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Bambus bekommt gelbe Blätter / braune Spitzen – was tun?

Fargesia nitida, Schirmbambus, Bambus

Das immergrüne Süßgras wird in den Gärten immer beliebter, nicht nur aufgrund seines natürlichen und imposanten Aussehens, sondern auch wegen der doch recht einfachen Pflege. Bambus eignet sich sowohl als Solitärpflanze zur Einzelstellung, als Bambushecke, sowie als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse. Für ein gutes Wachstum benötigen die Pflanzen einen geschützten und warmen Standort. Manchmal kann jedoch die Schönheit des Bambus durch sich bildende gelbe Blätter oder braunen Blattspitzen Schaden nehmen. Es ist dann immer wichtig der Gelbfärbung der Blätter auf den Grund zu gehen, um weitere Schädigungen von der Pflanze zu abzuwenden.

Video-Tipp

Gelbe Blätter im Herbst

Aber aufgepasst, nicht alle gelben Verfärbungen der Blätter weisen schlussendlich auf einen Pflegefehler oder Befall von Schädlingen und Krankheiten hin. So entstanden durch eine intensive Züchtung bis heute ungefähr 1.500 verschiedene Bambusarten. Einige dieser Zuchtsorten tragen bereits von Hause aus gelbliche Blätter, wie beispielsweise Fargusia muriclae „Green Arrows“ oder Pleioblastus viridistiatus.

Daneben ist es aber auch ganz normal, dass sich im Herbst ebenfalls bei dieser wintergrünen Pflanze ein jährlicher Laubwechsel zur Erneuerung des Blattkleides vollzieht. Die Intensität der Gelbfärbung der Blätter kann hier je nach Sorte recht unterschiedlich sein. Gelbe Blätter im Herbst sind immer ein Anzeichen dafür, dass die Pflanzen über eine ausreichende Nährstoffversorgung verfügen. Zuerst verfärben sich die Blattspitzen braun und dann schließlich das ganze Blatt gelb.

Sollte jedoch nun eine Gelbfärbung der Blätter außerhalb der Herbstmonate erfolgen, dann ist immer Vorsicht geboten. Es gibt dabei weitere verschiedene Ursachen, die für diesen Farbwechsel verantwortlich sind. Diese sollten dann schnellstens erkundet werden.

Bei der Entscheidung für Bambus im Garten ist auch stets die Winterhärte der Pflanzen zu beachten. Nicht alle Sorten überstehen in unserer Region problemlos den Winter. Es kann dabei zu Erfrierungen, gelben und abgestorbenen Blättern kommen.

Bambus Fargusia muriclae
Bambus Fargusia muriclae

Tipp: Nicht winterharte Bambussorten können einfach in einen Kübel umgesetzt und an einem hellen und frostfreien Raum oder Gewächshaus überwintert werden.

Ursachen und Gegenmaßnahmen

Pflegefehler

Staunässe wird schlecht vertragen

Wie auch alle Pflanzen ist auch der Bambus gegen Staunässe sehr empfindlich. Schnell kann es dann zur Bildung von gelben Blättern kommen. Wird nun nichts dagegen unternommen, dann dauert es nicht mehr lange und der Bambus geht ein.

Also muss bei auftretender Staunässe schnellstens gehandelt werden. Dabei gibt es nun verschiedene Möglichkeiten.

Bei einer Pflanzung im Kübel muss folgendes beachtet werden:

  • Ständige Kontrolle des Wasserablaufs auf Verstopfungen
  • Sofortiges Umtopfen bei bereits vorhandenen Schädigungen
  • Verwendung von lockerem, sandigem und humusreichem Substrat
  • Kontrolle der Wurzeln, kranke und verfaulte Teile dabei entfernen
  • Wasserabzugslöcher des Kübels mit Tonscherben bedecken
  • Anschließend Einfüllen einer 15 cm hohen Drainageschicht aus Blähton oder Tongranulat
  • Drainageschicht mit Vlies abdecken
  • Darauf neues Pflanzsubstrat auffüllen und gestutzten Bambus einsetzen
  • Alles leicht angießen. Normalerweise treiben dann schnell wieder gesunde Blätter aus.

Bei Bambuspflanzungen im Garten ist es wichtig bei auftretender Staunässe das Erdreich abzutragen und eine Drainage zu legen. Dazu müssen die Pflanzen aus dem Boden genommen werden. Die Wurzeln sollten leicht antrocknen. Die Pflanzerde wird dann mit Kies und Sand gemischt, um erneut Staunässe zu vermeiden.

Fargesia murielae, Schirmbambus, Muriel-Bambus

Tipp: Besonders gut bieten sich im Garten sogenannte Hügelpflanzungen beim Bambus an. Dieser wird dabei leicht erhöht auf einem Sand-Erd-Gemisch gepflanzt.

Nährstoffmangel führt zu Chlorose

Nie darf auch bei Bambusanpflanzungen die Nährstoffversorgung außer Acht gelassen werden. Nur die richtige Zusammensetzung der benötigten Nährstoffe gewährleistet ein prächtiges Wachstum dieser immergrünen Pflanzen.

  • Nährstoffmangel zieht Chlorophyllmangel in Blättern nach sich
  • Folge: Gelbfärbung der Blätter, wobei Leitungsbahnen grün bleiben
  • Mangel an Eisen, Magnesium und Stickstoff verursacht Krankheit Chlorose
  • einmaliges Gießen mit Eisendünger, beispielsweise Fetrilon schafft Abhilfe
  • Meist Wiederholung im folgenden Jahr notwendig

Auch andere Ursachen für die Entstehung einer Chlorose sind möglich, wie:

  • Falsche Bodenbeschaffenheit, wie Versalzung durch Überdüngung
  • zu hoher Kalkgehalt des Bodens

Düngung

Um einem Nährstoffmangel beim Bambus vorzubeugen, sollte eine ganzjährige Düngung, ausgenommen im Winter während der Ruhepause, erfolgen. Empfehlenswert ist hier der spezielle Bambusdünger Toolisan.

Tipp:

Bei Düngergaben sind diese genauestens zu berechnen. Auch eine Überdüngung führt zu Schäden, wie Gelbfärbung der Blätter. Abhilfe kann hier dann nur noch ein völliger Erdaustausch schaffen.

Wässerung nicht außer Acht lassen

Da die immergrünen Pflanzen über eine üppige Laubmasse verfügen sind daher ganzjährige Wassergaben, auch im Winter, notwendig. Ein Wassermangel führt in der Regel zum Einrollen der Blätter, aber auch braune Blattspitzen können hier ein Anzeichen dafür sein. Dieser Vorgang reduziert die Verdunstungsfläche und setzt den natürlichen Schutz der Pflanzen herab.

  • ausreichende Wässerung bei trockener und warmer Witterung und vor langen Frostperioden
  • an frostfreien Tagen im Winter Wassergaben notwendig, um Vertrocknungsschäden zu vermeiden
  • Wassergaben während des Sommers stets in den frühen Morgenstunden oder Abends
  • weniger Wassergaben bei älteren Pflanzen, wo Wurzeln bereits in tiefere Erdregionen vorgedrungen sind
  • Jungpflanzen während Wachstumsphase benötigen mehr Wasser

Manchmal besteht auch die Möglichkeit, dass gerade frisch gepflanzter Bambus braune und gelbe Blätter bekommt. Dieser Vorgang wird als Pflanzschock bezeichnet. Reichliche Wassergaben können hier hilfreich sein.

Tipp:

Bitte beachten, dass durch regelmäßiges Wässern der Pflanzen auch Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Es ist daher wichtig immer kompensatorisch dabei einzugreifen.

Schädlinge

Normalerweise ist der Bambus recht robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Dennoch kann es vorkommen, dass sich beispielsweise Woll- und Schmierläuse unter den Halmscheiden der Pflanzen ansiedeln. Diese führen zu braunen und gelben Blättern. Eine ständige Kontrolle ist daher notwendig.

  • Kranke Blätter stets im Hausmüll entsorgen
  • Betroffene Pflanzen über mehrere Tage hinweg mit Brennnesseljauche abduschen
  • Ersatzweise Mischung aus Kaliseife oder Akarizid verwenden
  • Vorbeugend helfen reichliche Wassergaben und das Aufstellen von blauen Leimtafeln

Besseren Schutz kann jedoch eine „natürliche Insektenpolizei“, wie Marienkäfer, Raubmilben, Schwebefliegen, Wespen, Laufkäfer oder Ameisen leisten. Diese finden sich gern bei einer naturnahen Bewirtschaftung im Garten ein.

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