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Tellerhortensie schneiden: so treibt sie stark mit vielen Blüten

Tellerhortensie schneiden - so treibt sie stark mit vielen Blüten

Eine ausgeprägte und filigrane Blütenpracht hat die Tellerhortensie zu einer beliebten Gartenpflanze gemacht. Sie ist in zahlreichen Farben erhältlich und kann bei der richtigen Pflege den Garten mit vielen Blüten zieren. Damit die Tellerhortensie kräftig wächst und stark mit großen Blüten austreibt, ist ein Schneiden unumgänglich.

Video-Tipp

Schnitt-Zeitpunkt

Die gesunde Tellerhortensie (Hydrangea serrata) bildet flache und rundliche Blüten aus, die an eine Tellerform erinnern. Bei dieser Hortensienart können Sie mit einem Schnitt Einfluss auf ein gesundes und formschönes Wachstum ebenso nehmen, wie die Blütenmenge positiv beeinflussen. Voraussetzung ist, dass der Schnitt richtig und zu einem optimalen Zeitpunkt erfolgt.

Tellerhortensie zum richtigen Zeitpunkt schneiden

Herbstschnitt

Wenn im Spätherbst die verwelkten Blüten an einer Tellerhortensie herab hängen, treibt es manch einen Hobbygärtner dazu, diese herunter zu schneiden. Das sollten Sie aber auf keinen Fall tun, denn damit riskieren Sie eine kommende Saison ohne Blüten. Das beruht darauf, dass die meisten Blütenbildungen an einjährigen Trieben stattfinden. Diese sind meist schwer von den älteren Zweigen zu unterscheiden, so dass man sie bei einem Rückschnitt im Herbst mit abschneidet und damit der Pflanze die Grundlage für die Knospenbildung entzieht.

Außerdem verliert Hydrangea serrata im Winter meist viele Blätter, während die verwelkten Blüten erhalten bleiben. Wenn sie im Winter von Schnee, Raureif oder frostigen Eiskristallen bedeckt wird, entsteht ein dekoratives Pflanzenbild im sonst so kahlen Garten. Ausnahmen sind Krankheiten, die einen Rückschnitt im Herbst erforderlich machen, wie z.B. Fäulnis oder Pilzbefall.

Frühjahresschnitt

Der optimale Schnittzeitpunkt für Tellerhortensien ist grundsätzlich im Frühjahr in den Monaten März und April, wenn das Blütenwachstum angeregt werden soll. Der Rückschnitt sollte jedoch nur minimal sein, um die Blühfreudigkeit zu erhöhen. Wenn andere Probleme auftreten, die einen stärkeren Rückschnitt erfordern, sollte man damit bis nach den Eisheiligen warten, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Um die Hortensie bei einem Rückschnitt für mehr Blüten vor eventuellen Frostschäden zu schützen, empfiehlt es sich, diese mit einem Vlies o.ä. abzudecken.

Hinweis: Lassen Sie im Herbst die vertrockneten Blüten an Ihrer Tellerhortensie. Nur im Sommer können Sie sie entfernen, wenn sie optisch stören.

Sommerschnitt

Wenn die Tellerhortensie aus irgendeinem Grund nicht mehr dicht wächst, ein Rückschnitt im Frühjahr unterblieben ist oder die Pflanze stark aus der Form geraten ist, sollten bei einem stärkeren Rückschnitt im Sommer einige Blüten erhalten bleiben. Wenn es der Standort zulässt, ist ein Rückschnitt in den Monaten Juni bis Anfang August ratsam. So hat die Hortensie genügend Zeit, gegebenenfalls neu auszutreiben und Triebe für das nächste Jahr zu entwickeln, an denen sich wieder Blütenknospen bilden können.

Warum die Tellerhortensie schneiden?

Es gibt viele Gründe, weswegen Sie die Tellerhortensie schneiden sollten. Welche das sein können, zeigen wir Ihnen hier.

Mehr Blütenbildung

Die Tellerhortensie zeichnet sich durch einen starken Blütenansatz aus. Diese kann mit zunehmendem Alter der Pflanze nachlassen. Aber auch in jungen Jahren fehlt es der Pflanze oft an Kraft, um reichlich Knospen zu entwickeln. Nicht zuletzt schwächt ein kalter Winter die Hydrangea serrata, so dass ein kleiner Rückschnitt die Blütenbildung anregen kann.

Weitere Artikel über die Blüte von Hortensien:

Dichteres Blattkleid

Vor allem wenn im Frühjahr regelmäßig geschnitten wird, verdichtet sich im Sommer zwar das Blattwerk, aber es kann auch dazu führen, dass nicht mehr genügend Licht und Luft in die Mitte der Pflanze gelangt. Blätter fallen ab, neue Blatttriebe bilden sich nicht und am Ende sorgen kahle Stellen für ein unschönes Bild. Auch Erfrierungen, die sich die Tellerhortensien in kalten Wintern zugezogen haben, können zu einer Auslichtung führen. Nicht zuletzt spielt auch ein hohes Alter, meist in Verbindung mit jahrelangem wenig oder gar keinem Schnitt, eine große Rolle, wenn die Blattzahl deutlich abnimmt.

Dickere Stämme und Triebe

Leidet Ihre Tellerhortensie unter Wuchsstörungen, die durchaus auch altersbedingt sein können, so reifen meist nur dünne und schwache Triebe aus und die Stämme wachsen nicht in die Dicke. Die Folge kann ein Hängenbleiben der Blütentriebe und ein verminderter Blütenansatz sein. Nicht selten ist dies auch mit einer Verschlechterung der Nährstoffversorgung verbunden, wenn durch die Blütenschwere Zweige abknicken. Durch einen Rückschnitt wird das Gesamtwachstum angeregt und die Triebe und Stämme werden wieder kräftiger bzw. wachsen kräftiger.

Tellerhortensie schneiden, um das Wachstum zu fördern

Genesung unterstützen

Wenn eine Hydrangea serrata erkrankt oder von Schädlingen befallen ist, bleibt manchmal nur ein Rückschnitt, um die kranken Pflanzenteile zu entfernen und/oder der Pflanze zu helfen, sich besser und schneller zu regenerieren. Durch einen fachgerechten Rückschnitt wird der Stoffwechsel angeregt und das Abwehrsystem aktiviert. Dadurch kann die Pflanze Schäden besser verkraften und gesund wieder austreiben.

Diese Probleme können unter anderem an Hortensien auftreten:

Größen- und Formbestimmung

Will man die Hortensie in einer bestimmten Größe halten und/oder ihr eine bestimmte Form geben, kann man dies nur durch Beschneiden erreichen.

Schnitt-Werkzeug

Ein wichtiges Thema beim Schneiden von Tellerhortensien ist das Schnittwerkzeug. Selbst durch den dünnsten Trieb können Bakterien und Viren mit einem infizierten Schnittwerkzeug über die frische Schnittwunde in das Innere der Pflanze gelangen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie nur Schnittwerkzeuge verwenden, das Sie vor dem Gebrauch desinfizieren.

Tellerhortensie mit scharfem Werkzeug schneiden

Außerdem sollte man nur scharfe Werkzeuge verwenden, vor allem wenn man im Grünbereich schneidet, wo man mit stumpfen Messern ungleichmäßige Schnittkanten verursacht, die zu Feuchtigkeitsansammlungen führen können. Fäulnis kann die Folge sein.

Schnitt-Arten

Je nach gewünschtem Schnittzweck stehen verschiedene Schnittarten zur Verfügung. Um das Blütenwachstum anzuregen und einen kräftigen, gesunden Wuchs zu erzielen, empfiehlt es sich, mehrere Schnittarten miteinander zu kombinieren bzw. in einer Gartensaison durchzuführen.

Verjüngungsschnitt

Ein Verjüngungsschnitt wird in der Regel nur dann durchgeführt, wenn Sie Ihre Tellerhortensie schon viele Jahre nicht mehr geschnitten haben und sie sich aufgrund ihres Alters immer schlechter entwickelt und die Anzahl der Blüten kontinuierlich abnimmt. Durch den Verjüngungsschnitt erhält Ihre Pflanze wieder neue, frische Energie wie eine junge Pflanze.

Dieser Schnitt sollte alle drei bis vier Jahre im Mai nach den Eisheiligen und an trockenen, windstillen Tagen durchgeführt werden.

Schnitt-Anleitung:

  • alte und vertrocknete Zweige ganz herunter schneiden (Keinen Stumpf stehen lassen)
  • lichte unverholzte Zweige um circa ein Drittel kürzen (nicht in hölzerne Bereiche schneiden)
  • Triebspitzen so abschneiden, dass mindestens drei bis fünf Millimeter Distanz zur obersten Knospe besteht

Erhaltungsschnitt

Erhaltungsschnitt

Der Erhaltungsschnitt sollte alle zwei bis drei Jahre im Frühjahr durchgeführt werden, wobei der Schwerpunkt auf der Förderung des Blütenwachstums liegt. Dieser Schnitt erhält die Hydrangea serrata gesund, lässt die Stämme und Triebe dick und kräftig wachsen und verlangsamt den Alterungsprozess.

Formschnitt

Wenn Ihnen Ihre Tellerhortensie zu groß oder zu buschig wird, hilft nur noch ein Formschnitt, bei dem wahrscheinlich einige Blüten/Knospen ihr Leben lassen. Um möglichst wenige Knospen abschneiden zu müssen, ist es ratsam, jedes Jahr einen Formschnitt durchzuführen, um starke Rückschnitte zu vermeiden. Beim Formschnitt wird die Hortensie einfach mit einem geeigneten Schneidewerkzeug um die Pflanze herum geschnitten, bis sie die gewünschte Höhe und/oder Breite erreicht hat. Bei größeren Exemplaren empfiehlt sich der Einsatz einer elektrischen Heckenschere.

Entlastungsschnitt

Entlastungsschnitt

Wenn sich an einem Trieb zu viele schwere Blüten gebildet haben oder der Trieb zu dünn ist, um das Gewicht der Blüten tragen zu können, ist ein sogenannter Entlastungsschnitt notwendig, damit der Trieb nicht abknickt und in der Folge abstirbt. Dazu schneidet man etwa ein bis zwei Zentimeter unterhalb der Stelle, an der die Biegung beginnt. Ist dieser Teil bereits verholzt, empfiehlt es sich, den Trieb bis zur Verzweigung abzuschneiden.

Gesundheitsschnitt

Ist die Tellerhortensie erkrankt oder von Schädlingen befallen und haben sich großflächige Schäden an den Pflanzenteilen ausgebreitet, müssen Sie diese entfernen.

Hat eine Hydrangea serrata großflächige Schäden erlitten und/oder wirkt sie insgesamt sehr geschwächt, muss der Gesundheitsschnitt ohne Rücksicht auf vorhandene Blütenstände entsprechend umfangreicher ausfallen. Wenn alle geschädigten Pflanzenteile im unteren Bereich entfernt sind, kürzen Sie die Hortensie mindestens um ein Drittel und maximal um die Hälfte. An den Seiten reicht in der Regel ein Rückschnitt von maximal einem Drittel. Vergessen Sie nicht, eine geeignete Bekämpfung/Behandlung gegen die Krankheit/den Schädling durchzuführen, da sonst ein Gesundheitsschnitt keine bessere Heilung bringt.

Radikalschnitt

Reicht ein Erhaltungsschnitt nicht aus, um die Schäden nach Krankheiten/Schädlingsbefall zu beheben, oder ist die Tellerhortensie durch jahrelanges Ausbleiben des Rückschnitts großflächig ausgelichtet und bildet kaum noch Blätter und Blüten, ist ein Radikalschnitt das letzte Mittel.

Schnitt-Anleitung:

  • kürzen Sie alles bis auf maximal ein Drittel runter
  • es müssen mindestens zwei bis vier Seitentriebe stehen bleiben
  • diese sind ebenfalls bis um 2/3 gekürzt werden
  • es dürfen bei Verästelungen der anderen Triebe keine Stumpfen stehen bleiben
  • spätestens im frühen Herbst sollte der Radikalschnitt erfolgen
Tellerhortensie zur Entlastung zurückschneiden

Tipp: Bei größeren Schnittwunden empfiehlt sich eine Versiegelung mit Holzkohle oder Wachs, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern, die zu Fäulnis führen kann.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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