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Bauernregeln im Juni: Wetterweisheiten für die spätere Ernte

Bauernregeln im Juni: Wetterweisheiten für die spätere Ernte

Im Juni gibt es viele Bauernregeln, die sich auf das Wetter und die Landwirtschaft beziehen. Vieles was im Juni passiert wirkt sich auf die Ernten im Herbst aus. Hier sind einige Bauernregeln, die für den Monat Juni gelten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Bauernregeln sind alt hergebrachte Wetterbeobachtungen
  • um den 11. Juni ist die Schafskälte
  • 21. Juni Sommeranfang
  • viel Regen im Juni sorgt für eine reiche Ernte

Wetter im Juni

Die Witterung im Monat Juni ist in der Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung für die Erntemonate. Wenn es genügend Niederschläge gibt, ist es nicht möglich, dass die Böden austrocknen. Eine ertragreiche Ernte ist dann für den Landwirt in Sicht.

Regenwolken über einem Feld

Allgemeine Wetterregel

„Juniregen bringt Segen.“

Diese Bauernregel bezieht sich darauf, dass der Regen im Juni wichtig für Pflanzenwachstum und Ernteerfolg ist. Wenn es im Juni viel regnet, werden auch die Wasserspeicher des Bodens aufgefüllt, so dass in den trockenen Monaten genügend Wasser zur Verfügung steht.

„Wenn es im Juni donnert, gibt es im August keinen Weizen.“

In dieser Bauernregel wird gesagt, dass Gewitter im Juni die Weizenernten beeinträchtigen könnte. Gewitter, darunter Hagel und Sturm, können die Weizenähren abbrechen oder sogar das ganze Korn beschädigen.

Auch für andere Pflanzen können Hagel und Sturm zu einem Problem werden. Gerade Obstbauern können dadurch reichlich Ernteeinbußen bekommen.

„Wer im Juni die Saat nicht ehrt, der im Herbst nichts erntet.“

Diese Bauernregel besagt, dass es auf den richtigen Zeitpunkt ankommt, um Feldfrüchte auszusäen. Für eine gute Ernte im Herbst ist es wichtig, die Pflanzen im Juni gut zu pflegen und zu düngen.

„Wer im Juni nicht hackt und reut, der hat im Herbst kein gutes Kraut.“

Diese Bauernregel bezieht sich auf die Bedeutung der richtigen Pflege von Gemüse- und Kräuterpflanzen im Juni. Ohne regelmäßiges Hacken und Jäten im Juni kann sich dies negativ auf das Wachstum und die Qualität der Pflanzen im Herbst auswirken.

Traktor auf einem Feld

„Im Juni viel Donner bringt einen trüben Sommer.“

Ausgiebige Niederschläge sind zwar ein Garant für gute Ernten, könnten aber nach den Bauernregeln ein Zeichen für einen trüben, verregneten und vielleicht sogar kühlen Sommer sein. Auch ein Spätsommer, wie er manchmal im September oder Oktober auftritt, wäre damit unwahrscheinlich.

„Ist die Milchstraße klar zu seh’n, bleibt das Wetter schön.“

Am 21. Juni ist der kalendarische Sommeranfang, was im europäischen Breitengrad den längsten Tag und die kürzeste Nacht bedeutet. Ist der Himmel am in dieser Nacht nur wenig oder gar nicht bedeckt, so dass die Sterne zu sehen sind, kann man sommerliches Wetter erwarten.

Bauernregeln vom 1. bis 11. Juni

1. Juni (Fortunatus)

  • „Ist’s am Fortunatstag klar, so verheißt’s ein gutes Jahr“
  • „War’s an Fortunatus klar, gibt’s ein gutes Erntejahr.“

8. Juni (Medardus)

  • „An St. Medardus wird ausgemacht, ob 40 Tage die Sonne lacht.“
  • „Ein sonniger Medardustag, der stillt aller Bauern Klag‘.“
  • „Ist’s an Medardus feucht und nass, regnet’s weiter ohne Unterlass.“
  • „Regen am Medardustag verdirbt den ganzen Heuertrag.“
  • „Was der Medardus für ein Wetter hält, solch Wetter auch in die Ernte fällt.“
  • „Wie’s Wetter auf St. Medardi fällt, es bis zu Mondes Schlusses anhält.“
gelagertes Heu in der Scheune

10. Juni (Margarete)

  • „Hat die Margaret keinen Sonnenschein, bringt man das Heu nicht trocken rein.“
  • „Regnet’s am Margaretentag, dauert der Regen 14 Tag‘.“

11. Juni Barnabas (Schafskälte)

  • „Der Barnabas macht, wenn er günstig ist, wieder gut, was vielleicht schon verdorben ist.“
  • „Mit seiner Sens‘ der Barnabas, kommt her und schneidet ab das Gras.“
  • „Nach Barnabas die Sonne weicht, auf Luzia (13. Dezember) sie wieder zu uns schleicht.“
  • „Regnet es an Barnabas, schwimmen die Trauben bis ins Fass.“
  • „St. Barnabas niemals die Sichel vergaß, er hat den längsten Tag (stimmt nicht!) und das längste Gras.“
  • „Wenn St. Barnabas bringt Regen, gibt’s reichen Traubensegen.“

13. bis 19. Juni

13. Juni (Antonius)

  • „Wenn Sankt Anton gut Wetter lacht, St. Peter (29. Juni) viel in Wasser macht.““

15. Juni (Veit/Vitus)

  • „Das Wasser an St. Vit, verträgt die späte Gerste nit.“
  • „Der alte Vit, der bringt nur Regen mit.“
  • „Der Wind, dreht sich um St. Veit, da legt sich’s Laub auf die andere Seit‘.“
  • „Ist der Wein abgeblüht auf St. Vit, so bringt er ein schönes Weinjahr mit.“
  • „Ist zu Sankt Veit der Himmel klar, dann gibt’s gewiss ein gutes Jahr.“
  • „Nach dem St. Veit, da ändert sich bald die Jahreszeit.“
  • „Nach St. Veit, da ändert sich die Zeit; dann fängt das Laub zu stehen an, dann haben die Vögel das Legen getan.“
  • „Nach St. Veit, da legen sich die Blätter auf die andere Seit‘.“
  • „O heiliger Vitus, regne nicht, damit es uns nicht am Korn gebricht, denn Regen an dem Vitustag, die Gerste nicht vertragen mag.“
  • „Regen am St. Vitustag, die Gerste nicht vertragen mag.“
  • „Regnet’s an St. Veit, Gerste nicht leid’t.“
Gerstenfeld
Gerstenfeld

16. Juni (Benno)

  • „Wer auf Sankt Benno baut, kriegt viel Flachs und Kraut.“

19. Juni (Gervasius)

  • „Wenn’s regnet auf St. Gervasius, es 40 Tage regnen muss.“

Bauernregeln vom 21. Juni bis 29. Juni

21. Juni Sommeranfang (= der längste Tag des Jahres: 16 Std. 36 Min.)

Der 21. Juni ist der Beginn des kalendarischen Sommers. Ungefähr 17 Stunden ist es an diesem Tag hell.

  • „Funkeln heut‘ die Stern‘, spielt der Wind bald den Herrn.“
  • „Ist die Milchstraße klar zu seh’n, bleibt das Wetter schön.“

24. Juni (Johannistag/Geburt Johannes des Täufers)

  • „Bis Johannis wird gepflanzt, ein Datum, dass du dir merken kannst.“
  • „Das Jahr das nimmt ein gutes End‘, wenn das Emd trocken in der Scheune ist.“
  • „Reif in der Johannisnacht den Bauern Beschwerde macht.“
  • „Regnet´s am Johannistag, so regnet es noch vierzehn Tag.“
  • „Stich den Spargel nie mehr nach Johanni.“
  • „Vor Johanni bitt um Regen, nachher kommt er ungelegen.“
  • „Wenn es am Johannistag regnet, dann regnet es Pilze.“
frisch geernteter grüner Spargel
Die Spargelzeit in Deutschland beginnt in Deutschland etwa ab Mitte April

27. Juni (Siebenschläfertag)

  • „Der Siebenschläferregen, der bringt dem Lande keinen Segen.“
  • „Ist der Siebenschläfer nass, regnet’s ohne Unterlass.“
  • „Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.“
  • „Wie das Wetter sich am Siebenschläfer verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.“
  • „Wenn’s am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.“

29. Juni (Peter und Paul)

  • „Peter und Paul hell und klar bringt ein gutes Jahr.“
  • „Regnet’s an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul.“

Weitere Bauernregeln

Häufig gestellte Fragen

Wie entsteht die Schafskälte?

Die Schafskälte bezeichnet einen Zeitraum in Juni, meist um den 11. Juni zeigen sich die ersten Anzeichen. Entstehen tut dieses Phänomen durch die rasche Erderwärmung durch die warmen Sonnenstrahlen. Jedoch erwärmt sich das Meer deutlich langsamer als das Land. Durch den Nordwest Wind kommt in dieser Zeit dann die kühle Luft zu uns. Es hält meist nur ein paar Tage bis zu einer Woche an, danach drückt sich die wärmere Luft wieder durch.

Gibt es eine Bauernregel für das ganze Jahr?

„Ist der Winter kalt und weiß, wird der Sommer lang und heiß. Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut. Nebel im Februar – Kälte das ganze Jahr. War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, dann kommt auch keiner mehr dahinter.“

Haben die Bauernregeln noch heute ihre Gültigkeit?

Wissenschaftlich belegt sind diese Regeln bis heute noch nicht. Wettervorhersagen werden heute durch Hoch- und Tiefdruckgebiete getroffen. Das Wetter hat sich in den letzten hundert Jahren auch deutlich geändert. Der Klimawandel hat dabei einen großen Einfluss beigetragen.

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