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Blattläuse am Liebstöckel: so werden Sie Läuse los

Blattläuse am Liebstöckel - Titel

Blattläuse am Liebstöckel sind mehr als ärgerlich, denn die auch als Maggikraut bekannte Pflanze kann darunter stark leiden. Welche Mittel sich zum Vorbeugen und Bekämpfen eignen, verraten wir hier.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Blattläuse können Maggikraut stark schädigen
  • das Gewürzkraut lässt sich durch die Schädlinge schwerer vor dem Verzehr reinigen
  • ein falscher Standort und unzureichende Pflege können Blattläuse begünstigen
  • chemische Pestizide sollten vor dem Verzehr nicht eingesetzt werden
  • natürliche Fressfeinde können sowohl zum Vorbeugen als auch zum Bekämpfen eingesetzt werden

Erkennung

Aufgrund ihrer Größe und Farbe können Blattläuse vergleichsweise unauffällig sein. Zu erkennen sind sie allerdings an folgenden Merkmalen:

starker Blattlaus Befall
  • grüne, braune bis schwarzbraune Farbe
  • sitzen oftmals auf der Blattunterseite
  • hinterlassen klebrigen Film auf den Blättern und an den Stängeln
  • ziehen Ameisen an
  • können Punkte auf den Blättern hinterlassen

Gefahren

Blattläuse gehören in Deutschland zu den häufigsten Schädlingen. Sie wirken zunächst unscheinbar und wenig gefährlich, können jedoch zahlreiche negative Folgen erzeugen und schwächen den Liebstöckel nicht nur. Zu den Gefahren gehören unter anderem:

  • erhöhen das Risiko für Rußtau
  • steigern die Gefahr für Viruserkrankungen, auch bei anderen Gewächsen
  • kann das Wachstum einschränken

Risikofaktoren

Das Risiko für einen Befall mit Blattläusen am Liebstöckel steigt an, wenn das Maggikraut am falschen Standort gepflanzt wurde oder nicht ausreichend beziehungsweise falsch gepflegt wird. Der an sich anspruchslose Liebstöckel benötigt:

  • einen sonnigen bis halbschattigen Standort
  • einen pH-Wert von 6 bis 7
  • Düngung mit Beinwelljauche, Kompost oder Kräuterdünger im Frühjahr
  • Kompost im Herbst anhäufeln, wenn Pflanzenteile abgestorben sind
  • bei Bedarf gießen
Liebstöckel gehört in jeden Kräutergarten

Vorbeugung

Die richtige Pflege und der passende Standort sind bereits entscheidende Vorbeugungsmaßnahmen. Zudem sollten aber auch die folgenden Punkte berücksichtigt werden:

regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie die Blattoberseite, Blattunterseite und Stiele. Im Sommer am besten wöchentlich. Hierdurch fällt Ihnen ein Befall bereits sehr zeitig auf und Sie können eine weitere Ausbreitung der Schädlinge verhindern.

Nützlinge anziehen: Fressfeinde wie Marienkäfer und die Larven von Schwebfliegen, Florfliegen und Schlupfwespen. Aber auch Raupen, Raubwanzen, Laufkäfer, Weichkäfer, Spinnen und einige Vogelarten ernähren sich von den Blattläusen. Werden diese angelockt, beispielsweise durch bei ihnen beliebte Gewächse, eine Vogeltränke und Schutzbereiche und wird zudem auf Pestizide verzichtet, kann ein gutes Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen erreicht und erhalten werden.

Mischkultur und naturnah: Ein naturnaher Garten ist immer eine Mischkultur. Größere Ansammlungen der gleichen Pflanzen und Pflanzenarten begünstigen den Befall und die Ausbreitung der Blattläuse.

Bekämpfung

Ist es bereits zu einem ausgeprägten Befall der Blattläuse am Liebstöckel gekommen, sollte so frühzeitig wie möglich eingegriffen und die Läuse bekämpft werden. Das ist auf den folgenden Wegen realisierbar:

  • betroffene Pflanzenteile entfernen und vernichten
  • geeignete Fressfeinde ausbringen
  • Stickstoffgehalt der Erde erhöhen
  • Pflanze mit Schwarztee besprühen
  • eine Neemöl-Lösung zum Besprühen aber auch Neem-Stäbchen in der Erde verwenden
  • Milch und Wasser im Verhältnis 1:2 mischen und als Spray verwenden
  • Knoblauchzehe in die Erde stecken oder Pflanze mit Knoblauchsud besprühen
  • Brennnessel-Sud als natürliches Pestizid einsetzen
  • Pflanze mit Wasser abspülen und eine Plane unter die Pflanzen legen oder im Anschluss die oberste Erdschicht abheben.
Brennnesselsud gegen Mehltau

Vor allem das gezielte Ausbringen von Nützlingen beziehungsweise Fressfeinden ist eine sehr einfache und schnelle Möglichkeit, die Läuse loszuwerden. Bringen Sie Marienkäfer, Schlupfwespen und Co. einfach nur an den betroffenen Pflanzen aus und diese fressen die Schädlinge. Sind keine Parasiten mehr vorhanden, ziehen die Nützlinge weiter und suchen sich andere Nahrungsquellen. Die Pflanzen selbst schädigen sie dabei nicht.
Der Aufwand ist gering und die Anwendung muss in der Regel nicht wiederholt werden. Erhältlich sind die Nützlinge beziehungsweise ihre Larven im Fachhandel, online aber auch in einigen Baumärkten mit einer Pflanzenabteilung.

Häufige Fragen

Können chemische Pestizide eingesetzt werden?

Wenn der Liebstöckel zum Verzehr verwendet werden soll, sollte auf chemische Mittel besser verzichtet werden. Denn selbst wenn die Blätter im Anschluss gründlich abgespült werden können sich Reste des Pestizids daran befinden. Die Substanzen gehen zudem auch in die Erde über und können so sogar in die Pflanze gelangen.

Dürfen mit Blattläusen befallene Pflanzen auf den Kompost?

Von hier aus könnten sich die Insekten wieder im Garten ausbreiten und erneut Pflanzen befallen. Besser ist es, sie über den Hausmüll zu entsorgen.

Lassen sich Läuse auch manuell von Pflanzen entfernen?

Wenn der Befall noch gering ist, können die Schädlinge auch manuell von den Blättern und Stielen entfernt werden. Alternativ können sie von dem Maggikraut mit der stumpfen Seite einer Messerklinge oder einer ähnlichen schmalen aber nicht scharfen Kante abgeschabt werden. Meist ist es jedoch einfacher die befallenen Pflanzenteile komplett zu entfernen und zu entsorgen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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