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Weihnachtsbaum im Topf: wird er überleben?

Weihnachtsbaum im Topf Titel

Viele greifen zum Weihnachtsbaum im Topf, damit sie ihn später auspflanzen können. Umso größer ist die Enttäuschung, wenn er nicht überlebt. Es gibt unterschiedliche Gründe, woran das liegen kann.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • im Herbst in Baumschulen kaufen
  • langsam akklimatisieren
  • maximal zehn Tage in warmen Räumen
  • im frostfreien Frühjahr auspflanzen
  • flach wurzelnde Nadelbäume als Alternative

Einkauf

Ein Grund, warum der Weihnachtsbaum im Topf Schwierigkeiten hat, ist der falsche Einkaufszeitpunkt. Viele entscheiden sich kurz vor Weihnachten für einen Baum im Topf. Das Problem bei Einkäufen, die kurz vor dem Fest stattfinden ist, dass die Bäume extra ausgestochen werden. Sie sind nicht im Topf gewachsen und haben keine Chance im Topf Wurzelmasse zu bilden. Die Bäumchen sind zwar länger am Leben als abgeschnittene Weihnachtsbäume, das Wurzelwerk ist meist stark geschädigt, dass sie nicht auf Dauer überleben.

Weihnachtsbäume im Topf

Beabsichtigen Sie einen Weihnachtsbaum im Topf zu kaufen, sollten Sie sich frühzeitig im Fachhandel umsehen. Der beste Ort einen geeigneten Baum zu finden, der Weihnachten überlebt, ist die Baumschule. Ideal ist es, wenn Sie sich im Herbst dort um einen Baum umsehen. Die Bäume werden zwar im Freiland kultiviert und früh in den Topf umgesiedelt, allerdings handelt es sich dabei nicht um gezielt ausgegrabene Weihnachtsware. Die Bäumchen werden erst verkauft, wenn sie ausreichend Wurzeln gebildet haben, um im Topf zu überleben.

Unser Tipp: Sie können sich einen Weihnachtsbaum im Topf selbst ziehen. Dazu können Sie Samen im Fachhandel kaufen oder nehmen bei einem Waldspaziergang Zapfen mit Samen mit.

Pflege bis zum Weihnachtsfest

Haben Sie früh einen Weihnachtsbaum gekauft, hat er gute Chancen, mit etwas Pflege zu überleben. Wichtig, dass er an seine Umgebung akklimatisiert wird und möglichst kühl steht.

Tipps zur Pflege:

  • vor dem ersten Frost in ein unbeheiztes Gewächshaus stellen
  • ab Mitte November in ein unbeheiztes helles Stiegenhaus oder vergleichbares stellen
  • etwa 3 Wochen vor Weihnachten tagsüber an seinen Platz während der Weihnachtszeit stellen
  • in der Woche vor Weihnachten kann der Topf dauerhaft an seinem Platz, wo er geschmückt wird, stehen
Zimmertanne geschmückt am Fenster

Der Standort für den Weihnachtsbaum sollte hell sein und keine zu niedrige Luftfeuchtigkeit haben. In direkter Nähe zur Heizung haben die Bäumchen im Topf keine hohe Überlebenschance.

Unser Tipp: Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie einen Kübel Wasser in die direkte Nähe des Bäumchens stellen. Alternativ können Sie den Nadelbaum alle zwei bis drei Tage mit Wasser besprühen.

Pflege im Haus

Bei der Kultur im Topf ist eine gute Wasserversorgung entscheidend. Der Aufwand ist deutlich höher, denn Nadelbäume haben, abhängig von der Art, einen hohen Wasserbedarf. Kontrollieren Sie mindestens jeden zweiten Tag, ob der Wurzelballen noch feucht genug ist.

Feuchtigkeitsmesser

Unser Tipp: Im Fachhandel gibt es Messgeräte, die anzeigen, wie feucht das Substrat ist. Elektronische Anzeigen geben sogar Warnsignale ab, wenn die Feuchtigkeit zu gering ist.

Gleichzeitig sollten Sie Staunässe vermeiden, denn das kann die Wurzeln nachhaltig schädigen, was die Überlebenschance der Bäume stark senkt. Kontrollieren Sie ca. 30 – 60 Minuten nach dem Wässern, ob sich Wasser im Untersetzer gesammelt hat und kippen Sie es aus.

Übersiedelung ins Freiland

Steht der Topf in einem wärmeren Raum, sollte er nach maximal zehn Tagen wieder an kühlere Temperaturen gewöhnt werden. Ist die Zeit in der Wärme zu lange, kann beispielsweise verfrühtes Triebwachstum einsetzen, die jedoch in dieser Zeit zu wenig Tageslicht bekommen und verkümmern würden.

Um den Baum auf seinen Platz im Freiland vorzubereiten, gewöhnen Sie ihn wieder langsam an die kühlen Temperaturen und gehen den Prozess zur Akklimatisierung von Innenräumen in umgekehrter Reihenfolge durch. Bis zum Auspflanzen im Frühjahr bleibt der Weihnachtsbaum im Topf. Bei starkem Frost sollten Sie auch im Gewächshaus oder an einem geschützten Standort den Wurzelballen schützen. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob der Baum Wasser benötigt.

Tanne aus Topf einpflanzen in den Garten

Ein guter Zeitpunkt, den Weihnachtsbaum wieder auszupflanzen, ist das zeitige Frühjahr. Der Boden darf nicht mehr gefroren sein und es sollte keinen dauerhaften Frost mehr geben.

Anleitung zum Einpflanzen:

  • Pflanzloch in mindestens doppelter Ballengröße ausheben
  • bei einem verdichteten Boden eine Drainage aus grobem Kies einfüllen
  • etwas Substrat einfüllen
  • Baum mittig platzieren
  • mit Substrat auffüllen

An den Standort hat die Tanne keine großen Anforderungen. Sie sollten mindestens drei Meter Abstand zu anderen Pflanzen oder Objekten wie Hausmauern lassen. Als Substrat können Sie die ausgehobene Erde verwenden. Einen besseren Start hat der Baum, wenn Sie ein leicht saures Substrat, das beispielsweise für Hortensien geeignet ist, unter den Mutterboden mischen.

Hinweis: Der Weihnachtsbaum darf maximal so tief gepflanzt werden, wie er im Topf stand. Tiefer pflanzen vertragen Nadelbäume generell nicht gut.

Kultur im Topf

Bis zu einer Höhe von 120 cm ist es möglich, das Bäumchen im Topf zu kultivieren. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Baum kleiner ist, so kann er problemlos mehrere Jahre im Topf stehen. Kontrollieren Sie jährlich, ob die Tanne umgetopft werden muss. Sobald Sie Wurzeln an den Ablauflöchern sehen, sollten Sie sie in einen größeren Topf umpflanzen.

Weihnachtsbäume im Topf an einem Fenster

Alternativen zur Tanne

Ein Grund, warum die Überlebenschance der Tanne im Topf geringer ist, ist ihre Pfahlwurzel, die schnell den Topfboden erreicht und dann der Platz zu gering ist. Alternative Nadelbäume, die flach wurzeln, haben im Topf deutlich bessere Überlebenschancen.

Alternative Nadelbäume:

  • Fichte (Picea abies)
  • Scheinzypresse (Chamaecyparis)
  • Hemlocktanne (Tsuga)
  • Sicheltanne (Cryptomeria japonica)
  • Zuckerhutfichte (Picea glauca)

Häufig gestellte Fragen

Wie teuer können Weihnachtsbäume im Topf sein?

Wenn Sie einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen, der überleben soll, müssen Sie mit durchschnittlich doppelt so hohen Kosten rechnen, wie die Billigware bei Baumärkten oder Discountern. Der Grund ist, dass die Pflege im Topf bis zum Verkauf deutlich aufwendiger ist. Zudem dauert es länger, bis die Bäumchen verkauft werden können, im Vergleich zu Weihnachtsbäumen, die kurz vor dem Fest in den Topf gepflanzt werden.

Kann ich den Topf auf den Balkon stellen?

Bleibt der Weihnachtsbaum während der Feiertage im Freien, müssen Sie ihn nicht akklimatisieren. Der Wurzelballen braucht lediglich etwas Schutz, damit die feinen Wurzeln nicht durch den Frost geschädigt werden. Wickeln Sie den Topf dick mit einem Jutesack ein und stellen Sie ihn auf ein Holzbrett oder eine dicke Styroporplatte, damit er vor Kälte vom Boden geschützt ist. Achten Sie im Winter zudem darauf, zu wässern, wenn es frostfrei ist.

Wie alt sind Weihnachtsbäumchen im Topf?

Durchschnittlich sind die Bäume im Topf zwischen drei und sechs Jahre alt. Die Bäumchen sollten nicht höher als 120 cm sein. Anderenfalls kann es ein, dass der Baum zu alt ist und nicht mehr ins Freiland gepflanzt werden kann.

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