Was ist Ökopflaster? | Vor- und Nachteile

Ökopflaster stellt eine gute Alternative für Wege, Auffahrten und andere gepflasterte Flächen dar. Es bringt zahlreiche Vorteile, jedoch auch Nachteile mit sich. Dieser Ratgeber zeigt, worauf zu achten ist.
Auf den Punkt gebracht
- Ökopflaster ist versickerungsfähiges Pflaster
- lässt sich einfacher ausbringen
- versiegelt Fläche nicht
- positiver Einfluss auf Grundwasser
- höhere Anschaffungskosten
Was ist Ökopflaster?
Unter Ökopflaster, auch versickerungsfähiges Pflaster genannt, versteht man Pflastersteine aus speziellen Materialmischungen, die ein besseres Versickern des Wassers ermöglichen. Regenwasser bleibt nicht darauf stehen und muss nicht abfließen. Durch die Steine gelangt es so schneller zurück ins Erdreich. Hierin besteht ein immenser Unterschied zwischen dem Ökopflaster und anderen Pflastersteinen.
Vorteile
Ökopflaster bringt entscheidende Vorteile mit sich, die in der Praxis und in Hinblick auf die Umwelt überzeugend sind. Der wohl überzeugendste Vorzug besteht darin, dass Regenwasser in das Grundwasser übergeht. Es gelangt nicht oder nur in sehr geringem Maße in die Kanalisation. Hinzu kommen die folgenden Faktoren:
- befahrbar und sicher begehbar
- reduzierte Gefahr für Wasserschäden
- hohe Stabilität
- rutschfeste Oberfläche
- beugt Überschwemmungen vor
- Verdunstungseffekt verbessert Kleinklima
- Verringerung der Abwasserkosten
Ökopflaster bietet hierdurch zum einen ein hohes Maß an Sicherheit. Zum anderen stellt es einen optimalen Kompromiss zwischen der Stabilität einer gepflasterten Fläche und den Vorzügen eines versickerungsfähigen Bodens dar. Der Bereich ist zwar gepflastert, aber nicht versiegelt.
Hinweis: In einigen Gemeinden wird der Einsatz von Ökopflaster subventioniert, weil die Flächen damit entsiegelt werden. Das entlastet die Kanalisation und verringert die Abwasserkosten.
Potenzielle Nachteile
Ökopflaster bringt zwar zahlreiche Vorzüge mit sich, ist jedoch nicht für jeden Untergrund geeignet und weist darüber hinaus einige Nachteil auf. Dazu gehören unter anderem:
- Drainage meist nötig
- Gefahr für Ausschwemmungen gegeben
- Poren können sich mit der Zeit zusetzen
- schwierige Reinigung
- vergleichsweise hoher Preis
Das Einbringen sollte daher gut überlegt sein. Zudem müssen die Vorzüge und Nachteile einander gegenübergestellt werden. Das gilt selbst für verschiedene Bereiche auf dem gleichen Grundstück. Während die Gehwege sich beispielsweise wunderbar für das Ökopflaster eignen können, ist es für die Auffahrt gegebenenfalls problematisch.
Tipp: Eine professionelle Einschätzung durch einen Pflasterer aus dem Garten- und Landschaftsbau kann bei der Entscheidungsfindung ratsam sein, um absehbaren Problemen vorzubeugen. Sogar eine Kombination verschiedener Steinarten ist möglich, um die Bedingungen vor Ort optimal zu nutzen. Die Beratung ist meist unverbindlich, kann jedoch bereits mit geringen Kosten einhergehen.
Eignung
Ökopflaster kann eine gute Wahl sein, wenn der Boden die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt. Vorrangig wichtig ist, dass die Steine Wasser durchlassen und der Untergrund dieses aufnehmen kann.
Hierfür empfiehlt sich ein einfacher Test:
- Eine Grube mit einer Tiefe und einem Durchmesser von jeweils mindestens 30 Zentimetern ausheben.
- Zehn Liter Wasser einfüllen.
- Zeit bis zum vollständigen Versickern stoppen.
Ist das Wasser in weniger als zwei Minuten versickert, ist der Boden ideal für Ökopflaster geeignet. Braucht der Untergrund mehr als zwei Minuten, um das Wasser aufzunehmen, sollte eine dickere Drainageschicht unter den Pflastersteinen eingebracht werden. Dauert es hingegen sogar länger als 20 Minuten, kann das Ökopflaster bei stärkerem Regen samt dem Fugenmaterial abgeschwemmt werden und sich schneller zusetzen. Hier kann eine versiegelte Fläche mit entsprechender Ableitung die deutlich bessere Wahl sein.
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Häufig gestellte Fragen
Die reinen Materialkosten für die Steine belaufen sich auf 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter. 15 bis 30 Euro müssen für das Verlegen eingeplant werden. Sind Unterschicht und Drainage nötig, kommen weitere Kosten hinzu.
Nein, Ökopflaster ist in allen gängigen Farben und Größen erhältlich, die sich auch bei anderen Pflastervarianten findet. Optisch unterscheidet es sich daher erst bei genauerem Hinsehen von den weiter verbreiteten Steinen. Damit das Material durchlässig ist, verfügt es über größere Poren.
Es sollte ebenso wie die Steine selbst aus wasserdurchlässigem Material bestehen. Gut geeignet ist grober Splitt. Je durchlässiger der Boden ist, umso schmaler können die Fugen ausfallen. Der Anteil an Sand und anderen feinen Materialien muss hingegen sehr klein gehalten werden.
Das Fundament ist in jedem Fall sinnvoll, muss allerdings beim Ökopflaster wasserdurchlässig sein. Zudem ist die Abstimmung auf die Beschaffenheit des Untergrunds entscheidend. Anderenfalls kann es bei starkem Regen oder Frost schnell zu Schäden kommen.
Säubern Sie Ihre versickerungsfähigen Pflastersteine regelmäßig. Entfernen Sie Flecken immer zeitnah mit Hilfe einer weichen Bürste und lauwarmem Wasser. Chemische Reiniger greifen die Oberfläche an. Im Winter ist der Einsatz von Streusalz und Schneeschippe tabu. Verwenden Sie stattdessen Splitt und einen Besen, um den Schnee zu entfernen.