Kresse säen und anbauen: 9 Tipps
Kresse anbauen ist sehr leicht. Es benötigt weder besonders viel Vorwissen, noch brauchen die Pflanzen viel Pflege und erntereif ist das Kraut schon nach wenigen Tagen.
Auf den Punkt gebracht
- Kresse ist sehr pflegeleicht
- kann im Haus oder im Garten angepflanzt werden
- braucht keinen Dünger
- benötigt bei Verwendung der Keimlinge kein Substrat zur Anzucht
Inhaltsverzeichnis
Standort im Haus
Kresse kann überall angebaut werden und hat kaum besondere Standortansprüche. Es sollte nur ausreichend hell und nicht zu kalt sein. Zugluft, die das Substrat schnell austrocknen könnte, ist ebenfalls zu vermeiden. Ein Südfenster ist zu warm, was ebenfalls zu Austrocknung führen kann.
Standort im Garten
Von Frühjahr bis Herbst kann Kresse auch im Garten angebaut werden. Dort sollte sie einen halbschattigen, nicht zu warmen und nicht zu trockenen Platz bekommen. Da die Vegetationszeit relativ kurz ist, eignet sich Kresse gut, um kurzzeitig Lücken zu füllen.
Substrat
Folgende Substrate eignen sich für den Anbau von Kresse:
- Gartenerde
- Komposterde
- Kräutererde
- Anzuchterde
- Blumenerde
Grundsätzlich ist so gut wie jede Erde geeignet, da die Kresse nur sehr kurz darin wachsen muss. Nicht geeignet ist Erde, die schon einmal für Kresse genutzt wurde. Bei Folgesaaten sollte das Substrat besser ausgetauscht werden.
Ohne Substrat anziehen
Da Kresse überaus genügsam ist, kommt sie zur Anzucht sogar völlig ohne Substrat aus. Stattdessen kann sie auf Watte, Küchenpapier oder Ähnlichem angebaut werden. Das hat außerdem den Vorteil, dass die Pflänzchen sauberer Bleiben und keine Krankheitskeime von der Erde auf die Pflanzen übertragen werden können.
Aussaat
Kresse kann sowohl in klassischen Reihen als auch breitwürfig ausgesät werden. Das hat den Vorteil, dass es nicht notwendig ist, eine Reihe zu ziehen und exakt zu arbeiten.
Im Garten ist es sinnvoll, dass Saatbeet sehr gut vorzubereiten. Dafür werden alle größeren Steine und jegliches Unkraut entfernt und die Fläche wird anschließend sehr glatt geharkt.
Der Samen wird auf das Substrat oder die angefeuchtete Watte gestreut und nicht bedeckt. Wird die Kresse auf Erde ausgesät, reicht es, sie mit dem Rücken der Harke gut anzudrücken. Anschließend wird die Erde angefeuchtet.
Hinweis: Die Saat nicht zu stark angießen, sie schwimmt sonst weg. Besser ist es, die Erde schon vor der Aussaat anzufeuchten.
Keimtemperaturen:
- im Garten ab 15 °C
- im Haus ganzjährig
- nicht zu warm
Gießen
Damit die Kresse schnell und gleichmäßig keimt, ist es wichtig, sie feucht zu halten. Das gilt immer, egal wo die Kresse gesät wird und ob mit oder ohne Substrat. Es ist dabei wichtig, einen nicht zu harten Wasserstrahl zu verwenden. Im Haus reicht oft die Sprühflasche aus.
Düngen
Das Düngen der Kresse ist unnötig, da sie schon als Keimling verwendet wird und jegliche Erde genügend Nährstoffe für Keimlinge bietet. Soll Erde vor der Verwendung aufgewertet werden, dann am besten durch Komposterde.
Ernte
Das Ernten der Kresse ist sehr einfach. Sie wird mit einer Schere knapp über der Erdoberfläche abgeschnitten. Da es sich nur um Keimlinge handelt, wächst die Kresse danach nicht weiter. Sie kann jedoch mit neuem Substrat sofort wieder neu ausgesät werden.
Hinweis: Gewöhnlich ist die Kresse schon nach wenigen Tagen erntereif.
Auswachsen lassen
Auch wenn die Kresse gewöhnlich schon als sehr junge Pflanze verwendet wird, ist es möglich, sie im Garten heranwachsen zu lassen. Dazu ist Folgendes zu beachten:
- einen größeren Pflanzabstand wählen
- aufkommendes Unkraut beseitigen
- nicht austrocknen lassen
- ganze Pflanze, inklusive Wurzeln und sich nach der Blüte bildende Schoten sind essbar
- nicht winterhart
- wird nur wenig abgeschnitten, wächst die Pflanze stetig weiter
Häufig gestellte Fragen
Neben der normalen Gartenkresse, deren Anzucht hier beschrieben wurde, gibt es noch Brunnenkresse oder auch Kapuzinerkresse, die jedoch andere Bedürfnisse haben. So wächst die Brunnenkresse ausschließlich im flachen Wasser, während Kapuzinerkresse gern rankt und sehr groß wird.
Im Sommer ist dazu eher nicht zu raten, da es schnell zu warm und der Boden zu trocken wird. Im Winter hingegen können Gewächshaus oder Frühbeet die Möglichkeit bieten, Kresse anzubauen, sofern sie nicht zu kalt sind. Der Vorteil liegt dann darin, dass die Kresse im Haus keinen Platz weg nimmt und draußen aber nicht unter Schnee begraben wird.
Da die Vegetationsperiode sehr kurz ist, wird die Kresse meist von Krankheiten oder Schädlingen verschont. Allenfalls Pilze, die Jungpflanzen befallen und zum Absterben bringen, können ein Problem sein. Abhilfe dagegen schafft es, die Kresse ohne Substrat aufzuziehen.