbarkeit von bis zu etwa einem Jahr in der Tiefkühltruhe.

Diese wird folgendermaßen hergestellt:

  • mischen Sie zerkleinerte Butter ohne Aroma und Bärlauch im Verhältnis von 3:1
  • die Butter muss hierfür Zimmertemperatur haben
  • der Bärlauch sollte so fein geschnitten werden, wie möglich
  • mischen Sie das Kraut gleichmäßig mit einer Gabel unter
  • wickeln Sie diese anschließend in Folienrollen oder füllen diese in Tiefkühlbehälter oder Gläser
  • optimal wäre eine Schüssel aus Porzellan mit passendem Deckel
Butter zur Herstellung von Kräuterbutter
Butter zur Herstellung von Kräuterbutter

Falls Sie die Butter sofort nutzen wollen, können Sie diese ebenfalls im Kühlschrank lagern. Hier beträgt die Haltbarkeit zwei bis drei Wochen, ist also für kleine Portionen über den Frühling zu empfehlen. Ansonsten können Sie immer etwas von der Butter aus der Tiefkühltruhe nehmen und verwenden. Da Butter lange zum Auftauen benötigt, bleiben die begehrten Bärlaucharomen in der Butter.

Scroll Up