Düngen mit Eierschalen: diese Pflanzen lieben es
Wer auf organischen Dünger setzt, kommt auch an Eierschalen nicht vorbei. Hierbei handelt es sich bei verschiedenen Pflanzen um ein sehr gutes Düngemittel. Was beachtet werden muss, erklärt der Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- Eierschalen liefern mit 90 % Kalkanteil sehr viel Kalk
- Schale besitzt weitere gute Mikronährstoffe
- Nur Pflanzen düngen, die gut kalkverträglich sind
- Bei Verwendung von sehr kalkhaltigem Leitungswasser auf zusätzliche Düngung mit Eierschalen verzichten
- Vor dem Düngen pH-Wert des Bodens ermitteln
Inhaltsverzeichnis
Eierschalendünger
Der Dünger, der aus Eierschalen hergestellt wird, liefert nicht nur Kalk in großen Mengen, sondern auch viele weitere Mikronährstoffe, die von vielen Pflanzen für eine gute Versorgung benötigt werden:
- Eisen
- Fluor
- Kupfer
- Mangan
- Molybdän
- Phosphor
- Schwefel
- Silizium
- Zink
Hinweis: Es gibt kalkverträgliche sowie auch kalkunverträgliche Pflanzen. Daher ist der Dünger aus den Schalen von Eiern nicht für alle Gewächse gleich gut geeignet. Bevor die Schalen als Dünger genutzt werden, müssen Sie die Kalkverträglichkeit überprüfen.
Eierschalendünger selbst herstellen
Der Dünger auf Basis von Eierschalen kann ganz einfach selbst hergestellt werden. Da er aus einem Abfallprodukt besteht, ist er zudem auch als kostenlos zu bezeichnen:
- Schalen von ein bis zwei Eiern mit Mörser oder Gewürzmühle zu feinem Pulver verarbeiten
- mit Mörser oder Gewürzmühle
- in Gefäß geben
- 1 Liter kaltes Wasser aufgießen
- 12 Stunden ziehen lassen
- Mineralstoffe können sich lösen
- danach durch Sieb oder Filtertüte abseien
Tipp: Wenn noch Stücke von der Eierschale im Sieb oder der Filtertüte verblieben sind, können diese auch direkt um die Pflanze herum auf der Erde verstreut werden.
Richtig düngen
Nicht immer ist es richtig, ein Beet, eine Hecke oder eine Topfkultivierung mit Kalk zu düngen, auch wenn die angepflanzten Gewächse durchaus kalkliebend oder -verträglich sind. Daher sind auch bei dem Eierschalendünger die folgenden Dinge zu beachten:
- Schalen beinhalten Calciumcarbonat
- nie gemeinsam mit Phosphaten oder Ammonium verteilen
- mindestens 3 Monate Pause zwischen verschiedenen Düngungen
- bei sauren Böden kann Kalk pH-Wert erhöhen
- vor Düngen pH-Wert des Bodens messen
Kalkverträgliche Pflanzen
Die kalkverträglichen Pflanzen benötigen hin- und wieder eine Düngung mit Kalk, wenn dies nicht schon über ein kalkhaltiges Gießwasser entsprechend erledigt ist. Die kalkverträglichen Pflanzen kommen hierbei aus allen Bereichen, ob Blumen, Stauden, Gehölzen und auch Gemüse- und Obstpflanzen können gut kalkverträglich sein.
Bäume
Es gibt viele Bäume, die Kalk benötigen und bei denen es sinnvoll ist, auch mit einem Sud aus Eierschalen zu düngen:
- Ahorn (Acer)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Lärche (Larix)
- Linde (Tilia)
- Pappel (Populus)
Blumen
Ein bunt blühendes Blumenbeet mit verschiedenen kalkliebenden Sorten könnte mit den folgenden Pflanzen besetzt werden:
- Akelei (Aquilegia)
- Alpenveilchen (Cyclamen)
- Astern (Aster)
- Blaukissen (Aubrieta)
- Blauschwingel (Festuca cinerea)
- Chrysanthemen (Chrysanthemen)
- Clematis (Waldrebe)
- Forsythie (Forsythia)
- Glockenblume (Campanula)
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
- Hyazinthe (Muscari)
- Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Lilien (Lilium)
- Pfingstrosen (Paeonia)
- Rosen (Rosa)
- Tulpen (Tulipa)
- Wicken (Vicia)
Gemüsepflanzen
Damit viele Gemüsepflanzen schnell wachsen und eine gute Ernte bringen könne, freuen sich diese über eine Zugabe von Kalk und somit über die Düngung mit Eierschalen:
- verschiedene Kohlsorten (Brassica)
- Mangold (Beta vulgaris)
- Möhren (Daucus carota)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Rote Rüben/Rote Beete (Beta vulgaris)
- Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica)
- Sellerie (Apium graveolens)
- Spargelgewächse (Asparagaceae)
- alle Lauchgewächse (Alliaceae)
Sträucher
Bei den Sträuchern und Bäumen können sich die Pflanzen auch teilweise überschneiden, da viele Sträucher sowohl in einer Hecke kultiviert werden können als auch als Einzelstamm zum Baum. Einige Heckenpflanzen oder auch Solitär-Sträucher benötigen, um viele neue Triebe und Blüten ausbilden zu können, regelmäßige Kalkdüngungen. Auch hier hilft der selbst hergestellte Eierschalendünger:
- Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
- Judasbaum (Cercis siliquastrum)
- Perückenstrauch (Cotinus coggygria)
- Weißdorn (Crataegus)
- Zierkirsche (Prunus serrulata)
Hinweis: Wenn Sie eine gemischte Hecke planen, dann sollten Sie darauf achten, entweder nur kalkliebende oder aber kalkunverträgliche Gewächse gemeinsam zu kultivieren.
Obstgewächse
Viele Obstsorten, sowohl unter den Bäumen, Sträuchern oder als bodendeckende Pflanzen benötigen Kalk, um gut zu gedeihen und viele Früchte zu tragen. So freuen sich auch diese Pflanzen über eine Düngung mit Eierschalen:
- Apfelbaum (Malus domestica)
- Birnbaum (Pyrus communis)
- Brombeeren (Rubus sect. Rubus)
- Erdbeeren (Fragaria)
- Pfirsichbaum (Prunus persica)
- Pflaumenbaum (Prunus domestica)
- Rote und weiße Johannisbeeren (Ribes)
- Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)
- Süßkirschenbaum (Prunus avium subsp.)
Weitere natürliche Düngemittel
Häufig gestellte Fragen
Viele Pflanzen benötigen Kalk, um gut zu gedeihen, denn hierdurch wird ihnen die Aufnahme weiterer Mineralstoffe ermöglicht. Zudem lockert Kalk den Boden und kann so optimale Bedingungen schaffen, damit die Wurzeln die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen können. Eierschalen sind mit einem 90-prozentigem Anteil von Kalk hierfür hervorragend geeignet.
Wenn Sie in einer Gegend mit sehr kalkhaltigem Leitungswasser leben und Ihre Pflanzen nicht mit aufgefangenem Regenwasser gießen, dann können Sie auf die Düngung mit den Schalen von Eiern auch verzichten, sonst kann es zu einer Überdüngung mit Kalk kommen.
Wenn Sie im Garten Glockenheide (Erica tetralix), Hortensien (Hydrangea), Kamelien (Camellia japonica) oder Magnolien (Magnolia), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea) oder auch Rhododendron kultiviert haben, dann dürfen Sie diese kalkunverträglichen Pflanzen auf keinen Fall mit den Schalen von Eiern düngen, denn dann würden Sie diesen Gewächsen mehr schaden als helfen.
Bei einem Gartenbeet, unerheblich, ob es sich hierbei um ein Gemüse-, ein Kräuter- oder auch um ein reines Blumenbeet handelt, ist wichtig, dass die Pflanzen zusammenpassen. So sollten Sie auch kalkunverträgliche nicht mit kalkliebenden Pflanzen mischen, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.
Das ist grundsätzlich auch möglich, allerdings ist auch hier das ein oder andere zu beachten. Denn dadurch entsteht ein hoher pH-Wert im Kompost, der die Bakterien zur schnelleren Kompostierung anregt. Dadurch kann das Volumen des Kompostes geringer ausfallen. Um das zu vermeiden, sollte auch immer saures Material, wie Torferde oder Schnitt von Nadelholz oder Rhododendron oder auch Eichenlaub zugegeben werden.