Ist der Gummibaum (Ficus elastica) giftig? Infos für Kinder und Tiere
Er ist robust, pflegeleicht und zählt zu den Klassikern unter den Zimmerpflanzen: Der Gummibaum (Ficus elastic). Allerdings enthalten die Blätter des Gummibaums einen leicht giftigen Saft, der gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen kann. Aus diesem Grund sollten Gummibäume außer Reichweite von kleinen Kindern und Haustieren aufgestellt werden.
Auf den Punkt gebracht
- Pflanzensaft des Gummibaumes ist leicht giftig
- Vorsichtsmaßnahmen beachten
- Anfassen der Blätter ist unbedenklich
- lediglich der Pflanzensaft ist giftig
- führt zu allergischen Reaktionen
- Standort außer Reichweite wählen
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Die Blätter des Gummibaumes beherbergen einen schwach giftigen Saft, der sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt.
- Kautschuk
- Wachs
- Kumarin
- Chlorogensäure
Chlorogensäure
Chlorogensäure, die in vielen Grünpflanzen vorkommt, kann bei Babys oder Kleinkindern starke Bauchschmerzen und Übelkeit hervorrufen, wenn sie aus Versehen verschluckt wird. Das Anfassen der intakten Gummibaumblätter ist hingegen völlig unbedenklich und verursacht keine Hautreizungen. In der Rinde des Gummibaumes konnte Gerbsäure nachgewiesen werden, die bei empfindlichen Menschen ebenfalls zu Magenbeschwerden führt. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Nachwuchs weder die Blätter noch Teile der Rinde in den Mund nimmt.
Vergiftungssymptome
Die dicken, prallen und tiefgrünen Blätter des Gummibaumes üben eine beachtliche Faszination auf Kinder aus. Wenn die Kleinen das Blattwerk abreißen oder ein Stück davon abbeißen, kommen sie zwangsläufig mit dem milchigen Pflanzensaft in Berührung. Dieser ist schwach giftig und kann in geringer Dosierung allergische Reaktionen wie unangenehmen Juckreiz, Hautrötungen sowie Schleimhautreizungen verursachen. Werden größere Mengen verschluckt, treten häufig folgende Vergiftungserscheinungen auf.
- Magen-Darm-Verstimmungen
- Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
In seltenen Fällen kann die Aufnahme des Giftes sogar Krämpfe oder Lähmungen auslösen. Der Geschmack der Blätter wird als unangenehm bitter beschrieben. Aus diesem Grund ist es sehr unwahrscheinlich, dass Ihre Kinder bedenkliche Mengen des Pflanzensaftes konsumieren.
Haustiere
Haustiere reagieren stärker auf das Gift des Gummibaumes als der Mensch. Dabei knabbern nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch Nagetiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hamster mit Vorliebe an grünen Zimmerpflanzen. Die orale Aufnahme des toxischen Saftes kann sowohl Schleimhautreizungen als auch akute Übelkeit verursachen. Erbrechen und Durchfall sind weitere unangenehme Folgen für Ihr Tier. Konnten Sie beobachten, dass Ihr vierbeiniger Mitbewohner ein kleines Stück vom Blatt oder der Baumrinde verschluckt hat? Dann sollten Sie vorsichtshalber den Tierarzt kontaktieren. Sie müssen jedoch nicht in Panik verfallen. Der Geschmack des Gummibaumes wirkt so abstoßend, dass die Knabberversuche in der Regel eingestellt werden, bevor es zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen kommt.
Vorbeugung
Gummibäume sind schöne und anspruchslose Zimmerpflanzen, die jedes Zuhause bereichern. Auch Eltern oder Tierhalter müssen nicht auf diese grüne Zierde verzichten. Sie sollten allerdings darauf achten, dass der Gummibaum an einem unzugänglichen Standort aufgestellt wird.
Tipp: Kleinere Exemplare finden auf Schränken, Kommoden oder erhöhten Fensterbänken ausreichend Platz.
Die pflegeleichten Gummibäume fühlen sich selbst in Wintergärten und hellen Kellerräumen rundum wohl. Abgefallene Blätter sollten unverzüglich aufgesammelt werden, damit Kinder und Tiere nicht mit den Pflanzenteilen in Berührung kommen. Wer kein Risiko eingehen möchte oder keinen geeigneten Standort für das Maulbeergewächs findet, entscheidet sich für ungiftige Alternativen.
Hierzu zählen unter anderem:
- Elefantenfuß
- Kokospalme
- Eukalyptus
- Dattelpalme
Erste Hilfe
Der Gummibaum ist schwach giftig und kann sowohl unangenehme Hautreizungen als auch Magenbeschwerden verursachen, wenn Menschen oder Tiere mit seinem Pflanzensaft in Kontakt kommen. Rötungen sowie Hautirritationen an den Händen müssen mit klarem Wasser abgewaschen werden, damit sich die betroffenen Stellen rasch regenerieren können. Wurden kleine Teile der Pflanze verschluckt, sollten die aufgenommenen Toxine mit Flüssigkeit verdünnt werden. Verabreichen Sie hierfür Tee oder Wasser. Treten akute Vergiftungssymptome wie Durchfall, Erbrechen oder Magenschmerzen auf, muss unverzüglich ein Arzt oder Veterinär konsultiert werden.
Quellen:
http://www.gizbonn.de/137.0.html
https://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Ficus/ficus.html