Eisenhaltiges Brunnenwasser: was tun?
Eisenhaltiges Brunnenwasser ist ein Problem, das sich sofort bemerkbar macht. Das Wasser wirkt trüb, schmeckt unangenehm und kann auf Dauer Komponenten wie die Pumpe beschädigen. Passende Lösungen finden Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- eisenhaltiges Brunnenwasser entsteht hauptsächlich durch Korrosion von Eisenrohren
- es kommt zu Eisen- Ablagerungen und Ausschwemmungen
- Sauerstoffzufuhr und der Einsatz von Filtern wirkt gegen die Ablagerungen
Inhaltsverzeichnis
Ursache
Bevor Sie eine bestimmte Methode als Lösung anwenden können, müssen Sie erst einmal die Ursache für das eisenhaltige Brunnenwasser kennen. Über diese ist erkennbar, warum die künstlichen angelegten Wasserquellen häufig mit dem Metall versetzt sind. Die folgenden Ursachen sind zu nennen:
- aus Bodenschichten herausgelöst
- Korrosion von Eisenrohren
In den meisten Fällen ist es die Korrosion, durch die das Eisen in das Nutzwasser gelangt. Dieser Vorgang ist ganz natürlich und lässt sich nur durch regelmäßige Kontrollen und das Auswechseln der Rohre unterbinden. Ist das Nutzwasser eisenhaltig, kommt es zu den Ablagerungen, die wiederum zur Verockerung führen, also der Ausschwemmung des Eisens. Was Sie dagegen unternehmen können, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten. Wichtig ist, dass Sie etwas gegen das Eisen unternehmen, da die Ablagerungen die Leistung der Anlage deutlich reduzieren und den Verschleiß erhöhen. Auf Dauer können dadurch höhere Kosten auf Sie zukommen.
Hinweis: Mit Zink beschichtete Rohre sind nicht vor Korrosion geschützt. Wundern Sie sich also nicht, wenn das Wasser in Ihrem Brunnen eisenhaltig ist.
Sauerstoffzugabe
Um Nutzwasser zu säubern, das eisenhaltig ist, ist die Sauerstoffzugabe empfehlenswert. Gelöst befindet sich im Nutzwasser Eisen (II), das für die Ablagerungen sorgt, wenn es oxidiert. Da dies in den meisten Fällen außerhalb des Brunnens geschieht, entstehen zum Beispiel Anzeichen wie der unangenehme Geschmack. Wenn Sie das Brunnenwasser bereits vorher mit Luft anreichern, oxidieren die Eisen (II)-Produkte zu Eisenhydroxid, das im Wasser flockt. Hier kommt nun der wichtigste Punkt zum Tragen: Die Filterung. Der Sauerstoff wird vor den Filter eingesetzt, damit nach der Oxidation die Eisenflocken von der Filteranlage gesammelt werden können. Zwar müssen Sie durch diese Variante häufiger die Filteranlage reinigen, müssen sich aber nicht mit dem Rostwasser zufriedengeben.
Tipp: Sandfilter sind gut geeignet, um Eisen (III) aus dem Nutzwasser zu entfernen. Sie müssen mit der Zeit nur eine Rückspülung anwenden, danach können sie wieder einwandfrei genutzt werden.
Eisenfilter
Empfehlenswert für jeden Brunnen, dessen Wasser eisenhaltig ist, sind Eisenfilter. Eisenfilter werden zwischen die Pumpe und den Schlauch montiert und filtern das Eisen über Patronen aus dem Nutzwasser. Dieser Vorgang funktioniert automatisch nach Anschluss des Filters, da die Wasserbewegung die Ablagerungen in die Patronen befördert. Eisenfilter haben einige Vorteile:
- günstige Anschaffungskosten
- schnelle Installation
- sofortige Wirkung
- kompatibel mit verschiedenen Anschlüssen
- Wirkungsdauer: 90 bis 180 Tage
Bei der Auswahl eines Eisenfilters müssen Sie die angegeben Werte beachten. Dazu gehören zum Beispiel die empfohlene Arbeitstemperatur oder die optimale Durchflussrate, mit der das Gerät effektiv arbeiten kann.
Hinweis: Professionelle Enteisenungsanlagen nutzen eine Kombination aus Filtern und stetiger Luftzufuhr, um das Nutzwasser aufzubereiten. Aus diesem Grund sind sie entsprechend teurer als herkömmliche Eisenfilter.
Ausspülen
In seltenen Fällen reicht es aus, wenn Sie die Rohre des Brunnens gründlich ausspülen. So werden mögliche Ablagerungen aus dem Wasserkreislauf entfernt und Ihnen steht frisches zur Verfügung. Angewandt werden kann diese Variante, wenn das Brunnenwasser für mehr als 72 Stunden nicht genutzt wurde. Da es in diesem Zeitraum stagniert, lassen sich größere Mengen Eisen aus dem Nutzwasser spülen. In Kombination mit den bereits genannten Methoden ist das Spülen noch effektiver.
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Häufig gestellte Fragen
Nein, wenn das Wasser aus dem Brunnen eisenhaltig ist, stellt es keine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Neben dem charakteristisch unangenehmen Aroma ist es möglich, dass sich Bakterien auf den Ablagerungen ansammeln. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, das verunreinigte Brunnenwasser vor der Verwendung zu reinigen und etwas gegen die Eisenansammlungen zu unternehmen. Auf diese Weise ist der Genuss des Wassers unbedenklich für Sie und Ihre Familie.
In den meisten Fällen ist die Konzentration des Eisens zu gering, um Pflanzen auf Dauer zu schädigen. Es gibt dennoch einige Pflanzen, allen voran Moose, die zu viel Eisen nicht vertragen. Eine Übersättigung ist bei diesen unbedingt zu vermeiden. Der Großteil der klassischen Gartenpflanzen und Exoten haben kein Problem mit Eisen.
Wenn noch keine Enteisenung des Wassers stattfand, kann es aufgrund des Stoffes zu Verfärbungen von Oberflächen in Garten und Haus, Wäsche und Böden kommen. Wenn Sie es zum Beispiel zum Waschen Ihrer Kleidung verwenden, kann sich diese rötlich färben. Es handelt sich bei diesen um sogenannte Rostflecken, die deutlich an ihrer Farbe und der Form erkennbar sind. Entfernt werden können Sie mit entsprechenden Hausmitteln.
Regelmäßige Wasseranalysen erleichtern die Vorbeugung erheblich. Sie haben die Eisenwerte durch eine Analyse immer im Blick und können entsprechend schnell handeln, wenn das Nutzwasser zu eisenhaltig wird. Versäumen Sie daher nicht die Nutzung der Analysen.