5 Unkrautvernichter für Pflastersteine
Pflastersteine befestigen schnell Wege und Plätze. Leider können sich besonders in den Fugen Unkräuter ansiedeln. Wie diese wieder verschwinden und welche Unkrautvernichter für Pflastersteine erlaubt oder verboten sind, steht in diesem Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- mechanische und thermische Methoden sind möglich
- die meisten chemischen Unkrautvernichter sind schädlich
- selbst wenn die Inhaltsstoffe umweltfreundlich sind, sind Pflanzenschutzmittel nicht erlaubt
- erlaubt ist nur Entfernungsmittel für grüne Beläge (Moos, Algen)
Inhaltsverzeichnis
Pflastersteine und Unkraut
Eine neu gepflasterte Einfahrt oder eine Sitzecke mit Natursteinboden sind schön anzusehen. So lange bis sich das erste Unkraut bildet. Da die Fugen zwischen den Steinen sehr schmal sind, ist es nicht leicht, Pflanzen daraus zu entfernen. Außerdem kommen sie trotz aller Sorgfalt immer wieder. Dennoch gibt es wirksame und erlaubte Unkrautvernichter, die Sie für Pflastersteine anwenden können.
Methoden zum Unkraut entfernen
Um Unkraut auf und zwischen Pflastersteinen effektiv und umweltfreundlich zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Fegen
Mit einem harten Besen können erste grüne Beläge und leicht entfernbare Unkräuter einfach beseitigt werden. Am besten gelingt dies, wenn Sie den Boden regelmäßig gründlich fegen. Das Unkraut wächst dann gar nicht erst bis zur schwer entfernbaren Größe.
Hinweis: Der Besen ist auch gut zum Entfernen von Laub oder ersten Schneeflocken geeignet.
Kratzen
Mit einem speziellen Fugenkratzer gelingt das Entfernen von Unkraut auch aus sehr schmalen Fugen. Bei Löwenzahn sollte so viel Wurzel wie möglich aus der Fuge gezogen werden, sonst wächst die Pflanze schnell wieder nach. Moos hat hingegen kaum längere Wurzeln. Zum Entfernen eignet sich dann auch ein Schaber. Bei stärkeren grünen Belägen auf den Steinen hilft auch eine Drahtbürste.
Achtung: Drahtbürsten können manche Steine beschädigen. Sie hinterlassen Kratzer auf der Oberfläche.
Abflammgerät
Es gibt verschiedene Geräte, die mit Hitze arbeiten. Je höher die Temperatur ist, umso weniger bleibt vom Unkraut übrig. Bei besonders großer Hitze bleibt nur noch Asche, die mit einem Besen einfach weggefegt werden kann. Ist die Temperatur nicht hoch genug, kann die Wurzel sich regenerieren und die Pflanze schlägt neu aus. Der thermische Unkrautvernichter muss dann erneut für die Pflastersteine angewendet werden.
Kochendes Wasser
Ähnlich wie Abflammgeräte funktioniert auch kochendes Wasser durch die Hitzeeinwirkung. Die Pflanze wird geschädigt und stirbt ab. Entscheidend dafür sind die Temperatur und die Einwirkzeit. Mit heißem Wasser und einer Bürste können Sie die Pflastersteine auch gleich reinigen.
Hochdruckreiniger
Wer einen Hochdruckreiniger besitzt, kann damit auch seine befestigten Wege und Plätze abspritzen. Nicht alle Unkräuter werden dadurch entfernt, aber die Steine sind danach sauber. Das restliche Unkraut wird dann per Hand herausgezogen.
Verbotene Unkrautvernichtungsmittel
Obwohl es viele nicht wissen, dürfen Sie plüssige Unkrautvernichter, die es im Handel zu kaufen gibt, nicht für befestigte Flächen, wie zum Beispiel für Pflastersteine anwenden. Der Grund dafür ist, dass dabei die Gefahr besteht, dass das Mittel unverändert in das Grund- oder Abwasser gelangt. Bei der Anwendung auf gewachsenen Boden wird das Mittel über das Erdreich abgebaut, bevor es ins Grundwasser gelangt. Die meisten Inhaltsstoffe von Herbiziden sind mindestens schädlich für Wasserorganismen, selbst wenn sie unschädlich für Insekten oder Haustiere sind.
Verbotene Mittel:
- Unkrautvernichter für Grünflächen und Gärten
- Mittel für die Anwendung in Gewächshäusern oder dem erwerbsmäßigem Anbau
- biologische Unkrautvernichtungsmittel
- selbst hergestellte Mittel
- Salz
- Essig
Vorbeugen
Damit eine befestigte Fläche lange schön bleibt, sollten Sie schon bei der Anlage einiges beachten und Unkrautbewuchs vorbeugen. Dazu eignen sich viele Methoden, einige davon können Sie auch nachträglich anwenden. So sparen Sie sich die lästige Anwendung von Unkrautverichtern für Pflastersteine.
Fugensand
Sand sorgt dafür, dass Unkräuter schwer Fuß fassen können. Allerdings wird Sand mit der Zeit aus den Fugen geschwemmt. Deshalb müssen Sie ihn ab und an erneuern. Dafür wird Fugensand auf die Fläche ausgebracht und mit einem Besen fest in die Fugen gekehrt.
Mörtel
Fugenmörtel können Sie ähnlich wie Sand nachträglich auf die Fläche ausgbringen oder Sie verteilen ihn gleich bei der Neuanlage in den Fugen. Modernere Fugenmörtel basieren auf Epoxidharz. Sie sind witterungsbeständig und es bilden sich keine Risse.
Folie
Unkrautvlies oder -folie eignen sich nur bei einer Neuanlage. Alternativ kann unter den Steinen eine mindestens 25 cm hohe festgestampfte Kiesschicht dauerhaft Unkraut unterdrücken. Bei beiden Varianten müssen Sie sehr sorgfältig arbeiten, damit keine Lücken entstehen, die das Unkraut ausnutzen könnte.
Bewuchs
Eine etwas ungewöhnliche Methode ist das bewusste Ausbringen von kleinbleibenden, begehbaren Pflanzen. Am besten eignen sich dafür größere Lücken zwischen Natursteinen.
Geeignete Pflanzen:
- Römische Teppich-Kamille (Chamaemelum nobile)
- Sand-Thymian (Thymus serpyllum)
- Sternmoos (Sagina subulata)
- Teppich-Verbene (Phyla nodiflora)
- Zwerg-Fiederpolster (Cotula dioica)
Häufig gestellte Fragen
Dass die private Anwendung auf befestigten Wegen und Plätzen nicht erlaubt ist, steht meistens nur ganz klein bei den Anwendungshinweisen. Im Garten und auf dem Rasen können Unkrautvernichtungsmittel angewendet werden.
Dazu zählen vor allem sich unterirdisch verbreitende Wurzelunkräuter. Aber auch Samenunkräuter können sich zahlreich vermehren, sobald blühendes Unkraut zur Samenreife gelangt.
Reinigungsmittel für Steine und befestigte Böden sind erlaubt, selbst wenn sie Moose und Algen beseitigen.