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Böschung befestigen: 7 Möglichkeiten zur Böschungssicherung

Böschungen und Hänge können aufgrund der Schwerkraft über kurz oder lang abrutschen. Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten der Sicherung. Je nach Art des Untergrundes und der Höhe muss dabei entschieden werden, welche Befestigungsmethode geeignet ist. Böschungsbefestigungen können jedoch viel mehr, als den Hang vorm Abrutschen zu schützen. Denn sie werden zu einem gestaltenden Element im Garten und zu einem wertvollen Lebensraum für Insekten und Kleintiere. Wir stellen Ihnen anschließend sieben verschiedene Varianten vor.

Video-Tipp

Böschung befestigen mit Weidenrutengeflecht

Weidenrutengeflecht

Das Weidenrutengeflecht gehört zu den ältesten Methoden zur Sicherung von Hängen und Böschungen. Dafür benötigen Sie:

  • Pflanzstäbe, Länge etwa 60 Zentimeter
  • Weidenruten, Länge mindestens 180 Zentimeter

Anleitung

  • Weidenruten von Blättern befreien und trocknen
  • Pflanzstäbe im Abstand von 50 – 60 Zentimeter etwa 40 Zentimeter tief in die Erde schlagen
  • Weidenruten um die Holzstäbe flechten
  • Hang anschließend mit winterharten Gehölzen bepflanzen
  • Weidenrutengeflecht nach drei bis vier Jahren entfernen

Hinweis:

Die Weidenruten müssen mindestens so lang sein, dass sie um drei Holzstäbe geflochten werden können. Alternativ können Sie jedoch auch Zweige des Haselnussstrauches verwenden.

Nach drei bis vier Jahren haben die winterharten Gehölze dann ein stabiles Wurzelgeflecht gebildet und sichern die Böschung.

Spreitlage zur Böschungsbefestigung

Die Spreitlage wird traditionell zur Sicherung von Ufern in Überschwemmungsgebieten genutzt. Seit vielen Jahren kommt die Methode auch zur Befestigung von Böschungen und Hängen zum Einsatz. Sie benötigen:

  • Pflanzstäbe, Länge etwa 60 Zentimeter
  • austriebsfähige Weidenruten, etwa 1 bis 2 Jahre alt

Anleitung

  • Holzstäbe im Abstand von einem Meter in den Boden schlagen
  • Weidenruten überlappend zwischen die Stäbe legen
  • Ruten mit Spanndraht befestigen
  • mit einer 3 Zentimeter dicken Schicht Erde bedecken
  • Weidenruten schlagen nach einem halben Jahr Wurzeln und treiben dann aus
  • ab und zu schneiden
  • bei Trockenheit gießen

Hinweis:

Die Spreitlage eignet sich dabei vor allem zur Randbefestigung an Hängen und Böschungen.

Heckenbuschlage

Wenn Sie eine weniger steile Böschung befestigen wollen, eignet sich die Heckenbuschlage. Sie zählt zu dabei den am häufigsten verwendeten Möglichkeiten zur Hangsicherung. Dafür werden bereits bewurzelte Pflanzen und austriebsfähige Triebe kombiniert. Sie benötigen:

  • bewurzelte Pflanzen (z. B. Erlen, Weiden, Pappeln)
  • austriebsfähige Triebe (z. B. Haselnuss, Esche, Hainbuche)

Anleitung

  • beginnend am unteren Ende des Hanges etwa 1 Meter tiefe Gräben parallel zu den Höhenlinien ausheben
  • bewurzelte und unbewurzelte Triebe über Kreuz senkrecht einlegen
  • den nächsten Graben ausheben, dabei den vorherigen Graben füllen
  • bei Trockenheit wässern

Hinweis:

Die Gehölze treiben dann nach etwa vier Monaten Wurzeln.

Faschinen

Die Bezeichnung „Faschinen“ geht auf das lateinische Wort „fascis“ zurück, welches so viel wie Bündel bedeutet. Denn Bündel aus Reisig werden genutzt, um Böschungen vor einem Abrutschen zu bewahren. In der Forstwirtschaft werden durch Faschinen dabei Hänge zur Wiederaufforstung vorbereitet und die jungen Pflanzen beim Anwachsen unterstützt.
Faschinen können sowohl aus totem als auch aus austriebsfähigem Holz hergestellt werden. Dafür benötigen Sie:

  • Holzpfähle, Durchmesser 8 bis 10 Zentimeter, Länge etwa 80 Zentimeter
  • Reisig (z. B. Birke, Kiefer, Fichte) oder
  • austriebsfähige Zweige (z. B. Weiden, Erle, Haselnuss)

Anleitung

  • etwa 30 Zentimeter tiefe Gräben im Abstand von 1,5 Metern ausheben
  • Reisig bündeln
  • Reisigbündel zu etwa 3 Meter langen Faschinen verbinden (Durchmesser 30 Zentimeter)
  • Faschinen in die Gräben legen
  • mit Erde bedecken
  • Holzpfähle im Abstand von einem Meter in die Faschinen schlagen

Gabionen

Gabionen zur Hangbefestigung

Als Gabionen werden mit Steinen gefüllte Gitterkörbe aus rostfreiem Stahl bezeichnet. Im Gegensatz zu festen Mauern gilt die Böschungssicherung durch Gabionen dabei als kostengünstiger. Sie ist ebenfalls einfach und schnell umsetzbar und der Wasserablauf wird nicht behindert. Gabionen gelten jedoch nicht nur als hervorragende Möglichkeit zur Böschungssicherung, sie kommen mit verschiedenen Füllungen und in verschiedenen Formen als dekoratives Element in der Gartengestaltung zum Einsatz. Zur Füllung der Körbe eignen sich dabei Basalt, Granit, Dolomit oder Kalkstein.

Achtung:

Innerhalb von Wohngebieten dürfen Gabionen an Straßen jedoch nur eine Höhe von maximal einem Meter haben. Gabionen ab zwei Metern Höhe bedürfen dann einer Genehmigung des Bauamtes.

Sie benötigen:

  • Steinkörbe und Füllungen oder fertig gefüllte Steinkörbe

Anleitung

  • Gitterkörbe mit Steinfüllung gegen den Hang schichten
  • mit rankenden Gewächsen begrünen

Wussten Sie schon, dass Gabionen im Mittelalter zur Verschanzung bei militärischen Auseinandersetzungen genutzt wurden? Sie waren aus Weiden geflochten und wurden anschließend mit Steinen befüllt.

Trockenmauern

Trockenmauer

Eine aus ökologischer Sicht besonders interessante Möglichkeit der Böschungssicherung bildet die Trockenmauer. Denn eine gut angelegte Trockenmauer bietet Kleintieren und Insekten einen optimalen Lebensraum und sieht sehr dekorativ aus. Dafür benötigen Sie:

  • Schotter und Kies für das Fundament
  • Bausand
  • flache Natursteine
  • Gummihammer

Anleitung

  • einen 40 Zentimeter tiefen Graben ausheben
  • mit Schotter füllen, mit Kies und Sand verdichten
  • Bausand darüber geben
  • eine Reihe aus großen, flachen Steinen setzen
  • Steine gegen den Hang schichten
  • mit Gummihammer festklopfen
  • Querfugen waagerecht ausrichten
  • größere Fugen mit kleinen Steinen ausfüllen
  • bereits bei der Anlage der Mauer bepflanzen

Hinweis:

Trockenmauern lassen sich bis zu einer Höhe von 80 Zentimetern ganz ohne Mörtel errichten. Geeignete Steine dafür können Sie im Baustoffhandel oder an einem nahe gelegenen Steinbruch erwerben oder selbst sammeln.

Pflanzsteine

Pflanzringe

Eine wirksame Möglichkeit, um ebenfalls eine Böschung zu befestigen, bilden Pflanzsteine. Sie bestehen aus Beton. Im Fachhandel erhalten Sie dabei eine große Auswahl verschiedener Formen und Größen. Pflanzsteine sind bereits mit einer Verzahnung versehen, sodass die Verbindung auch ohne Mörtel möglich ist. Wir empfehlen, die erste Reihe dabei mit Mörtel zu befestigen.

Bis zu einer Höhe von einem Meter können Pflanzsteine dabei unproblematisch aufeinandergesetzt werden. Wenn Sie eine höhere Mauer aus Pflanzsteinen planen, ist ein Fundament unverzichtbar. Sie benötigen:

  • Beton, Schotter, Kies
  • Pflanzsteine
  • Mörtel
  • Gummihammer
  • Wasserwaage
  • Schnur

Anleitung

  • Graben für das Fundament 40 Zentimeter tief ausheben
  • Breite des Fundamentes sollte 5 Zentimeter mehr als die Breite der Pflanzsteine betragen
  • Schotter bis 30 Zentimeter einfüllen, verdichten
  • Drainage einlegen
  • 10 Zentimeter Beton auffüllen
  • Pflanzsteine einsetzen
  • Wasserwaage und Schnur für eine genaue Ausrichtung verwenden
  • weitere Reihen Pflanzsteine ohne Mörtel aufstellen
  • anschließend einzelne Steine mit Blumenerde füllen und bepflanzen
  • Lücke zum Hang mit Kies auffüllen und verdichten
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