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Bauernregeln November: Bauernweisheiten im Winter

Bauernregeln im November

Bauernweisheiten sollen das Wetter und seine Auswirkungen besonders auf die Landwirtschaft vorhersagen können. Für jeden Monat gibt es bestimmte Bauernregeln. Dieser Artikel befasst sich mit den Bauernregeln für den Monat November.

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Auf den Punkt gebracht

  • Bauernregeln im November befassen sich oft mit dem bevorstehenden Winter
  • treffen auch Vorhersagen für das neue Jahr
  • gekennzeichnet von Kälte, Schnee und Regen
  • manchmal wird Altweibersommer erwartet

Feldarbeit

Bauernregeln, die die Feldarbeit betreffen, handeln im November meist schon von der nächsten Aussaat, da die Ernte schon erfolgt ist.

  • „Wer nicht im November die Äcker gestürzt, der wird im nächsten Jahr verkürzt.“

Wer bis zum November sein Feld nicht geackert hat, wird im nächsten Jahr eine geringere Ernte einfahren können.

  • „Bringt der November Morgenrot, der Aussaat dann viel Schaden droht.“
  • „Wenn auf Leonhardi (6. November) Regen fällt, ist’s mit dem Weizen schlecht bestellt.“
  • „Wenn um Martini (11. November) Regen fällt, ist’s um den Weizen schlecht bestellt.“

Am 11. November wird an die Taufe des Reformators Martin Luther gedacht, der 1473 an seinem Namenstag, getauft wurde. Er gilt außerdem als Glückstag. Sollte es an diesem Tag jedoch regnen, ist das kein gutes Zeichen.

Tracktor auf dem Feld
  • „Hält Sankt Andrä (30. November) den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.“

Schneit es am 30. November noch nicht, ist das gut für die Aussaat des nächsten Jahres.

  • „Wirft herab Andreas Schnee, tut’s den Korn und Weizen weh.“
  • „Andreasschnee tut Korn und Weizen weh.“

Der Gedenktag des Apostels Andreas fällt auf den 30. November. Wenn es an diesem Tag schneit, ist das nicht gut für das Getreide.

Altweibersommer

Obwohl es im November gewöhnlich schon sehr kalt ist, kann es noch einmal zu wärmeren Wetter kommen. Für die Altweibersommertage im November gibt es verschiedene Bauernregeln.

  • „Bringt Allerheiligen (1. November) einen Winter, so bringt Martini (11. November) einen Sommer“.

Ist es am 1. November schon kalt wie im Winter, wird es am 11. November noch einmal warm.

  • „Allerheiligen bringt Sommer für alte Weiber, der ist des Sommers letzter Vertreiber.“

An Allerheiligen wird allen Heiligen gleichermaßen gedacht. Ist es an diesem Tag noch einmal warm, wird es der letzte schöne Zeitraum vor dem Winter sein.

Ahornbäume im Herbst
  • „Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.“
  • „Hat Allerheiligen Sonnenschein, wird’s um Martini umso kälter sein.“
  • „Bricht vor Allerheiligen der Winter ein, so herrscht um Martini Sonnenschein.“
  • „Der heilige Leopold (15. November) ist oft noch dem Altweibersommer hold.“

Der 15. November ist der Gedenktag des Heiligen Leopold. An diesem Tag werden viele Feste gefeiert, nicht zuletzt, weil das Wetter an diesem Tag oft noch einmal warm wird.

  • „Tummeln sich an Gertrud (17. November) die Haselmäuse, ist es weit mit des Winters Eise.“

Sollten um den 17. November die Haselmäuse noch zu finden sein, dann ist nicht davon auszugehen, dass ein früher Winter eintritt, da Haselmäuse einen Winterschlaf halten.

Wetter an Weihnachten

Mit den folgenden Bauernregeln hat man früher versucht im November, vorherzusagen, wie das Wetter an Weihnachten sein wird.

  • „Allerheiligenreif (1. November) macht zur Weihnacht alles steif.“

Gibt es am 1. November Reif, wird es zu Weihnachten Frost geben.

  • „Um Allerseelen (2. November) kalt und klar, macht auf Weihnacht alles starr.“

Am Allerseelentag wird den Seelen im Fegefeuer gedacht. Ist dieser Tag kalt und klar, wird es an Weihnachten Frost geben.

Landschaft im Nebel
  • „Wie’s Wetter an Lenardi (6. November) ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss.“

Der heilige Leonhard gilt als Schutzpatron der Gefangenen, sein Namestag ist der 6. November. So wie sich das Wetter an diesem Tag zeigt, wird es bis Weihnachten bleiben.

  • „Wenn die Martinsgänse auf dem Eise geh’n, muss das Christkind im Schmutze steh’n.“

Wird es um Martini kalt genug, dass Gewässer zufrieren, ist zu Weihnachten Tauwetter zu erwarten.

Vorhersagen für den Winter

In früheren Zeiten hat der Winter die Menschen gedanklich sehr stark beschäftigt. Insbesondere die Frage, wie lange der Winter dauert und wie kalt und frostig er wird, den dies hatte große Auswirkungen auf die Feldarbeit des nächsten Jahres. Die Wetterbeobachtungen im November führten dabei zu den folgenden Bauernregeln:

  • „Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.“
  • „Hält der Baum die Blätter lang‘, macht ein später Winter bang‘.“
  • „Viel Nebel im November, viel Schnee im Winter.“

Je mehr Nebel es im November gibt, umso mehr Schnee wird im Winter liegen.“

  • „Blühn im November die Bäume auf’s Neu‘, dann währet der Winter bis zum Mai.“
  • „Gefriert im November schon das Wasser, wird der Januar umso nasser.“

Wenn es im November schon Frost gibt, wird es im Januar regnen.

  • „Schon nach der Allerheiligenmiss (1. November) ist der Bauer des Winters gewiss; wenn er dann noch nicht kommen mag, dauert es nur bis Martinitag.“

Wenn der Winter am 1. November noch nicht eingetroffen ist, wird er mit Sicherheit bis zum 11. November eintreffen.

  • „Bringt Hubertus (3. November) Schnee und Eis, bleibt’s den ganzen November weiß.“

Der heilige Hubertus ist der Schutzpatron der Jagd, weshalb am Hubertustag häufig Jagden stattfinden. Sollte an diesem Tag schon Schnee liegen, soll dieser den gesamten November liegen bleiben.

Feld mit Schnee bedeckt
  • „Wenn’s an Karolus (4. November) stürmt und schneit, dann lege deinen Pelz bereit.“
  • „Wenn an/nach Martini (11. November) Nebel sind, wird der Winter meist gelind.“
  • „Ist Martini klar und rein, bricht der Winter bald herein.“
  • „Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag.“
  • „Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“
  • „Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält‘.“   
  • „Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.“
  • „Sankt Elisabeth (19. November) zeigt an, was der Winter für ein Mann.“
  • „Es kündigt die Elisabeth, was für ein Winter vor uns steht.“

Das Wetter am 19. November, dem Gedenktag der Heiligen Elisabeth, die als „Mutter der Armen“ im Mittelalter in die Geschichte einging, zeigt an, was für ein Winter zu erwarten ist.

  • „Mariä Opferung (21. November) hell und rein, bringt einen harten Winter rein.“
  • „Mariä Opferung klar und hell, naht ein strenger Winter schnell.“
  • „Mariä Opferung klar und hell, macht den Winter streng und ohne Fehl.“
  • „Wenn es an Cäcilia (22. November) schneit, ist der Winter nimmer weit.“
  • „Cäcilia im weißen Kleid, erinnert an die Winterzeit.“
  • „Sankt Klemens (23. November) uns den Winter bringt.“
  • „Wenn kein Schneefall auf Kathrein (25. November) is‘, auf Sankt Andreas (30. November) kommt er g’wiss.“
  • „Wie das Wetter um Kathrein, wird’s den ganzen Winter sein.“
  • „Wenn kein Schneefall auf Kathrein (25. November) ist, auf Sankt Andreas kommt er g’wiss.“

Vorhersagen fürs kommende Jahr

Im November wurden oft schon Aussagen darüber getroffen, was im neuen Jahr zu erwarten ist. Dies betraf oft nicht nur den Frühling, sondern sagte schon voraus, ob insgesamt ein gutes oder schlechtes Jahr zu erwarten ist.

  • „November hell und klar, ist übel fürs nächste Jahr.“
  • „November warm und klar, keine Sorge fürs nächste Jahr.“
  • „Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.“
  • „Donnert’s im November gar, so folgt ein gesegnetes Jahr.“
  • „Baumblüt‘ im November gar, noch nie ein gutes Zeichen war.“

Sollten im November die Bäume blühen, ist das kein gutes Zeichen für das kommende Jahr.

Feldrand im Herbst bei Nebel
  • „Ist an Kathrein (25. November) das Wetter matt, kommt im Frühjahr spät das Blatt.“

Ist das Wetter am 25. November zu mild, wird der Winter lange dauern.

  • „Friert es auf Virgilius (27. November), im Märzen Kälte kommen muss.“

Wird es am Gedenktag des Heiligen Virgilius sehr kalt, dann wird der Winter im März noch einmal Einzug halten.

  • „Andreas (30. November), hell und klar, verspricht ein gutes Jahr.“

Häufig gestellte Fragen

Wie verlässlich sind Bauernregeln?

Grundsätzlich dienen Bauernweisheiten nur als Anhaltspunkt, es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass sie stimmen. Außerdem haben Veränderungen des Klimas sehr große Auswirkungen auf die einzelnen Jahreszeiten und Monate und können zu völlig unterschiedlichem Wetter führen.

Woher stammen Bauernregeln?

Bauernweisheiten stammen hauptsächlich aus Beobachtungen des Wetters und der unterschiedlichen Auswirkungen auf Aussaat und Ernte. Gewöhnlich wurden Beobachtungen, die sich wiederholten, mündlich in gereimter Form als Bauernregel über Generationen weitergegeben.

Welche Rolle spielt es, wo die Bauernregel herkommt?

Stammt eine Bauernweisheit aus einer bestimmten Gegend, so sagt sie das Wetter aus dieser Gegend voraus und muss nicht zwangsläufig für andere Gebiete ebenso gültig sein. Bauernregeln können sich regional sehr stark unterscheiden.

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