Gartenarbeit im Herbst: To-do-Liste mit 17 Tipps
Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die Hobbygärtnerinnen und -gärtner zwar noch viel zu tun haben, in der die Gartenarbeiten aber auch weniger werden. Vieles muss noch geerntet und winterfest gemacht werden.
Auf den Punkt gebracht
- empfindliche Pflanzen schützen
- Werkzeug wegräumen
- letzte Aussaaten durchführen
- Gehölze pflanzen
- Rückschnitt durchführen
Inhaltsverzeichnis
- 17 Gartenarbeiten im Herbst
- Abgeblühte Pflanzen schneiden
- Ernten einfrieren
- Fallobst entfernen
- Freie Beete vorbereiten
- Futterstationen für Tiere
- Gewächshäuser abdichten
- Gräser aufbinden
- Kalkanstrich bei Bäumen
- Laub verwerten
- Nistkästen reinigen
- Pflanzen und säen
- Rasenpflege
- Rückschnitt von Gehölzen
- Stauden schützen
- Stecklinge
- Werkzeug verstauen
- Wintergemüse schützen
- Häufig gestellte Fragen
17 Gartenarbeiten im Herbst
Die hier aufgezählten Tätigkeiten, geben Ihnen einen Überblick über Aufgaben die Sie in den Herbstmonaten erledigen sollten.
Abgeblühte Pflanzen schneiden
Mit dem Herbst geht auch die Blütenpracht dem Ende zu. Allerdings sollten Sie nicht jede Pflanze nach der Blüte zurückschneiden. Der Vorteil ist, dass Sie im Herbst weniger Arbeit haben und Sie Insekten einen Unterschlupf bieten. Teilweise finden die Vögel in den Fruchtständen Samen, die eine wichtige Nahrungsquelle bilden. Die Pflanzenreste zaubern zudem im Herbst und Winter ein spannendes Bild in den Garten, wenn sie mit Raureif oder Schnee bedeckt sind.
Bei einigen Pflanzen ist es jedoch empfehlenswert, sie noch zu schneiden.
Dazugehören:
- Lavendel
- Herbstastern
- Flockenblumen
- Storchschnabel
Ernten einfrieren
Im Herbst gibt es fast täglich etwas zu ernten, wodurch schnell Berge an Obst und Gemüse anfallen. Damit nichts verdirbt, können Sie einen Teil der Ernte einfrieren und später verarbeiten. Dies funktioniert bei Obst sehr gut, das Sie zu Marmeladen oder Säften verarbeiten wollen.
Das Einfrieren ist generell eine Konservierungsmethode, die viele Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung offen lässt.
Folgendes sollten Sie beim Einfrieren beachten:
- gewaschenes Obst und Gemüse immer abtrocknen
- dicke Gefrierbeutel oder frostfeste Dose mindern da Risiko von Gefrierbrand
- Inhalt immer beschriften
Einfrieren ist auch ideal, wenn die Menge an Obst oder Gemüse noch nicht ausreichend ist, um sie zu verarbeiten. So können Sie nach und nach kleine Mengen ansparen.
Fallobst entfernen
Grundsätzlich sollte kein angefaultes Obst am Boden liegen bleiben, denn es bildet den Nährboden für Schädlinge. Obst, das früh abfällt, ist besonders betroffen von Schädlingen. Dieses Obst sollten sie nicht liegen lassen, weil dann direkt die Schädlinge wieder an den Obstbaum gehen. Entfernen Sie das Fallobst spätestens, wenn es anfängt, zu faulen und kompostieren es. Dadurch überleben viele Schädlinge nicht und es wird in der nächsten Saison weniger Obst befallen.
Freie Beete vorbereiten
Pflanzen Sie kein Wintergemüse, lassen Sie Ihre Beete über den Winter nicht kahl. Dies würde Bodenerosion fördern. Im Frühherbst kann noch eine Gründüngung gesät werden oder Sie decken die Flächen mit Mulch ab.
Futterstationen für Tiere
Im September ist es Zeit für jene Tiere ein Futterhäuschen aufzustellen, die keinen Winterschlaf halten oder in wärmere Regionen abziehen. Hauptsächlich Vögel und Eichhörnchen profitieren davon. Damit die Futterstationen auch einen Mehrwert bieten und kein gefundenes Fressen für Schädlinge wie Ratten sind, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden.
- Futterhäuschen mit heißem Wasser reinigen
- kaputte oder defekte Futterspender aussortieren oder reparieren
- Futterhäuschen in mindestens 2 m Höhe, sicher vor Katzen montieren
- Futterhaus gegebenenfalls vor Schädlingen wie Ratten schützen
Vergessen Sie nicht während der Fütterungszeit heruntergefallenes Futter zu entfernen. Dadurch verhindern Sie, dass Ratten oder Mäuse die Futterstationen finden und das Risiko der Übertragung von Krankheiten unter Vögeln wird gemindert.
Gewächshäuser abdichten
Haben Sie Wintergemüse im Gewächshaus oder Pflanzen, wie Chrysanthemen, die sie darin überwintern, sollten Sie kontrollieren, ob Ihr Gewächshaus weitgehend dicht ist. Kontrollieren Sie, ob die Elemente bündig schließen oder, ob es Schäden oder Risse gibt. Ersetzen Sie gegebenenfalls auch Dichtungen, die porös geworden sind.
Gräser aufbinden
Gräser werden im Herbst nicht geschnitten. Offene Horste bieten dem Frost viel Angriffsfläche. Gräser werden deshalb im Herbst zusammengebunden, wodurch sie einen Schutz für sich selbst bilden. Erst im Frühjahr vor dem Austrieb erfolgt der Schnitt.
Es gibt mittlerweile kreative Techniken, die Gräser zu flechten, anstatt sie lediglich mit einer Schnur zusammenzubinden.
Kalkanstrich bei Bäumen
Ein Kalkanstrich bei Bäumen verhindert, dass die Rinde im Winter rissig wird. Zudem wird es Schädlingen erschwert, sich darin einzunisten. Begrenzt schützt der Anstrich auch vor Verbiss durch Wildtiere.
Kalkanstrich herstellen:
- 1,5 kg Kalk
- ca. 1 l angerührter Tapetenleim
- 10 l Wasser
- alles mischen
- ältere Bäume mit rissiger Borke vorher evtl. abbürsten
- Anstricht dünn, aber deckend und gleichmäßig auftragen
Laub verwerten
Wer Laubbäume oder laubabwerfende Sträucher im Garten hat, der weiß oft nicht, wohin mit all den Blättern. Das Laub ist jedoch ein sehr guter Mulch und kann sogar als Frostschutz für empfindliche Pflanzen genutzt werden. Zudem helfen einzelne Laubhaufen im Garten viele Tiere durch den Winter, wenn sie sich darin verstecken können.
Laub im Garten optimal verwerten:
- eigenen Laubkompost für Hortensien und Beerensträucher anlegen
- Laut mit dem Rasenmäher zerkleinern für eine schnellere Verrottung
- Laubhaufen für Tiere mit Zweigen versetzen für eine bessere Struktur
Nistkästen reinigen
Spätestens Mitte September, nach der Brutsaison, sollten die Nistkästen einer Kontrolle unterzogen werden. Die Nistkästen werden ausgeräumt, mit Wasser gesäubert und erneut montiert. Dadurch wird eine Übertragung von Parasiten, die der nächsten Brut schaden könnte, verhindert. Im Winter dienen sie gelegentlich Insekten oder Fledermäusen als Unterschlupf. Daher erfolgt eine Nachkontrolle noch einmal im zeitigen Frühjahr.
Pflanzen und säen
Im Herbst ist die letzte Möglichkeit zu pflanzen und zu säen. Teilweise erfolgt eine Ernte noch in diesem Jahr, vieles ist aber bereits die Vorbereitung für die kommende Saison.
Das können Sie im Herbst noch säen:
- Asiasalate
- Wintersalate
- Rucola
- Winterpostelein
- Wintererbsen
- Feldsalat
- Radieschen
Folgendes können Sie im Herbst pflanzen:
- Gehölze
- mehrjährige Stauden
- Zwiebelblumen wie Narzissen oder Tulpen
- Wintersteckzwiebel
- Wintersteckknoblauch
Rasenpflege
Vor dem Winter sollten Sie dem Rasen noch etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen. Dadurch kommt er besser durch die kalte Jahreszeit und der Aufwand, etwa im Frühjahr nachzusäen, ist geringer.
Pflegemaßnahmen im Herbst:
- Moos entfernen
- Laub entfernen
- auf maximal 5 cm Höhe abmähen
Hilfreich für das Gras ist zusätzlich die Ausbringung von einem Herbstdünger. Im Vergleich zur Düngung im Frühjahr enthält dieser kaum Stickstoff, sondern Kali. Das festigt die Zellstruktur des Grases und die Frostschäden fallen geringer aus.
Vorteile:
- Gründüngung lockert den Boden und liefert Nährstoffe
- Mulch liefert Nährstoffe und verhindert frühes Auflaufen von Unkraut
- begünstigt die Bildung von Humus
- gute Möglichkeit den letzten Rasenschnitt im Jahr als Mulch zu nutzen
Alles, was bis zum nächsten Frühjahr nicht verrottet ist, kommt ab März auf den Kompost und Sie können direkt in die neue Anbausaison starten. Oftmals ist es nicht mehr notwendig, den Boden umzustecken. Es reicht aus, ihn leicht mit der Harke zu lockern.
Rückschnitt von Gehölzen
Im Herbst ist es gesetzlich wieder erlaubt, umfangreichere Schnittarbeiten zu erledigen. Die meisten Bäume können noch geschnitten werden und bis zum Spätherbst auch Hecken. Der Rückschnitt soll die Gehölze fit für den Winter machen und beispielsweise das Risiko von Schneedruck mindern.
Folgendes sollten Sie beim Rückschnitt beachten:
- spätestens zwei Wochen vor dem erwarteten Frost zurückschneiden
- schwache und kranke Äste entfernen
- größere Schnittflächen versiegeln
Stauden schützen
Nicht jede Pflanze ist vollständig frostfest. Einige Kulturen wie Feigen oder Lavendel sollten Sie im Herbst schützen, damit sie die kalte Zeit überstehen. Das gilt ebenfalls für Pflanzen, die durch Schneedruck in Gefahr sein können.
Decken Sie frostgefährdete Pflanzen locker mit Ästen und Zweigen ab. Sträucher können Sie als Schutz vor Schneedruck zusammenbinden und zusätzlich mit Pflöcken stützen.
Stecklinge
Der Herbst ist eine gute Zeit, noch Stecklinge zu schneiden. In dieser Jahreszeit ist die Chance größer, dass die Stecklinge anwurzeln, da der Boden eine höhere Feuchtigkeit aufweist. Die Steckhölzer kommen dann direkt in die Erde und bleiben dort bis zum nächsten Frühjahr. Stecklinge können Sie im Herbst von Beerensträuchern nehmen und von verholzenden Kräutern wie Lavendel oder Rosmarin.
Tipps für Stecklinge:
- einjährige Triebe mit leicht verholztem Grund nehmen
- nur kräftige und schön gewachsene Triebe verwenden
- größere Blätter einkürzen
- mindestens zwei Augen müssen unter der Erde sein
Werkzeug verstauen
Viele Werkzeuge, die im Sommer laufend in Gebrauch waren, können Sie langsam verstauen. Insbesondere motorisierte Geräte sollten entsprechend vorbereitet werden.
Folgende Pflegemaßnahmen stehen bei Werkzeug im Herbst an:
- Scheren schärfen und ölen
- Öl und Sprit bei motorisierten Geräten ablassen
- Geräte schärfen und Holzstiele ölen
- Geräte auf Schäden überprüfen und reparieren oder aussortieren
Vergessen Sie nicht, Außenanschlüsse für Wasser frostsicher zu machen. Sie können sie beispielsweise dick mit alter Kleidung umwickeln und zusätzlich mit einer Plane abdecken.
Wintergemüse schützen
Es gibt einiges an Gemüse, dass im Frühjahr oder Sommer gepflanzt wurde, dass erst im Winter oder im zeitigen Frühjahr geerntet wird. Einige Sorten, wie Rosenkohl, Lauch oder Palmkohl übersteht den Winter ohne Schutz. Einige Gemüsearten sind jedoch anfällig für Fäulnis bei anhaltender Feuchtigkeit und sollten vor direkten Niederschlägen geschützt werden. Ein kleiner Folientunnel oder ein improvisierter Unterstand ist völlig ausreichend.
Folgendes Wintergemüse sollten Sie schützen:
- Mangold
- Petersilie
- Chinakohl
- Wirsing
- Kohl
Häufig gestellte Fragen
Es hält sich hartnäckig die Annahme, dass das Laub von Nussbäumen nicht zum Mulchen geeignet ist oder nicht auf den Kompost darf. Das Laub von einem Nussbaum stellt im Garten kein Problem dar. Es kann problemlos in kleinen Mengen zum Mulchen oder gemischt mit anderen Gartenabfällen kompostiert werden.
Das kann regional unterschiedlich sein. Meist kann der Winterschutz im März entfernt werden, wenn die Pflanzen wieder zum Wachsen beginnen. Ein Schutz wäre dann sogar hinderlich, da er auch die Sonne abhält, die den Boden erwärmt und einen Austrieb fördert. Kommen allerdings noch einmal Spätfröste, kann es sein, dass sie manche Pflanzen noch einmal abdecken müssen.
Leider knabbern Hase und Rehe im Winter gerne Sträucher, Triebe von Bäumen oder Wintergemüse an. Hier hilft nur, die gefährdeten Kulturen mit einem Zaun zu schützen. Jungbäume sollten auf einer Höhe von bis zu 1,5 Metern zusätzlich mit einem Gitter versehen werden.