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Rosen schneiden – wann erfolgt der Rosenschnitt im Herbst? Anleitung

Rosen schneiden - wann erfolgt der Rosenschnitt im Herbst? Anleitung

Experten raten oft davon ab, Rosen im Herbst zurückzuschneiden, aber der kalte Winter lässt die Knospen und das Blattgrün erfrieren. Deshalb ist es sinnvoll, die Rosen vor dem ersten Frost im Herbst zurückzuschneiden. Der Rückschnitt sollte also erfolgen, sobald es kalt wird und die Blätter am Stamm zu faulen beginnen.

Video-Tipp

Warum Herbstschnitt?

Der Herbstschnitt bei den Rosen dient vor allem dazu, entstehende Krankheiten über den Winter zu verhindern und einzudämmen. Denn gerade das abgestorbene Pflanzenmaterial, das ohne einen entsprechenden Schnitt im Herbst an den Rosenstöcken verbleiben würden, ist eine Brutstätte für Fäulnis, Pilze sowie Infektionen durch Viren oder Bakterien. Damit aber gar nicht erst die dünnen, schwachen Triebe beim ersten Frost erfrieren, sollten diese im Herbst entfernt werden. Im Gegensatz zum Frühjahrsschnitt handelt es sich also nicht um einen Schnitt zum Anreiz des Wachstums sondern um einen schützenden Schnitt.

Rosen schneiden

Hinweis: Haben Sie schadhafte Blätter und Rosenblüten bereits nach der Blüte im Sommer entfernt, kann auf den Herbstschnitt verzichtet werden.

Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für den Herbstschnitt ist vor dem ersten Frost.

Beachten Sie dabei:

  • in einem nasskalten Herbst früher schneiden
  • sobald sich erste verfaulte Blätter zeigen
  • wenn sich die ersten Nachtfröste ankündigen
  • immer an einem frostfreien und trockenen Tag schneiden

Idealerweise schneidet man die Rose im Herbst an einem besonders warmen Tag, damit sie sich besser auf den Winter vorbereiten kann. Die letzten Tage vor dem Frost sind für den Rückschnitt nicht zu empfehlen, hier sollten nur die gelben Blätter und die verwelkten Rosenblüten entfernt werden.

Geräte

Für den Rosenschnitt im Herbst sind auch die passenden Gartengeräte besonders wichtig. Daher sollte auf jeden Fall eine spezielle Rosenschere zum Einsatz kommen, damit keine Wunden entstehen, in die im Winter der Frost eindringen könnte.

Rosen mit scharfer Gartenschere verschneiden

Daher sollte die verwendete Schere auch wie folgt vorbereitet werden:

  • nur scharfes Schneidewerkzeug nutzen
  • vor der Arbeit desinfizieren
  • mit reinem Alkohol oder Desinfektionsmittel
  • Baumwachs zum Schutz der Schnittstelle
  • zum eigenen Schutz Handschuhe und lange Kleidung

Vorgehensweise

Da es sich beim Herbstschnitt nur um einen Pflegeschnitt für den Winter handelt, nicht aber um einen Schnitt, um die Blüte anzuregen, muss hierbei nicht so stark zurückgeschnitten werden, wie dies beim Frühjahrsschnitt der Fall ist. Vor allem sollten Triebe über den Winter stehen bleiben, die dann im Frühjahr heruntergeschnitten werden.

Daher sollte bei dem Rosenschnitt im Herbst wie folgt vorgegangen werden:

  • mehr als fünf Augen stehen lassen
  • so hoch über einem Auge schneiden, wie Stängel breit
  • alle Triebe auf etwa gleiche Höhe schneiden
  • so wird die Saftwaage erreicht
  • nur robuste Stängel stehen lassen
  • etwa ein Drittel der ursprünglichen Größe belassen
  • so ausdünnen, dass der Rosenstrauch luftdurchlässig wird
  • dann kann die sich bildende Feuchtigkeit besser abtrocknen
Rosen schneiden

Hinweis: Nach dem Rückschnitt sollte die Stelle mit Pflanzenwachs abgedeckt werden, um das Eindringen von Krankheiten zu verhindern.

Saftwaage erreichen

Wer sich jetzt fragt, um was es sich bei der Saftwaage handelt, dann ist dies schnell erklärt. Alle Triebe sollten im Herbst genau auf dieselbe Höhe geschnitten werden. Am Ende bleiben nur noch robuste und dicke Stängel übrig. Wird die Saftwaage eingehalten, dann gibt die Rose in alle Stängel die selbe Kraft. Ist ein Trieb jedoch höher als die anderen, dann wird für diesen mehr Kraft benötigt, die anderen, kürzeren Triebe werden vernachlässigt und könnten daher gerade in der kalten Jahreszeit wieder anfälliger für Krankheiten werden.

Daher sieht eine im Herbst perfekt geschnittene Rose wie folgt aus:

  • alle Triebe auf gleiche Länge
  • bei allen auf die fünf Augen achten
  • nur etwa drei bis vier starke Triebe stehen lassen
  • diese entwickeln sich direkt aus der Basis
  • alle anderen Triebe entfernen
  • so ergibt sich eine runde Form
Herbstschnitt bei Rosen verhindert Krankheiten

Kletterrosen im Herbst schneiden

Kletterrosen haben sehr schnell wachsende Triebe und sollten daher im Gegensatz zu anderen Rosensorten immer im Herbst geschnitten werden. Nimmt sie viel Platz ein, sollte sie nach dem Sommer zurückgeschnitten werden. Dabei sollten aber wirklich nur die Triebe entfernt werden, die den Hobbygärtner stören. Denn je weniger sie zurückgeschnitten wird, desto besser übersteht sie den Winter.

Dies gilt jedoch nicht in den folgenden Fällen:

  • abgestorbene Triebe immer entfernen
  • verblühte Rosenblüten abschneiden
  • gelb geworden Blätter entfernen

Denn diese schaden der Kletterrose im Winter nur, wenn sie faulig werden. Dann dringen leicht Pilze, Bakterien oder Viren ein, die Rose könnte im Winter einen so großen Schaden nehmen, dass sie abstirbt.

Rosen wegen spitzer Dornen nur mit Schutzkleidung schneiden

Kletterrosen richtig schneiden

Wenn die Kletterrosen im Herbst geschnitten werden sollen, dann sollte hier kein radikaler Rückschnitt erfolgen. Besser ist es, nur die falsch wachsenden Äste zu entfernen. Dennoch sollten diese nicht ganz bis an die Anwachsstelle geschnitten werden, wie es im Frühjahr üblich ist, sondern nur ein Teil entfernt werden. Auf die Schnittstelle bei einem älteren Trieb sollte auch hier Pflanzenwachs als Pflaster gegeben werden. Sind die Triebe jedoch im Herbst zu sehr mit einander verwachsen, dann ist es wichtig, dass diese ausgedünnt werden, damit sich keine bleibende Feuchtigkeit zwischen den Trieben bilden.

Überwintern

Handelt es sich bei den Rosensorten im eigenen Garten um nicht winterharte Sorten, dann müssen diese natürlich geschützt werden. Hier ist dann ein Rosenschnitt im Herbst absolut zu empfehlen, damit der Rosenstock nicht so groß ist. Da er im Frühjahr für ein schönes Wachstum und eine reichhaltige Blüte sowieso stark geschnitten werden sollte, kann er auch bereits im Herbst so weit zurückgeschnitten werden, damit der Schutz der nicht winterharten Rose gut gelingen kann. Vor allem im Kübel kultivierte Rosen werden daher im Herbst zurückgeschnitten.

  • etwa auf 20 bis 30 cm Höhe kürzen
  • alle toten Triebe entfernen
  • alle Blätter und Rosenblüten entfernen
  • dann kann die Rose insgesamt eingewickelt werden
  • hierzu wird Pflanzenvlies genutzt
  • der Boden wird gemulcht
  • auch den Kübel einwickeln
Rosen Winterschutz

Schneiden vor Umzug in Winterquartier

Gerade wenn der Kübel mit der Rose im Winter in ein Winterquartier umziehen soll, dann ist es sinnvoll, den Strauch bereits im Herbst kräftig zu schneiden. Die geschnittenen Triebe sind in einem solchen Fall nicht der kalten Witterung ausgesetzt und nehmen so auch keinen Schaden.

Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Saftwaage einhalten
  • alle Triebe auf eine gleiche Länge kürzen
  • kann auch unter fünf Augen gekürzt werden
  • dann kann der Frühjahrsschnitt gespart werden

Hagebutten

Manche Rosensorten bilden nach der Blüte Samenkapseln aus, die Hagebutten. Diese sind ein schöner Herbstschmuck, aber auch ein gutes Futter für die einheimischen Vögel im Winter. Daher sollten die Stängel mit den Hagebutten, die vor allem auch im Schnee ein wunderschönes Winterbild zaubern, immer stehen bleiben. Sind die Samenkapseln fest und nicht angefault, schaden diese der Rosenpflanze im Winter nicht und können daher durchaus an dem Strauch verbleiben. Triebe, die jedoch bereits anfangen zu faulen, sollten auch hier entfernt werden, damit die Pflanze keinen Schaden nimmt.

Hagebutten am Strauch
Quelle: Uoaei1, Polygonia c-album auf Hagebutte 20221028 01, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

So sollte hier wie folgt vorgegangen werden:

  • Triebe mit Hagebutten stehen lassen
  • alle Seitentriebe rundherum schneiden
  • auf über fünf Augen begrenzen
  • so entsteht ein begrenzter Rahmen

Frühblüher im Herbst schneiden

Es gibt Sorten von Rosen, die ihre Blüte bereits in den ersten Frühlingsmonaten entwickeln. Damit diese bereits gut vorbereitet sind und im Frühling beim Schnitt nicht aus Versehen neue Triebe und Knospen entfernt werden, können diese frühblühenden Sorten auch bereits im Herbst kräftig zurück auf unter fünf Augen geschnitten werden. Doch damit die Rosenstaude in einem frostigen Winter dann keinen Schaden nehmen kann, muss sie vor Frost geschützt werden. Der Frostschutz wird hier dann im zeitigen Frühjahr entfernt, die Rose darf nun allerdings keinen Schnitt mehr erhalten.

Rose Claus Groth
Quelle: Huhu Uet, Claus Groth (Tantau 1951) 01, bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0

Daher sollte bei den Frühblühern beim Herbstschnitt wie folgt vorgegangen werden:

  • Triebe kräftig zurückschneiden
  • nur Außentriebe und einen Innentrieb stehen lassen
  • auf fünf Augen kürzen
  • hieraus können sich dann bereits früh neue Triebe bilden

Zu den frühblühenden Rosen gehören zum Beispiel Maigold, Claus Groth, Nevada oder Golden Wings.

Rosenkrankheiten

Alle Rosensorten können im Sommer von Pilzen, Bakterien oder Mehltau befallen werden. Diese im Sommer auftretenden Krankheiten dürfen auf keinen Fall in den meist feuchten und kalten Winter mitgenommen werden, da sie sich dann ungehindert weiter ausbreiten können.

Rosenrost
Rosenrost

Daher sind bei Befall einer Rose auch im Herbst sofort folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • alle befallenen Stellen abschneiden
  • sind Triebe befallen, bis an den Ansatz zurückschneiden
  • über die Schnittstelle Pflanzenwachs streichen

Wurde der gesamte Rosenstrauch im Sommer von einem Pilz, Mehltau oder Bakterien befallen, dann sollte er bis auf den Stock auch vor dem Winter zurückgeschnitten werden. Da die Rose in einem solchen Fall im Winter besonders anfällig ist, sollte sie geschützt werden, indem sie mit Reisigmatten oder Pflanzenvlies überdeckt wird, was in der Regel im Winter nur bei nicht frostharten Sorten notwendig ist.

Hinweis: Auch Schädlinge wie Blattläuse befallen Rosen im Garten und sollten so schnell wie möglich entfernt werden.

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