Zimmertanne wird braun: kann man sie retten
Die Zimmertanne zählt zu den wenigen Nadelgehölzen, die als Zimmerpflanze kultiviert werden können. Allerdings erschwert die Modernität heutiger Wohnräume die Haltung zunehmend. Lesen Sie hier, wie Sie eine Zimmertanne, die braun wird, retten können.
Auf den Punkt gebracht
- Standort von großer Bedeutung
- Zimmertanne wird durch Pflegefehler braun
- empfindlich gegenüber Berührungen
- für hohe Luftfeuchtigkeit sorgen
- nicht zu großzügig gießen
Inhaltsverzeichnis
Umgebungstemperatur stimmt nicht
Wird die Zimmertanne (Araucaria heterophylla) braun, kann dies an der Umgebungstemperatur liegen. Diese ist maßgeblich an dem Wachstum beziehungsweise der Entwicklung der Pflanze beteiligt. Liegen die Temperaturen nicht im optimalen Bereich, funktionieren einige Prozesse nicht ausreichend gut.
Ist die Temperatur zu hoch, kommt es zur Schließung von Spaltöffnungen, wodurch weniger CO2 in die Blätter gelangt und die Photosynthese gehemmt wird. Zudem kann eine Störung des Wasserhaushaltes hervorgerufen werden. In der Folge vertrocknen die Nadeln und manchmal wird auch der Stamm der Zimmertanne braun. Ist die Umgebung zu kalt, versagt der Stoffwechsel, die Versorgung durch die Wurzeln lässt nach und es kommt ebenfalls zu braunen Vertrocknungserscheinungen.
Gegenmaßnahme
Kontrollieren Sie zunächst die Umgebungstemperatur. Diese sollte in einem bestimmten Bereich liegen. Ist das nicht der Fall, ist ein sofortiges Umstellen beziehungsweise eine Regulierung der Temperatur angeraten. Die optimalen Umgebungstemperaturen sehen folgendermaßen aus:
- Frühjahr bis Herbst: zwischen 22 und maximal 25 °C
- Winter: zwischen 5 und 10 °C
- zusätzlich: keinen warmen Fensterbank-Platz
Tipp: Vermeiden Sie im Winter einen Standort mit Zugluft. Zwar macht der Zimmertanne kurzfristige Temperaturschwankungen nicht viel aus, aber trifft kalte Zugluft regelmäßig über einen längeren Zeitraum auf sie, kann dies auch eine Ursache für braune Nadeln sein.
Luftfeuchtigkeit zu niedrig
Die Zimmertanne besitzt einen hohen Bedarf an Luftfeuchtigkeit, der ungefähr bei 80 Prozent liegt. Das ist in den meisten Wohnhäusern kaum realisierbar, insbesondere nicht, wenn sich der Standort in einem beheizten Raum befindet. Durch die fehlende Luftfeuchtigkeit gelangt weniger Feuchtigkeit in die Nadeln der Zimmertanne und das Gehölz wird schnell braun.
Gegenmaßnahmen
Um die Zimmertanne zu retten, sollten Sie sie als Erste-Hilfe-Maßnahme sofort großzügig abduschen, um weiteren Braunfärbungen vorzubeugen. Ist überschüssiges Wasser abgelaufen, ist sie an einen Standort mit höherer Luftfeuchtigkeit zu platzieren – oder zumindest weit weg von trockener Heizungsluft. Nehmen Sie anschließend diese Pflegemaßnahmen vor:
- täglich vorsichtig mit kalkfreiem Wasser (Regen- oder abgestandenes Leitungswasser) besprühen
- gegebenenfalls automatische Luftbefeuchter nahe der Pflanze aufstellen
- alternativ: mit Wasser gefüllte Schalen positionieren und regelmäßig auf Wasserstand kontrollieren
- unbedingt pralle Sonne vermeiden
Tipp:
Ideale Standorte mit höherer Luftfeuchtigkeit sind beispielsweise Badezimmer im Sommer sowie unbeheizte Hausflure, Wintergärten und häufig auch Schlafzimmer. Letzteres ist allerdings nur geeignet, wenn keine Klimaanlage in Betrieb ist, die Raumluft einzieht und maximale Lufttrockenheit provoziert.
Falsches Gießen
Eine der häufigsten Ursachen ist die Ansammlung von Wasser im Übertopf, weil zu großzügig gegossen wurde und kein Ablauf möglich ist. Dann kommt es zu einer Staunässe, auf die die Pflanzen empfindlich reagieren. Die Folge: Ihre Zimmertanne wird braun. Staunässe kann schnell zum Absterben der Pflanze führen, weshalb unverzügliches Handeln erforderlich ist, um die Pflanze zu retten.
Gegenmaßnahmen
Befindet sich Wasser im Übertopf, leiten Sie bitte folgende Schritte ein:
- Pflanze sofort aus Topf nehmen und vollständig austopfen
- Wurzeln von nasser Erde befreien
- stark aufgeweichte und bereits angeschimmelte Wurzelteile abschneiden
- 2 bis 3 Stunden zum Abtrocknen an der Luft bei Zimmertemperatur liegen lassen (auf keinen Fall in Sonne oder über Heizungen legen)
- abschließend in frisches, trockenes Substrat und Topf mit Wasserabfluss pflanzen
- nicht angießen
- erst nach zwei Tagen wieder gießen
- zukünftig nach dem Gießen überschüssiges Wasser abschütten
Berührungsempfindlichkeit
So unglaublich dies klingt, aber Zimmertannen sind tatsächlich sehr berührungsempfindlich. Ähnlich wie bei einer suboptimalen Umgebungstemperatur lösen auch Berührungen einen Sicherheitsmechanismus durch Schließung der Spaltöffnungen aus. Es kann keine Luftfeuchtigkeit und CO2 mehr eindringen und die Nadeln der Zimmertanne färben sich in der Folge braun.
Gegenmaßnahmen
Einzig die Vermeidung weiterer Berührungen ist als Gegenmaßnahme möglich. Halten Sie sich deshalb an diese Tipps:
- keinen Standort mit „Durchgangsverkehr“ wählen, wo Pflanze beim Vorbeigehen berührt wird
- ausreichenden Abstand zu Möbeln und Wänden einhalten
- bei Pflege auf Berührungen verzichten
- nach Möglichkeit nur am unteren Stamm anfassen
Tipp: Was für den Mensch gilt, gilt auch für Haustiere. Hunde, Katzen oder Wellensittiche sollten deshalb, wenn möglich, keinen Zugang zur Zimmertanne haben.
Häufig gestellte Fragen
Häufig geht dem Verlieren von Zweigen eine Braunfärbung der Nadeln voraus, die sich bis zum Zweigansatz erstreckt. Deshalb sind Ursachen dafür identisch mit denen für braune Nadeln, wie sie im obigen Artikel beschrieben werden.
Ja. Allerdings sollte sie dort ebenfalls an einem halbschattigen Standort und vor allem vor warmer Sonnenstrahlung geschützt stehen. Achten Sie darauf, dass die Umgebungstemperatur nicht über 25 °C steigt. Im Idealfall liegt sie zwischen 18 und 22 °C.
Ja. Zimmertannen können mit Kaffeesatz gedüngt werden, weil dieser leicht sauer ist und die Pflanzen sich am wohlsten bei einem sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 5,0 fühlen. Zudem beinhaltet Kaffeesatz wertvolle Nährstoffe, wie Stickstoff, Phosphor und Kalium. Die Düngung kann wie mit normalem Dünger erfolgen. Es ist aber darauf zu achten, dass der Kaffeesatz abgekühlt und trocken ist, damit er keine Verbrennungen verursacht und/oder eine Schimmelbildung fördert.
