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Funkien teilen und richtig vermehren: 3 Methoden

Funkien teilen und richtig vermehren: 3 Methoden

Die Funkie ist eine der beliebtesten Schattenpflanzen, die im Garten oder Kübel kultiviert wird. Wenn Sie das Gewächs vermehren wollen, bieten sich 3 Methoden für die Erweiterung der Kultur an.

Video-Tipp

Funkien teilen: Zeitpunkt

Frau teilt Funkie

Die klassische Methode zum Vermehren von Funkien (Hosta) ist das Teilen des Wurzelstocks. Die Teilung hat sich etabliert und funktioniert äußerst effektiv. Da sich diese bei Kübelpflanzen und ins Beet gepflanzten Exemplare etwas unterscheiden, werden diese in den folgenden Abschnitten jeweils separat erklärt. Eine Gemeinsamkeit haben die beiden Varianten: Der Zeitpunkt. Zugleich wird durch diesen die Vitalität der Mutterpflanze erhalten, da der Vorgang recht viel Energie rauben kann. Bewährt haben sich die folgenden Monate:

  • März bis April
  • September

Diese Zeiträume befinden sich noch in der Vegetationsperiode der Pflanze. Allgemein wäre es möglich, die Hosta über die gesamte Vegetationszeit über die Teilung zu vermehren, jedoch können andere Monate sich negativ auf die Gesundheit der einzelnen Teilstücke auswirken. Gerade über den Sommer sollten Sie auf dieses Projekt verzichten, wenn es sehr warm ist. Den Pflanzen bekommt Trockenheit nicht wirklich, da es sich um Schattenpflanzen handelt, die viel Feuchtigkeit bevorzugen. Unnötiger Trockenstress könnte den Teilstücken das Anwachsen erschweren.

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Funkien teilen im Beet

Die Teilung im Beet gelingt ohne großen Aufwand, denn über die Jahre haben sich einige Vorgehensweisen entwickelt, um die hölzernen Wurzelstöcke aus dem Boden zu bekommen. An Werkzeug benötigen Sie:

  • Grabegabel
  • Spaten

Mehr wird für die Teilung nicht benötigt, da die Teilstücke innerhalb kurzer Zeit wieder eingepflanzt werden sollten, da sie sonst zu schnell vertrocknen. Eine Lagerung ist nur schwer möglich. Sobald Sie das notwendige Werkzeug zur Hand haben, gehen Sie wie folgt vor:

  • Standort um Funkie herum freimachen
  • oberirdische Pflanzenteile komplett entfernen
  • eine Grabegabel neben Funkie in den Boden stecken
  • Rückseite muss zur Funkie zeigen
  • zweite Grabegabel direkt gegenüber platzieren
  • ebenfalls mit der Rückseite
  • Grabhebeln gleichzeitig nach unten drücken
  • Wurzelstock aus der Erde lockern
  • wiederholen

Der Wurzelstock wird auf diese Weise einfach aus der Erde gehebelt. Die Ausrichtung der Grabegabeln ist dabei wichtig, denn nur ermöglicht man die notwendige Hebelwirkung. Beim Vermehren durch Teilung ist es wichtig, dass man den Wurzelstock am Stück aus der Erde holt, um ihn nicht unnötig zu beschädigen. Nun durchtrennt man den Wurzelstock mit dem Spaten. Dieser muss scharf und desinfiziert sein, damit keine Gefahr auf eine Infektion besteht. Danach werden die Teilstücke wieder eingepflanzt.

Funkien

Ein geeigneter Standort hat die folgenden Eigenschaften:

  • schattig bis halbschattig
  • kühl
  • feucht

Reichern Sie den Erdaushub ruhig mit ein wenig Kompost oder Humus aus Laub an, um den Teilstücken genügend Energie bieten zu können. Vergessen Sie nicht, den Standort mit ausreichend Wasser zu versorgen. Wässern Sie über die kommenden Wochen ausgiebig, damit die Teilstücke nicht austrocknen und sich etablieren können.

Tipp: Sie sollten das Teilen einer Funkie auf jeden Fall im Rhythmus von vier bis fünf Jahren durchführen, da die Spargelgewächse (bot. Asparagaceae) nach dieser Zeit eine Verjüngungskur benötigen. Die Teilung regt einen Wachstumsschub an, was bei älteren Exemplaren ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Vitalität darstellt.

Kübel-Funkien teilen

Funkien vermehren
Quelle: Dominicus Johannes Bergsma, Hosta met Sutera cordata, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Wenn Sie Funkien im Kübel teilen und vermehren wollen, findet der Ablauf etwas anders statt. Da Sie die Teilstücke am Ende wieder eintopfen, ist etwas mehr Aufwand notwendig. Da der Wurzelballen von Funkien im Kübel deutlich kompakter wächst und nicht verholzt, benötigen Sie keinen Spaten zum Teilen. Ein scharfes, desinfiziertes Messer mit langer Klinge reicht hierfür vollkommen aus. Geteilt wird eine Kübel-Funkie auf die folgende Weise:

  • vorhandenen Übertopf entfernen
  • überlange Wurzeln abschneiden
  • ragen aus Abzugslöchern
  • Substrat vorsichtig lockern
  • Hand oder Gartenschaufel nutzen
  • Funkie aus der Erde lösen
  • auf fester Oberfläche ablegen
  • Erde muss nicht von Wurzeln entfernt werden
  • Wurzelballen mittig durchschneiden
  • kranke, abgestorbene oder schwache Wurzeln abschneiden

Sobald man den Wurzelballen in zwei Teile geschnitten hat, können Sie noch weitere Teilstücke per Hand abziehen. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück über mindestens zwei Knospen verfügt, über die ein Austrieb stattfinden kann. Sonst lagern die Teilstücke ausschließlich im Substrat und wachsen nicht an. Die Funkien müssen anschließend in Töpfe mit frischem Substrat gesetzt werden. Das geeignete Substrat wird wie folgt angemischt:

  • 1 Teil hochwertige Blumenerde
  • 2 Teile reifer Kompost
  • mineralischen Langzeitdünger hinzugeben

Das fertige Substrat wird in Töpfe mit Abzugslöchern gegeben, die am Boden mit einer Tonscherbe oder Kies als Drainage ausgestattet sind. Die Funkien in die Erde setzen, aufschütten und leicht andrücken. Zu guter Letzt ausgiebig wässern.

Tipp: Zwar unterscheidet sich die Teilung der Hosta im Kübel und Beet etwas, Sie können diese Methoden aber problemlos miteinander kombinieren. Die einzelnen Teilstücke können Sie nach Belieben entweder in einen Topf mit Substrat oder ins Freiland setzen, je nachdem wo Sie die jungen Pflanzen halten wollen.

Alternative: Funkien vermehren durch Aussaat

Funkie

Falls Sie sich nicht die Arbeit einer Teilung machen wollen, können Sie sich an der Aussaat der Funkie versuchen. Sie bietet sich vor allem dann an, wenn Sie selbst noch keine Funkie besitzen, die alt oder gesund genug für eine Teilung ist. In diesem Fall können Sie Saatgut im Handel erwerben und diese zur Aussaat verwenden. Ansonsten gewinnen Sie die Samen direkt von der Pflanze nach der Blüte, auch wenn die Ergebnisse nicht immer der gleichen Sorte entsprechen:

  • Zeitpunkt: ab Ende Juli
  • aufgebrochene Samenkapseln lokalisieren
  • reife Samen sehr dunkel
  • Form: dreieckig, geflügelt
  • einfach absammeln
  • einige Tage trocknen lassen

Die Aussaat der Ernte kann zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Ernte erfolgen. Da das Saatgut nach dem Trocknen nur für wenige Monate keimfähig bleibt, sollten Sie sich für einen der weiter unten folgenden Termine entscheiden:

  • direkt nach dem Trocknen
  • bis Ende September
  • letzter Termin: Oktober bis November

Dafür füllen Sie Töpfe mit einem klassischen Anzuchtsubstrat und legen einige Samen auf die Oberfläche. Nun mit einem halben Zentimeter Erde bedecken und gut anfeuchten. Die Samen benötigen zum Keimen ebenso viel Feuchtigkeit wie die adulten Exemplare zum Wachsen. Aus diesem Grund sollten Sie die Töpfe entweder in ein Mini-Gewächshaus stellen oder mit einer Klarsichtfolie bedecken, um die Luftfeuchtigkeit zu optimieren. Über die Keimzeit von sieben bis 21 Tagen müssen Sie täglich die Feuchtigkeit überprüfen, denn das Substrat darf nicht austrocknen. Ein wenig Frischluft schadet den Keimlingen ebenfalls nicht. Die optimale Temperatur liegt zwischen 20°C und 23°C. Sobald sich drei Blätter gebildet haben, kann man die Jungpflanzen auspflanzen oder umtopfen. Ab diesem Zeitpunkt folgen Sie der klassischen Pflegeanleitung für Funkien.

Tipp: Eine weitere Alternative ist es, den natürlichen Vermehrungsprozess der Pflanze abzuwarten, da sich diese gerne von alleine ausbreitet. Wenn Platz neben den Mutterpflanzen frei gelassen wird, entdecken Sie mit ein wenig Glück Jungpflanzen im Frühjahr oder Sommer, die Sie weiterhin kultivieren können.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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