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Bauernregeln September: 45 Weisheiten für Wetter & Garten

Im September geht der Sommer langsam zur Neige. Meteorologisch gesehen endet er am 31. August und beginnt kalendarisch am 22. oder 23. September. Das Wetter kann ruhig, aber auch turbulent werden. Hier erfahren Sie alle Bauernregeln für den September.

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Auf den Punkt gebracht

  • Bauernregeln basieren auf Beobachtungen der Menschen in früheren Zeiten
  • sie versuchten die Wechselwirkung zwischen Natur und Wetter zu deuten
  • danach wurden die Arbeiten in der Landwirtschaft ausgerichtet
  • laut Bauernregeln soll das Wetter im September Auskunft über Herbst und Winter geben

Meist sommerlich warm

Der erste Herbstmonat zeigt sich meist noch sommerlich warm, teilweise aber schon mit leicht unbeständigem Wetter. Zur Monatsmitte bis in den Oktober hinein, bringt der Altweibersommer noch einmal einige warme, sonnige Tage zurück. Diese läuten den Abschied von der warmen Jahreszeit ein. In der Regel folgen dann kalte und nasse Herbsttage. Seit alters her versuchen Menschen, die Wechselwirkung zwischen Natur und Wetter zu erkennen. So geben verschiedene Bauernregeln und Weisheiten für den September Auskunft über das kommende Wetter und Arbeiten im Garten. Nachfolgend einige davon.

Bauernregeln im September

Hinweis: Wenn am 22. oder 23. September die Tage und Nächte gleich lang sind (Tagundnachtgleiche) ist auf der Nordhalbkugel Herbstanfang und auf der Südhalbkugel Frühlingsanfang.

Sonnig bis heiter

„Kommt der Michel heiter und schön, wird es vier Wochen so weiter gehen.“

Die Kirche feiert am 29. September ein Fest zu Ehren des heiligen Erzengel Michael, dem Anführer der himmlischen Heerscharen und dem Bezwinger des Teufels. Laut dieser Bauernregel folgen auf den sommerlich-warmen Tag im September noch weitere vier Wochen Altweibersommer. Auch damals gab es verschiedene Beobachtungen wie die nächste Aussage bestätigt:

„Gibt Michael (29. September) Sonnenschein, wird in zwei Wochen Winter sein.“

Bei solchen unterschiedlichen Aussagen lässt sie keine zuverlässige Prognose erstellen.

„Ist Sankt Regina lange wonnig, bleibt das Wetter lange sonnig.“

Die Heilige Regina wurde um 271 in Frankreich geboren. Sie war eine frühchristliche Märtyrerin. Am 07. September ist ihr Gedenktag.

„Wenn es an Protus nicht nässt, ein dürrer Herbst sich erhoffen lässt.“

Der 11. September ist der Gedenktag für den frühchristlichen Märtyrer Protus. Er wurde ihm 2. Jahrhundert Opfer der Christenverfolgung. Ohne Regen an diesem Tag im September ist laut dieser Bauernregel ein trockener Herbst zu erwarten.

„Ist es an St. Gorgon schön, wird man vierzig schöne Tage sehen.“

Am 9. September ist der Gedenktag für den frühchristlichen Märtyrer, dem Heiligen Gorgonius von Rom. Um 305 wurde er Opfer der Christenverfolgungen.

„Auf St. Lambert hell und klar, folgt ein trockenes Jahr.“

Lambert von Lüttich war Bischof und ein Märtyrer. Sein Todestag am 17. September wurde zum Gedenktag.

Feld an einem sonnigen Septembertag

„Ist der September lind, wird der Winter ein Kind.“

Auf einen warmen September folgt ein zu milder Winter.

„September schön in den ersten Tagen will den ganzen Herbst ansagen.“

„Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.“

„Warmer, trockener Septembermond mit reichlich Früchten belohnt.“

Sturm & Regen

„Wenn Ägidius bläst ins Horn, heißt es, Bauer säe dein Korn.“

Am 1. September ist der Gedenktag an den heiligen Ägidius. Er lebte im 7. Jahrhundert und gehörte zu den vierzehn Nothelfer.

„Wenn Matthäus weint statt lacht, er Essig aus dem Weine macht.“

„Am feinen Septemberregen ist es dem Bauer gelegen.“

Es ist eine gute Zeit zum Säen von Feldsalat, Knoblauch und Spinat. Danach ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens notwendig.

Weinberge an einem Herbsttag

„Bringt St. Gorgon (9. September) Regen, folgt ein Herbst mit wenig Segen.“

Am 21. September wird der Tag des Matthäus gefeiert. Er gehörte zu den zwölf Aposteln, Gesandten oder Boten Jesu. Diese wurden von Jesus auserwählt, um das Evangelium zu verkünden. In der altkirchlichen Überlieferung wird Matthäus als Verfasser dieses Evangeliums benannt. Wenn es an diesem Tage regnet, schlägt es sich auf die Qualität des zu erntenden Weins nieder.

„Sankt Ludmilla, das fromme Kind. bringt gern Regen und Wind.“

Der 15. September ist der Gedenktag für die heilige Ludmilla von Böhmen, der ersten Fürstin des Landes. Sie setzte sich für die Christianisierung ein.

„Nebelt es an Kleophas, wird der ganze Winter nass:“

Kleophas begegnete dem auferstandenen Jesus auf dem Weg nach Emmaus. Der 25. September ist sein Gedenktag.

„Tritt Matthäus stürmisch ein, wird bis Ostern Winter sein.“

„Nach Septembergewittern wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.“

„Donnert es im September noch, liegt im Märzen der Schnee noch hoch.“

„Wenn der September noch donnern kann, setzen die Bäume viele Blüten an.“

„Wenn es im September donnert, gibt es viele Pflaumen im nächsten Jahr.“

„Regnet es sanft am Michaeltag (29. September), ein sanfter Winter kommen mag. Weht aber kalt der Wind, dann ein harter Winter kimmt.“

„Septemberregen, des Bauern Segen, des Winzers Gift, wenn er ihn trifft.“

„Septembernebel bringt Regen, wenn er steigend sich verhält, doch Klarwetter, wenn er fällt.“

„Ist der September reich an Regen, gereicht das Nass der Saat zum Segen.“

Kälte & Schnee

„Wenn im September die Spinnen kriechen, können sie den Winter riechen.“

Wenn während des Altweibersommers die Baldachin-Spinne vermehrt zu beobachten ist, dauert es bis zum Winter nicht mehr lange. Es sollten dann alle Vorbereitungen für den nahende kalte Jahreszeit getroffen werden.

Schlehe (Prunus Spinosa)

„Ist´s hell am Kreuzerhöhungstag, so folgt ein strenger Winter nach.“

Der Kreuzerhöhungstag wird als Fest von der römisch- katholischen Kirche am 14. September gefeiert. Laut Evangelium hat Jesus an diesem Tag seinen Jüngern verkündet, dass er am Kreuz sterben wird.

„Septemberwärme dann und wann zeigt einen strengen Winter an.“

„Im September die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.“

„Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.“

„Im September viel Schleh, im Winter viel Schnee.“

Im September werden die blauen, runden und herb schmeckenden Früchte der Schlehen reif.

Tipp: Daraus lässt sich ein köstlicher Likör bereiten: 200 g reife Schlehen waschen in eine Flasche füllen. Dazu 150 g weißen Kandis und eine aufgeritzte Vanilleschote zugeben. Anschließend mit 700 ml klarem Schnaps auffüllen und gut verkorken. Alles zwei Monate ziehen lassen.

Allgemeine Weisheiten

„Abends der September rau, bringt er morgens viel Tau.“

„Gib auf Ägidius (1.September) acht, er sagt dir, was der Monat macht.“

„Wer Korn an St. Ägidius (1. September) sät, nächstes Jahr viel Frucht abmäht.“

„Wird an Maria Geburt (8. September) gesät, ist es nicht zu früh und nicht zu spät.“

„Wenn es an Maria Geburt (8.September) nicht regnet, bleibt der Tisch des Bauern gesegnet.“

„Wie das Wetter am Magnustag, so es vier Wochen bleiben mag.“

Der 6. September ist der Gedenktag für den Heiligen Magnus von Füssen (8. Jahrhundert). Er war Nothelfer gegen Ungeziefer und wird angerufen, um den Abfraß zu verhindern. Der Tag ist auch als Abfraß-Tag bekannt. Beginnt der September mit viel Regen, dann folgt ein nasser September in zwei von drei darauffolgenden Jahren. Ist der Monatsbeginn heiter, dann folgen noch weitere Hochdruckgebiete.

Straße die durch einen Wald geht im Herbst

„Am Tage von Maria Geburt ziehen die Schwalben furt. Bleiben sie aber da, ist der Winter noch nicht nah.“

Am 8. September erinnert ein Fest an die Geburt von Maria, der Mutter von Jesus Christi. Der Bauernkalender weist mit dem Tag auf den kommenden Herbstanfang hin. Die Schwalben ziehen jetzt in ihr Winterquartier nach Afrika.

„An Mariä Namen sagt der Sommer Amen.“

Von der römisch-katholischen Kirche wird am 12. September das Fest Mariä Namen gefeiert. Sein Ursprung geht auf einen Festtag für den heiligen namens Mariens im Jahre 1513 zurück. Gleichzeitig steht dieser Tag im Bauernkalender für das Ende des Sommers. In früheren Zeiten durften Arme ab diesen Tag von den abgeernteten Feldern liegengebliebenes Korn auflesen.

„Die Wintersaat wohl gerät, wenn man sie bis Matthäus sät.“

Eine Aussaat bis zum 21. September beschert eine gute Ernte im nächsten Jahr.

„Wie es Matthäus treibt, das Wetter vier Wochen bleibt.“

Das Wetter am 21. September gibt Aufschluss auf das Wetter für die nächsten vier Wochen.

„Tritt Matthäus ein, muss die Saat beendet sein.“

Bis zum 21. September sollten alle Aussaaten erledigt sein.

„Um Tobias, das wisse, da schmecken die Nüsse.“

Tobias gilt als Schutzherr der Reisenden, Pilger und Augenleidenden. Sein Gedenktag ist der 13. September.

Rasen mähen im Herbst

„Wenn Hiltrud im Kalender steht, wird nochmal das Gras gemäht.“

Hiltrud von Lissies entstammte einem französischen Adelsgeschlecht.  Sie lebte in Askese in einem Kloster. Der 27. September ist der Gedenktag an die heilige Hiltrud.

Tipp: Im September muss im Garten die Wiese nochmals gemäht werden und Kompost auf alle abgeernteten Beete aufgebracht werden und die Aussaat von Gründüngung erfolgen.

„Fallen die Eicheln vor St. Michael (29. September) ab, steigt der Sommer früh ins Grab.“

Häufig gestellte Fragen

Wie hat der Altweibersommer seinen Namen erhalten?

Der Name ist auf das Vorhandensein von Spinnweben auf sonnigen Herbstwiesen, in Sträuchern, Waldrändern und zwischen Herbstblühern zurückzuführen. Da die Tage noch warm sind, aber die Nächte schon kälter sind die Spinnweben morgens mit Tau bedeckt. Im Sonnenlicht glänzen die einzelnen Spinnfäden wie silberfarbenes, langes Haar. Erstmals fand der Altweibersommer Anfang des 19. Jahrhunderts Erwähnung.

Wo ist der Ursprung von Bauernregeln zu finden?

Schon seit dem Altertum zogen die Menschen, hauptsächlich Bauern aus ihren Beobachtungen rund ums Wetter Rückschlüsse auf das kommende Wetter und den damit verbundenen Arbeiten in der Landwirtschaft. Meist handelt es dabei um eine mittelfristige Vorhersage. Diese Weisheiten sind meist in Reimform verfasst und wurden von Generation zu Generation weitergegeben.

Können die Bauernregeln noch heute angewendet werden?

Nicht immer entsprechen sie heute noch den Beobachtungen von damals. Dabei muss gesehen werden, dass das Wetter in den verschiedenen Regionen doch sehr unterschiedlich ist. Die Anwendung ist daher nicht auf jeden Ort pauschal möglich. Hinzu kommt der stetige Klimawandel. Durch die Erderwärmung sind doch viele Bauernregeln heute nicht mehr zutreffend.

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