Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Stauden » Blühstauden » Ist Rittersporn giftig? Gefahren für Kinder, Hunde und Katzen

Ist Rittersporn giftig? Gefahren für Kinder, Hunde und Katzen

Ist Rittersporn giftig?
Ist Rittersporn giftig?

Vor allem in Bauerngärten ist der Rittersporn eine beliebte Pflanze. Nicht jede Art ist giftig, es gibt jedoch zwei Sorten, Delphinium Belladonna und elatum, denen eine sehr hohe Giftigkeit bescheinigt wird. Gerade die in den Früchten enthaltenden Samen sind hierbei zu nennen, aber auch alle anderen Teile der Pflanze gelten grundsätzlich als giftig. Daher sollte die anmutige Pflanze nicht in Gärten kultiviert werden, in denen sich kleine Kinder oder Hunde und Katzen aufhalten.

Video-Tipp

Ist Rittersporn giftig?

Rittersporn 'Atlantis'. Delphinium Belladonna-Hybride
Rittersporn ‚Atlantis‘. Delphinium Belladonna-Hybride

Diese Frage lässt sich eindeutig mit einem „ja“ beantworten. Im Jahr 2015 wurde der beliebte Rittersporn sogar von dem Botanischen Sondergarten Hamburg-Wandsbeck als Giftpflanze des Jahres auserwählt. Diese Wahl gibt es seit 2004 und soll auf die Gefährdung durch Pflanzen in den eigenen Gärten hinweisen. Die Hausbesitzer und Hobbygärtner sollen hierdurch sensibilisiert werden für die Pflanzen, die sie kultivieren. Gerade wenn sich auch Kinder und Haustiere im Garten aufhalten, ist es wichtig zu wissen, welche Pflanzen giftig sind und welche nicht. Die in den Arten Belladonna und Elatum enthaltenen Giftstoffe ähneln denen, die im blauen Eisenhut enthalten sind und sind gerade für kleine Kinder und Tiere besonders gefährlich.

Giftige Bestandteile

Jede einzelne Art besitzt Giftstoffe, doch es gibt Sorten, die besonders gefährlich sind, da sie mehr Anteile von giftigen Stoffen enthalten, als die anderen. Hierzu gehören der Feld- und Gartenrittersporn sowie der Hohe Rittersporn. Hier sind vor allem die in den Früchten enthaltenen Samen hochgiftig und gefährlich, gerade für ein kleines Kind und Haustiere, deren Körper nicht so viel Gewicht auf die Waage bringen. Allerdings gelten auch alle anderen Teile des Rittersporns als giftig:

  • hohe Anteile an giftigen Alkaloiden
  • hier auch gerade Diterpenoide
  • Methyllycaconitin
  • Elatin
  • Delphinin
  • Lycotonin
  • Esteralkaloide Delsolin und Delcosin
  • in hoher Konzentration in den Samen
  • geringere Konzentration in allen anderen Teilen

Hinweis:

Bislang sind noch keine Vergiftungserscheinungen durch den bloßen Hautkontakt mit Delphinium bekannt. Jedoch können empfindliche Personen einen Hautauschlag entwickeln.

Wirkung der Alkaloide

Die genannten Alkaloide haben vor allem eine lähmende Wirkung auf das Nervensystem. Die Esteralkaloide hingegen wirken sogar lähmend auf den Herzmuskel und können im schlimmsten Fall und einer hohen Dosierung eine zentrale Atemlähmung auslösen. Dennoch werden die Samen, in denen die Giftstoffe in einer höheren Dosierung enthalten sind, in der Medizin genutzt. Richtig eingesetzt helfen die Mittel gegen Parasitenbefall, gegen Gerstenkörner am Auge, Erschöpfungszustände oder juckende Ekzeme. Dies ist unterschiedlich, je nach Sorte des Rittersporns. Die enthaltenden ätherischen Öle aus Delphisin und Delphinoidin sind in der Regel bei Berührung für einen Hautauschlag bei empfindlichen Menschen verantwortlich.

Gefährdung für Kinder

Gerade kleine Kinder bis zum Grundschulalter sind sehr neugierig und nutzen im Garten alles an Pflanzen, Blüten und Blättern was sie finden können um zu spielen. Da wird gekocht, gebacken und sich mit Blumenkränzen geschmückt. Daher ist gerade auch Delphinium besonders gefährlich, wenn sich im Garten ein kleines Kind aufhält. Größeren Kindern ab dem Grundschulalter hingegen können bereits die Gefahren erklärt werden, warum die ein oder andere Pflanze nicht angefasst werden sollte. Daher sollten die Kleinen aus den folgenden Gründen von einem Rittersporn ferngehalten werden:

  • Samen keinesfalls in den Mund nehmen
  • ein Verschlucken kann sehr gefährlich sein
  • die Früchte können die neugierigen Kleinen magisch anziehen
  • auch alle anderen Teile sollten nicht berührt werden

Hinweis:

Haben Sie ein kleines Kind in der Familie, das sich im Garten auch aufhält, dann sollten Sie auf die Kultivierung von Rittersporn völlig verzichten und warten, bis das Kind groß genug geworden sind, dass es versteht, dass manchen Pflanzen giftig sein können. 

Gefährdung für Tiere

Hunde und Katzen, die oft an Pflanzen im Garten knabbern, sind ebenfalls sehr gefährdet. Vor allem die jungen Tiere im Welpenalter knabbern aus Neugier an Pflanzen aller Art. Daher sollte ein Tierbesitzer über die Kultivierung der giftigen Pflanzen im Garten nachdenken. Sind die Hunde immer unter Aufsicht, können die Rittersporne hinter einem Zaun angelegt werden. Bei einer Freigänger-Katze ist es schon schwieriger, diese zu beaufsichtigen. Wer selbst keine Tiere hat, aber in einer Nachbarschaft mit Freigänger-Katzen wohnt, sollte ebenfalls über die Pflanzung nachdenken. So schön und dekorativ die Pflanzen auch sind, ein Tierleben sollte immer wichtiger sein und die Gefahren, dass ein Tier unbeaufsichtigt durch den Garten stromert sind groß.

Hinweis:

Laut Expertenmeldungen sind etwa zehn Prozent der Vergiftungserscheinungen bei Hunden und Katzen auf im Garten oder im Haus kultivierte giftige Pflanzen zurückzuführen. Dies können Sie verhindern, wenn Sie auf solche Pflanzen ganz verzichten.

Vergiftungserscheinung

Rittersporn, Delphinium
Rittersporn, Delphinium

Wurden die Giftstoffe aus der dekorativen Pflanze von Kindern oder Tieren aufgenommen und verschluckt, dann kommt es in der Regel zu Symptomen, die je nach Schweregrad wie folgt aussehen können:

  • Taubheitsgefühle und Kribbeln
  • vor allem an Händen und Füßen
  • an der Zunge
  • verstärkter Speichelfluss
  • Magenkrämpfe
  • Durchfall und Erbrechen
  • Nervosität
  • Bewegungsstörungen
  • verlangsamter Herzschlag
  • verlangsamte Atmung

Tipp:

Die Symptome einer Vergiftung sind beim Tier ähnlich wie bei den Menschen. Verhält sich daher ein Kind oder Tier, das zuvor im Garten gespielt hat, plötzlich auffällig, sollten Sie sofort die Erste Hilfe einleiten.

Erste Hilfe

Zeigt ein Kind oder auch ein Haustier die oben genannten Symptome und könnte es sich durchaus um eine Pflanzenvergiftung handeln, dann sollten Sie als erstes Ruhe bewahren. Denn werden umstehende Personen plötzlich nervös und hektisch, dann überträgt sich dies auch auf das Kind oder das Tier. Ein Anruf bei der Giftnotrufzentrale ist zu empfehlen, wenn die Sicherheit besteht, dass Teile von Rittersporn verzehrt wurden. Denn hier sind die Gegenmittel bekannt. Zudem sollten Sie sofort und ohne zu Zögern den Notruf 112 wählen. Dann wird bis zum Eintreffen des Notdienstes wie folgt weiter vorgegangen:

  • Mund auf Reste untersuchen
  • eventuelle Reste einpacken
  • dem behandelnden Arzt zeigen
  • Aktiv-Kohle-Tabletten verabreichen
  • bindet die Giftstoffe im Magen
  • nicht zum Erbrechen bringen
  • ruhig auf den Betroffenen einwirken
  • in die stabile Seitenlage bringen
  • eventuell Früchte oder Samen aufbewahren
  • mit ins Krankenhaus nehmen

Tipp:

Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Vergiftungserscheinungen zeigt, dann sollten Sie mit dem Tier so schnell wie möglich zur nächsten Tierarztpraxis fahren. In manchen Städten gibt es bereits einen Tiernotruf, bei dem der Tierarzt mobil zu Ihnen nach Hause kommt, was vor allem am Wochenende und Abends/Nachts ein großer Vorteil sein kann.

Quellen zur Giftigkeit:

https://www.tiermedizinportal.de/giftpflanzen/rittersporn-delphinium-consolida/142414

Hinweis

Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.

Scroll Up