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Wo wächst Bärlauch? | So finden Sie Standorte

Wo wächst Bärlauch Titel

Wer liebt ihn nicht, den knoblauchartigen Geschmack von frischem Bärlauch, wobei die Blätter junger Pflanzen am würzigsten sind. Aber wo kann man ihn finden? Wir zeigen Ihnen, an welchen Standorten in Ihrer Nähe Sie frischen Bärlauch sammeln können.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • typisches Frühlingskraut
  • Saison beginnt je nach Region etwa ab Mitte März
  • gedeiht nicht an jedem beliebigen Ort und in jedem Boden
  • Vorkommen variiert auch je nach Region
  • bitte nur in erlaubter Menge sammeln

Natürliche Standorte

Natürliche Standorte von Bärlauch (Allium ursinum) kann man mit wenigen Ausnahmen fast in ganz Europa finden. In Deutschland vor allem in Süddeutschland und im Alpenraum, im Norden seltener. In einigen Teilen im Norden Deutschlands gilt er als potenziell gefährdet. Hamburg und Brandenburg haben ihn sogar auf die Rote Liste gesetzt. Auch wenn Bärlauch an einigen Standorten in großen Beständen wächst, ist er dort nicht zwangsläufig heimisch. Teilweise wurde er künstlich angepflanzt und hat sich dann im Laufe der Jahre selbstständig ausgebreitet. Nachweise dazu gibt es insbesondere im Taunus und in Schleswig-Holstein.

Tipp: Profitieren Sie von den Erfahrungen anderer Bärlauch-Sammler. Auf der Karte finden Sie Infos zu Bärlauch-Sammelstellen in Ihrer Nähe.

Screenshot mundraub.de

Bevorzugt in Laub- und Auwäldern

Wo genau der auch als Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Knoblauchspinat oder Bärenlauch bekannte Bärlauch wächst, hängt von unterschiedlichen Standortfaktoren ab, wie dem Lichteinfall, der richtigen Erde und dem Feuchtegehalt des Bodens. In Laubwäldern profitiert er von dem Licht, das im Frühjahr noch durch die kahlen Kronen dringt. Große Bestände findet man an schattigen, feuchten und humusreichen Standorten, in von Bächen durchzogenen Schluchten, unter Bäumen und Sträuchern. Zu seinen bevorzugten Standorten gehören Ahorn-, Eichen-, Eschen- und Ulmen-Mischwäldern, hier findet Bärlauch optimale Bedingungen vor:

Bärlauch (Allium ursinum) mit Blüten
Auch Bärlauchblüten sind essbar.
  • bedeckt im zeitigen Frühjahr weite Teile des Waldbodens
  • Bestände erstrecken sich über Hänge und Täler
  • wächst bis in Höhen von 1900 Meter über dem Meer
  • tritt besonders häufig auf in
    • Bärlauch-Buchenwäldern
    • Kalkbuchenwäldern (bärlauchreicher Mullbuchenwald)
    • sogenannten Braunmull-Buchenwäldern (mäßig feuchter Buchenmischwald)
  • Waldknoblauch ist Zeigerpflanze bzw. Nährstoffanzeiger
    • kennzeichnend für tiefgründige, humose und anhaltend feuchte sowie kalkreiche Böden

Wo sich Bärlauch einmal eingewöhnt hat, wächst er meist in Massen und bildet innerhalb weniger Jahre regelrechte Bärlauchwiesen. In Kiefernwäldern wird man ihn vergeblich suchen, ebenso wie auf Feldern oder Standorten, an denen er direkter Sonneneinstrahlung und Trockenheit ausgesetzt ist.

Hinweis: Durch die Erwärmung der oberen Bodenschicht vergilben die Blätter vom wilden Knoblauch etwa zwei bis drei Monate nach dem Austrieb. In dieser Zeit werden die Samen ausgebildet und in den Zwiebeln die Nährstoffe für den Neuaustrieb im Frühjahr angereichert.

Bärlauch im Auwald
Bärlauch im Auwald

Standorte im heimischen Garten

In der Natur ist Wilder Knoblauch häufig in sogenannten Pflanzengemeinschaften mit anderen Waldblumen wie Buschwindröschen, Blaustern, Lerchensporn und Märzenbecher zu finden. Sie alle bevorzugen nährstoff- und basenreiche Böden, haben also sehr ähnliche Ansprüche. Im Garten ist das etwas anders. Hier wächst Bärlauch nur erfolgreich, wenn die Bedingungen bezüglich Standort und Boden denen seiner Naturstandorte so ähnlich wie möglich sind. Auch hier gedeiht der eher eigenwillige Bärlauch nicht an jedem beliebigen Standort und vermehrt sich nur sehr widerwillig:

  • ganzjährig halbschattige Lagen und humose Böden ein Muss
  • im Schatten von Laub abwerfenden Bäumen oder Hecken
  • Standorte auch im Sommer dunkel
  • Herbstlaub auf Boden kann Konkurrenten zurückdrängen
  • Waldknoblauch liebt Laubhumus
  • hält Feuchtigkeit länger im Boden
  • lockerer, tiefgründiger, kalkhaltiger und mäßig feuchter Boden
  • Staunässe vermeiden

Hinweis: Bis der Bärlauch an einem Standort heimisch geworden ist und erfolgreich wächst, können zwischen drei und vier Jahre vergehen. Soll eine zu starke Ausbreitung unterbunden werden, kann eine Wurzelsperre sinnvoll sein.

Bewusst & verantwortungsvoll sammeln

Hinweis auf Sammelverbot von Bärlauch aus Gründen des Naturschutzes
In manchen Gegenden darf Bärlauch nicht gesammelt werden.

Jedes Jahr, wenn die Saison beginnt und der Bärlauch in großen Mengen wächst, strömen zahlreiche Sammler in die Wälder, um nach dem leckeren Grün zu suchen. Das Sammeln aus Wildbeständen ist aber nicht uneingeschränkt erlaubt. Grundsätzlich darf Waldknoblauch nur für den eigenen Bedarf und nur in geringen Mengen entnommen werden. Das Sammeln zu kommerziellen Zwecken ist nicht erlaubt, ebenso wie die Entnahme in ausgewiesenen Naturschutzgebieten.

Um die Bestände zu schützen, sollte Sie pro Pflanze immer nur ein Blatt ernten, indem sie es abschneiden und nicht ausreißen So bleiben ausreichend Blätter erhalten, aus denen die Zwiebel Nährstoffe fürs kommende Jahr speichern kann. Um nicht unzählige Pflanzen beim Sammeln zu zertreten, ist es ratsam, sie nur vom Rand der Bärlauchflächen zu entnehmen.

Weitere Informationen über das Ernten von Bärlauch

Vorsicht Verwechslungsgefahr!

Wesentlich größer ist die Gefahr, den Bärlauch mit sehr ähnlich aussehenden, giftigen, teils sogar tödlichen Wildpflanzen zu verwechseln. Zu den Giftpflanzen, deren Blätter denen des Bärlauchs zum Verwechseln ähnlich sind, gehören insbesondere Maiglöckchen und Herbstzeitlose. Trotz der Ähnlichkeiten gibt es deutliche Unterscheidungsmerkmale.

Erfahren Sie mehr über die Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen und Herbstzeitlose

Häufig gestellte Fragen

Bis wann kann Wilder Knoblauch gesammelt werden?

Wilder Knoblauch wird immer vor der Blüte geerntet. Die ersten Blätter zeigen sich bereits ab März. Ungefähr ab Mai, wenn er zu blühen beginnt, endet die Saison. Die Blätter verlieren den Großteil ihres Aromas. Allerdings können dann die Blüten genutzt werden, auch sie sind essbar und sehr aromatisch.

Kann der Geschmack je nach Standort unterschiedlich sein?

Ja, da gibt es tatsächlich Unterschiede. Während Wilder Knoblauch aus den Alpen besonders scharf und würzig schmecken soll, ist der aus flacheren Regionen wesentlich milder im Geschmack.

Geht hier eine Gefahr durch den Fuchsbandwurm aus?

Das Risiko eines Befalls mit dem Fuchsbandwurm besteht insbesondere bei wild gesammelten Pflanzen. Allerdings kommt das sehr selten vor. Auf jeden Fall sollte man die Blätter vor dem Verzehr gründlich abwaschen.

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