Hortensien düngen: 7 wirksame Hausmittel als Dünger | Wann düngen?
Die Hortensie, mit wissenschaftlichem Namen auch als Hydrangea bezeichnet, erfreut sich vor allem wegen ihrer üppigen, Blütenpracht großer Beliebtheit. Doch um die erwünschten, meist halbkugelförmigen Blüten mit ihren dekorativen und ausladenden Schaublüten regelmäßig hervorzubringen, sind die Hortensien auf die Unterstützung der Hobbygärtner angewiesen. Hier finden Sie deshalb alle erforderlichen Informationen, um die Pflanze mit dem einen oder anderen Hausmittel als Dünger mit allen nötigen Nährstoffen zu versorgen.
Inhaltsverzeichnis
Die Anforderungen von Hortensien
Obwohl die Hortensie hinsichtlich ihrer Haltung im Freiland oder im Topf zahlreichen anderen Ziersträuchern stark ähnelt, wartet sie doch mit ganz eigenen Anforderungen an Boden und Nährstoffversorgung auf. Um die Auswahl der Hausmittel beim Düngen richtig zu gestalten, sollte man daher über die Bedürfnisse von Hydrangea Bescheid wissen:
- Hoher Stickstoffbedarf für Blatt- und Blütenwachstum
- Hoher Kaliumbedarf für intensive Blüteninduktion und hohe Blütenfülle
- Niedriger pH-Wert, idealerweise unter 5, um die Nährstoffaufnahme zu erleichtern
- Geringer Phosphorgehalt, um pH-Wert im gewünschten niedrigen Bereich zu halten
- Hoher Anteil an Spurenelementen wie Eisen, Magnesium, Schwefel, Zink und anderen, um dabei Widerstandsfähigkeit zu erhalten und Wachstum zu intensivieren
Mit diesem Grundwissen lässt sich Dünger gut hinsichtlich seiner Tauglichkeit für die Hortensie beurteilen, so dass der Griff zum passenden Hausmittel sicher gelingt.
Tipp: Hortensien warten mit unterschiedlichen Blütenfarben auf. Wer unbedingt eine blaue Blüte erlangen möchte, sollte dabei einen besonderen Wert auf einen niedrigen pH-Wert legen. Der (niedrige) Phosphorgehalt des verwendeten Düngers sollte daher mit im Mittelpunkt stehen.
Hausmittel: Hortensiendünger selbst gemacht
Da mineralische Düngemittel meist industriell hergestellt werden, oder zumindest im großen Maßstab an geeigneten Stellen abgebaut werden, konzentriert sich die Sammlung geeigneter Hausmittel vor allem auf den Bereich der organischen Düngemittel. Diese entstehen dabei meist durch Zersetzungsprozesse organischer Substanzen, in dessen Rahmen die erwünschten Inhaltsstoffe freigesetzt werden. Neben der optimalen Zusammensetzung des Düngers, erfahren Sie außerdem, wann und wie oft die jeweilige Substanz eingesetzt werden sollte.
Laubkompost
Zusammensetzung
- zersetztes Laub
- für saures Milieu vor allem Eichenlaub
- mäßige Beimengungen von Birken-, Erlen- und anderen Laubarten ebenfalls möglich
Herstellung
- Kompostierung des Laubs in geeignetem Schnellkomposter oder auf klassischem Komposthaufen
- idealerweise Verwendung erst im zweiten Jahr
- Aber: Kalk als Beschleuniger wegen nachteiliger Wirkung auf den pH-Wert ungeeignet!
Inhaltsstoffe
- umfassendes Angebot von zahlreichen Mineralien und Stickstoff
Anwendung
- 2 bis 3 Zentimeter dicke Schicht um die Pflanze herum auf den Boden ausbringen und locker einarbeiten und dann gut bewässern
Häufigkeit
- ab März bis Ende August alle zwei Wochen
Nadelkompost
Zusammensetzung
- abgefallene Nadeln verschiedener Nadelbäume
Herstellung
- Kompostierung bzw. Verrottung in Komposter oder lose als Mieten aufgeschüttet
- meist 3-jährige Rotte erforderlich
- bei ausschließlich Fichten- und Lärchennadeln auch 2-jährig ausreichend
- lagenweise Aufschichtung mit Grasschnitt für Dauer und Zusammensetzung vorteilhaft
Inhaltsstoffe
- vielseitiges Angebot unterschiedlicher Nährstoffe
- hoher Stickstoffanteil, aber ebenso Mineralien
Anwendung
- wenige Zentimeter stark ausbringen, einarbeiten und bewässern
Häufigkeit
- zwischen März und Ende August zweiwöchentlich
Hornspäne/ Hornmehl
Zusammensetzung
- zerkleinerte Bestandteile von Tierhörnern und Hufen
Herstellung
- Zerkleinern bzw. Malen der tierischen Bestandteile
- Freigabegeschwindigkeit des hohen Stickstoffgehalts dabei abhängig vom Malgrad des Horns
Inhaltsstoffe
- in erster Linie Stickstoff
Anwendung
- je Strauch etwa eine Handvoll Späne oder Mehl flach in die Erde einharken
Häufigkeit
- einmal je Saison zu Saisonbeginn
Kaffeesatz
Zusammensetzung
- geröstete und gemahlene Kaffeebohnen
Herstellung
- fällt bei der Verwendung klassischer Filterkaffeemaschinen als Restprodukt an
Inhaltsstoffe
- Stickstoff, Kalium, Magnesium
- darüber hinaus mäßig pH-Wert-senkend
Anwendung
- in dünner Schicht im Wurzelbereich ausstreuen
Häufigkeit
- von März bis etwa Juli, jeweils nach Niederschlägen
Tipp: Kaffeesatz bringt der Hortensie nicht nur verschiedene Nährstoffe und kann zu einem niedrigen Boden-pH-Wert beitragen, darüber hinaus wartet er auch noch mit Koffein auf. Dieses wirkt auf die üblichen, im Garten anzutreffenden Schädlinge bereits in der im Kaffee enthaltenen Menge toxisch und kann daher insbesondere Schnecken von den Sträuchern fern halten. Somit lässt sich mit Kaffeesatz neben dem Düngen zugleich eine gut wirksame Schädlingsabwehr bewerkstelligen.
Gemüsewasser
Zusammensetzung
- Wasser mit gelösten Inhalten aus dem darin gekochten Gemüse
Herstellung
- fällt ohnehin beim Kochen von Gemüse an
Inhaltsstoffe
- Nährstoffe, die aus dem Gemüse gelöst wurden, vor allem Mineralien
Anwendung
regelmäßig als Gießwasser verwenden
Häufigkeit
wegen relativ geringer Inhaltsmengen keine Einschränkung der Verwendung erforderlich
Hinweis: Als Dünger eignet sich jedoch nur ungesalzenes Gemüsewasser. Denn das Salz dringt in den Boden ein und kann den Pflanzen schaden.
Teebeutel / Tee
Zusammensetzung
- zerkleinerte Teeblätter
- schwarzer und grüner Tee dabei besonders gut geeignet
Herstellung
- fällt beim Teekonsum ohnehin als Nebenprodukt an
Inhaltsstoffe
- Stickstoff, Kalium und Magnesium
- durch enthaltene Gerbsäuren positiver Einfluss auf pH-Wert des Bodens
Anwendung
- Tee lose auf Erde im Bereich der Wurzel ausstreuen
Häufigkeit
- auf Grund vergleichsweise geringer Intensität der Inhaltsstoffe unbegrenzt möglich
Bananenschalen
Zusammensetzung
- organische Biomasse, die dabei im Rahmen der Verrottung enthaltene Stoffe freisetzt
Herstellung
- fallen beim Verzehr von Bananen als Bioabfall an
Inhaltsstoffe
- Kalium und Calcium
- sowie andere Mineralstoffe
Anwendung
- Schalen möglichst klein geschnitten in das Erdreich einarbeiten
Häufigkeit
- während der Wachstumsphase ab März bis ungefähr Ende August einmal im Monat in moderaten Mengen
Achtung: Häufig werden neben den bereits benannten Produkten auch Eierschalen, Holzasche und sogar Urin als mögliche Mittel zum Düngen von Pflanzen benannt. Für Hortensien sind diese Stoffe jedoch ungünstig und sollten vermieden werden. Denn Urin beinhaltet hohe Mengen an Phosphor, der den pH-Wert nachteilig erhöht. Holzasche hat einen ähnlichen Effekt. Eierschalen dagegen beinhalten viel Kalk, der ebenfalls eine pH-Werterhöhung nach sich zieht.