Tanne vertrocknet: was tun, wenn sie Nadeln verliert?
Tannen sind nicht nur zu Weihnachten beliebt. Die immergrünen Gehölze sehen das ganze Jahr über dekorativ aus. Woran kann es liegen, wenn die Tanne vertrocknet und plötzlich die Nadeln verliert?
Auf den Punkt gebracht
- Wassermangel häufigster Auslöser für Vertrocknen und Abfallen der Nadeln
- auch Staunässe, Pflegefehler und Schädlinge kommen als Ursachen in Frage
- regelmäßig wässern (besonders bei Hitze), Bodenfeuchte prüfen, für gute Drainage sorgen
- schadstofffreien Standort wählen
- natürlicher Nadelfall im Spätsommer kein Grund zur Sorge
Braune Nadeln
Die grünen Nadeln machen die Schönheit der Tanne aus. Wenn der Baum vertrocknet und plötzlich die Nadeln verliert, bleibt ein unansehnliches Gerüst zurück. Wer die Ursachen kennt und schnell Gegenmaßnahmen trifft, kann die Tanne noch retten. Wir geben Tipps, wie das gelingt.
Hinweis: Bei manchen Nadelbäumen ist der Nadelverlust, insbesondere im Winter, ein natürlicher Vorgang.
Wassermangel
Die Spuren der trockenen, heißen Sommer der vergangenen Jahre sind besonders an Nadelbäumen wie Tannen, Kiefern und Eiben sichtbar. Trockenheit ist die häufigste Ursache für das Braunwerden und Abfallen der Nadeln. Trockene Böden werden zusätzlich verdichtet, so dass Regenwasser wegfließt, anstatt in den Boden zu sickern.
Die Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes wird dadurch eingeschränkt. Der Baum vertrocknet. Die Verfärbung der Nadeln ist das erste Zeichen.
Hinweis: Auch niederschlagsarme Winter können dazu führen, dass die Tanne vertrocknet. Durch den ausgetrockneten Boden gerät die Nährstoffversorgung der Nadelbäume in Gefahr.
Was hilft?
- Durchfeuchtung des Bodens prüfen
- Boden rings um die Tanne auflockern
- kräftig gießen
Tipp: Nehmen Sie bei der Prüfung der Durchfeuchtung ein Stöckchen zu Hilfe. Wenn es sich nicht bis etwa 15 Zentimeter tief in den Boden stecken lässt, ist der Boden zu trocken.
Vorbeugen
Mulchen Sie die Baumscheiben, um die Feuchtigkeit länger im Boden halten zu können. Gießen Sie im Sommer früh am Morgen oder spät am Abend. Im Winter nur an frostfreien Tagen gießen.
Staunässe
Nicht nur zu wenig, auch zu viel Wasser kann die Ursache für das Braunwerden der Tannennadeln sein. Staunässe weicht die Wurzel auf und löst Fäulnis aus. Die Schädigung der Wurzeln erschwert die Nährstoffversorgung. Obwohl ausreichend Wasser zur Verfügung steht, vertrocknet die Tanne. In der Folge färben sich die Nadeln braun und fallen ab. An der Oberfläche kann sich zusätzlich Schimmel bilden.
Hinweis: Wenn es rund um die Tanne modrig riecht, ist Fäulnis die Ursache.
Was hilft?
Bei kleinen Bäumen | Bei großen Bäumen |
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– Baum mit der Wurzel ausgraben – geschädigte Wurzeln abschneiden – Wurzelballen mehrere Stunden an der Luft abtrocknen lassen – Pflanzloch mit Drainage füllen – Baum einsetzen – Pflanzloch mit frischem, trockenen Substrat auffüllen – Baum wieder einpflanzen | – Erde im Wurzelbereich so tief wie möglich abtragen – Wurzeln zwei bis drei Tage abtrocknen lassen – Baum dabei eventuell mit Pfahl stützen – Pflanzloch mit Mischung aus trockenem Substrat und Kies auffüllen – frühestens nach einer Woche wieder gießen |
Vorbeugen
Füllen Sie bereits beim Pflanzen einer Tanne eine Schicht Kies als Drainage in das Pflanzloch ein.
Schadstoffe
Tannen reagieren sensibel auf Schadstoffe in der Luft und im Boden. Wenn die Bäume in Bereichen stehen, in denen die CO2-Belastung sehr hoch ist, können sich die Nadeln braun färben. Auch Streusalz oder eine zu starke Düngung können eine Schädigung der Bäume nach sich ziehen.
Was hilft?
Kleine Tannen können Sie noch umpflanzen. Bei großen Tannen ist das nicht mehr möglich. Machen Sie eine Bodenanalyse. Wenn Schadstoffe im Boden als Verursacher identifiziert werden können, tragen Sie den Boden großflächig ab. Ersetzen Sie die Erde durch frisches Substrat.
Vorbeugen
Pflanzen Sie Tannen nicht an befahrene Straßen. Düngen Sie die Bäume nicht zu viel, beachten Sie die Packungsanleitung.
Schädlinge
Quelle: Jerzy Opioła, Dreyfusia nordmannianae a1 (3), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
Auch Schädlinge können die Ursache für das Gelbwerden der Nadeln und den Nadelfall sein. Zu den häufigsten Tannenschädlingen zählen:
Tannentriebläuse (Dreyfusia nordmannianae) | Tannenstammläuse (Dreyfusia bzw. Adelges piceae) | Wollläuse (Pseudococcidae) |
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– Größe: 1 bis 3 mm – dunkel gefärbt – weißliche Körperseiten und Rückenmitte | – sehr klein (max. 0,4 mm) – auffällige orangefarbene Eier – schwarz-rötliche Läuse | – weiße Wachsbehaarung – wolliger Belag an Zweigen |
Was tun?
- Schädlinge erkennen
- größere Exemplare absammeln
- Bäume mit kräftigem Wasserstrahl abspritzen
- befallene Stellen mit Seifenlauge besprühen
- chemische Spritzmittel genau nach Anleitung verwenden
- Fressfeinde (z. B. Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen) gegen Wollläuse einsetzen
Häufig gestellte Fragen
Nein, oft bilden nach zwei bis drei Jahren neue Nadeln. Wenn Sie mithilfe unserer Hinweise die Ursachen für den Nadelfall bekämpfen, besteht die Chance auf Rettung.
Es ist möglich, dass eine natürliche Ursache vorliegt. Nadelbäume werfen im Spätsommer einen Teil der alten Nadeln ab. Dieser natürliche Vorgang ist vergleichbar mit dem Abfallen der Blätter bei Laubbäumen. Nach trockenen, heißen Sommern fällt der natürliche Nadelfall besonders stark aus.
Auch Nadelbäume profitieren von einer fachgerechten Düngung. Oft ist ein Magnesiummangel Auslöser für Verfärbungen der Nadeln und den Nadelfall. Zum Düngen eignet sich Koniferendünger.