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Beton verarbeiten: die ideale Temperatur

Beton verarbeiten - Die ideale Temperatur

Um Beton bestmöglich zu verarbeiten, sollten Sie auf die ideale Temperatur achten. Denn diese wirkt sich auf den Aushärtungszeitraum und die Struktur des Betons aus. Diese Zahlen müssen Sie kennen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Betonverarbeitung bei Temperaturen zwischen 5°C und 30°C möglich
  • hierzulande von April bis Oktober meist problemlos durchführbar
  • in anderen Monaten ggf. Wärmebehandlung notwendig
  • Aushärtung stoppt bei -10°C
  • Betontemperatur beachten

Umgebungstemperatur

Damit Beton ohne Probleme aushärten kann, müssen Sie auf die Umgebungstemperatur achten. Beton sollte nicht zu warm oder kalt verarbeitet werden, da es sonst zu einer Vielzahl von Problemen kommen, die sich negativ auf die Struktur und Belastbarkeit auswirken. Der folgende Temperaturbereich ist ideal für die Betonverarbeitung:

  • Mindesttemperatur: +5 °C
  • Maximaltemperatur: +30 °C
Mann verarbeitet frischen Beton
Je niedriger die Temperaturen, desto länger benötigt Beton zum vollständigen Aushärten.

Diese Temperaturen müssen über den gesamten Aushärtungszeitraum bestehen. Im Durchschnitt härtet Beton nach 28 bis 30 Tagen bei einer Temperatur von 20 °C vollkommen aus. Ist es dagegen kalt mit Temperaturen im einstelligen Bereich, müssen Sie mit einer Aushärtungsdauer von bis zu 60 Tagen rechnen. Die Aushärtung wird durch folgende Einwirkungen beeinflusst:

  • plötzliche Temperaturschwankungen
  • Wind
  • Regen
  • Sonneneinstrahlung

Es ist nicht empfehlenswert, den Beton bei Temperaturen von über 30 °C zu verarbeiten, da es dabei auf Dauer zu Verdunstungen kommt. Das heißt, der Beton verliert zu schnell Feuchtigkeit. Er verdurstet und stellt die Aushärtung ein. Ebenso darf es nicht zu kalt sein. Zeigt das Thermometer -10 °C an, härtet der Beton nicht mehr aus. Er bleibt so lange nicht belastbar, bis die Temperatur wieder steigt und die Aushärtung einsetzen kann. Das Problem: Während der Aushärtung bilden sich Kristalle in den aufgrund der Kälte entstandenen Zwischenräume im Beton. Diese können zu den folgenden Komplikationen führen:

  • Strukturschwächen
  • Absprengungen

Hinweis: Überprüfen Sie während der Projektplanung vorsichtshalber den Wetterbericht, um mögliche Temperaturabfälle abzupassen.

Verarbeitungszeiten

Betonarbeiten im Sommer im Garten
Im Frühling und Sommer können Sie im Normalfall problemlos Beton verarbeiten. Nur zu heiße Tage sollten Sie für Betonarbeiten meiden.

Abhängig von der Umgebungstemperatur lässt sich problemlos ermitteln, über welchen Zeitraum im Jahr Beton im Außenbereich vorzugsweise verarbeitet wird. Orientieren Sie sich dafür an den monatlichen Mitteltemperaturen, die an Ihrem Wohnort üblich sind. Werden die Monatsmitteltemperaturen für Deutschland verwendet, bieten sich die folgenden Monate für die Betonverarbeitung an:

  • April bis Oktober: ohne Wärmebehandlung
  • November bis März: Wärmebehandlung erforderlich
  • Dezember: zu kalt

Weitere Tipps zur Betonverarbeitung

Betontemperatur

Neben der Umgebungstemperatur ist zusätzlich auf die Temperatur des Betons zu achten. Vor allem bei der Verarbeitung in kühler Witterung müssen Sie eine Wärmebehandlung nutzen, damit es am Ende nicht zu Beschädigungen und Strukturproblemen kommt. Am häufigsten wird dafür die Schalung über Heizstrahler oder ähnliche Systeme erhitzt, damit der Beton nicht so schnell abkühlt und die benötigte Temperatur über einen gewissen Zeitraum halten kann. Je kälter es ist, desto höher muss die Betontemperatur sein. Erst dadurch wird die gewünschte Druckfestigkeit des Betons erreicht. Die folgende Aufzählung gibt an, welche Betontemperatur über drei Tage gehalten werden muss, abhängig von der Umgebungstemperatur:

  • Lufttemperatur +5 °C bis -3 °C: mindestens +5 °C Betontemperatur
  • Lufttemperatur -3 °C bis -10 °C: mindestens +10 °C Betontemperatur
Digital-Thermometer

Hinweis: Nutzen Sie ein Beton- oder Einstichthermometer, um die Frischbetontemperatur zu messen. Dadurch können Sie exakt prüfen, ob der Beton zu kalt oder zu warm ist.

Häufig gestellte Fragen

Welche Betonsorte ist bei kühlen Temperaturen empfehlenswert?

Falls der Beton bei kühleren Temperaturen verarbeitet werden muss, sollten Sie auf geeignete Sorten setzen, die über eine höhere Wärmeentwicklung verfügen und somit schneller die benötigte Festigkeit erreichen. Primär-Betone auf der Basis von Rapid Zementen (R-Zement) bieten sich dafür an, da diese über eine hohe Anfangsfestigkeit verfügen.

Wie lässt sich mögliches Austrocknen durch starke Sonneneinstrahlung verhindert?

Für diesen Zweck bieten sich Folien an. Bedecken Sie den Beton gründlich mit einer Plane, damit der Beton nicht verdurstet. Achten Sie darauf, dass die Folie nicht auf dem Beton aufliegt, damit Sauerstoff und Feuchtigkeit sich nicht unter dieser stauen.

Lässt sich Frostschutzmittel zusammen mit Beton verwenden?

Ja. Frostschutzmittel ermöglicht die schnellere Aushärtung des Betons, unabhängig von der Sorte. Bis zu welcher Temperatur das Frostschutzmittel wirkt, ist produktabhängig und vor der Anwendung zu überprüfen. Weiterhin bietet sich die Nutzung primär für nicht sichtbaren Beton an, da Frostschutzmittel farbverändernd wirken. Sie hellen den Beton meist auf.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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