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Grünschnitt entsorgen: so geht’s richtig | Kosten

Grünschnitt entsorgen: so geht's richtig | Kosten

Das fachgerechte Entsorgen von Grünschnitt ist primär abhängig von der Menge. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Gartenabfälle richtig zu entsorgen, die sich ebenfalls deutlich in den Kosten voneinander unterscheiden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Grünschnitt kompostieren
  • Biomüllentsorgung möglich
  • bei Wertstoffhof abgegeben
  • Container bestellen

Biomüll

Theoretisch steht der Entsorgung von Grünschnitt im Biomüll nichts entgegen. Bei den Abfällen handelt es sich um organisches Material, das mit der Zeit verrottet und sogar weiterverarbeitet werden kann. Zu den häufigsten Endprodukten gehören Kompost und Erdgas. Aus diesem Grund können Sie kleinere Mengen Grünschnitt bis zu einem Kubikmeter problemlos über die Biotonne entsorgen.

Grünschnitt in der Biotonne entsorgen

Zum Grünschnitt gehören die folgenden Abfälle:

  • Rasenschnitt
  • Gras
  • Unkraut
  • Laub
  • Stroh
  • Heckenstücke
  • Sträucher
  • Topfpflanzen
  • dünne Äste
  • Sägespäne
  • Baumstämme bis zwei Meter Länge

Die Entsorgung über den Biomüll ist das gesamte Jahr über möglich. Achten Sie nur darauf, dass über den Frühling und Herbst meist mehr Grünschnitt anfällt, da viele Gewächse zu diesem Zeitpunkt Schnittmaßnahmen benötigen oder Laub gesammelt wird. Dadurch verhindern Sie, dass Ihre Biotonne überfüllt.

Weiterhin sind die folgenden Punkte bei der Entsorgung zu beachten:

  • Grünschnitt gut zerkleinern
  • gründlich von Erde befreien
  • Abfälle müssen unbehandelt sein
Baumschnitt im Häcksler schreddern
Es ist auch von Vorteil, wenn Sie Äste und andere Grünschnitte vorher häckseln.

Hinweis:

Sie dürfen Grünschnitt nicht in den Restmüll füllen, da die Abfälle sonst nicht richtig sortiert werden können. Es kann passieren, dass Ihre Restmülltonne nicht abgeholt wird, wenn sie mit Grünschnitt befüllt wurde.

Alternative: Grünschnittsäcke

Fallen mehr Schnittabfälle an, können Sie neben Ihrer Biotonne sogenannte Grünschnittsäcke bei der Gemeinde bestellen. Es handelt sich um größere Säcke, die wie eine Biotonne mit Grünschnitt gefüllt werden. Je nach Gemeinde werden sie bei der Leerung der Tonnen während der Müllabfuhr mitgenommen oder zu festgelegten Terminen. Die Säcke verfügen in der Regel über eine Aufschrift, die erkennbar für die Müllabfuhr mach. Abhängig von Ihrem Wohnort sind die Säcke für fünf bis zehn Euro pro Stück erhältlich, inklusive Abholung. In vielen Gemeinden sind die Säcke nur über einen bestimmten Zeitraum verfügbar, zum Beispiel von Frühling bis Herbst und es kann eine Anmeldung für die Abholung des Grünschnitts erforderlich sein.

Gartenabfälle Grünschnittsack

Kleine Mengen kompostieren

Sie müssen Grünschnitt nicht entsorgen. Sie können ihn eigenständig wiederverwerten, indem Sie ihn kompostieren. Legen Sie dafür einfach einen Kompost an und geben Sie den Grünschnitt regelmäßig dazu. Zweige und Laub eignen sich hervorragend dafür, ebenso Gras. Bei Unkraut sollten Sie vorsichtig sein. Diese werden vor der Blüte oder Samenbildung kompostiert, um eine Ausbreitung während der Verrottung auf dem Kompost zu verhindern. Die Samen verrotten auf dem Kompost in der Regel nicht, was im nächsten Jahr den Befall durch das Unkraut beschleunigen kann.

Ebenfalls sollten Sie keinen Grünschnitt entsorgen, der auf die folgenden Arten belastet ist:

  • Schimmel
  • Krankheiten
  • Fäulnis
Komposter

Hinweis:

Rasenschnitt lässt sich in trockenen Zeiten hervorragend als Mulch verwenden. Sie können ihn nach dem Mähen einfach auf der Rasenfläche liegen lassen.

Wertstoffhof und Sammelstellen

Eine weitere Möglichkeit, um Grünschnitt zu entsorgen, ist die Nutzung von Sammelstellen und Wertstoffhöfen. Sie können dort kleine bis große Mengen an Grünschnitt abgeben, die anschließend von der Gemeinde verwertet und genutzt werden. Wertstoffhöfe sind für viele die erste Anlaufstelle für diese Form der Entsorgung.

Meist handelt es sich bei Wertstoffhöfen um das folgende Gebührenmodell:

  • Grünschnitt bis ein Kubikmeter kostenlos
  • jeder zusätzliche Kubikmeter: 2 bis 20 Euro

Die endgültigen Kosten pro Kubikmeter unterscheiden sich stark von Gemeinde zu Gemeinde. Es gibt zudem viele Wertstoffhöfe, die nicht mehr wie einen Kubikmeter Grünschnitt pro Person annehmen. Informieren Sie sich vorher, um in Erfahrung zu bringen, wie viel Sie von Ihren Gartenabfällen entsorgen dürfen. Alternativ können Sie auf Grünschnittsammelstellen oder Häckselplätze umsteigen. Dabei handelt es sich um speziell eingerichtete Sammelstellen für Gartenabfälle und Grünschnitt, die für die Bürger gegen eine kleine Gebühr von wenigen Euro pro angefangenem Kubikmeter zur Verfügung stehen. Wichtig bei diesen Sammelstellen ist nicht die Abgabemenge. Idealerweise bringen Sie den Grünschnitt separat sortiert zu den Sammelstellen, zum Beispiel Äste und Laub jeweils alleine in Säcken. Achten Sie beim Kostenaufwand zusätzlich auf die Lieferung der Abfälle. Sie müssen den Grünschnitt eigenständig transportieren, was die Kosten erhöht.

Grünschnitt in einem Big Bag sammeln

Die folgenden Faktoren wirken sich auf die endgültigen Entsorgungskosten aus:

  • Sprit
  • Miete für Transportanhänger oder Van
  • Verpackungsmaterial wie Grünschnittsäcke

Grünschnittcontainer

Müssen Sie eine große Menge an Grünschnitt entsorgen, sollten Sie einen Container bestellen. Grünschnittcontainer werden von einem Entsorgungsunternehmen gestellt verbleiben über einige Tage bis Wochen auf Ihrem Grundstück und lassen sich somit problemlos füllen. Wenn Sie einen großen Garten besitzen oder diesen komplett ändern wollen, reichen die anderen Entsorgungsmethoden meist nicht mehr aus. Glücklicherweise werden die Container von einer Vielzahl von Anbietern zur Verfügung gestellt. Erhältlich sind sie primär in Größen von drei bis zehn Kubikmetern, was sie ideal für große Mengen an Grünschnitt macht. Die Kosten belaufen sich auf etwa 150 bis 700 Euro je nach Region und Größe.

Grünschnittcontainer mit Gartenabfällen befüllt

Weitere Kostenpunkte sind:

  • Anfahrt durch das Unternehmen
  • mögliche Aufstellkosten
  • Entsorgungskosten

Tipp:

Als Alternative zu einem Container können Sie Big Bags für etwa die Hälfte der Kosten mieten. Sie sind bis zu einer Belastung von 500 Kilogramm bis zu einer Tonne ausgelegt.

Problematisch: Waldentsorgung

Oft denken Gartenbesitzer darüber nach, Grünschnitt im nächstgelegenem Waldstück zu entsorgen. Da es sich beim Abfall um natürliches Material handelt, liegt der Gedanke nahe, dass es einfach verrottet und keine Spuren mehr zu sehen sind. Die Grünschnittentsorgung im Wald und sogar auf Freiflächen ist aber viel problematischer als angenommen und zudem verboten. Bei Wäldern handelt es sich um ein empfindliches Ökosystem.

Durch die Zugabe weiterer organischer Materialien, vor allen in großen Mengen, kann es zu den folgenden Problemen kommen:

  • immenser Nährstoffüberschuss (Überdüngung)
  • erhöhte Schimmelbildung
  • Versauerung (beispielsweise durch Nadelbäume)

Häufig gestellte Fragen

Was zählt nicht zum Grünschnitt?

Es gibt Abfälle, die oft fälschlicherweise für Grünschnitt gehalten werden. Dazu gehören dicke Wurzelreste, Baumstümpfe, Äste mit mindestens 15 Zentimetern Durchmesser, Holz und Grasnaben. Weiterhin gehören Früchte nicht zum Grünschnitt. Für all diese Abfälle müssen Sie die entsprechenden Entsorgungshinweise beachten.

Was für Strafen drohen bei illegaler Entsorgung?

Abhängig von der Menge drohen bei Vergehen je nach Bundesland Bußgelder bis zu 2.500 Euro. Bereits für kleinere Mengen wie einen Eimer, den Sie zum Beispiel einfach in den Wald kippen, können fünf bis 200 Euro anfallen. In einigen Bundesländern wie Berlin oder Sachsen-Anhalt werden Bußgelder fallabhängig vergeben und können sogar bis zu 10.000 Euro betragen.

Darf Grünschnitt verbrannt werden?

Nein. Deutschlandweit ist das private Verbrennen von Gartenabfällen nicht erlaubt. Seit dem Jahr 2015 ist diese Form der Entsorgung durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) untersagt. Sie können sich bei Ihrer Gemeinde über eine Ausnahmereglung informieren. Dort erhalten Sie die notwendigen Informationen, was Sie für die Ausnahmeregelung benötigen und ob diese überhaupt in Ihrer Gemeinde zur Verfügung steht.

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