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Eisensulfat gegen Moos im Rasen richtig anwenden

Eisensulfat gegen Moos im Rasen richtig anwenden

Für das Auftreten von Moos im Rasen kann es verschiedene Ursachen geben. Manch Hobbygärtner schwört dabei auf den Einsatz von Eisensulfat zur schnellen Bekämpfung. Alles was Sie dazu wissen müssen, erfahren Sie nachfolgend.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Eisensulfat wirkt nicht gegen Ursachen und Moos begünstigende Umstände, sondern lediglich gegen das Moos selbst
  • Einsatz kann zu Belastung der Umwelt führen -> auf Schutzmaßnahmen achten
  • Moos stirbt in 5-10 Tagen ab und kann durch Harken entfernt werden
  • Unsere Empfehlung: Ursachen abklären, Boden verbessern und optimale Rasenpflege

Vor Einsatz die Ursachen abklären

Eisensulfat ist auch unter den Namen Ferrosulfat, Grünsalz oder Eisenvitriol bekannt. In der Regel wird es technisch hergestellt. Indes kann beim Rasen zur Bekämpfung von Moos eingesetzt werden. Sehr häufig ist es im Handel in Kombination mit Dünger erhältlich und sorgt so gleichzeitig für ein gutes Wachstum, letztendlich für einen saftig grünen Rasen. Moos stirbt beim Einsatz von Grünsalz in kürzester Zeit, in etwa fünf bis zehn Tagen ab, da es kein Eisen verträgt. Es verfärbt sich dann braun bis schwarz und kann leicht mit einer Harke aus dem Rasen gekämmt werden. Nach erfolgter Behandlung mit Eisensulfat wird an dieser Stelle auch kein Moos so schnell erneut nachwachsen. Allerdings ist die Verwendung von Grünsalz generell im Garten nicht ganz ohne.

Moos im Rasen
Moos im Rasen

Gerade bei der Bekämpfung von Moos im Rasen, sollte vor dem Einsatz von Grünsalz genauestens abgeklärt werden, welche Ursachen für die Entstehung verantwortlich sind.

Dies können sein:

  • Staunässe im Boden
  • stark verdichteter, schwerer Boden
  • zu niedriger pH-Wert
  • ideal pH-Wert zwischen 5 und 7
  • Nährstoffmangel
  • unregelmäßiges Mähen
  • zu kurzes Mähen
  • generell falsche Pflege
  • falsche Rasenmischung für den Standort
  • ungenügende Vorbereitung des Bodens vor Aussaat

Wichtig ist, dass nachvollziehbare Ursachen für den Moosbefall abgestellt werden, auch wenn zwischenzeitlich eine Bekämpfung mit Eisensulfat erfolgte. Ansonsten wird es immer wieder zu einer Neubildung kommen und ein regelmäßiger Einsatz von Eisensulfat ist der Umwelt zuliebe nicht unbedingt empfehlenswert.

Hinweis: Meist kommt es zu einer Moosbildung bei einem zu niedrigen pH-Wert des Bodens. Hier können ganz einfach Kalkgaben den Wert regulieren. Erneut messbar ist dieser allerdings dann erst nach drei bis vier Wochen.

Umweltbelastung beachten

Der Einsatz von Eisensulfat im Garten ist nicht wirklich ganz unbedenklich. Es kommt zu einer ungünstigen Beeinflussung des Bodens, was letztendlich auch zu einer Belastung der Umwelt führt. Durch die im Grünsalz enthaltene Schwefelsäure wirkt es in Verbindung mit Flüssigkeiten ätzend. Daraus ist schon ersichtlich, dass bei dem Umgang mit Eisensulfat entsprechende Schutzmaßnahmen notwendig sind.

Dazu gehören:

  • Vermeidung Kontakt mit der Haut und den Augen
  • ruft Haut- und Augenreizungen hervor
  • Schutzbrille und Handschuhe tragen
  • diese müssen jedoch beständig gegen Chemikalien sein
  • empfehlenswert lange Kleidung und festes Schuhwerk
  • nicht auf Steinplatten, Gartenmöbeln, Mauern etc. aufbringen
  • dort Entstehung von braunen Flecken, nicht entfernbar
  • Schädigungen in Nähe befindlicher Pflanzen möglich

Daneben sollten auch bereits behandelte Flächen nicht betreten werden, denn anschließend entstehende Fußspuren auf Gehwegplatten lassen sich nicht mehr entfernen.

Achtung: Eisensulfat stets außer Reichweite von Haustieren und Kindern lagern.

Eisensulfat richtig anwenden

Aufgrund der gesundheitlich beeinträchtigenden Wirkung ist ein sorgsamer Umgang erforderlich. Grünsalz bietet der Handel als Granulat und ebenso in flüssiger Form an. Die beste Zeit für die Verwendung ist im Frühjahr zwischen März und April, aber auch im September bis Oktober ist möglich. Jedoch in den Wintermonaten sollte auf eine Ausbringung verzichtet werden.

Bei dem Einsatz ist nun einiges zu beachten wie:

  • keine Verwendung bei heißer Witterung über 25 °C, pralle Sonne meiden
  • ideal leicht feuchtes Wetter
  • alternativ vorher Rasen beregnen
  • Bodentemperatur über 10 °C notwendig
  • Rasen eine Woche vorher mähen
  • ideale Halmhöhe 3 bis 4 cm
  • Moos kann Mittel besser aufnehmen
  • Grünsalz dem Gießwasser beigeben
  • Gießkanne mit Brauseaufsatz oder Druckspritze verwenden
  • gleichmäßige Ausbringung auf Rasenfläche
  • behandelte Fläche nicht betreten, mindestens für zwei Tage
  • Kindern und Haustiere Zutritt verwehren

Nach ungefähr fünf bis zehn Tagen ist dann das Moos abgestorben. Es hat eine bräunliche bis schwarze Färbung und kann nun mit einer Harke einfach aus der Rasenfläche gekämmt werden. Besser noch ist das Vertikutieren der gesamten Fläche.

Rasen vertikutieren

Hinweis: Die Entsorgung der abgestorbenen Pflanzenteile darf nicht auf dem Kompost erfolgen, da sie mit der Chemikalie belastet sind. Einfach in den Restmüll geben.

Alternativ kann auch Grünsalz in Form von Granulat Verwendung finden.

Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  • entweder Auflösung im Gießwasser oder
  • Ausbringung im Streuwagen
  • wichtig gleichmäßig aufbringen
  • Rasenfläche anschließend gut bewässern

Nach ungefähr zwei Wochen nach erfolgter Behandlung können die entstandenen Lücken in der Rasenfläche neu mit Rasensamen geschlossen werden.

Bei einem sehr starken Moosbefall ist eine Wiederholung der Behandlung im August oder September erforderlich. Es empfiehlt sich hier auch, gerade wenn mehr als 20 Prozent der gesamten Rasenfläche betroffen ist, im Vorfeld größtenteils das Moos mechanisch durch Herausziehen- oder stechen zu entfernen. Danach kann der Einsatz von Grünsalz erfolgen.

Eisensulfat richtig dosieren

Die besten Ergebnisse werden bei der Verwendung von Grünsalz in flüssiger Form erreicht. Dazu ist allerdings die Dosierung ausschlaggebend. Es sollten dabei maximal 25 Gramm Grünsalz auf einen Quadratmeter aufgebracht werden. Diese Menge sollte auf keinen Fall überschritten werden.

Für die Dosierung bedeutet das:

  • für Gießkanne 250 Gramm in 10 Liter Wasser auflösen
  • Verwendung von lauwarmem Wasser
  • dadurch bessere Löslichkeit
  • gleichmäßige Ausbringung von 10 Liter auf 10 qm

Für einen Drucksprüher sollten jedoch 10 Milliliter in 10 Liter Wasser gelöst werden.

Vorbeugen besser als heilen

Der Umwelt zuliebe sollte auf den Einsatz von chemischen Mitteln nach Möglichkeit weitestgehend verzichtet werden. Moosbefall im Rasen muss trotzdem nicht sein.

Diesem kann durch verschiedene Maßnahmen vorgebeugt werden wie:

  • auf schattigen, feuchten Plätzen vermehrte Pflege notwendig
  • Halmlänge sollte länger (10 bis 12 cm) als auf sonnigen Platz sein
  • Staunässe vermeiden
  • Beregnung morgens
  • Rasen kann bis abends abtrocknen
  • Böden regelmäßig auflockern durch Vertikutieren
  • einmal wöchentlich mähen
  • nicht kürzer als 5 bis 7 cm
  • Frühjahr und Herbst Gabe von Langzeitdünger
  • eventuell Gabe von Kalkstickstoff
  • bei Bedarf pH- Wert des Bodens regulieren
  • dafür Gabe von Kalk
  • optimal pH-Wert 5 bis 7

Um die Umwelt nicht unnötig mit Chemikalien zu belasten, sollte auf Grünsalz verzichtet werden. Moos im Rasen kann stattdessen auch durch ein regelmäßiges Vertikutieren des Bodens bekämpft werden. Hier einige Möglichkeiten:

Häufig gestellte Fragen

Wie giftig ist Eisensulfat?

Es kann Reizungen der Haut und der Augen hervorrufen. Bei Aufnahme höherer Mengen kann es Schädigung des Magen-Darm-Trakts, der Leber und des Herz-Kreislaufsystems zur Folge haben. In Verbindung mit Wasser hat es eine ätzende Wirkung. Daher sollte es stets außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren gelagert werden.

Wie lange muss Eisensulfat einwirken?

Da es in Wasser aufgelöst wird und man die Rasenfläche danach gut wässern sollte, gelangt es schnell ins Erdreich.

Wie oft sollte man Eisensulfat anwenden?

Maximal 2x jährlich. Der Rasen benötigt nach der Anwendung Zeit, um sich zu regenerieren. Zunächst muss Moos abgetragen und in der Restmülltonne entsorgt werden (niemals auf den Kompost werfen). Danach wird Rasen ausgesät, um die Flecken zu füllen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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