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Adiantum, Frauenhaarfarn – Pflege-Anleitung

Frauenhaarfarn pflegen
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Blütenfarbe
keine Blüte
Standort
Halbschatten
Wuchsform
ausladend
Höhe
bis 1,10 m
Bodenart
steinig, sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Saumfarngewächse, Pteridaceae
Pflanzenarten
Immergrüne Sträucher
Gartenstil
Schrebergarten

Ein betörender Duft geht von dem Frauenhaarfarn aus, der als stehende oder hängende Pflanze Zimmer, Gärten und Balkone dekorativ ziert. Ein hübscher Kontrast zwischen den immergrünen Blättern und den dunklen Blattstielen setzt einen farbigen Akzent in langweilige Räume und Außenbereiche. Für ein prächtiges Gedeihen und langes Leben bedarf es allerdings der richtigen Pflege, die in der professionellen Pflege-Anleitung nachzulesen ist.

Video-Tipp

Pflege

Der Frauenhaarfarn ist nicht sehr anspruchsvoll, aber einen gewissen Pflege-Bedarf besitzt er dennoch, um für viele Jahre gesund und kraftvoll wachsen zu können.  In der detaillierten Pflege-Anleitung für Frauenhaarfarne erfahren Sie, worauf Sie achten sollten.

Standort

Um den in den feuchten Tropen beheimateten Frauenhaarfarn in seinem Wachstum zu unterstützen, sollten Sie vor allem einen passenden Standort wählen. Im Vordergrund stehen hierbei die Temperatur- und Lichtverhältnisse.

Der Frauenhaarfarn liebt die Morgen- und Abendsonne, während sich schnell braune Blätter bilden, wenn die pralle Mittagssonne auf sie scheint. An einem halbschattigen Platz, im Freien gern auch unter dem Schutz von Bäumen, fühlt er sich am wohlsten. Es  sollte darauf geachtet werden, dass er von allen Seiten die gleiche Lichtintensität erhält, damit er gleichmäßig wächst.

Im Wohnraum sind Standorte an Fenstern optimal, die in Richtung Osten oder Westen zeigen. Er sollte regelmäßig gedreht werden, sodass alle Seiten Sonnenlicht erhalten. Hier eignet sich ein Drehteller optimal, mit dem der Frauenhaarfarn alle drei bis vier Tage um eine viertel Drehung bewegt werden sollte. Im Handel sind elektrische Drehteller erhältlich, die Ihnen die Arbeit abnehmen und automatisch eine gleichmäßige Drehung übernehmen.

Warmer Wind macht dem Frauenhaarfarn nichts aus. Auf kalte Zugluft reagiert er allerdings sensibel. Er sollte stets bei konstanten Temperaturen zwischen 18 Grad Celsius und 25 Grad Celsius stehen. Handelt es sich um frostbeständige Sorten, können diese draußen verbleiben.

Adiantum

Zudem mag der Frauenhaarfarn eine feuchte Umgebungsluft von mindestens 60 Prozent. Deshalb sollte er nicht über Heizungskörpern platziert werden, von denen eine trockene Heizungsluft empor steigt. Optimal eignet sich ein Standort in der Nähe von einem Aquarium oder Zimmerbrunnen sowie in Badezimmern.

Bodenbeschaffenheit

Neben dem perfekten Standort, ist auch die Bodenbeschaffenheit ein wesentliches Kriterium für das Gedeihen eines Frauenhaarfarns.

Diese sollte stets folgende Mindestanforderungen erfüllen:

  • nährstoffreich
  • gut durchlässig
  • kalkarm
  • mäßig feucht
  • pH-Wert zwischen 5.0 und 6.0

Substrat

Sie sollten bei dem empfindlichen Frauenhaarfarn auf die Verwendung von herkömmlicher Blumenerde verzichten. Nehmen Sie stattdessen ein hochwertiges Substrat. Dieses sollte sehr nährstoffreich sein und zusätzlich Anteile aus Torf besitzen, um eine humose sowie lockere Basis zu schaffen.

Wer dennoch normale Blumenerde verwenden möchte, sollte dieser Sand oder Perlite zumischen. Große und gewichtige Frauenhaarfarne sollten in ein lehmhaltiges Substrat gesetzt werden. Der Lehm sorgt für mehr Stabilität und speichert mehr Feuchtigkeit.

Pflanzzeit

Die optimale Pflanzzeit zum Um- oder Eintopfen liegt zwischen Ende März und Ende April. Im Freien sollten frostempfindliche Sorten des Frauenhaarfarns allerdings erst frühestens im Frühsommer eingepflanzt werden, wenn die Nachttemperaturen wärmer sind.

Frostharte Sorten können durchgehend zwischen Frühjahr und Spätsommer in den Boden gepflanzt werden. Allerdings zeigt sich ein Frauenhaarfarn kräftiger im Wachstum, robuster gegen kalte Temperaturen sowie unanfälliger gegen Krankheiten und Frostschäden, wenn er im Mai nach den Eisheiligen eingepflanzt wird. So bleibt ihm ausreichend Zeit, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen und kann den Winter leichter überstehen.

Pflanzen ins Beet

Da Frauenhaarfarne bei optimalem Standort und guter Pflege schnell üppig gedeihen, ist ein ausreichender Pflanzabstand erforderlich.

Folgende Punkte sollten Sie beim Einpflanzen in das Beet beachten:

  • der Pflanzabstand sollte mindestens 1/2 des Umfanges betragen
  • das Pflanzenloch sollte mindestens doppelt so tief sein, wie der Pflanzenballen
  • am Boden des Pflanzlochs ausgelegter Quarzsand, Kies oder Tonscherben verhindert Staunässe
  • aufgelockerter und von Unkraut sowie Wurzelresten befreiter Boden bietet eine verbesserte Durchlässigkeit
  • eingemengter Torf, Kompost oder Lauberde verbessert den Nährstoffgehalt des Bodens
  • wird die Erdoberfläche mit Kies abgedeckt, kann sich Feuchtigkeit länger im Wurzelbereich halten

Pflanzen im Topf

Grundsätzlich muss dieser Farn umgetopft werden, wenn erste Wurzeln durch die Erdoberfläche dringen. Dazu topfen Sie den Frauenhaarfarn aus und kürzen die Wurzeln mindestens um ein Drittel. Beim Zurücksetzen in den Topf verwenden Sie idealerweise ein hochwertiges, frisches Substrat und beachten die Hinweise, wie unter der Rubrik „Pflanzen ins Beet“ beschrieben.

Gießen

Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto weniger Aufwand müssen Sie beim Gießen in Kauf nehmen. Ist die Luftfeuchtigkeit gering, sollten die Blätter täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht werden. Um die richtige Dosis an Gießmenge für den Boden zu finden, benötigen Sie ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl, da der Frauenhaarfarn es konstant feucht mag, aber Staunässe nicht verträgt.

Adiantum capillus-veneris

Sie können sich an folgenden Hinweisen beim Gießen orientieren:

  • ist die Erd- oder Substratoberfläche angetrocknet, muss gegossen werden
  • beginnen sich die Blätter einzurollen, ist ein sofortiges Gießen erforderlich
  • verwenden Sie kalkfreies Wasser, wie zum Beispiel Regenwasser
  • alternativ können Sie abgestandenes Leitungswasser verwenden
  • Gießen Sie niemals bei direkter Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen zu vermeiden
  • sollte eine extreme Trockenheit vorliegen, tauchen Sie den Pflanzenballen vollständig in ein Wasserbad ein
  • bilden sich keine Wasserblasen mehr, kann der Frauenhaarfarn zurück in den Topf oder das Beet gepflanzt werden

Um den Gießaufwand zu reduzieren, können Sie auch einen Wasservorrat für den Frauenhaarfarn anlegen. Bei Topfpflanzen können Sie einen Unterteller mit Kies befüllen und Wasser einlaufen lassen. Durch das Abflussloch im Topf zieht sich die Wurzel dann vom Unterteller ihren Wasserbedarf und Sie müssen nicht täglich den Feuchtgehalt überprüfen.

Alternativ und vor allem für Beetpflanzen eignen sich sogenannte Adapter-Flaschen. Diese werden mit Wasser gefüllt und umgedreht mit dem Adapter in den Boden gesteckt. Dies funktioniert im Prinzip gleichermaßen, wie der mit Kies und Wasser befüllte Unterteller.

Düngen

Beim Düngen sollten Sie vorsichtig sein, denn beim Frauenhaarfarn ist weniger mehr. Zu viel Dünger richtet mehr Schaden an, als wenn Sie vollständig auf Dünger verzichten würden. Grundsätzlich sollten Sie einen nur leicht konzentrierten Flüssigdünger für Grünpflanzen verwenden. Achten Sie darauf, dass die Erde vor dem Düngen feucht ist.

Die Düngedetails:

  • solche in herkömmlicher Blumenerde: zwischen März und August alle vier bis sechs Wochen düngen
  • solche in nährstoffreichem Substrat: zwischen März und August alle acht bis zehn Wochen düngen
  • solche, die frisch in nährstoffreicher Erde eingepflanzt oder umgetopft wurden, erhalten erst im Folgejahr Dünger

Schneiden

Der Frauenhaarfarn muss nicht geschnitten werden. Es ist ausreichend, wenn verdorrte Triebe und gegebenenfalls vertrocknete Wedel abgeschnitten werden. Wedel werden in diesem Fall direkt über dem Boden geschnitten. Mit einem üppigeren Wachstum zeigt sich der frostrobuste Frauenhaarfarn im Beet, wenn eventuell vorhandene Kälteschäden im Frühjahr abgetrennt werden.

Überwintern

Der Farn legt zwar keine Winterruhe ein, doch sollten Sie dennoch einige Details beachten.

Pflege im Raum/Zimmer

  • positionieren Sie einen Frauenhaarfarn nicht über einem Heizkörper
  • sinkt die Luftfeuchtigkeit durch Heizungsluft, muss der Frauenhaarfarn öfter besprüht werden
  • zusätzlich ist das Aufstellen von Luftbefeuchter ratsam
  • der Wedel sollte nicht besprüht werden
  • Gießen Sie weniger – die Erdoberfläche kann leicht angetrocknet sein
  • Düngen Sie nicht zwischen September bis März/April
  • die Raumtemperatur darf nicht unter 15 Grad Celsius liegen
  • achten Sie auf ausreichend Licht an langanhaltenden, grauen Regen- und Schneetagen

Frostresistente Sorten im Freien

  • stellen Sie Kübelpflanzen auf Holz- oder Styroporunterlagen, damit eisige Kälte nicht zu den Wurzeln empor steigt
  • platzieren Sie den Pflanzkübel windgeschützt
  • decken Sie den Beet-Bereich um den Wurzelballen mit Tannennadeln, Stroh oder Laub zur Isolierung ab
  • bei Temperaturen unter -10 Grad Celsius empfiehlt sich ein wärmendes Vlies über den Frauenhaarfarn zu spannen
  • überprüfen Sie auch im Winter den Trockenheitsgrad der Erde und gießen Sie bei Bedarf ein wenig
  • bei Frost und Minustemperaturen sollte nicht gegossen werden

Vermehren

Als einer der wunderschönsten Farne, sind mehrere Exemplare meist gefragt. Diese können Sie sich einfach selbst durch eine Vermehrung ziehen.

Teilung

Ein kräftiges Exemplar lässt sich simple durch eine Teilung vermehren. Diese sollte im Frühjahr noch vor Beginn der Wachstumsphase vorgenommen werden.

Gehen Sie wie folgt vor:

  • topfen oder graben Sie den Frauenhaarfarn aus
  • teilen Sie den Wurzelballen mithilfe eines scharfen Messers in eine gewünschte Anzahl von Segmenten
  • beachten Sie dabei, dass jedes Segment mindestens drei Wedel besitzen sollte
  • pflanzen Sie jedes Wurzelsegment nun in ein nährstoffreiches Substrat ein
  • Gießen Sie das Substrat mäßig
  • pflegen Sie die geteilten Frauenhaarfarne wie einen Adult-Farn
  • gedüngt wird erstmals im Folgejahr

Aussaat

Der Frauenhaarfarn kann über eine Aussaat generativ vermehrt werden. Dafür müssen Sie sich aufgrund mangelnder Blüte und Blütensamen, der Sporen bedienen, welche Sie auf den Unterseiten der Wedel vorfinden. Dabei handelt es sich um kleine, braune Kapseln, die sich in der Reife zu feinem Staub entwickeln, sobald Sie darüber streichen.

Gehen Sie bei der Aussaat wir folgt vor:

  • schneiden Sie den Wedel vollständig ab
  • legen Sie diesen für zwei bis drei Tage auf ein Papier zum Trocknen
  • die Sporen fallen in der Regel nach der Abtrocknen auf das Papier
  • befüllen Sie einen kleinen Topf oder eine Anzuchtschale mit Anzuchterde
  • verteilen Sie die Sporen auf der Erdoberfläche
  • sieben Sie feinen Sand darüber und feuchten diesen an
  • alternativ können Sie auch Vermiculite verwenden
  • spannen Sie eine transparente Kunststofffolie über den Topf beziehungsweise Anzuchtkasten
  • stellen Sie die Aussaat an einen halbschattigen Standort
  • empfohlene Temperatur: zwischen 22 Grad Celsius und 25 Grad Celsius
  • Keimzeit: drei bis vier Wochen
  • Pikierung: wenn die Jungpflanze circa fünf Zentimeter erreicht hat

Krankheiten

Arttypische Erkrankungen sind beim Frauenhaarfarn bisher unbekannt. Allerdings kann Staunässe zu einer Erkrankung führen, die im schlimmsten Fall den Frauenhaarfarn absterben lässt.

Frauenhaarfarn, Venushaar

Wurzelfäule

Halten Sie den Frauenhaarfarn zu nass und/oder eine Staunässe entsteht, lässt meist eine Wurzelfäule nicht lange auf sich warten. In dem Fall muss der Frauenharnfarn sofort ausgepflanzt beziehungsweise ausgetopft und trocken gelegt werden. Die Fäulnis lässt sich an erweichten Wurzelteilen sowie an einem weißen Belag an den Wurzeln erkennen. Trennen Sie diese Wurzelbereiche mit einem scharfen Messer ab.

Kontrollieren Sie täglich den Härtegrad der Wurzelteile. Haben diese sich verfestigt und sind wieder starrer, können Sie den Frauenhaarfarn in frisches, nährstoffreiches Substrat einpflanzen. Halten Sie das Substrat in den ersten Tagen nur geringfügig feucht und gehen Sie langsam wieder zum gewohnten Gießen über. Überwiegend können Sie mit dieser Maßnahme den Frauenhaarfarn vor dem Absterben retten.

Schädlinge

Im Gegensatz zu den Krankheiten, ist ein Schädlingsbefall in der Regel nicht auf eine falsche Pflege zurückzuführen. Allerdings sollten Sie wissen, dass der Frauenhaarfarn empfindlich auf chemische Bekämpfungsmittel reagiert und Hausmittel vorzuziehen sind.

Blattälchen

Die Blattälchen-Schädlinge zieht es überwiegend dorthin, wo viel Feuchtigkeit zu finden ist. Wenngleich sie sich über das Bodenwasser einbringen, so zieht sie ein regelmäßiges Besprühen der Farnblätter in die Höhe, wo sie sich in das Blattinnere zwängen und dort die Blattzellen aussaugen. In der Folge werden die Blätter braun. Nach und nach stirbt er ab.

Hier sollten Sie sofort handeln. Schneiden Sie alle braun gefärbten Blätter ab. Reduzieren Sie gleichzeitig das Gießvolumen und besprühen Sie vor allem die Blätter vorerst nicht mehr. Pflanzenschutzmittel auf biologischer Basis unterstützen die Bekämpfung.

Blattläuse

Blattläuse fühlen sich nahezu auf allen fleischigen Grünpflanzen wohl. So auch auf dem Frauenhaarfarn. Zu erkennen sind die kleinen Krabbeltiere an ihrer weißen, punktartigen Form. Meist setzen Sie sich auf der Blattoberseite ab.

Bei kleinem Befall reicht in der Regel schon ein Abduschen mit hartem Wasserstrahl. Hilfreich ist bei größerem Befall eine Seifenlauge. Besprühen Sie ihn damit täglich über mindestens sieben Tage.

Spinnmilben

Spinnmilben sind ähnlich wie Blattläuse, befinden sich allerdings meist unter den Blättern, die im Laufe der Zeit verwelken. Erfolgversprechend ist zum Beispiel das Einstellen des Frauenhaarfarns in eine transparente, lichtdurchlässige Kunststofftüte. Innerhalb von zehn Tagen sind die Spinnmilben in der Regel abgestorben. Allerdings muss der Frauenhaarfarn in dieser Zeit weiter gegossen werden.

Sorten

Zahlreiche Sorten umfasst der Frauenhaarfarn und bietet damit für jeden Bedarf sowie Geschmack das Passende für Pflanzenliebhaber. Einst in tropischen Regenregionen beheimatet, fühlt er sich nun in Europa sowohl in Balkonkästen oder Töpfen, als auch im Blumenbeet wohl, wenngleich nicht alle Sorten winterfest sind.

Adiantum tenerum

  • ist der wissenschaftliche Begriff für Fächer-Frauenhaarfarne der Sorte Farleyense
  • diese ist besonders durch ihren rosafarbenen Schimmer beliebt

Dreieckige Frauenhaarfarn (Adiantum raddianum)

  • zeichnet sich durch seine breite Wuchsrichtung sowie dreieckige Wedel aus

Adiantum hispidulum

  • wird der Raue Frauenhaarfarn betitelt, der sich als sehr robust sowie mit schnellem Wachstum zeigt

Zu den weiteren am meisten verbreiteten Sorten beziehungsweise Arten des Frauenfarns zählen der Pfauenrad, die Ausläufer bildenden, die buschigen sowie die australischen Frauenhaarfarne.


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