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Rote Mittagsblume, Delosperma cooperi: Pflege

Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi)
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Blütenfarbe
violett
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Wuchsform
Staude, Kriechend
Höhe
bis zu 15 cm hoch
Bodenart
steinig, sandig, lehmig, kiesig
Bodenfeuchte
sehr trocken, mäßig trocken
pH-Wert
neutral
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Mittagsblumengewächse, Aizoaceae
Pflanzenarten
Bodendecker, Kübelpflanzen, Steingartenpflanzen
Gartenstil
Dachgarten, Steingarten

Die Rote Mittagsblume ist eigentlich gar keine „Blume“, sondern eine Sukkulente. Die kleine Schönheit überzeugt mit langer Blühfreude, sofern man ihren vergleichsweise geringen Ansprüchen in puncto Pflege gerecht wird. Lesen Sie hier, wie das gelingt.

Video-Tipp

Standortansprüche

Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi) im Steingarten
Mittagsblumen sind gut für die Bepflanzung karger Böden, die viel Sonnenschein ausgesetzt sind, geeignet.
Quelle: Joanbanjo, Delosperma cooperi a un jardí de Xàbia, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Bedingt durch ihre Herkunft aus dem Süden Afrikas bevorzugt die Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi) warme, sonnige und trockene Standorte. Selbst bei großer Hitze und intensiver Sonneneinstrahlung zeigt sie keinerlei Ermüdungserscheinungen. Je mehr Sonne sie abbekommt, desto besser, denn nur bei Sonnenschein öffnet die Mittagsblume ihre farbenprächtigen violett-purpurnen Blüten. Mindestens sechs Stunden Sonne pro Tag sollten es schon sein. Dementsprechend fühlt sie sich auf lichten Freiflächen, wie man sie beispielsweise in mediterranen und steinigen Anlagen findet, am wohlsten. Schattige und dauerhaft feuchte Plätze sollte man lieber meiden.

Tipp:

Im Steingarten macht die Mittagsblume eine hervorragende Figur, denn eine Kiesschicht auf dem Boden kann Wärme gut speichern.

Bodenbeschaffenheit

Was die Ansprüche an die Beschaffenheit des Bodens betrifft, ist diese Sukkulente etwas anspruchsvoller, da sie sehr empfindlich aufstauende Nässe reagiert. Darauf sollte man achten:

  • Boden gut durchlässig
  • nicht zu feucht
  • nicht zu viel Humus
  • gut drainierter Boden ein Muss
  • im Idealfall mager, sandig-kiesig oder kiesig-lehmig
  • pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5
  • zu schwere oder verdichtete Böden mit Sand, Splitt oder feinerem Kies verbessern
Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi) im Kübel
In Pflanzgefäßen aller Art kommt die Rote Mittagsblume hervorragend zur Geltung.
Quelle: Hugo.arg, DelospermaCooperi001, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Auch für Mittagsblumen im Topf oder Kübel sollte das Substrat vor allem durchlässig sein. Bestens geeignet sind handelsübliche Kakteen- oder Kräutererden. Man kann auch Pflanzerde verwenden, die man mit Sand, Kies, Perlite oder Bims mischt.

Pflanzen

Gepflanzt werden kann die Rote Mittagsblume, oft auch Stauden Mittagsblume genannt, nach den letzten Spätfrösten bzw. nach den Eisheiligen etwa Ende Mai bis zum Herbst. Der Boden sollte nach der Pflanzung nicht noch einmal frieren, denn das könnte zum Absterben der Pflanzen führen. Wie geht man beim Pflanzen vor?

  • Pflanzbereich von jeglichen Unkräutern befreien
  • je nach Beschaffenheit Boden aufwerten
  • dann Pflanzgruben ausheben
  • etwas doppelt so groß wie der Ballen
  • Pflanzen austopfen, einpflanzen und Erde andrücken
  • vorherige Pflanztiefe beibehalten
  • pro Quadratmeter maximal 10 bis 12 Pflanzen setzen
  • direkt nach der Pflanzung und die nächsten Tage gießen

Bei Exemplaren im Topf sollte unbedingt für eine gute Drainage gesorgt werden, denn ein guter Wasserablauf muss jederzeit gewährleistet sein. Dementsprechend sollte das Pflanzgefäß über Abzugslöcher verfügen und abgelaufenes Wasser in Übertöpfen oder auf Untersetzern zeitnah entfernt werden.

Tipp:

Eine Pflanzung im Frühjahr ist einer Herbstpflanzung in der Regel vorzuziehen, denn durch eine entsprechend frühe Pflanzung können diese Sukkulenten bis zum Herbst kräftige Wurzeln bilden, sodass sie den Winter besser überstehen. 

Gießen

Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Sukkulenten mag es die Rote Mittagsblume eher trocken. In ihren fleischigen Blättern kann sie gut Wasser speichern, sodass sie auch mit längeren Trockenphasen sehr gut zurechtkommt. In der Regel reicht es aus, sie während länger andauernder Trockenphasen bzw. wenn der Boden komplett ausgetrocknet ist, ein wenig zu gießen. Am besten wählt man dazu die frühen Morgen- oder die Abendstunden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Bei Kulturen im Topf muss lediglich während der Anzucht von Jungpflanzen etwas mehr gegossen werden.

Düngen

Hornspäne als organischer Dünger
Mit einer Gabe Hornspäne oder Hornmehl erhält die genügsame Sukkulente die benötigten Nährstoffe.

Wie der Wasserbedarf ist auch der Bedarf an Nährstoffen eher gering. Bekommt sie zu viele Nährstoffe, kann die Rote Mittagsblume sogar ihre Blühfreudigkeit einbüßen. Dann lieber gar nicht düngen.

  • mit Düngern sehr sparsam umgehen
  • für Nachblüte Düngen aber unverzichtbar
  • Nachblüte mehrmals im Laufe der Vegetationsperiode
  • im Frühjahr etwa April/Mai eine Gabe feiner Hornspäne ausbringen
  • um Pflanze herum verteilen
  • nach etwa sechs Wochen wiederholen
  • Dünger leicht in Boden einarbeiten, anschließend gießen
  • ab Ende Juli nicht mehr düngen

Tipp:

Mittagsblumen im Topf oder Kübel sind mit jeweils einer Gabe stark verdünntem Flüssigdünger im April und Juni gut versorgt.

Schneiden

Die Rote Mittagsblume wird eigentlich nur geschnitten, um verwelkte Pflanzenteile zu entfernen und die Pflanze zur Nachblüte anzuregen. Breitet sich dieser Bodendecker zu stark aus und wird für nicht so konkurrenzstarke Pflanzen zum Problem, kann man ihn auch problemlos in Form schneiden bzw. abstechen. Diese Schnittmaßnahmen sind in der Regel jederzeit möglich. Teile des Schnittgutes können gut zur Stecklingsvermehrung genutzt werden.

Tipp:

Abgeblühte Blütenköpfe müssen Sie nicht entsorgen. Sie können Samen für neue Pflanzen aus ihnen gewinnen, sie trocknen und für die nächste Aussaat nutzen.

Überwintern

Delosperma cooperi besitzt eine gewisse Winterhärte. In Wintern mit strengen Frösten kann die Rote Mittagsblume aber zurückfrieren. Man sollte sie deshalb insbesondere im Winter vor Nässe schützen und darauf achten, dass die Mittagsblume möglichst trocken steht. Einen entsprechenden Winterschutz bringt man etwa ab September an, je nach vorherrschender Witterung. Aber wie sollte dieser aussehen?

  • im Beet mit Reisig und Gartenvlies abdecken
  • Überwinterung im Topf sicherer
  • an geschütztem, überdachtem Außenstandort 
  • zum Schutz vor Bodenkälte auf Styroporplatte oder Holzpalette stellen
  • Topf mit Vlies, Kokosmatten oder Jute umwickeln
  • schützt Erde im Topf davor durchzufrieren

Hinweis:

Zu viel Nässe im Winter und ein dauerhaft kalt-feuchter Boden sind die häufigsten Ursachen für das Absterben dieser Pflanzen.

Vermehren

Aussaat

Früchte der Roten Mittagsblume (Delosperma cooperi)
Die Früchte der Roten Mittagsblume enthalten die Samen.
Quelle: Didier Descouens, (MHNT) Delosperma cooperi – Fruit, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Am richtigen Standort vermehrt sich die Rote Mittagsblume ganz von selbst. Möchte man die Vermehrung aber nicht allein dem Zufall überlassen, kann man sie auch gezielt vornehmen. Die benötigten Samen können Sie entweder von vorhandenen Stauden ernten oder im Gartenfachhandel erwerben. Bei eigenem Saatgut sollte man darauf achten, dieses ausschließlich kräftigen und gesunden Pflanzen zu entnehmen. Das kann dann zur Direktaussaat oder für eine Vorkultur verwendet werden. Letzteres sorgt für einen kleinen Wachstumsvorsprung und eine etwas frühere Blüte.

Pflanzen vorziehen

  • ab März oder April auf der Fensterbank
  • kleine Töpfe oder Anzuchtschale mit Anzuchterde befüllen
  • gegebenenfalls mit etwas Sand vermischen
  • pro Topf etwa fünf Samen
  • nur sehr dünn mit Erde übersieben, nicht bedecken (Lichtkeimer)
  • das Ganze etwas andrücken, Substrat anfeuchten
  • an hellen, warmen Platz, ohne direkte Sonne stellen
  • ideale Keimtemperatur bei 20 °C
  • erste Keimlinge nach ca. zwei bis drei Wochen

Nach erfolgter Keimung können die jungen Sämlinge etwa kühler gestellt werden, so kann sich das Blattgewebe festigen. Bevor die jungen Pflänzchen ins Beet ausgepflanzt werden, sollten sie über mindestens zwei richtige Blattpaare verfügen. Der richtige Zeitpunkt ist in der Regel ab Mitte Mai, sprich nach den Eisheiligen, dann sollten sich aus den Keimlingen kräftige Jungpflanzen entwickelt haben. Es sollten keine Nachtfröste mehr drohen.

Tipp:

Eine Direktsaat der Stauden Mittagsblume an Ort und Stelle ist ab Mai möglich. Auflaufende Keimlinge sollten gegebenenfalls noch mit etwas Vlies geschützt werden.

Stecklinge

Im Gartenfachhandel kann man die Rote Mittagsblume als getopfte Pflanze erwerben, sofern man keine eigene besitzt, von der man entsprechende Stecklinge schneiden kann. Neben kleinen Anzuchttöpfen benötigt man magere Anzuchterde und eine beliebige Anzahl Stecklinge. Dann kann es auch schon losgehen:

  • Stecklingsvermehrung im Frühjahr oder Herbst
  • etwa 10 cm lange Stecklinge schneiden, von unverholzten Trieben
  • mit mindestens zwei Blattpaaren
  • untere Blätter entfernen
  • Anzuchttöpfe mit Anzuchterde befüllen
  • Stecklinge etwa bis zur Hälfte in Erde stecken
  • Erde leicht andrücken, an geschützten Platz stellen
  • ohne direkte Sonneneinstrahlung

In den nächsten Tagen sollten die Stecklinge kaum bis gar nicht gegossen werden. Nach etwa zwei bis drei Wochen haben sie meist Wurzeln gebildet, erkennbar an neuem Austrieb. Sobald es draußen frostfrei ist, können die neu gezogenen Pflänzchen in den Garten ausgepflanzt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Stimmen Standort und Pflege, bildet die robuste Rote Mittagsblume dichte Polster und bleibt von Krankheiten und Schädlingen weitgehend verschont.

Rote Mittagsblume (Delosperma cooperi) bildet dichte Polster
Quelle: © William Crochot / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0, Delosperma cooperi (Délosperma rose) – 97, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Wurzelfäule

Die Stauden-Mittagsblume reagiert äußerst empfindlich auf zu viel Nässe. Sofern das Problem rechtzeitig erkannt wird und die Pflanze sofort in trockenere Erde umgepflanzt wird, erholt sie sich möglicherweise wieder. Ist bereits ein Großteil der Wurzel betroffen, ist die Pflanze oft nicht zu retten, sie stirbt ab.

Schnecken

Schnecken lieben die saftigen Blätter der Roten Mittagsblume insbesondere die jungen und können großen Schaden anrichten. Zur Bekämpfung kann man die Tiere regelmäßig ablesen und zusätzlich biologisches Schneckenkorn ausbringen oder einen Schneckenzaun anbringen.

Häufig gestellte Fragen

Worauf sollte man bei der Samenernte der Roten Mittagsblume achten?

Um die Samen ernten zu können, müssen Sie zunächst einmal ein paar Blütentriebe stehen und welken bzw. die Samen ausreifen lassen. Sobald die Samenkapseln trocken sind, können Sie sie einsammeln. Idealerweise wählen Sie dazu einen trockenen Tag, um Schimmelbildung zu vermeiden. Die Samen können Sie dann bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufbewahren.

Gehört die Rote Mittagsblume zu den Giftpflanzen?

Eindeutige Hinweise darauf, dass Delosperma cooperi giftig ist, gibt es bisher nicht. Dazu fehlt es allerdings bislang auch an aussagekräftigen wissenschaftlichen Untersuchungen. Unsere Empfehlung lautet daher eher Vorsicht walten zu lassen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie die Mittagsblume besser außer Reichweite von Kindern und Haustieren pflanzen bzw. diese von der Pflanze fernhalten.

Mit welchen Pflanzen lässt sich die Rote Mittagsblume kombinieren?

Besonders gut kommt sie mit andersfarbigen Mittagsblumen zur Geltung. Aber auch neben anderen trockenheitsliebenden Pflanzen wie Fetthenne, Feigenkaktus oder Hauswurz macht sie eine gute Figur.

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