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Frauenschuh Orchidee, Venusschuh, Paphiopedilum: Pflege von A-Z

Frauenschuh-Orchidee (Paphiopedilum)
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Blütenfarbe
mehrfarbig, grün
Standort
Schatten, Halbschatten
Blütezeit
Januar, Februar, März, April, Mai, Oktober, November, Dezember
Wuchsform
aufrecht, Staude
Höhe
bis zu 60 Zentimeter hoch
Bodenart
steinig, sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
k.A.
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Orchideen, Orchidaceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen
Gartenstil
Wintergarten, Wohngarten

Eine der beliebtesten Orchideen-Arten auf den hiesigen Fensterbänken ist die Frauenschuh Orchidee, die hier auch als Venusschuh bekannt ist. Aufgrund ihrer Herkunft aus Thailand, den Philippinen oder auch Borneo und Sumatra ist sie subtropisches Klima gewohnt und ist daher auch sehr kälteempfindlich. Eine Kultivierung im Kübel ist daher unerlässlich. Etwas aufwendig gestaltet sich die Pflege der Frauenschuh-Orchidee, doch wird ihr die richtige geboten, dann dankt sie dies mit vielen schönen Blüten und einem langen Leben.

Video-Tipp

Pflege

Es gibt verschiedene unterschiedliche Arten der Frauenschuh-Orchidee, die sich auch in der Pflege ein wenig unterscheiden. Daher sollten Sie beim Kauf darauf achten, ob die Blätter der gewünschten Pflanze einfarbig grün oder aber gefleckt sind. Hiernach richtig sich vor allem, welcher Standort gewählt wird und wie die Temperatur über das Jahr gewählt werden sollte. In Bezug auf Gießen, Düngen und die weitere Pflege unterscheiden sich die Arten jedoch nicht.

Boden

Frauenschuh-Orchidee

Alle Orchideen benötigen ein spezielles Substrat, in dem sie gedeihen können. Hier sollte der ideale pH-Wert zwischen 5 und 6,5 liegen. Ein spezielles Orchideen-Substrat aus dem gut sortierten Gartenfachhandel bietet den Pflanzen alles, was diese benötigen. Zudem ist dieses bereits durchlässig genug, so dass keine Staunässe entstehen kann. Dieses im Handel erhältliche Substrat kann auch nachgemischt werden, denn es enthält vor allem:

  • Kokosfasern
  • Rinde
  • Holz
  • Bast
  • Moos
  • kleine Styroporkügelchen zur besseren Wasserdurchlässigkeit und Belüftung
  • Holzkohle zur Desinfektion

Düngen

Frauenschuh-Orchideen benötigen über das gesamte Jahr viele Nährstoffe und müssen daher auch regelmäßig gedüngt werden. Da die Pflanze über den Winter blüht, benötigt sie in dieser Zeit jedoch weniger Düngergaben, als in der Vegetationsphase über den Sommer, damit sie möglichst viele Knospen ausbilden kann. Ideal ist es daher, wie folgt zu Düngen:

  • flüssigen Dünger für Orchideen nutzen
  • kann bei Tauchgang gegeben werden
  • im Sommer alle zwei Wochen
  • im Winter alle vier bis sechs Wochen

Um eine schönere Blüte zu erreichen, können manche, vor allem die weiß blühenden Paphiopedilum auch mit hartem Kalk oder zerstoßenen Muscheln versorgt werden. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, denn der pH-Wert des Bodens kann dadurch höher werden, so dass der Venusschuh sich nicht mehr wohlfühlt. Daher ist hier nur mit sehr geringen Mengen zu arbeiten. Verwendetes kalkhaltiges Wasser hat diesen Effekt der schöneren Blüten zudem nicht und sollte daher nicht genutzt werden.

Gießen

In den hiesigen Breitengraden müssen Sie den Venusschuh die benötigte Feuchtigkeit, die er sich in der Heimat auch aus der Luft holt, vermehrt über die Wurzeln zuführen. Dennoch verträgt die Pflanze keinerlei Staunässe und kann bei zu nasser Erde schnell an Wurzelfäule erkranken. Daher ist es auch wichtig, dass das Gießwasser immer gut abfließen kann. Um die Orchidee perfekt zu gießen, ist das Folgende zu beachten:

  • Substrat immer feucht halten
  • niemals ganz austrocknen lassen
  • nicht von oben auf Erde gießen
  • es darf kein Wasser auf die Blattachseln gelangen
  • besser kurz in Wasser tauchen
  • kein Wasser auf dem Auffangteller stehen lassen
  • nur kalkfreies Wasser nutzen
  • aufgefangenes Regenwasser ideal
  • alternativ gefiltertes Leitungswasser

Giftig

Frauenschuh-Orchidee

Wie alle Orchideen der Paphiopedilum sind auch die Frauenschuh-Orchideen leider giftig. Daher ist es ratsam, bei der Arbeit mit den dekorativen Pflanzen immer Handschuhe zu tragen, da ansonsten Hautreizungen entstehen könnten. Leben kleine Kinder oder Haustiere im Haushalt, sollten Sie auf die Kultivierung verzichten.

Hinweis: Wer dies nicht möchte, muss die anmutigen Orchideen so stellen, dass weder neugierige kleine Kinder noch knabbernde Vögel oder Katzen die Pflanzen erreichen.

Krankheiten

Gerne leidet Paphiopedilum unter Wurzelfäule, die durch Staunässe und somit durch einen Pflegefehler bedingt wird. Auch ein Pilzbefall wird durch zu viel Nässe begünstigt, vor alle, wenn die Frauenschuh-Orchidee von oben mit Wasser auf die Blattachseln besprüht wird. Auch ein zu fester Boden begünstigt diese Krankheiten. Hiergegen kann wie folgt vorgegangen werden:

  • Orchidee sofort dem Pflanzgefäß entnehmen
  • alles Substrat von den Wurzeln entfernen
  • beschädigte Wurzeln abtrennen
  • gut antrocknen lassen
  • danach in neues, frisches Substrat setzen
  • Gefäß gut säubern und desinfizieren
  • eventuell Pflanze mit Fungiziden behandeln

in der ersten Zeit nach der Rettung, die leider nicht immer Erfolg hat, wird die Erde nur von oben mit Wasser besprüht. Erst wenn sich die Orchidee vollständig erholt hat, darf sie wieder getaucht werden. Danach sollte das Wasser immer gut abtropfen können.

Luftfeuchtigkeit

Frauenschuh-Orchideen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Besprühen der anmutigen Pflanzen ist jedoch nicht zu empfehlen, da sie auf Wasser an ihren Blattachseln sehr empfindlich reagieren könnten. Hilfreich ist es daher, einen Luftbefeuchter in direkter Nähe des Frauenschuh aufzustellen, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.

Pflanzen

Wurde eine Frauenschuh-Orchidee im Handel erworben, dann werden diese meist in Plastiktöpfen geliefert, in denen sich schnell Staunässe bilden kann. Um dies zu vermeiden, sollte die Pflanze zeitnah nach dem Kauf eingepflanzt werden. Auf diese Weise erhält die Orchidee auch das durchlässige Substrat, das sie benötigt. Bei der Pflanzung wird wie folgt vorgegangen:

  • Drainage aus Tonscherben oder Kies über Abflussloch anlegen
  • hierüber Pflanzenvlies
  • Substrat zur Hälfte einfüllen
  • Orchidee dem Topf entnehmen
  • altes Substrat entfernen
  • in Kübel setzen, restliches Substrat zufügen
  • Pflanze insgesamt in Wasser tauchen
  • gut abtropfen lassen

Schädlinge

Zu den bekannten Schädlingen, die die Frauenschuh-Orchidee gerne befallen, gehören eigentlich nur die Schildläuse. Diese setzen sich auf die geschwächten Pflanzen, was wiederum durch einen Pflegefehler bedingt ist. Werden die Schädlinge daher erkannt, sollten diese als erstes mit einem weichen Tuch entfernt werden. Auch das Einsetzen von Insektiziden ist hier hilfreich. Sofort sollten auch Standort, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wassergaben und Düngung überprüft und gegebenenfalls geändert werden. Denn eine geschwächte Paphiopedilum wird ansonsten immer wieder von Schildläusen befallen.

Schneiden

Einen Schnitt benötigt der Venusschuh gar nicht. Denn durch eventuelle Schnittstellen könnten Bakterien und Pilze eindringen und so der Pflanze massiv schaden. Auch verwelkte Blätter oder Blüten müssen Sie nicht entfernen. Diese können so lange stehen gelassen werden, bis sie von selbst abfallen oder leicht ausgezupft werden können.

Frauenschuh-Orchidee

Standort

Je nach Art müssen Sie den Standort für den Venusschuh wählen. Hierbei ist zwischen den Arten mit gefleckten Blättern sowie solchen mit einfarbig grünen Blättern zu unterscheiden. Gleich ist jedoch bei allen Frauenschuh-Orchideen, dass diese nicht für das Freiland geeignet sind, da sie keine Kälte vertragen und im Winter an einen geeigneten Platz umziehen müssen. Im Kübel dürfen die Orchideen im Sommer jedoch ins Freie an einen geschützten Standort umziehen. So sollten Sie den idealen Standort wie folgt wählen:

  • Pflanze mit gefleckten Blättern
    • halbschattiger Standort
    • Ost- oder Westfenster ideal
    • ohne direkte Sonne am Mittag
  • Pflanze mit einfarbig grünen Blättern
    • schattiger Standort
    • Nordfenster ideal
  • für beide gilt: keine Zugluft
  • im Sommer geschützt auf Terrasse oder Balkon
  • ganzjährig temperierter Wintergarten

Hinweis: Zudem sollte bei allen Orchideen darauf geachtet werden, dass diese im Winter nicht direkt über oder neben einer Heizung stehen.

Temperatur

Bei den gewünschten Temperaturen müssen, ebenso wie beim gewählten Standort, die verschiedenen Orchideen der Frauenschuharten unterteilt wird. Hierbei wird diesmal in drei Gruppen unterteilt. Zum einen die Gruppe mit den gefleckten Blättern, sowie die Gruppe mit den schmalen einfarbig grünen Blättern und zum Schluss die Gruppe mit den breiten, einfarbigen grünen Blättern. So sehen die idealen Umgebungstemperaturen für die einzelnen Gruppen wie folgt aus:

  • gefleckte Blätter
    • im Sommer zwischen 20 und 25 °C
    • im Winter 17 bis 22 °C
  • schmale einfarbige grüne Blätter
    • tagsüber ganzjährig 20 bis 23 °C
    • nachts im Sommer bei 17 bis 19 °C
    • nachts im Winter nicht unter 14 bis 16 °C
  • breite, einfarbig grüne Blätter
    • im Sommer zwischen 20 und 25 °C
    • im Winter 16 bis 20 °C

Tipp: Diese Auflistung dient nur als grobe Orientierung. Fragen Sie beim Kauf der jeweiligen Frauenschuh-Art gezielt nach den Temperaturbedürfnissen.

Überwintern

Frauenschuh-Orchidee

Der Frauenschuh ist nicht winterhart und sehr frostempfindlich. Daher können Sie ihn in den hiesigen Breitengraden auch nicht im Freiland auspflanzen. Unter dem Punkt „Temperaturen“ ist beschrieben, welche Orchideenart die verschiedenen Temperaturen im Winter benötigt. Eine bestimmte Winterruhe muss hier nicht eingehalten werden, zudem die Pflanzen im Winter ja vor allem auch ihre dekorativen Blüten zeigen. So sind hier auch nur die schmalblättrigen, einfarbigen grünen Orchideen von einer Winterruhe mit deutlich niedrigeren Temperaturen betroffen.

Umtopfen

Die Frauenschuh-Orchidee benötigt regelmäßig frisches Substrat, damit dieses auch immer durchlässig und locker bleibt. Zwar mag es die Pflanze gerne eng, doch wenn die Wurzeln beginnen, aus dem Abflussloch zu wachsen, ist ein Umtopfen nötig. Auch wenn das Substrat beginnt zu verrotten oder die Blätter, die direkt aus der Basis wachsen, die gesamte Oberfläche des Kübel einnehmen, ist es Zeit. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Frühling direkt nach der Blüte. Beim Umtopfen wird wie unter dem Punkt „Pflanzen“ vorgegangen und Paphiopedilum in frisches Substrat und ein größeres Gefäß gesetzt.

Vermehren

Direkt während des Umtopfens können Sie Paphiopedilum auch vermehren. Das Vermehren der Frauenschuh-Orchidee funktioniert hierbei ganz einfach durch Wurzelteilung. Hierzu werden die Rhizome, die mindestens sechs Augen besitzen, von der Pflanze abgetrennt. Beim Vermehren der Venusschuh-Orchidee sollte noch das folgende beachtet werden:

  • immer scharfes und desinfiziertes Messer nutzen
  • jedes Teilstück sollte über zwei Blätter verfügen
  • einzelne Stücke in Orchideen-Substrat setzen
  • in jedem Topf Drainage anlegen

In der ersten Zeit besprühen Sie die Erde der neuen Orchideen nur mit etwas Wasser. Erst wenn sie neue Wurzeln gebildet haben, tauchen Sie die Pflanze insgesamt.

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