Bohnenkraut: 9 Tipps zur Verwendung
Ein- oder mehrjähriges Bohnenkraut kann in der Küche vielseitig Verwendung finden. Neben der kulinarischen Verwendung wird das Kraut in der Volksmedizin genutzt und hilft im Garten lästige Schädlinge zu vertreiben.
Auf den Punkt gebracht
- Bohnenkraut als Begleiter für Gerichte mit Bohnen oder Fleisch
- getrocknetes Kraut für Kräutersalz oder Ansatzöle verwendbar
- frisches Kraut in Essig ansetzen
- Bohnenkraut als Teil von Gewürzmischungen wie Kräuter der Provence
- Bohnenkrautjauche zur Bekämpfung von Blattläusen
Inhaltsverzeichnis
Bohnenkraut ernten
Das beliebte Kraut für die Küche können Sie ab Juni bis in den September hinein ernten. Beachten Sie dabei das die Ernte sowohl vor und nach der Blüte erfolgen kann. Der Vorteil vor der Blüte ist das die Aromen deutlich stärker sind als nach der Blüte.
- an einem trocknen und nicht zu heißen Tag sammeln
- Bohnenkraut am Vormittag ernten
- Schere oder ein scharfes Messer verwenden
- Stängel bis zur Hälfte abschneiden
- Ggf. schon Bündeln für die nächsten Schritte
Man unterscheidet zwischen dem Bergbohnenkraut, das das ganze Jahr über angebaut werden kann, und dem Sommerbohnenkraut, das von Juli bis Oktober geerntet werden kann.
Begleiter zu Speisen
Das Bohnenkraut ist ein beliebtes Küchenkraut und unverzichtbar bei der Zubereitung von Bohnengerichten. Das Bohnenkraut passt hervorragend zu Fleischgerichten, insbesondere wenn sie einen hohen Fettanteil haben. Aber auch für vegetarische und vegane Gerichte ist das Bohnenkraut vielseitig verwendbar.
Verwendung:
- frisches oder getrocknetes Bohnenkraut als Trieb mitkochen
- am Ende der Kochzeit herausnehmen
Wollen Sie das Gericht nicht nur aromatisieren, sondern soll das Bohnenkraut im Gericht bleiben, zerreiben Sie das Kraut fein. Dan haben Sie keine Triebspitzen mehr im Gericht, die für ein unangenehmes Mundgefühl verantwortlich sein können.
Eingelegtes Gemüse
Das Bohnenkraut findet Verwendung als Gewürz für jeden Sud für eingelegtes Gemüse. Wiederum passt es ideal zu eingelegten Bohnen, das Kraut harmoniert auch sehr gut mit Zucchini oder Kürbis.
Grundrezept für Essigsud:
- 500 ml Weißweinessig
- 500 ml Wasser
- 100 g Zucker
- etwas Salz
- Bohnenkraut sowie andere Kräuter
Der Sud wird aufgekocht und über das in Gläser geschichtete Gemüse geschüttet. Die Gläser werden verschlossen und sollten im Anschluss noch eingekocht werden, damit die Haltbarkeit gewährleistet ist.
Gewürzmischungen
Das Bohnenkraut findet nahezu jede Kräutermischung Verwendung. Es ist sogar Teil einer der bekanntesten Gewürzmischungen, den Kräutern der Provence.
Bohnenkraut für Gewürzmischungen vorbereiten:
- Bohnenkraut unter fließendem Wasser waschen
- zum Trocknen auflegen
- bei maximal 30°C trocknen
- getrocknetes Kraut abrebeln
- mit anderen getrockneten Kräutern mischen
- in luftdichte Behälter abfüllen
Hilfe bei Insektenstichen
Bei der Gartenarbeit kommt es immer wieder zu unliebsamen Besuchen von stechenden Insekten. Ein paar frische Triebe vom Bohnenkraut können hier Abhilfe schaffen.
Bohnenkraut bei Insektenstichen anwenden:
- frische Triebe abzupfen
- Triebe grob zerteilen
- mit den zerteilten Trieben die Stichstelle einreiben
Kräutersalz
Die Basis für das Kräutersalz ist getrocknetes Bohnenkraut, das Sie für Gewürzmischungen sammeln. Sie können beispielsweise die Gewürzmischung zu einem Salz weiter verarbeiten oder nur das Bohnenkraut dafür verwenden.
Kräutersalz herstellen:
- getrocknete Kräuter von Trieben befreien
- portionsweise mit Salz vermischen und im Mörser zusammen zerkleinern
- größere Mengen Salz immer in dichten Behältern lagern und nur in kleinen Mengen in Salzstreuer umfüllen
Damit Salz und Kraut gleichmäßig verteilt sind, sollten Sie beides zusammen im Mörser zerkleinern. Alternativ können Sie grobes Salz und getrocknete, grob zerkleinerte Kräuter in eine Gewürzmühle füllen und direkt frisch mahlen.
Kräuteressig
Aus dem Bohnenkraut können Sie einen besonders aromatischen Essig zaubern, der gut zu Salaten mit Bohnen passt.
Anleitung zur Herstellung von einem Kräuteressig:
- Kraut sauber waschen
- trocken tupfen
- Bohnenkraut in ein großes Glas oder Flasche füllen
- mit Weißweinessig auffüllen (Kraut muss bedeckt sein)
- mindestens vier Wochen stehen lassen
- abfiltern und in Flaschen abfüllen
Kräuteröl
Verwenden Sie für Kräuteröle ausschließlich getrocknetes Bohnenkraut. Bei frischem Bohnenkraut besteht die Gefahr, dass es zu schimmeln oder zu gären anfängt.
Herstellung von Kräuteröl:
- getrocknetes Kraut grob zerkleinern
- Bohnenkraut in ein Glas füllen
- mit einem hochwertigen Öl wie reines Sonnenblumenöl oder Olivenöl auffüllen
Je nach verwendetem Basisöl können Sie das Ansatzöl mit Bohnenkraut sogar zum Braten verwenden. In diesem Fall muss das Basisöl zwingend ein Öl sein, das hoch erhitzbar ist.
Pflanzenschutzmittel
Nimmt das Bohnenkraut im Garten überhand und lässt sich kulinarisch in den Mengen nicht mehr verwerten, können Sie es als Pflanzenschutzmittel nutzen. Eine Jauche hilft, durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen, sehr gut gegen Schädlinge wie Blattläuse.
Herstellung von Jauche:
- Bohnenkraut grob zerkleinern
- Behälter zu 2/3 mit Kraut füllen
- mit Wasser aufgießen
- mit Deckel verschließen
- mindestens vier bis sechs Wochen an einem halbschattigen Ort stehen lassen
- Jauche im Verhältnis 1:10 verdünnen
- betroffene Pflanzen damit besprühen
Tee
Bohnenkraut ist gut für das Verdauungssystem und findet Verwendung in alten Kräuterbüchern bei unterschiedlichen Beschwerden, angefangen von Magenverstimmungen bis hin zu Blähungen. Es wird ihm auch eine krampflösende Wirkung bei Husten nachgesagt.
Zubereitung Tee:
- Wasser aufkochen
- 1 TL getrocknetes oder 2 TL frisches Kraut pro Tasse verwenden
- Kraut in ein Teesieb oder direkt in die Tasse geben
- mit dem heißen Wasser übergießen
- 5 – 10 Minuten ziehen lassen
- Kräuter herausnehmen
- überkühlen lassen
- in kleinen Schlucken trinken
- maximal 2 Tassen pro Tag für zwei Tage am Stück bei Beschwerden trinken
Denn Tee können Sie auch gegen Blattläuse bei Zimmerpflanzen verwenden. Lassen Sie dazu die Kräuter über Nacht im Wasser und besprühen Sie die Pflanzen mit dem erkalteten Tee.
Häufig gestellte Fragen
Lagern Sie das getrocknete Bohnenkraut in luftdichten Behältern wie Schraubgläsern. Die Gläser sollten dunkel stehen, damit die Farbe der getrockneten Kräuter nicht durch die UV-Strahlung zu schnell ausbleicht. Sie können das Bohnenkraut als ganze Triebe in den Behältern aufbewahren oder die getrockneten Blätter vorher abstreifen.
Je nach Art der Lagerung ist das Bohnenkraut bis zu einem Jahr haltbar. Bewahren Sie das getrocknete Kraut in luftdichten Behältern auf, können Sie die ätherischen Öle noch länger konservieren. Riecht das getrocknete Bohnenkraut nicht mehr aromatisch, sollten Sie es am Kompost entsorgen, denn dann sind kaum noch Inhaltsstoffe enthalten.
Ja, einfrieren ist möglich. Qualitativ gibt es jedoch keine Unterschiede zu getrocknetem Bohnenkraut. Um das Bohnenkraut einzufrieren, waschen Sie das Bohnenkraut und trocknen die Triebe. Streifen Sie die Blätter ab und geben Sie sie in Behälter, die für den Tiefkühler geeignet sind.
